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Sonntag, 6. Februar 2022

Zwiebel-Majoran-Senf

 

Roh zusammengerührter Senf sollte vor dem ersten Einsatz mindestens zwei Wochen ruhen. Während der "Reifezeit" wird die Schärfe gemildert und die Aromen verbinden sich im Idealfall zu einem harmonischen Senferlebnis. Bei diesem Rezept wird der Senfbrei erhitzt, um die Schärfe abzumildern und die Geschmacksharmonie zu beschleunigen. Gönnt dem Zwiebel-Majoran-Senf trotzdem noch drei Tage zum Durchziehen, es lohnt sich.

Für zwei Gläser à 175 ml:

  • 50 gr Senfkörner (io: Gelbsenf aus der Migros)
  • 1 El Sonnenblumenöl
  • 100 gr Zwiebel, geschält gewogen
  • je ein gehäufter 1/4 Tl Kräutersalz und Zucker
  • 1/4 Tl Majoranblättchen, zwischen den Fingerspitzen fein zerrieben
  • 1/8 Tl Bohnenkrautblättchen, dito
  • 1 Prise Kurkumapulver 
  • 1,5 El Kräuteressig
  • 250 gr Wasser

Senfkörner in der Kaffeemühle puderfein mahlen. Darauf achten, dass das Senfmehl nicht zu warm wird (io: drei Intervalle, ca. 20 Sekunden). Öl in einem kleinen Topf erhitzen. Unterdessen die Zwiebel in kleine Stücke schneiden. Bei mittlerer Hitze anschmurgeln. Deckel auflegen, ein paar Minuten weiterschmurgeln. Zwischendurch umrühren und darauf achten, dass die Zwiebelstücke gleichmässig bräunen. Sie dürfen keinesfalls schwarz werden! Wenn die Zwiebelstücke herrlich duften, Salz, Zucker, Kräuter und Kurkuma unterrühren. Essig und die Hälfte des Wassers zugiessen. Senfmehl zügig mit einem Schwingbesen einrühren. Restliches Wasser unterrühren, die Masse mit dem Stabmixer im Topf glatt pürieren. Wieder auf die Herdplatte stellen und rühren, rühren, rühren, bis der Topfinhalt zu blubbern beginnt. Topf vom Herd ziehen, Senfbrei abschmecken. Sobald der Senf den eigenen Vorstellungen entspricht, in die vorgewärmten, sterilisierten Gläser füllen. Deckel zudrehen und abkühlen lassen. Wenn sich ein Vakuum gebildet hat, können die unangebrochenen Gläser bei Zimmertemperatur gelagert werden. Falls nicht, direkt in den Kühlschrank stellen. Mindestens einen Tag - besser drei Tage - durchziehen lassen. Der Zwiebelsenf ist so mild und aromatisch, dass man ihn pur auf einem Butterbrot geniessen kann. Nach dem Öffnen im Kühlschrank aufbewahren. 

Samstag, 22. Januar 2022

Eine Caffettiera blitzeblank reinigen - Das umfassende Tutorial

 

Stellt euch vor: Ein Ferienhäuschen in Norditalien. Eine winzige Küche mit Induktionsherd, Ofen und Toaster. Aber weit und breit keine Caffettiera, im deutschsprachigen Raum auch bekannt als Espressokocher, Moka, Mokakanne, Espressokanne oder Kaffeekocher. Erschütternd, oder? Stattdessen grinste eine billige Kapselmaschine vom Küchenregal herab. George Clooney in Ehren, aber Nespresso? Im Land des Ristrettos? Impossibile! Nach dem ersten Schrecken folgte umgehend die Erleichterung. Gottseidank hatte ich zu Hause noch meine Bialetti samt Zichorienkaffe ins Seitenfach der Reisetasche gestopft. Puh. Zwei Atemzüge später zerplatzte die rosarote Wohlfühlblase. Das später anreisende Schwesterherz, entre nous auch bekannt als Ohne-Kaffee-Wird-Das-Fräulein-Niemals-Wach, würde beim Frühstück vehement auf ihre eigene Kanne mit flüssigem Koffein bestehen. Adieu Friede, Freude, Eierkuchen. Um den morgendlichen Geschwisterkrieg im Keim zu ersticken, bin ich schnell ins nahe Centro dell'usato geflitzt, wo gebrauchte Mokakannen in (fast) allen erdenklichen Ausführungen angeboten werden. Die Vev Vigano Carioca Oro 6 Tazze hatte die richtige Grösse und schien vom Vorbesitzer pfleglich behandelt worden zu sein. Bingo! Das Regenwetter am Tag nach unserer Ankunft brachte mich schliesslich auf die Idee, während der Reinigung einige Fotos zu knipsen, um sie später in einem Tutorial zu präsentieren. Et voilà, Signore e Signori, herzlich willkommen zur grossen Putzsause.

Bevor ihr nun Flohmärkte und Brockis nach secondhand Caffettieren abgrast, beachtet bitte folgende Warnung: Meine Anleitung ist ausschliesslich für Espressokocher aus Edelstahl mit einem intakten Sicherheitsventil geeignet. Im Zweifel Tante Google befragen, bei Youtube Videos zu dem Thema angucken, ein neues Sicherheitsventil montieren oder sich gleich den Aufwand sparen und eine Moka im Fachhandel besorgen.

Mein Ziel war die Reinigung des Kaffeekochers mit einfachsten Mitteln, die entweder im Feriendomizil bzw. zu Hause vorhanden sind oder problemlos im Supermarkt für wenig Geld besorgt werden können. Ihr benötigt folgende Grundausstattung: Weissweinessig oder Essigessenz, einen Schwamm mit Schrubbelseite, Holzspiesschen oder Zahnstocher, Haushaltspapier und Abwaschmittel. Optional sind Ersatzdichtung und -sieb, Metallreiniger oder Politur, eine Nadel aus dem Reisenähset, eine Rundkopf- und eine Nagelbürste.


Wir beginnen mit dem Auseinanderschrauben der Caffettiera. Alle Teile abbrausen und in eine Porzellanschüssel oder einen Edelstahltopf legen. Warmes Wasser und Essig im Verhältnis 1:1 vermischen, alles damit bedecken und ein paar Stunden darin baden. Bei stärkeren Verschmutzungen über Nacht einweichen.


Nach dem Einweichen Sieb und Dichtung gründlich mit Schwamm/Nagelbürste und Abwaschmittel sauber schrubben. Sieblöcher mit Zahnstocher oder Nähnadel von hartnäckigen Pulverresten befreien. Den Gummiring ein paar Minuten in Essigwasser auskochen, sofern er nicht beschädigt, bröckelig oder verschimmelt ist.


Bei brüchigen, unappetitlichen oder müffelnden Dichtungsringen führt allerdings kein Weg an einem Ersatzteilset vorbei. Damit das Dichtungsgrössenwirrwarr keine langwierige und kostenintensive Ersatzteilsuche verursacht, beherzigt bitte folgenden Tipp: Vor dem Kauf des Espressokochers unbedingt den Zustand der Dichtung, des Siebs und des Trichters überprüfen. Im Idealfall ist alles tiptop. Oft sind Originaldichtungen auch als Zugabe in der Kanne vorhanden oder liegen in der - in italienischen Brockis obligatorischen - Zuberhörgrabbelschale. 


Ansonsten: Kleinteile ausmessen und online mit den Ersatzteilgrössen von Bialetti vergleichen. Folgend zwei Links zu den Bialetti Dichtungs- und Siebgrössen: Edelstahl und Aluminium. Bitteschön, gern geschehen. In Italien hängen die Standardersatzteile von Bialetti in grösseren Supermärkten beim Kochzubehör, No-Name-Produkte und Eigenmarken sind oft etwas günstiger. In der Schweiz sind Ersatzsets zum Beispiel im Globus, Coop City oder Migros Service Onlineshop erhältlich. Speziellere Dichtungen führen manchmal auch gut sortierte Haushaltswarengeschäfte und Marktstände im Sortiment. Eine wahre Fundgrube im Internet ist ebay.it (Suchbegriff: Guarnizione Caffettiera + Markenname). Ich hatte pures Anfängerglück mit der Vev Vigano, die gängige 6-Tassen-Alu-Dichtung von Bialetti passte. Zwar ist sie ein My kleiner als die Originaldichtung, funktioniert aber einwandfrei. Eine Woche später hatte ich mich auf dem Markt in Luino vergeblich nach einer Dichtung für eine Alfa Tracanzan 10 Tazze umgesehen und zufällig ein Vev-Set in passender Grösse gefunden. Vier Gummidichtungen ohne Sieb kosteten beim netten Händler 6 Euro, im Internet sind sie meist kostspieliger.


Zurück zur Reinigung. Glückspilze können bei ihren Modellen den Siebeinsatz einfach aus dem Trichter herauslösen. Alle anderen sind zum zeitfressenden Herumfummeln verdammt. Zuerst mit einem Holzstäbchen die Pulverreste lockern. Dazu den Holzspiess der Länge nach spalten (einfach abbrechen), befeuchten (macht ihn biegsamer) und leicht krümmen, damit er möglichst bis zur Seitenwand reicht. Das Sieb von unten her vorsichtig kreisförmig mit dem Stäbchen reinigen. Diese Methode ist zwar sehr effektiv, aber wenn das Hölzchen abbricht und ein Stück unter dem Sieb hängen bleibt, müsst ihr mit einer Nadel ziemlich geschickt sein, um den Splitter wieder herauszufischen. Ich spreche aus leidvoller Erfahrung. Profitipp: Biegsame Reinigungsbürstchen.


Falls ihr auf Nummer sicher gehen wollt, spart euch die Stäbchennummer von unten und reinigt den Trichter mit einer Zahnstocherspitze oder einer Nähnadel von oben her.


Ob mit oder ohne Stäbchenvorreinigung: Einen breiten Streifen Haushaltspapier satt zusammenrollen und mit konstanter Drehbewegung durch die Öffnung Richtung Siebunterseite hochschieben.


Erfolg ohne Nebenwirkungen garantiert.


Gelockerte Pulverreste gründlich rausspülen: Sieb direkt an den Wasserhahn halten, die Leitung voll aufdrehen und das Teil unter dem Wasserstrahl langsam rotieren lassen, bis das abfliessende Wasser klar bleibt.


Trotz aller Bemühungen, inklusive Nachbearbeitung mit einem Holzstäbchen, blieben ein paar schwarze Pünktchen am Rand übrig. Erst das spätere Durchkochen mit Essigwasser sorgte für strahlende Sauberkeit.


Wenden wir uns nun dem Wasserbehälter zu. Eingebrannte Kaffeereste und Kalk. Njamm....


Nach dem Einweichen sollte sich beides mit wenig - oder etwas mehr - Aufwand gut entfernen lassen. Je nach Verschmutzungsgrad, erneut 1-2 Stunden im Essigwasser einweichen und nochmals schrubben.


Für schlecht erreichbare Vertiefungen, Ränder u.ä., ein Eckchen Schrubbelschwammseite mit einer Schere abschneiden, auf ein Stäbchen spiessen, energisch einsetzen....


... und Minuten später glänzte das Innere. Wie beim Trichtersieb, liessen sich nicht alle Kaffeereste manuell beseitigen. In der Regel verschwinden sie aber beim abschliessenden Durchlauf mit Essigwasser. Optional können noch die Verfärbungen auf der Aussenseite entfernt werden. Vom hygienischen Standpunkt her unnötig, aber die Optik profitiert natürlich ungemein. Die Anleitung fürs Polieren findet ihr weiter unten.


Nun zum oberen Teil. Wenn das Steigungsrohr verstopft ist, fliesst kein Kaffee durch. So einfach ist das. Blöd nur, dass sich dann auch der Druck im Innern erhöht und das könnte, beispielsweise zusammen mit einem verklebten Sicherheitsventil, im dümmsten Fall zu einer Explosion führen. Ich empfehle euch, auch nach der Grundreinigung, regelmässig das Innere des Rohres mit Hilfe der Taschenlampe des Smartphones zu begutachten. Wenn Kaffeepulverreste sichtbar sind, sanft mit einem Holzstäbchen lösen oder, falls vorhanden, ein schmales Universalbürstchen zum Wegschrubben nutzen.


Mit einem eng zusammengerollten Küchenpapierblatt nachputzen.


Gegebenenfalls mehrmals wiederholen, bis das Papierröllchen sauber bleibt.


Die zwei Öffnungen des Steigungsrohrs und die Kappe mit einem Zahnstocher von unten her vorsichtig von eventuell anhaftenden Pulverresten befreien. Innen war der Kannenaufsatz schon recht sauber, es reichte ein kurzer Schwammeinsatz und ein paar Umdrehungen mit dem Stäbchenschwamm in der Bodenrille.


Eckchen, Vertiefungen, Rillen und ähnliches mit einem Holzstäbchen sauber kratzen.


Deckelknopf und Griff abschrauben, mit Schwamm und Abwaschmittel bearbeiten. Falls die Teile angenietet sind, einfach rundherum mit Stäbchen und Minischwamm säubern. 


Blendend sauber und fast fertig. Yeah!


Nun die Kanne noch mindestens einmal mit Essigwasser durchkochen. So werden auch schlecht erreichbare Stellen mit Druck entkalkt, das Steigungsrohr durchgespült und Putzmittelreste entfernt. Zuerst kaltes Wasser bis etwa drei Zentimeter unter das Sicherheitsventil eingiessen. Mit Essig bis unter das Ventil auffüllen. Trichter einsetzen, Sieb und Dichtungsring montieren. Oberteil aufschrauben, Kanne auf den Herd stellen und bei mittlerer Hitze das Essigwasser komplett durchsprudeln lassen. Eventuell befinden sich im Wasser Dreckpartikelchen. Ist dies der Fall, Kanneninhalt wegschütten und die Prozedur mit Essigwasser so oft wiederholen, bis die durchlaufende Flüssigkeit rückstandsfrei ist.


Die Caffettiera neben dem Herd abkühlen lassen. Essigwasser ausgiessen, den Kaffekocher zerlegen. Ungeduldige Zeitgenossen schütten das Essigwasser gleich ab und öffnen die Kanne mit einem Silikontopflappen. So oder so: Alle Teile zum Schluss nochmal mit Abwaschmittel reinigen und gründlich unter fliessendem Wasser abbrausen. Nun ist die Caffettiera einsatzbereit. Profis empfehlen, neue und grundgereinigte Exemplare für den richtigen Geschmack mehrmals mit Kaffee "einzukochen". Meiner Meinung nach ist dieses Ritual bei einer neuen Bialetti aus Aluminium unerlässlich, aber kein unumstössliches Gebot für Caffettieren aus Edelstahl. Ich habe mich lieber abschliessend noch der Aussenseite gewidmet.


Metallreiniger ist erfahrungsgemäss eher selten im Putzschrank eines Ferienhauses zu finden. Wer Zeit, Lust und entsprechende Sprachkenntnisse hat, besorgt sich für ein paar Euro ein Fläschchen oder eine Tube im Haushaltswarengeschäft. Um Flohmarktfunde, die nach Bakelit aussehen, auf Echtheit zu überprüfen, hatte ich eine kleine Tube Simichrom nach Italien mitgeschleppt. Andere Frauen verreisen mit Nagellackfläschchen, ich mit Metallpolitur im Necessaire... Einen erbsengrossen Tupfen auf der zu behandelnden Fläche platzieren. Mit der weichen Schwammseite oder Küchenpapier sanft, aber ausdauernd einreiben.


Mit einem sauberen Baumwolltuch nachpolieren. Eventuell sind mehrere Durchgänge nötig.


Tadaaaa! Der Extraaufwand hat sich gelohnt.

Fazit: Eine neue Bialetti aus Edelstahl hätte mein Portemonnaie um circa 45 Euro erleichtert. Die secondhand Vev Vigano kostete 8,90, das Bialetti Dichtungsset 2,60, die reine Arbeitszeit betrug etwa eine Stunde. Selbst wenn ich die Holzstäbchen, den Schwamm, den Essig und das Haushaltspapier hätte extra besorgen müssen, wäre der Gesamtpreis nicht über 15 Euro geklettert. Bei einer kleineren oder älteren Caffettiera und einem No-Name-Set könnten die Kosten sogar unter 10 Euro liegen. Die Kanne landete vor der Abreise natürlich im Koffer und wird uns, bei sorgfältiger Behandlung und gelegentlicher Erneuerung des Dichtungsringes, wahrscheinlich noch viele Jahre begleiten. Ökologisch und günstig, was will man mehr?

Noch ein Wort zu Alukannen: Sie sind neu - und oftmals auch gebraucht - etwa halb so teuer wie die Inox-Versionen. Aber nach zehn Jahren mit einer Bialetti Dama und fünf Monaten mit einer Bialetti Musa steht für mich fest: Edelstahl ist das bessere Aluminium, u.a. auch wegen der Reinigungsmöglichkeiten und der Optik. Mir egal, was die Kaffeepuristen bezüglich Wärmeleitung, Geschmack und überhaupt und sowieso behaupten. Püh.


Nachtrag: Seit dem improvisierten Fotoshooting für das Tutorial sind weitere Edelstahlkocher aus zweiter Hand, u.a. eine Alfa aus den 1970ern, bei uns eingezogen und wurden erfolgreich nach meiner Methode gereinigt. Die dabei gesammelten Erfahrungen sind allesamt in die Anleitung eingeflossen. Speziell erwähnen möchte ich noch die Alessi 9090. Eigentlich - wieder einmal eigentlich, eigentlich wie immer - war ich in dem Tessiner Brocki auf der Suche nach etwas ganz anderem. In einer dunkeln Ecke stand die Alessi und flehte mich an: Nimm mich mit, niemand will mich in diesem Zustand. Sie sah von aussen ziemlich angekokelt aus, im Innern waren Boden und Seitenwände rabenschwarz. Mehrmaliges Einweichen und Schrubben blieben erfolglos. Beim nächsten Ausflug in den nahen Supermercato hatte ich die Qual der Wahl zwischen einem chemischen Ofenreiniger und Soda in Lebensmittelqualität. Ich entschied mich für die ökologische Variante, die in Italien sogar in Discountern - oft bei den Getränken - im Regal steht. Kostenpunkt: Um die 65 Cent pro Packung mit 500 Gramm Inhalt. Wieder zurück im Ferienhäuschen, füllte ich den Behälter etwa zur Hälfte mit kaltem Wasser, rührte zwei bombierte Esslöffel Sodapulver ein und liess die Mischung fünf Minuten kochen. Achtung: Schäumt! Zur Seite stellen und sobald das Wasser auf Handwärme abgekühlt ist, das Eingebrannte mit Bürste oder Schwamm wegschrubben. Im Hardcorefall: Sodalösung aufkochen, Behälter zur Seite ziehen und vorsichtig etwa vier Esslöffel Essig zugiessen. Achtung: Schäumt wie wild! Abkühlen lassen und mit einem Schrubbelschwamm entfernen, was entfernt werden kann. Nach Bedarf mehrmals wiederholen. Bitte nur im äussersten Notfall zu Ofenreiniger und Co. greifen. Falls es sich nicht vermeiden lässt: Nach dem Einsatz der Chemiekeule die Caffettiera unbedingt mehrmals mit Soda-/Essigwasser durchkochen, um alle Reinigerrückstände zu entfernen. Inklusive einer neuen Dichtung aus dem Globus, kostete der Luxuskocher so nur 17.50 statt 245 Franken. Damit keine Missverständnisse entstehen: Der Geldwert der Arbeitszeit sollte bei einem Hobbyprojekt nie miteinberechnet werden, auch nicht zum Hilfspraktikantentarif. Wer, wie ich, Freude daran hat, gebrauchte/alte/antike Sachen wieder in einen sauberen, benutzbaren Zustand zu versetzen, weiss was ich meine.

P.S. Cafet...Was? Hä? Wie funktioniert das Ding? WTH ist ein Sicherheitsventil? Wo soll der Kaffee rein? Was labert die Tante da? Falls ihr euch beim Lesen des Tutorials eine oder mehrere dieser Fragen gestellt habt, dann macht bitte einen grossen Bogen um gebrauchte Caffettieren. Auch um diejenigen, die in einer Ferienwohnung zur Verfügung stehen, denn Mokakannen können bei völlig falscher Handhabung brandgefährlich sein.

Das Kleingedruckte: Ich übernehme keinerlei Haftung für Schäden irgendwelcher Art, die im Zusammenhang mit diesem Tutorial entstehen könnten oder entstanden sind. Und ausserdem weise ich jede Schuld von mir, falls ihr seit der Einleitung Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett in Endlosschleife vor euch her summt. Pech gehabt. 😎

Ohne Kaffee wird das Fräulein niemals wach, niemals wach, niemals wach.
Ohne Kaffee wird das Fräulein niemals wach und verbringt den ganzen Tag im Bett.
Ich möchte ausgehn, doch das Fräulein will schlafen.
Ich möchte Museen sehn, doch das Fräulein kann ohne Koffein nicht aufstehn...*träller*

Sonntag, 8. November 2020

Oranger Ingwersirup mit Kardamom und Vanille



Alnatura hatte letzte Woche nochmals jungen Bio-Ingwer aus Deutschland im Angebot. Blitzschnell setzte bei diesem Anblick meine Denkfähigkeit aus und die Gier übernahm das Kommando. Nachdem meine Zurechnungsfähigkeit zurückgekehrt war - naturellement erst hinter der Kasse -  stellte sich heraus, dass ein Viertelkilo Ingwer für das geplante Linsengericht ein bisschen zu viel des Guten wäre. Bevor Herr C. den Spontankauf im Kühlschrank erspähen und mich dafür ausschelten würde, musste das Corpus Delicti spurlos verschwinden. Blöd nur, dass die ganze Bude bis am späten Abend nach dem frisch gekochten Sirup roch... 

Für ca. 600 ml:

  • 220 gr junger Bio-Ingwer
  • 50 gr frische Bio-Kurkuma
  • 4 Kapseln grüner Kardamom
  • 1 Liter Wasser

Ingwer und Kurkuma gründlich abbrausen. Ungeschält in einen mindestens 2,5 Liter fassenden Kochtopf raffeln (io: Röstiraffel). Die Kardamomkapseln der Länge nach halbieren, zum Ingwer in den Topf legen. Wasser zugiessen, Topf auf den Herd stellen und den Inhalt zum Kochen bringen. Hitze reduzieren, Deckel auflegen und eine Viertelstunde köcheln. Auf der ausgeschalteten Herdplatte eine Stunde ziehen lassen.

  • ca. 300 gr Zucker
  • 1/4 Tl Vanillepulver
  • 1/4 Tl Kurkumapulver
  • 1 gehäufter El heller Honig (io: Eukalyptushonig)

Den Ingwertee durch ein feines Teesieb giessen. Flüssigkeit auffangen, Siebinhalt leicht ausdrücken und danach im Kompostkübel entsorgen. Kochtopf reinigen, die Flüssigkeit darin abwiegen (io: 904 gr). Mit einem Drittel Zucker (io: 300 gr) im Topf vermischen. Zehn Minuten köcheln. Dann den Honig und die beiden Gewürzpulver unterrühren. Vorsicht: Der Sirup schäumt heftig auf! Weitere fünf Minuten köcheln, dabei den Topfrand mehrmals mit einem Gummischaber reinigen. Das am Schaber haftende Vanillepulver wieder unterrühren. Den Sirup durch ein feines Sieb in eine blitzsaubere, vorgewärmte Glasflasche füllen. Gut verschliessen und zugedeckt abkühlen lassen. Nach dem Anbruch im Kühlschrank aufbewahren. Der Sirup hält sich etwa ein halbes Jahr, wenn sauber gearbeitet wurde. Erkältungstee: Eine Tasse heisses Wasser oder Früchtetee, Saft eines Zitronenviertels, Ingwersirup und Honig nach Geschmack. Möglichst zügig trinken. Tipp: Plus 2 cl Rum = Ingwergrog. *hicks* Meine (kalte) Lieblingsvariante: Halb Orangensaft, halb Mineralwasser, mit einem Schuss Sirup verrühren.

Freitag, 25. September 2020

Sweet, Sour & Spicy: Pickeldi



Sucht ihr eine Sandwichergänzung, die gut zu Frischkäse passt? Oder etwas Peppiges zu den Resten des Sonntagsbratens? Das Finish für den Salat aus dem übrigen Suppenhuhnfleisch? Eine neue Beilage zu Raclette und Fondue Chinoise? Wie wäre es mit einer Abwechslung auf's Schinken- oder Butterbrot? Falls irgendetwas aus der Aufzählung zutrifft, zackig das folgende Rezept nachkochen. Ihr könnt mir später danken.


Für ein Einmachglas mit 350 ml Fassungsvermögen:

  • 1 Nostranogurke, ca. 250 gr, schälen & entkernen
  • 1 Zwiebel, ca. 150 gr, schälen
  • 1 rote Spitzpaprika, ca. 125 gr, putzen
  • etwa 7 gr feines Meersalz

Gemüse in kleine Stücke zerteilen und wiegen. Bei mir wogen die Gemüsestücke zusammen 375 Gramm. In einer Glas- oder Porzellanschüssel mit 2% Salz, bezogen auf das Gemüsegesamtgewicht, vermischen. In meinem Fall also 7,5 Gramm, abgerundet auf 7 Gramm. Schüssel abdecken und das Gemüse fünf Stunden bei Zimmertemperatur ziehen lassen. Jede Stunde einmal gründlich umrühren. Nach der Ziehzeit den Schüsselinhalt in ein Sieb schütten, mit kaltem Wasser kurz abbrausen. Gut abtropfen lassen. Unterdessen die Einmachflüssigkeit vorbereiten und das gründlich gereinigte Glas vorwärmen.

  • 150 gr Apfelessig
  • 100 gr Wasser
  • 70 gr Zucker
  • 1 Tl gelbe Senfsamen
  • bombierter 1/4 Tl Dillsamen
  • je eine grosszügige Prise Kurkuma und Chilipulver (io: Cayennepfeffer) 

Alle Zutaten in einem Topf aufkochen, dann die abgetropften Gemüsestücke zugeben. Etwa 5-8 Minuten sprudelnd kochen, bis die Stücke merklich weicher geworden sind, aber immer noch Biss haben. Mit einer Schaumkelle das Gemüse aus dem Topf fischen und in das vorgewärmte Glas füllen. Sirup noch eine Minute sprudelnd kochen. Über das Gemüse giessen. Die Flüssigkeit sollte etwa bis einen Zentimeter unter den Rand reichen. Deckel sorgfältig schliessen. Zugedeckt erkalten lassen. The Pickeldi benötigt keine Ziehzeit und kann direkt nach dem Auskühlen genossen werden. Das angebrochene Glas bitte im Kühlschrank aufbewahren.

Sonntag, 20. September 2020

Golden Chai Sirup ohne Zucker


Wie in diesem Post schon angetönt, sorgen die via To Good To Go ergatterten Überraschungstüten öfters für rauchende Hirnzellen. Vor zwei Wochen brachte Herr C. zum Beispiel aus einem Bioladen einen Sack getrockneter Apfelringe und Datteln mit. Nur Apfelringe und Datteln. Dafür en masse. Mein erster Gedanke: Shit. Zweiter Gedanke: Apfelringe. Shit. Ausgerechnet dieses Jahr, in dem das Apfelbäumchen uns eine Rekordernte beschert. Dritter Gedanke: Datteln. Shit. Ich esse, wenn's hoch kommt, alle Jubeljahre ein paar frische Mazafati, und Herr C. würde Datteln, egal welcher Art, nicht einmal mit der Kneifzange anrühren. Shit. Shit. Shit. Konsequenz: Ein Rundtelefon gestartet. Am Tag danach lagen nur noch zwei Beutel Datteln und ein Säckchen Apfelringe auf der Arbeitsfläche. Die Apfelringe sind unterdessen Geschichte, das daraus entstandene Hefewasser leider auch (Fehlgärung). Übrig blieben die, teilweise schon ziemlich harten, tunesischen demeter-Datteln. Die eignen sich auch nicht für Hefewasser, wie ich nun weiss. Aber dafür umso mehr für diesen rundum gelungenen Sirup, der, in Milch aufgelöst, den göttlichsten Golden Chai westlich des Urals ergibt.

Für ca. 300 ml: 

  • 100 gr Datteln, halbieren und entsteinen
  • 1 mittelfingerlange, dünne Zimtstange (io: 3 gr Thai-Cassia, in drei Stücke zerbrochen)
  • 1 grosse grüne Kardamomkapsel, halbiert
  • 2 Gewürznelken
  • 2 Pimentkörner
  • 5 schwarze Pfefferkörner
  • 500 gr Wasser

Alle Zutaten in einem Topf zum Kochen bringen. Herd ausschalten, Deckel drauf und 1/2 Stunde ziehen lassen. 

  • 35 gr frische Bio-Kurkuma
  • 8 gr junger Ingwer
  • 1 Prise Salz

Nach der Ziehzeit die Gewürze mit einer Gabel rausfischen. Kurkuma und Ingwer gründlich abbrausen. Ungeschält direkt in den Topf schnippeln. Salz zugeben, mit dem Mixstab glatt pürieren. Gewürze wieder zugeben und die Flüssigkeit zehn Minuten kochen. Zwischendurch umrühren. Unterdessen die saubere Weckflasche mit heissem Wasser vorwärmen. Am Ende der Kochzeit das Wasser ausgiessen, einen Trichter auf der Öffnung platzieren und darauf ein Passier- oder Teesieb aus Metall positionieren. Die kochende Flüssigkeit portionsweise in das Sieb giessen, mit einem Löffel oder Gummischaber sanft durchstreichen. Auf gar keinen Fall mit Gewalt durchpressen, denn wir wollen zum Schluss einen dickflüssigen Sirup in der Flasche und keinen gelben Sumpf aus störenden Stückchen und strohigen Fasern. Mit den Rückständen den Kompost beglücken. Die Flasche gut verschliessen und nach dem Anbruch im Kühlschrank aufbewahren. Vor der Benutzung aufschütteln. Zubereitung Golden Chai/Kurkuma Latte/Golden Milk: Heisse oder kalte (pflanzliche) Milch mit der gewünschten Menge Sirup verrühren. That's it. Kein Aufkochen, Aufschäumen oder Aufmixen nötig. 

P.S. Unbedingt ausprobieren: Rooibostee, heisse Milch und ein Schuss Sirup. Schmeckt natürlich auch, wenn die Milch weggelassen wird. Und einen Löffel davon in ein Tässchen Grog ist auch nicht verkehrt. Auch nicht übel: Ein Anti-Kater-Saft aus Zucchini, Ananas, gelben Kiwi, Zitrone und Sirup nach Geschmack (siehe Foto).

Mittwoch, 22. Januar 2020

Fermentierte Salzzitronen - Ein voller Erfolg!



Anfang 2018 habe ich einen Versuch unternommen, Salzzitronen selber herzustellen. Eigentlich ein unnötiges Experiment, denn in jedem grösseren Supermarché im Elsass sind Salzzitronen fixfertig eingelegt für wenig Geld erhältlich. Aber mich reizte es, die Grenzen der Fermentierungsmöglichkeiten auszutesten. Normalerweise fermentiere ich Gemüse, Früchte und Kräuter mit maximal 2% Salz bezogen auf das Gesamtgewicht, oft auch nur mit der Hälfte oder sogar mit nur einem halben Prozent. Bei einem Salzgehalt von über 5 Prozent wird die Milchsäuregärung schon eingeschränkt, bei über 8 Prozent schon fast ausser Kraft gesetzt. Wie sollte dann eine Fermentierung mit einem Salzgehalt von 10% funktionieren? Genau das wollte ich vor zwei Jahren herausfinden und war leider einige Monate später gezwungen, wegen Schimmelbefall das ganze Glas zu entsorgen. Im Winter 2018, als ich wieder Zugriff auf die guten Zitrusfrüchte aus demeter-Anbau hatte, startete ich eine neue Versuchsreihe. Und siehe da, es klappte! Ob es an der geänderten Vorgehensweise lag oder ob einer der Fermentationsgötter einen guten Tag hatte, blieb damals offen.


Nun, eineinhalb Jahre und acht Gläser Salzzitrusfrüchte später, bin ich sicher, dass die Änderungen schuld am Erfolg sind. Bitte beachten: Bügelgläser sind wesentlich besser geeignet als Gläser mit Drehverschluss, weil sie nicht dauernd geöffnet werden müssen, um Druck abzulassen. Die Zitronen sollten weder behandelt noch gewachst sein. Falls ihr irgendwo Limonettes de Marrakech findet (siehe Foto), unbedingt ein Glas voll mit den aromatischen orangen Früchtchen ansetzen. Ebenfalls geeignet sind Limetten, Mandarinen und Kumquats. Greift einfach zur besten Bioware, die ihr auftreiben könnt. Graues, naturbelassenes Meersalz, verwandelt die Lake in eine unappetitlich trübe Brühe. Das ist zwar nur ein optisches Problem, spielt aber eventuell eine Rolle, wenn ihr einen Teil der Salzzitronen verschenken möchtet. Der Zucker unterstützt den Fermentationsprozess und sollte weder weggelassen noch gegen ein anderes Süsssungsmittel ausgetauscht werden. Ganz wichtig: Zeit. Bis die erste Fermentationsphase beendet ist, d.h. keine Bläschen mehr hochsteigen, vergeht locker ein Monat. Danach sollten die Zitronen mindestens drei Monate im kühlen Keller ruhen. Je länger sie durchziehen dürfen, desto aromatischer werden sie. Profitipp: Die Zitrusfrüchte eignen sich auch für Desserts und Gebäck.


Für ein Einmachglas mit einem Liter Fassungsvermögen:

  • 6 Bio-Zitronen, ca. 600 gr (io: demeter, Primofiore)
  • 1 Stück Cassiarinde, ca. 5 cm lang und 1 cm breit
  • 600 gr Wasser
  • 60 gr unjodiertes Salz ohne Zusätze und Rieselhilfe = 10% der Wassermenge (io: Bio-Meersalz)
  • 30 gr Zucker = 5% der Wassermenge

Das Einmachglas gründlich reinigen, heiss ausspülen und mit kochendem Wasser füllen. Deckel und Gewicht (z.B. ein breiter, flacher Teelichthalter aus Glas) oder Abstandhalter ebenfalls reinigen, abspülen, in eine hitzefeste Schüssel legen und mit kochendem Wasser übergiessen. Die Zitronen unter fliessendem Wasser gut schrubben und abspülen. Auf einem Porzellanteller der Länge nach vierteln, Kerne entfernen. Abgewogenes Wasser mit Salz und Zucker fünf Minuten sprudelnd kochen. Das Wasser aus dem vorgewärmten Glas ausgiessen. Dann zackig das Zimtstück reinlegen, darauf die Zitronenviertel. Vorsichtig mit einem Löffel zusammenquetschen, damit die Viertel möglichst dicht an dicht liegen. Mit der kochenden Lake bis drei Zentimeter unter den Glasrand auffüllen. Gewicht oder Abstandhalter nach Belieben vor dem Einsatz noch mit Wodka einpinseln. Nicht unbedingt nötig, aber ich halte auch niemanden davon ab. Gewicht auf die Zitronen legen. Wie immer gilt: If it's under the brine, everything's fine. Mit dem Deckel verschliessen. In ein Geschirtuch einwickeln und langsam auskühlen lassen. Nach dem Abkühlen das Tuch entfernen und das Glas an einem sonnengeschützten Plätzchen mit etwa 18-25 Grad Zimmertemperatur aufstellen. 


Verlauf: Nach etwa einer Woche sollten sich, wie auf dem Foto erkennbar, erste Bläschen zeigen. In den Tagen danach vermehren sich die Bläschen explosionsartig und feiern eine wilde Orgie. Etwa zwei Wochen nach dem Ansetzen sind die Bläschen vom Feiern so erschöpft, dass sie sich kaum noch bewegen. Eine oder zwei Wochen später, wenn im Glas alles schön ruhig ist, kann das Gewicht/der Abstandhalter entfernt werden. Die Zitronenviertel bleiben nun auch ohne Beschwerung unter der Lake. Mit einer ca. 1,5 cm dicken Schicht Raps- oder Olivenöl begiessen, damit weiterhin ein luftdichter Abschluss gewährleistet ist. Nun die Zitronen mindestens drei Monate ruhen lassen. Manchmal schmeisst der Glasinhalt nochmals eine Party, zu der alle Bläschen eingeladen sind. Keine Angst, die verziehen sich bald und eine Woche später kehrt wieder Ruhe ein. Nach der Ziehzeit können die Viertel in kleinere Gläser umgeschichtet und verschenkt werden. Immer darauf achten, dass die Salzzitronen mit Lake bedeckt sind und ggf. die Ölschicht ergänzen. Wenn sauber gearbeitet wurde, halten sich die Zitronen mindestens ein Jahr. Geöffnete Gläser im Kühlschrank aufbewahren.

Mittwoch, 1. Januar 2020

Cookies T-Masala



Natürlich hat es auch Nachteile, in einer grossen Stadt zu leben: Aggressive Fahrradfahrer, dämliche Hipster, riesige Baustellen, Verkehrslärm.... Aber die Vorteile, besonders solche der kulinarischen Art, tilgen alle kleineren Unannehmlichkeiten. Zumindest wenn man mich fragt, denn die Besorgung des Schwarzen Kardamoms für diese indische Gewürzteemischung hat nur 15 Minuten in Anspruch genommen. I love my Quartier!

Für ein kleines Gläschen T-Masala, ausreichend für etwa 8 Liter Masala Chai:

  • 4 Tl Fenchelsamen
  • 4 schwarzer Kardamomkapseln
  • 1 Tl grüne Kardamomkörner 
  • 1 Sternanis, grob zerbrochen
  • 14 Gewürznelken

Gewürze kurz in einer kleinen Pfanne anrösten, bis sie gut duften. Auf einem Teller abkühlen lassen und danach in der Kaffeemühle fein mahlen.

  • 2 Tl Ingwerpulver
  • 2 Tl Cassiapulver
  • 1 Tl Pimentpulver
  • 1/4 Tl Zimtpulver
  • 1/4 Tl Mohrenpfeffer oder schwarzer Pfeffer, fein gemahlen 
  • 1/4 Tl Galgant, fein gemahlen
  • 1/8 Tl Zimtblätterpulver
  • 1/8 Tl Muskatnuss, frisch gerieben

Alle Gewürze vermischen und in einem gut schliessenden Gläschen aufbewahren. Pro Liter Chai einen gehäuften Teelöffel Masala mitkochen (io: ohne Milch, wenig Schwarztee). Und wie immer gilt: Lieber unzerkleinerte Gewürze kaufen und nach Bedarf selber mahlen. Die Anschaffung einer Cloer 7580 mit abnehmbarem Mixbehälter lohnt sich wegen der einfachen Handhabung und Reinigung auch für Teetrinker.

Sonntag, 25. März 2018

Everything Gomasio (I did it myyyy waaaayyyyyyy.....)

  

Everything Bagel = Bagel mit einem Topping aus Sesam, Mohn, Zwiebeln, Knoblauch und Salzflocken.
Everything Seasoning = Fixfertige Mischung aus den oben aufgezählten Zutaten (ohne Bagel).
Gomasio = Japanisches Sesamsalz, besteht durchschnittlich aus 90% Sesam und 10% Salz.
Everything Gomasio = Ein fröhlicher Mischmasch, ganz nach Lust und Laune zusammengewürfelt. 
Verwendung: Einfach über Salate, Suppen, Butterbrot, gedämpftes Gemüse, gekochte Eier u.v.a.m. streuen.


Für ein kleines Gläschen:

  • 5 El heller Sesam
  • 1 El schwarzer Sesam
  • 1 grosszügige Prise Fenchelsamen
  • 1 Prise Kümmelsamen
  • 1 Prise Ajowan, unzerkleinert
  • 1 Tl Rauch- oder Meersalzflocken (io: Falksalt Smoke)
  • 1 El getrocknete Zwiebelstückchen

Alle Zutaten bis und mit Salz in kleine Pfanne geben, auf mittlerer Stufe rösten. Die Pfanne immer wieder rütteln und schütteln, damit nichts anbrennt. Nach etwa 5 Minuten sollten die Sesamsamen eine hellbraune Farbe angenommen haben, gut duften und anfangen zu springen. Dann die Pfanne vom Herd nehmen und die Zwiebelstücke unterrühren. Die Restwärme reicht aus, um den weissen Stückchen eine hellbraune Farbe zu verleihen. Dadurch verschwindet der rohe Geschmack, und die Röstzwiebelnote harmoniert perfekt mit dem nussigen Sesam. Die Mischung auf einen Teller schütten und vollständig auskühlen lassen. Danach in eine geeignete Mühle umfüllen, den Rest in einem dicht schliessenden Glas kühl und dunkel aufbewahren. Variante: Die gewünschte Menge vorzu frisch im Suribachi oder Mörser zerstossen. Ich rate davon ab, die gesamte Menge auf einmal zu zerkleinern, weil das freigesetzte Sesamöl schnell ranzig wird. Falls es doch sein muss, das Gomasio während der warmen Jahreszeit unbedingt im Kühlschrank aufbewahren und zackig verbrauchen.

Natürlich kann die Mischung endlos variiert werden, z.B. mit Algenflocken, Brennnesselsamen, Bärlauchsalz, Kurkuma, Dillsamen, Zimt, Liebstöckelsamen, Knoblauchgranulat, getrockneten Schnittlauchröllchen, Leinsamen, Currypulver, Mohn, Kreuzkümmel, Hanfsamen, Koriander, Zitrusschalen, Hefeflocken, Nigella, Chiliflocken, Lapsang Souchong, Kokosflocken, Sumach oder was euch sonst noch so alles in den Sinn kommt.

Sonntag, 11. Februar 2018

Leider keine fermentierten Salzzitronen....



Die Rubrik Fermentation wurde in den letzten zwei Jahren ein wenig vernachlässigt. Das bedeutet aber nicht, dass ich während dieser Zeit untätig war. Im Gegenteil. Momentan stehen im Kühlschrank zum Beispiel Gläser mit fermentiertem Apfel-Rotkraut, Cashewkäse, Kurkuma-Karotten, Ketchup und Salsa aus Ananas. Alles rundum njammi, und trotzdem präsentiere ich euch heute ein "misslungenes" Rezept für fermentierte Salzzitronen. Natürlich drängt sich nun die Frage auf, warum ich eine halbgare Anleitung veröffentliche, statt herumzutüfteln und irgendwann später das erfolgreiche Endergebnis zu präsentieren. Ganz einfach: Die Zitrussaison neigt sich leider wieder einmal dem Ende zu und die richtig guten Bio-Zitronen sind bald ausverkauft. Ich würde zu gerne einen weiteren Anlauf wagen, aber Herr C., der alte Meckerfritze, ist ein Zitrusschalenverächter und because a little goes a long way, wäre ein zweites Glas pure Verschwendung. Hoffentlich habt ihr beim Fermentieren dieses Mal mehr Glück als ich und wenn es geklappt hat, würde ich mich über eine Rückmeldung in Form eines Kommentares sehr freuen.


Für ein Glas, angesetzt am 14. Januar 2018:

  • 5 Zitronen / 542 gr (demeter, Sorte Primofiore, Sizilien)
  • 54 gr graues, unbehandeltes Meersalz  = 10% der Zitronenmenge
  • 2 Lorbeerblätter
  • 1 dünnes Streifchen Cassiazimt (5 cm x 1 cm)
  • evt. zusätzliche Zitronen
  • evt. zusätzliches Meersalz

Ein Bügelglas mit einem Liter Fassungsvermögen gründlich reinigen und anschliessend mit kochendem Wasser füllen. Deckel und Gummiring ebenfalls gründlich reinigen, in eine hitzebeständige Schüssel legen und mit kochendem Wasser gänzlich übergiessen. Die Zitronen unter fliessendem, warmen Wasser abschrubben. Danach vierteln, aber an einem Ende nicht ganz durchschneiden, damit die Frucht noch zusammenhält. Sichtbare Kerne mit der Messerspitze entfernen. Heisses Wasser ausleeren, Lorbeerblätter und Zimt auf den Boden des Glases legen. Je ein Teelöffel Salz in geöffneten Zitronen geben, zusammendrücken und dicht an dicht ins Glas pressen. Am Schluss mit einem Holzstössel drücken und stampfen, damit möglichst viel Saft herausgepresst wird. Falls der vorhandene Saft die Zitronen nicht bedeckt, die zusätzlichen Zitronen auspressen (io: 4 Stück). Den ausgepressten Saft abwiegen und mit 10% unbehandeltem Meersalz vermischen. Beispiel: 220 gr Saft & 22 gr Salz. Mit soviel Zitronenlake auffüllen, bis alle Früchte bedeckt sind. Mit einem Gewicht beschweren oder einen Abstandhalter verwenden, da die Früchte auftreiben. Glas verschliessen, an ein warmes Plätzchen stellen (mind. 18 Grad) und tagtäglich während der ersten Woche bewegen, damit sich das Salz auflöst. Mindestens einen Monat - besser 2-3 Monate - fermentieren lassen. Anleitung: Wilde Fermente

So, nun folgen meine Anmerkungen: Nächstes Mal werde ich von Anfang an alle Zitronen der Länge nach vierteln, und ein Glas mit maximal 750 ml Fassungsvermögen verwenden. Zerteilt können die Zitronen nämlich dicht nebeneinander in das Glas geschichtet werden. Dadurch entstehen weniger Zwischenräume, die mit zusätzlichem Saft gefüllt werden müssen. Die Viertel lassen sich auch wesentlich besser entkernen, denn die Kerne zieht es zur Oberfläche und dies erhöht das Schimmelrisiko. Generell lieber Zitronensorten auswählen, die kernarm sind. Graues Meersalz und Zitronensaft ergibt eine trübe Lake, die sich zwar nach ein paar Tagen klärt, aber einen unschönen gräulichen Bodensatz hinterlässt. Zumindest ist es nur ein rein optisches Problem. Falls zusätzlicher Saft verwendet wird, diesen unbedingt durchsieben, weil die Fitzel, wie die Kerne, die Schimmelbildung begünstigen. In den ersten zwei, drei Tagen konnte ich minimalste Blubberbläschenbildung beobachten, danach bewegte sich nichts mehr. Dafür war nach etwa einer Woche beim Öffnen ein milder, aber nicht gerade angenehmer Nebengeruch wahrnehmbar, so in Richtung ungelüfteter Estrich. Allerdings müffelten weder die Lake noch die Zitronen bei anschliessenden Kostproben. Komische Sache. Ich schiebe es auf den zu grossen Abstand bis zum Glasdeckel, d.h. zuviel Sauerstoff, denn das 1000 ml fassende Einmachglas war nur zu ca. 70% gefüllt. Am 10. Februar fielen mir am Gummiring und am Abstandhalter je zwei kleine, weisse Schimmelflecken auf. Aus diesem Grund habe ich die Salzzitronen in Viertel geschnitten und in ein ausgekochtes Glas mit 500 ml Fassungsvermögen umgeschichtet. Die Schimmelbildung wurde wahrscheinlich durch das Schütteln während der ersten Woche begünstigt, u.a. weil die Zitronenfitzelchen überall kleben blieben. Um weiteren unangenehmen Überraschungen vorzubeugen, habe ich zusätzlich den neuen Abstandhalter vor der Verwendung in Gin gebadet, ebenso die Innenseite des Glasdeckels. Nachdem ich die Zitronen umquartiert hatte, wurden sie locker zusammengepresst, zur Sicherheit mit einem Esslöffel voll grobem Meersalz bestreut und bis einen Zentimeter unter den Rand mit durchgesiebtem Saft bedeckt. Der Glasrand wurde innen und aussen mit Gin abgerieben. Danach habe ich das Glas gut verschlossen und nun steht es im Schrank, wo es, hoffentlich unbehelligt, weitere zwei Monate verbringen wird. Wie gesagt, Lake und Zitronen schmecken 1A, sonst hätte ich den Glasinhalt nicht umgefüllt, sondern gleich entsorgt. 


Sonntag, 10. Juli 2016

Eiskalte Hippiemilch



Yipieyayooooo! Sonne satt! Endlich!
Oder wie Herr C. es formuliert: Sauna-Alarm!
Sein Gegenmittel: Eiskaltes Red Bull 
Mein Gegenmittel: Eiskalte Hippiemilch


Hippiemilch?
Andere nennen dieses Getränk Goldmilch, Golden Milk oder Kurkuma-Latte.
Herr C. befand nach einem Blick in mein Glas: Sieht aus wie Hippiemilch. Viel zu fröhlich, viel zu gelb.
I love Hippiemilch! :D


Für ein kleines Gläschen Hippiemilchpulver (reicht für einen Liter Hippiemilch):

  • 3 Tl Kurkumapulver
  • 1/4 Tl Zimtpulver
  • 1/4 Tl Kakao- oder Carobpulver
  • 1/4 Tl Mandarinen- oder Orangenschalenpulver
  • 1/8 Tl Ingwerpulver
  • 1/8 Tl Kardamompulver
  • 2 Umdrehungen schwarzer Pfeffer aus der Mühle
  • 2 Msp Nelkenpulver
  • 2 Msp Vanillepulver
  • 1 Msp gemahlener Galgant

Alle Gewürze vermischen und in ein kleines, dicht schliessendes Gläschen umfüllen. Kühl und lichtgeschützt aufbewahrt hält sich das Pulver etwa drei Monate. Am besten schmeckt die Mischung natürlich mit frisch gemahlenen/gemörserten Gewürzen. Aber das muss ich ja nicht extra betonen, oder?

Für einen halben Liter Hippiemilch: In einem kleinen Topf 200 ml Kuhmilch oder Mandelmilch mit 2 Teelöffeln Gewürzmischung verquirlen. Unter ständigem Rühren 3 Minuten köcheln. Nach Belieben süssen, z.B. mit Kokosblütenzucker. Mit 300 ml kalter Milch vermischen, in eine Flasche umfüllen und ein paar Stunden im Kühlschrank durchkühlen lassen. Eiskalt geniessen und innerhalb von 3 Tagen verbrauchen. 


Sonntag, 3. Juli 2016

Rostiges Kochgeschirr aus Gusseisen reinigen & neu einbrennen



Vor ein paar Tagen waren Herr C. und ich zusammen in einer Brockenstube. Nachdem wir den Laden betreten hatten, verschwand er zwischen den Regalen auf der Suche nach irgendwelchem elektrischen Zubehör. Ich hingegen steuerte in Richtung Geschirrabteilung. Zuerst zog es mich zu den Tellern hin, da wir welche für den Schrebergarten besorgen wollten. Nach ein paar Minuten befanden sich im Einkaufskorb acht hübsche Exemplare und weil Herr C., ganz ungewohnt, immer noch nicht in Sicht war, schlenderte ich weiter zu den Küchenaccessoires. Kurze Zeit später hatte ich nicht nur die Speiseteller erworben, sondern gleich auch noch einen schweren, gusseisernen Wok. Herr C. hatte mich unterdessen eingeholt, schüttelte betrübt den Kopf und murmelte: Oh je, noch mehr Altmetall. Normalerweise wäre nun ein schier endloser Monolog über verschwendungssüchtige Frauen an der Reihe gewesen. Dank dem lächerlich niedrigen Kaufpreis von 2 Franken, sparte er sich die Atemverschwendung. Als Ersatzhandlung beäugte er den Wok ausgiebig und erkundigte sich skeptisch: Kriegst du den überhaupt wieder sauber? Was für eine abgrundtief doofe Frage... 


... denn mittlerweile habe ich eine Technik entwickelt, mit der ich jedes noch so verdreckte/rostige Teil aus schwarzem, nicht emaillierten Gusseisen wieder blitzeblank sauber bekomme. Und das weiss er ganz genau. Ich halte ihm schliesslich nach jeder Schrubbelaktion voller Stolz das neuwertige "Alteisen" unter die Nase und verlange grenzenlose Bewunderung für meinen Einsatz. Typischer Fall von männlicher Küchenzubehördemenz.


Ich gehe aber davon aus, dass es Leute gibt, die interessierter sind als Herr C. und gerne erfahren würden, wie sich mein Reinigungs-/Restaurierungsprozess zusammensetzt. Zufälligerweise habe ich kürzlich einen echten Härtefall behandelt und daran gedacht, von den einzelnen Schritten Fotos zu knipsen. 


Es handelte sich um einen uralten Gusseisenbräter, den ich neben einer Alu-Sammelstelle gefunden habe. Wie ihr auf dem Titelfoto sehen könnt, war der erste Eindruck recht gut. Doch bei genauerem Hinsehen fielen mir aussen ein paar Macken und der Flugrost am Boden auf (siehe Fotos 2 & 3). Nicht wirklich schlimm, die starken Schmutzverkrustungen und der Rost im Innern bereiteten mir wesentlich mehr Sorgen. 


Ausgangslage: 
Bräter aus Gusseisen, innen NICHT emailliert. Verdreckt, stellenweise stark rostig.


Benötigte Hilfsmittel: 
Abwaschmittel, Topfreiniger, Backofenreiniger (Potz aus der Migros), 
evt. einen grossen Plastiksack, Stahlwolle, hoch erhitzbares Rapsöl zum Einbrennen.


Topfreiniger befeuchten und mit einem grosszügigen Spritzer Abwaschmittel versehen. Bräter und Deckel innen und aussen gründlich schrubben. Abbrausen, abtrocknen und beides mit dem Backofenreiniger grosszügig einsprühen. Wer keine Platzprobleme hat, lässt den Bräter nun ein paar Stunden/über Nacht in der Spüle oder in der Badewanne stehen. Alternative: Den eingeschäumten Bräter in einen grossen Plastiksack stellen, diesen verschliessen und irgendwo verstauen, wo er niemandem im Weg steht (Terrasse, Treppenhaus, Keller etc.).


Wenn der Dreck sich zu lösen beginnt, ist es Zeit für den nächsten Schritt. 


Nun mit der Stahlwolle so viel Dreck und Rost wie möglich wegschrubben. 
Das erfordert, je nach Verschmutzungs- und Verrostungsgrad, ziemlich viel Geduld und Ausdauer.


Dafür kann sich das Ergebnis sehen lassen. Wenn sich Dreck und Rost hartnäckig halten, nochmals mit Backofenspray einschäumen, einige Stunden/über Nacht einwirken lassen und wieder kräftig mit der Stahlwolle bearbeiten. Falls nötig, gesamte Prozedur wiederholen.


Sobald Dreck und Rost beseitigt wurden, alles nochmals gründlich mit Topfreiniger und Abwaschmittel schrubben. Mit heissem Wasser abspülen und gut abtrocknen bzw. fünf Minuten zum Trocknen in den Ofen stellen. Sobald die gereinigten Flächen völlig trocken sind, unverzüglich mit dem Einbrennen beginnen.


Dazu nimmt man etwa 2 Esslöffel Rapsöl, die man mit der Hand, einem fusselfreien Tuch oder einem Schwamm im Topf/auf der Deckelinnenseite verteilt und dünn damit einreibt. Es sollte sich kein See auf dem Boden bilden und auch keine Stelle unbehandelt bleiben. Wichtig: Den Topfrand nicht vergessen!


Topf und/oder Deckel auf das Gitter stellen und auf der zweiten Schiene von unten einschieben. Ofen einschalten und 150 Grad anwählen. Je nach Grösse des Ofens, können Bräter und Deckel nebeneinander eingebrannt werden. Sollte das nicht möglich sein, einfach nacheinander einbrennen. Deckel nicht auf den Bräter auflegen, er muss separat mit der eingeölten Fläche nach oben platziert werden. Eine Stunde einbrennen lassen. Dann den Ofen ausschalten, Bräter/Deckel herausholen und mit einem fusselfreien Tuch oder einem Schwamm vorsichtig das überschüssige Öl wegtupfen bzw. wegwischen. Wieder in den Ofen stellen, Türe einen Spalt breit öffnen und den Bräter darin auskühlen lassen, ggf. danach den Deckel einbrennen. Nach dem vollständigen Auskühlen in den Schrank verräumen oder gleich zum Kochen oder Backen einsetzen. Zukünftig nach dem Gebrauch nur noch mit heissem Wasser spülen, um die Patina nicht zu beschädigen. Falls sich trotz sorgfältiger Pflege irgendwann Verkrustungen bilden oder der Rost wieder auftaucht, die ganze Prozedur wiederholen: Gründlich reinigen, evt. einschäumen und wieder einbrennen. Eine Menge Arbeit, aber es lohnt sich. Egal, ob es sich dabei um ein geerbtes oder gekauftes Stück handelt, denn Gusseisen ist quasi unzerstörbar und überlebt bei guter Behandlung mehr als eine Generation. Bestes Beispiel: Mein Gänsebräter von Le Creuset hat mindestens 80 Jahre auf dem Buckel und sieht keinen Tag älter als 40 aus. :-)

Und ab damit zu #Einab, wo Monat für Monat nachhaltige Ideen gesammelt werden.