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Sonntag, 19. Mai 2024

Unkrautpolenta


Im Garten wuchert gerade mannigfaltiges Grünzeug, ob gesät oder nicht, ist den Pflänzchen schnurzpiepegal. Für die Unrautpolenta wird verwendet, was saisonbedingt erntereif ist. Zur Zeit Giersch, Schnittlauch, junger Löwenzahn, Waldziest, Rucola, Schnittzichorie, Borretschblätter, Schnittknoblauch, zwei Blätter Minze und/oder Zitronenmelisse. Später im Sommer gesellen sich noch Amaranth, Karottenkraut, Baumspinat, Portulak, Kapuzinerkresse, Radieschenblätter, Schnittmangold und Dill dazu. Je wilder die Mischung, desto besser.

Für die Polenta werden etwa zwei mit Unkraut gefüllte Knistertüten benötigt, damit am Schluss eine Tüte bzw. eine Salatschüssel voll Grünzeug übrig bleibt. Rüsten: Die dicksten (Mittel)Stängel entfernen, die feineren Stängel dürfen dranbleiben. Geputztes Grünzeug ein paar Minuten in kaltem Wasser einweichen, um anhaftende Erde zu entfernen. Anschliessend mit den Händen durchrühren, abbrausen und am besten in einer Salatschleuder trocken schleudern. 

Für 4 Portionen:

  • 650 ml Milch
  • 650 ml Wasser
  • ausreichend Salz oder Brühepulver für einen Liter Flüssigkeit 
  • eine randvolle Salatschüssel Unkraut, gerüstet
  • 4 dünne Lauchzwiebeln oder eine mittlere Zwiebel
  • 225 gr feiner Polentagriess (io: Rheintaler Ribelmais)
  • 40 gr Butter
  • 150 gr Feta (io: Bio Feta aus der Migros)
  • Crème fraîche, optional

Milch, Wasser und Salz/Brühepulver in einem grossen Topf zum Kochen bringen (io: beschichteter Bräter). Unterdessen Unkraut nicht zu fein hacken. Tipp: Wenn grosse Blätter vorhanden sind, eine Portion Kleingrün darin einrollen, die Zigarre in dünne Streifen schneiden und zum Schluss noch quer durchhacken. Lauchzwiebeln in dünne Ringe schneiden, Zwiebel fein hacken. Sobald der Topfinhalt kocht, Grünzeug und Zwiebeln reinkippen und einmal aufkochen. Dann unter ständigem Rühren den Polentagriess einrieseln lassen. Hitze reduzieren und fünf Minuten köcheln. Dabei ständig rühren, rühren, rühren! Nach der Kochzeit den Herd ausschalten und falls die Polenta zu dick scheint, mit einem Schluck Wasser oder Milch verdünnen. Deckel auflegen und den Topf auf der ausgeschalteten Platte fünf Minuten stehen lassen. Feta mit einer Gabel mittelgrob zerkrümeln, nach der Ziehzeit untermischen und ggf. nachsalzen - abhängig vom Salzgehalt des Käses. Sofort mit einem Klacks Crème frâiche servieren, so lange die Kräuter noch schön grün aussehen. Oder - was wir bevorzugen - die Polenta weitere 20 Minuten auf der warmen Platte nachquellen lassen. Farblich ist sie dann etwas dröger, aber besser aufgequollen und immer noch heiss genug. Unterdessen kann man Salat oder andere Beilagen zubereiten, z.B. Tomatensalat mit Käferbohnen und Spiegeleier. 

Sonntag, 24. Juli 2022

Cuisine du Jardin: Okroschka - Kalte Sommersuppe für 2


Das Thermometer auf der Terrasse zeigt heute um 10:00 schon 30 Grad an. 
Eiskalte Okroschka in eine Thermosflasche füllen, in die Berge fahren und den Tag dort geniessen.
Wäre meine Empfehlung.

Für zwei Personen :

  • 2 mittlere Kartoffeln, ca. 250 gr
  • 500 ml kühlschrankkalter Kefir (io: eine Flasche Andechser Bio-Kefir)
  • 1 gehäufter Tl mittelscharfer Senf
  • ein bombierter 1/4 Tl Kräutersalz
  • 2 Dillzweige, fein gehackt oder 1/2 Tl getrockneter Dill, fein zerrieben
  • reichlich schwarzer Pfeffer
  • eine grosszügige Prise Sumach
  • 1-2 El heller Kräuteressig
  • 1 mittlere Nostranogurke, ca. 300 gr
  • 1 Bund Radieschen, ca. 125 gr ohne Grün
  • 2 Lauchzwiebeln (io: kleine Zwiebel)
  • optional: 2 Hühner- oder 8 Wachteleier, hartgekocht
  • optional: Kräuter & Blüten, z.B. Portulak, Kapuzinerkresseblüten, Baumspinatblättchen und Rucola

Kartoffeln schälen, in kleine Würfel schneiden, leicht salzen und im Dünsteinsatz gar dämpfen. Zum Auskühlen zur Seite stellen. Kefir in eine Schüssel oder ein grosses Einmachglas (io: 1,2 Liter Tupperli) umfüllen. Ein grosszügiger Schluck - etwa 125 ml - kaltes Wasser in die Flasche füllen. Kräftig schütteln und zum Kefir giessen. Senf, Salz, Dill, Pfeffer und Sumach untermischen. Mit Essig abschmecken. Gurke schälen, entkernen, klein würfeln. Radiesli gründlich abbrausen, rüsten, ebenfalls klein würfeln. Lauchzwiebel in dünne Ringe schneiden, normale Zwiebel fein hacken. Alles zusammen mit den zimmerwarmen Kartoffelwürfeln unter den Kefir mischen. Nochmals abschmecken, eventuell nachsalzen. Suppe mindestens vier Stunden, besser über Nacht, in den Kühlschrank stellen. Die durchgekühlte Okroschka in zwei Teller schöpfen und mit geviertelten Eiern (Wachteleier nur halbieren), Blüten und Grünzeug garnieren. Schmeckt aber natürlich auch ohne Garnitur. 

Anmerkungen: Ihr könnt euch das Abwiegen bei dieser Suppe sparen. Verwendet wird, was der Garten aktuell hergibt. Mehr Kartoffeln? Weniger Radieschen? Eine Riesengurke? Ein Bund Schnittlauch statt Frühlingszwiebeln? Kein Sumach im Vorratschrank? Pas de problème, die Okroschka wird trotzdem gelingen.

Montag, 23. April 2012

Hatsuka Daikon Tsukemono



Tsukemono sind eine typisch japanische Spezialität: Gemüse, und auch gewisse Obstsorten, werden mit Salz, Sojasauce, Essig, Sakemaische und/oder Miso eingelegt bzw. fermentiert. Einfache, schnelle Tsukemonos, zum Beispiel aus Rettich, Kohl, Karotten und Gurken, werden häufig zu Hause hergestellt. Die komplizierteren Sorten, wie Nukazuke (längere Zeit in Reiskleie fermentiertes Gemüse), meist fertig gekauft, da sie in Japan fast überall abgepackt oder frisch aus dem Fass erhältlich sind. Alle Sorten sind als gesunder Snack und Beilage zu vielen Gerichten sehr beliebt.

Für dieses Rezept stand das Buch "Easy Japanese Pickling" Pate. Die Radieschen verlieren durch das Einlegen ihre knallrote Farbe und werden durchgehend pink. Auch nach mehreren Tagen in der Lake bleiben sie schön knackig. Ich mag sie am liebsten zu Zakkoku Mai (Reis mit Körnern und Saaten), Fleisch vom Grill und als Knabberei zwischendurch.


Für 4-6 Personen als Beilage:

  • 450 gr Radieschen, geputzt gewogen
  • 6 gr feines Meersalz
  • 12 gr Zucker
  • 25 gr Reisessig
  • 1 kleine Knoblauchzehe, geschält
  • 2 dünne Scheiben Ingwer, geschält (optional)

Alle Zutaten in einen Gefrierbeutel geben, Luft herausdrücken und zuknoten. Dann den Sack zwei, drei Minuten zwischen den Händen reiben, damit die Radieschen das Salz und den Zucker aufnehmen können. Eventuell platzen einige Radieschen dabei auf, des isch scho recht so. Am Ende der Prozedur in einen zweiten Gefriersack packen und diesen ebenfalls gut zuknoten. So kann die Lake garantiert nicht auslaufen. Mindestens 12 Stunden im Kühlschrank durchziehen lassen. Je länger die Radieschen in der Lake liegen, desto schrumpliger und aromatischer werden sie. Innerhalb einer Woche verbrauchen.