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Sonntag, 27. November 2022

Kartoffelhörnchen mit Piment d'Espelette. Oder auch ohne.

Erster Advent und keine Keksbacklaune weit und breit. Ich bleibe lieber im Bett, eine Tasse mit Quittentee auf dem Nachttisch, einen Krimi in der Hand und mümmle mit Butter bestrichene Kartoffelhörnchen. Auch schön.

Für 16 Hörnchen:

  • 175 gr Mehl Typ 405
  • 175 gr Mehl Typ 550
  • 50 gr helles Roggenmehl
  • 35 gr Kartoffelflocken
  • 8 gr Salz
  • 2 gr frische Hefe
  • 1 Ei Grösse L 
  • ca. 310 gr Milch, zimmerwarm
  • 1 Tl Piment d'Espelette oder milde Paprikaflocken/Pul biber, optional
  • 30 gr Butter, zimmerwarm

Alle Zutaten bis und mit Hefe in der Rührschüssel der Küchenmaschine abwiegen. Waage auf "0" zurückstellen. Ei aufschlagen und abwiegen (io: 50 Gramm). Mit lauwarmer Milch bis 360 gr ergänzen (io: 310 Gramm). Piment d'Espelette, falls verwendet, und Butter zugeben. Auf der ersten Stufe etwa 12 Minuten kneten, bis sich der Teig von der Schüssel gelöst hat. Auf einer eingeölten Fläche falten, zurück in Schüssel legen, mit einer Duschhaube abdecken. Bei Zimmertemperatur etwa 5-6 Stunden zum Verdoppeln gönnen. 

  • 2 El Milch, Buttermilch oder Sahne zum Bestreichen
  • Kümmel, Sesam, Mohn und/oder Brezelsalz zum Bestreuen, optional

Eine Wähenform mit mindestens 28 cm Durchmesser mit Backpapier auskleiden. Den Teig auf einer leicht bemehlten Fläche zu einem ca. 45 cm grossen Kreis auswallen. Ausgewallten Teig in 16 Tortenstücke schneiden. Jedes Tortenstück nicht zu satt aufrollen und mit ausreichend Abstand in die Form legen (siehe Foto). Etwa 40 Minuten abgedeckt bei Zimmertemperatur aufgehen lassen, bis sich die Hörnchen fast verdoppelt haben. Unterdessen den Ofen auf 250 Grad vorheizen, Gitter auf der untersten Schiene einschieben. Nach dem Aufgehen die Oberfläche grosszügig mit Milch oder Sahne bepinseln und mit Kümmel bestreuen. Backen: 10 Minuten bei 200 Grad. Danach die Ofentemperatur auf 180 Grad senken und weitere 25 Minuten backen. Form aus dem Ofen holen. Nach fünf Minuten die Hörnchen vorsichtig auf ein Kuchengitter rüberschieben. Backpapier entfernen und vollständig auskühlen lassen. Dick mit Butter bestreichen. Mmmmhhhhh....

Dienstag, 6. April 2021

Karotten-Frischkäse-Mousse mit Frühlingskräutern


Der Garten quillt förmlich über vor lauter Frühlingsgrün: Giersch, Löwenzahn, Schnittknoblauch, Schaumkraut, Borretsch, Gänseblümchen, Schnittlauch und Dost sind schon gross genug für die erste Ernte nach der Winterpause. Die pipieinfache, blitzschnell zubereitete Karotten-Frischkäse-Mousse schmeckt, je nach verwendetem Kraut oder Kräutermix, im Jahresverlauf immer wieder anders und wird so nie langweilig.

Für vier Personen als Apéro, serviert mit Gemüsesticks und Cräckern:

  • 1 grosse Karotte, ca. 180 Gramm
  • 150 gr Frischkäse, nach Belieben Kuh-, Ziegen-, Schaf- oder Nusskäse (io: Züger, bio & lactosefrei)
  • 1/2 Tl Dijonsenf
  • wenig Kräutersalz
  • eine grosszügige Menge Piment d'Espelette
  • 1/4 Tl Sumach 
  • 1 - 2 El fein gehackte frische Kräuter (io: Schnittlauch, Löwenzahn- & Gänseblümchen)

Karotte schälen, im Zerkleinerer oder Mixaufsatz zu einem feinstückigen Brei zermixen. Mit den restlichen Zutaten gründlich vermischen. Abdecken, kühl stellen und mindestens eine Stunde durchziehen lassen. Vor dem Servieren nochmals abschmecken. Reste im Kühlschrank lagern und innerhalb einer Woche aufbrauchen.

Anmerkungen: Sumach kann durch Amchur oder Zitronensaft ersetzt werden. Für die milde Schärfe sorgen reichlich Pfeffer, Cayennepfeffer, Chiliflocken oder frisch geriebener Meerrettich statt Piment d'Espelette.

Sonntag, 15. November 2020

Fromage fort: Resteverwertung für Fondueliebhaber



In unserem Kühlschrank finden regelmässig Tagungen der Gesellschaft zur Rettung der vergessenen Käsestückchen statt. Als Vorsitzende des Vereins, bemühe ich mich redlich, für alle zahlenden Mitglieder angemessene Verwendungsmöglichkeiten zu finden. Was leider viel zu selten gelingt, besonders die reiferen Weichkäse legen sich oft quer und weigern sich, auf ein Gratin oder in einen Auflauf zu hüpfen. Etwas, das hingegen bei allen Versammelten immer gut ankommt, c'est Fromage fort, DIE französische Allroundkäseverwertung. Klingt jetzt vielleicht nicht soooo prickelnd, ist aber eine feine Sache für alle Freunde von deftigen Käseschnitten.


Mein Rezept für Fromage fort:

  • 260 gr Hart- und Weichkäse(reste), geputzt gewogen
  • 70 gr trockener Weisswein 
  • 1 Schuss Worcestershiresauce
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • je eine grosszügige Prise getrocknetes Bohnenkraut, Thymianblättchen und mildes Paprikapulver 
  • mindestens eine grosszügige Prise Pfeffer oder Piment d'Espelette

Geputzt gewogen heisst: Hartkäse immer entrinden, auch wenn einige Franzosen mich deshalb als pingelig abstempeln würden. Meiner Meinung nach gehört in den Fromage fort nur Weichkäserinde, die man sonst auch bedenkenlos roh mitverzehren würde. Also weg mit den Käserinden, ebenso mit komplett vertrockneten oder komisch verfärbten Stellen. Kleine Schimmelpünktchen bei Hartkäse äusserst grosszügig entfernen, mit Schimmel überzogene Stücke und angeschimmelten Weichkäse entsorgen. Hartkäse grob raffeln, Weichkäse stückeln. Zusammen mit den restlichen Zutaten in einen möglichst glatten Brei verwandeln. Das funktioniert sehr gut mit einem Zerkleinerer oder Mixer, ebenso in der Küchenmaschine oder auch händisch mit einer Gabel (den Hartkäse vorher fein reiben). Die Masse gleich weiterverwenden oder in ein sauberes Einmachglas umfüllen und maximal eine Woche im Kühlschrank lagern. Fromage fort grosszügig auf schräg geschnittene Baguettescheiben streichen und kurz unter dem Grill überbacken. Mit Salat ein einfaches, aber feines Wochenendessen. Oder Ficelles statt Baguette, Weisswein statt Salat, und schon ist die Apérorunde glücklich. 

Anmerkungen: Meine Lieblingsmischung besteht aus ca. 100 Gramm Weichkäse (z.B. Brie oder Camembert) und etwa 160 Gramm Hartkäse, gerne vom Schaf. Wenn weniger Weichkäse vorhanden ist, zusätzlich 1-2 Esslöffel weiche Butter oder Frischkäse untermischen, damit die Masse streichfähig wird. Falls ausschliesslich Hartkäse im Kühlschrank zu finden ist, sollten mindestens 50 Gramm Butter oder Frischkäse zusätzlich verwendet werden, damit der Fromage fort zusammenhält. Weisswein nach Belieben durch helles Bier oder Sauerkrautsaft ersetzen. Die Worcestershiresauce ist kein Muss, verleiht aber einen Extrakick, für den sonst ein halber Teelöffel Senf sorgt. Der Knoblauch ist ebenfalls optional. Die Zehenmenge kann vervielfacht oder ersatzlos gestrichen werden. It's up to you. Gleiches gilt für die Gewürze. Je milder der Käse, desto grosszügiger darf die Würzung ausfallen. Der käsigen Phantasie sind bei Fromage fort keine Grenzen gesetzt. 

P.S. David Lebovitz, dessen Rezept Pate stand, serviert die Schnittchen ohne Zwischenaufenthalt im Ofen, dafür mit Schnittlauchröllchen oder gehackter Petersilie. Gemüsesticks oder Grissini zum Dippen wären auch eine Idee. Oder wie wär's mit überbackenem Fenchel? Oder einer Tomatenquiche mit Fromage fort?

Sonntag, 4. Oktober 2020

Olivenbrot mit Piment d'Espelette



Eigentlich hätte dieses Brotrezept schon während der Freiluftgrillsaison veröffentlicht werden sollen. Eigentlich. Tja, aber wie so oft, kamen hunderte andere Sachen dazwischen und nun erscheint es halt erst im Oktober. Kein Beinbruch, denn es eignet sich auch hervorragend als Apérogebäck, wie uns unsere Gäste versicherten. Herr C. favorisierte die Version mit Sauerrahmbutter und Schnittlauchröllchen, ich tendiere zu Ziegenfrischkäse mit Feigenvierteln. Die Schnittchen mit dem Kosovarischen Ajvar verschwanden zuerst, danach die mit dem Bio-Schinken und zuletzt die Tête de Moine Rosetten mit Dörraprikosen. Einen Augenblick später waren alle drei Platten leer und der Lobgesang vielstimmig. Und wer bin ich, dass ich meinen Gästen widersprechen würde? P.S. Das restliche Olivenbrot assen wir am nächsten Tag zur Linsensuppe. Passte wie die Faust auf's Auge. 

Für ein Brot:

  • 100 gr Oliven (io: Bio Kalamata in Salzlake, nicht entsteint, 150 gr Abtropfgewicht)
  • 1 Schalotte oder kleine Zwiebel, ca. 35 gr
  • 10 gr Kapern, abgetropft gewogen
  • 1/2 Tl Piment d'Espelette

Oliven ggf. entsteinen und mittelfein hacken. Ob ihr grüne, schwarze oder eine bunte Olivenmischung verwendet, bleibt euch überlassen. Die Schalotte schälen und fein hacken. Kapern trocken tupfen und ebenfalls mittelfein hacken. Alles zusammen mit dem Piment d'Espelette in einer kleinen Schüssel vermischen.

  • 550 gr Weizenmehl Typ 550 
  • 165 gr hahnenheisses Wasser
  • 160 gr kühlschrankkalte Milch
  • 70 gr Olivenöl
  • 40 gr Zucker
  • 10 gr Kartoffelflocken
  • 7 gr Salz
  • 4 gr frische Hefe

Alle Zutaten in die Rührschüssel der Küchenmaschine geben und 12 Minuten auf Stufe 1 kneten lassen, bis sich der Teig vollständig von der Schüssel gelöst hat. Die Olivenmischung zwei Minuten unterkneten. Den Teig auf einer eingeölten Fläche falten, zurück in die Schüssel legen, abdecken und etwa 4-5 Stunden bei Zimmertemperatur verdoppeln lassen. Die Arbeitsfläche leicht bemehlen, den Teig zu einem Ball formen. Die Schüssel der Küchenmaschine auswaschen, mit einem Gär- oder Leinentuch auslegen, dieses leicht bemehlen. Den Teigball mit dem Schluss nach oben reinlegen, die Schüssel abdecken und bei Zimmertemperatur etwa 45 Minuten aufgehen lassen, bis sich der Teig fast verdoppelt hat. Unterdessen auf der untersten Schiene das Gitter einschieben, darauf einen Gusseisentopf (io: Le Creuset, 4,7 Liter) platzieren. Den Ofen auf 270 Grad vorheizen. Sobald sich der Teigling fast verdoppelt hat, die Form aus dem Ofen holen. Deckel entfernen und den Teig vorsichtig in die Form gleiten lassen. Schnell einschneiden, Deckel wieder auflegen und 25 Minuten anbacken. Danach die Hitze auf 220 Grad senken und das Olivenbrot weitere 20 Minuten backen. Zum Schluss noch 5 Minuten ohne Deckel zum Nachbräunen gönnen. Vor dem Anschneiden vollständig auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Das Olivenbrot hält sich locker vier Tage und länger.