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Sonntag, 12. Mai 2019

UrDinkel-Hafer-Shortcake mit Rhabarberkonfi



Basis: Julia Childs Hungarian Shortbread
Weiterentwicklung: Weniger Zucker, Dinkel & Hafer statt Weizenmehl, Puderzucker unterschlagen.
Ergebnis: Mömpf.


Für eine Brownieform (20 x 20 cm):

  • 60 gr Vollkornhaferflocken
  • 220 gr helles UrDinkelmehl oder Dinkelmehl Typ 630
  • 1 Tl Weinsteinbackpulver
  • 1/8 Tl Vanillepulver
  • je 1 grosszügige Prise Salz & Nelkenpulver 
  • 200 gr Butter, pomadig
  • 100 gr Zucker
  • 1 Ei Grösse L
  • ca. 175 gr säuerliche Konfitüre* (io: 3/4 Glas Rhabarber-Hibiskus-Konfi)

Haferflocken im Mixer zu feinem Mehl zermahlen. Mit Dinkelmehl, Backpulver, Gewürzen und Salz vermischen. Butter, Zucker und Ei mit dem Handrührer eine Minute aufschlagen. Die Mehlmischung zugeben und nur noch so lange rühren, bis alles gut vermischt ist. Teig in der Schüssel zu einem flachem Ball formen. Abdecken und mindestens 5 Stunden im Kühlschrank durchkühlen, bis der Teig hart ist. Ofen auf 180 Grad vorheizen, Gitter auf der untersten Schiene einschieben. Brownieform mit Backpapier auslegen oder grosszügig ausbuttern. Teig halbieren und eine Hälfte an der Röstiraffel direkt in die Form reiben. Gleichmässig verteilen und leicht andrücken bzw. glätten. Teigschicht randlos mit der weich gerührten Konfitüre bestreichen. Zweite Teighälfte in die Schüssel raffeln. Möglichst gleichmässig über der Fruchtschicht verteilen und wiederum leicht andrücken. Backen: Etwa 35 Minuten, bis die Konfitüre blubbert und die Teigoberfläche leicht gebräunt ist. Aus dem Ofen holen und 15 Minuten in der Form abkühlen lassen. Vorsichtig auf ein Gitter setzen, Backpapier entfernen und vollständig auskühlen lassen. Falls gewünscht, vor dem Anschneiden noch mit Puderzucker bestreuen. 

* Auch passend: Johannisbeergelée, Kornelkirschenkonfitüre, Bitterorangenmarmelade oder Brombeergelée. 

Mittwoch, 5. April 2017

Rhabarberkuchen mit Mascarpone-Mandel-Crème



Fürs Abendessen war Herrenragoût mit Langpfeffer und Wildkräuterpolenta geplant. Mangels genügend Grünzeug auf dem Balkon, begab ich mich mit dem Schweinwoll in den Schrebergarten. Zuerst landeten ein paar Handvoll Giersch, Brennnesseln, Knoblauchrauke und Spinat in der Papiertüte, und danach gönnte ich mir das Vergnügen der ersten Rhabarberernte des Jahres 2017. Bei uns wachsen nur alte Rhabarbersorten wie Paragon und Victoria, deren mächtige, grün-rötliche Stiele spätestens nach dem Putzen jegliche rote Färbung eingebüsst haben. Ausserdem ist der Säuregehalt höher als bei den "neuen", durchgehend rot gefärbten Sorten, die dafür oft an Geschmacksarmut leiden. Aus diesem Grund, und weil Herr C. Rhabarberkuchen gerne richtig süss mag, habe ich die Zuckermenge gegenüber dem Originalrezept ein wenig erhöht. 


Für ein grosses Wähenblech mit 30 cm Durchmesser:

  • 8 dicke Stangen grüner Rhabarber, ca. 750 gr
  • 2 Eier Grösse L
  • 125 gr Zucker
  • 150 gr Mascarpone
  • 125 gr Mandeln oder süsse Aprikosenkerne, fein gemahlen
  • 2 El Bittermandelextrakt, hausgemacht
  • 1/8 Tl Vanillepulver
  • 1 rund ausgewallter Butterblätterteig

Ofen auf 180 Grad vorheizen und das Gitter auf der untersten Schiene einschieben. Rhabarber waschen, putzen und in 4 cm lange Stücke schneiden. Eier mit Zucker schaumig schlagen, dann die restlichen Zutaten einarbeiten. Wähenform mit dem Blätterteig samt anhaftendem Backpapier auslegen. Mascarponemasse darauf verstreichen, dann die Rhabarberstücke auf der Crème verteilen. Backen: ca. 55 Minuten, bis die Oberfläche haselnussbraun ist. Den Kuchen ab und zu drehen, falls die Bräunung zu einseitig ausfällt. 15 Minuten auf einem Gitter auskühlen lassen, dann vorsichtig aus der Form heben. Backpapier entfernen und den Kuchen vor dem Servieren vollständig auskühlen lassen.

Donnerstag, 16. Juni 2016

Schnelle Rhabarbertarte mit Holunderblüten



Jetzt aber hurtig, bevor die Rhabarber- und Holunderblütensaison zu Ende ist! Ich muss gestehen, dass ich seit einigen Jahren Blätterteig nur noch sporadisch selber zubereite. Es gibt mittlerweile so viele gute (Bio)Fertigprodukte zu kaufen, z.B. mit Dinkelmehl und Butter, weshalb ich mir den Mehraufwand nur noch für spezielle Gelegenheiten antue. Alle, die nun die Nase rümpfen, halten sich bitte an dieses Rezept oder mischen einen Mürbeteig zusammen. (Den man hier in der Schweiz übrigens auch fixfertig ausgerollt erwerben kann...)


Für eine Wähenform mit 24 cm Durchmesser:

  • 1 fixfertiger, rund ausgewallter Blätter- oder Mürbeteig
  • 400 gr Rhabarberstangen
  • 2-3 frische Holunderblütendolden oder 2-3 El getrocknete Holunderblüten*
  • 85 gr Zucker
  • 1 Ei Grösse L
  • 200 gr Saure Sahne
  • 1 Msp Vanillepulver

Ofen auf 200 Grad vorheizen. Kuchen- oder Blätterteig passend zuschneiden und mit dem Backpapier nach unten in die Form legen. Rhabarber waschen, putzen und in etwa fingerbreite Stücke schneiden. Frische Holunderblüten sorgfältig von den Dolden zupfen. Je weniger Grünzeug dabei mitkommt, desto besser. Frische oder getrocknete Blüten mit der Hälfte des Zuckers im Zerkleinerer fein zermixen. Oder im Mörser zerstossen. Holunderzucker, restlicher Zucker, Ei, Saure Sahne und Vanillepulver zu einem glatten Guss verrühren. In die vorbereitete Form giessen, Rhabarberstücke darauf verteilen und auf der untersten Schiene etwa 50 Minuten backen. Auskühlen lassen und mit geschlagener Sahne servieren.

* Wer keine frischen Blüten mehr findet, kann problemlos auf getrocknete aus dem Teeregal ausweichen. Ich trockne jedes Jahr ein paar Siebe voll im Dörrer (max. 40 Grad), um das ganze Jahr über einen Vorrat für Gebäck und Tee zu haben. Sonst einfach in einem Teeladen oder bei Alnatura besorgen.


Dienstag, 12. April 2016

Mit Rhabarber gesprenkelter Eierlikörkuchen



Gestern konnten wir die ersten zwei wünzigen Rhabarberstengel ernten, und zur Feier des Tages versenkte ich sie in gleich in einem Kuchenteig. Das Ergebnis? Eine saftige Wucht!


Für eine kleine Gugelhopfform (16 cm Durchmesser, ca. 4 Cups):

  • 120 gr sehr weiche Butter & ein Knubbel zum Ausfetten
  • 90 gr Zucker
  • 1 Prise Vanillepulver 
  • 2 Eier Grösse L, zimmerwarm
  • 40 gr Speisestärke
  • 8 gr Weinsteinbackpulver (1/2 Päckchen)
  • 110 gr Mehl
  • 100 gr Eierlikör, zimmerwarm
  • 50 gr Rhabarber, geputzt und in kleine Quadrate geschnitten

Ofen auf 180 Grad vorheizen. Gitter auf der zweiten Schiene von unten einschieben, die Form grosszügig ausbuttern und zur Seite stellen. Butter, Zucker und Vanillepulver mit dem Handrührer etwa 3 Minuten crèmig aufschlagen, bis die Masse merklich heller/fast weiss ist. Zuerst die Eier einzeln unterrühren, dann die Speisestärke mit dem Backpulver. Abwechselnd Mehl und Eierlikör untermischen, zuletzt die Rhabarberstücke einrühren. In die vorbereitete Form füllen, glatt streichen und ab damit in den Ofen. Gesamtbackzeit: ca. 45 Minuten. Eventuell nach 25 Minuten locker mit Alufolie abdecken, falls die Oberfläche zu schnell bräunt. Nach positiv verlaufener Stäbchenprobe die Form aus dem Ofen holen, 10 Minuten abkühlen lassen und dann vorsichtig auf ein Kuchengitter stürzen.


Dienstag, 26. Mai 2015

Zum Abschluss: Rhabarberkonfitüre²


Links mit Vanille, rechts mit Kokosmilch

Der Rhabarber im Garten geht langsam zur Neige. Höchste Zeit, noch eine Portion Frühlingsglück einzumachen. Früher war mir das Ende der Rhabarbersaison schnurzpiepegal, damals konnte man mich mit Rhabarberkonfitüre jagen. Vor vielen, vielen Jahren stand eines Tages ein Glas davon bei uns im Schrank. Passend zur suppigen Konsistenz, verlieh die grün-gelb-gräuliche Farbe der Konfitüre einen Touch von Seekrankheit. Die langen Fäden darin erinnerten an glibberigen Tang und der Geschmack glich einer schweren Havarie. Sauer, zusammenziehend, in den Zähnen hängen bleibend. *schüttel* Ich kann mich nicht mehr erinnern, wer unserer Familie dieses Glas voll Unglück vermacht hatte. Aber ich kann mich daran erinnern, dass ich die folgende Dekade anfing zu rennen, sobald etwas mit Rhabarber in meine Nähe kam. Einzige Ausnahme war das Erdbeer-Rhabarber-Kompott meiner Frau Mama, alles andere verweigerte ich. Eine Tragödie, aus heutiger Sicht. Mittlerweile ist aber alles aufgeholt. Unzählige Rhabarberwähen, -kuchen, -torten und -törtchen, Berge von Kompott und literweise Sirup fanden den Weg in meinen Magen. Doch um eines habe ich mich bis letzte Woche gedrückt: Rhabarberkonfitüre, das Schreckensgespenst meiner Kindheit. Todesmutig habe ich mich in die Küche begeben, ein bisschen püriert, ein bisschen gefärbt et voilà, isch bin bekehrt. Klassisch mit Vanille oder exotisch mit Kokosmilch, ihr habt die Qual der Wahl.  


Für 4 Gläser à 250 ml und ein Glas à 125 ml:

  • 1 kg Rhabarber, geputzt gewogen
  • 650 g Bio-Gelierzucker 2:1 
  • Saft einer Orange
  • 100 ml Hibiskuskonzentrat*
  • Mark einer Vanilleschote oder ein gehäufter 1/4 Tl Vanillepulver

Rhababer in Scheibchen schneiden und zusammen mit dem Gelierzucker in einem grossen Topf vermischen. Eine Stunde Saft ziehen lassen. Orangensaft und Hibiskuskonzentrat unterrühren und mit dem Stabmixer fein pürieren. Topfinhalt auf mittlerer Stufe zum Kochen bringen. Kräftig rühren und zwischendurch abschäumen nicht vergessen. Fünf Minuten sprudelnd kochen lassen, Vanillemark unterrühren und eine weitere Minute kochen. Sofort in die sterilisierten Gläser füllen, Deckel gut zudrehen und mit einem Tuch bedeckt auskühlen lassen. Hält sich, sofern sauber gearbeitet wurde, mindestens ein Jahr. Nach dem Anbruch vorzugsweise im Kühlschrank lagern. 



Für 2 Gläser à 350 ml:

  • 400 gr Rhabarber, geputzt gewogen
  • 3 El Zitronensaft
  • 250 gr Bio-Gelierzucker 2:1
  • 165 ml Kokosmilch (eine Minidose, z.B. von Chaokoh)
  • 25 ml Hibiskuskonzentrat*

Rhababer in Scheibchen schneiden und zusammen mit dem Gelierzucker in einem grossen Topf vermischen. Eine Stunde Saft ziehen lassen. Zitronensaft, Kokosmilch und Hibiskuskonzentrat unterrühren, mit dem Stabmixer fein pürieren. Topfinhalt auf mittlerer Stufe zum Kochen bringen. Kräftig rühren und zwischendurch abschäumen nicht vergessen. Fünf Minuten sprudelnd kochen lassen. Sofort in die sterilisierten Gläser füllen, Deckel gut zudrehen und mit einem Tuch bedeckt auskühlen lassen. Wegen der Kokosmilch würde ich auf eine verkürzte Haltbarkeit tippen, also möglichst bald verbrauchen und nach dem Anbruch vorzugsweise im Kühlschrank lagern. Quelle: Milchmädchen


* Hibiskuskonzentrat macht sich geschmacklich nicht wirklich bemerkbar, aber farblich einen riesigen Unterschied. Wer keinen Hibiskus hat, streicht das Konzentrat ersatzlos. Rezept für alle anderen: 15 Gramm Hibiskusblüten mit 250 ml Wasser in einem kleinen Topf aufkochen. Fünf Minuten kochen, Herd ausschalten, Deckel auflegen und eine Stunde ziehen lassen. Absieben und weiterverwenden. Reste mit kaltem Wasser, Süssungsmittel nach Wahl und Eiswürfeln zu einem Hibiskus-Eistee vermischen.

Garten-Koch-Event Mai: Rhabarber [31.05.2015]
Mein dritter und letzter Beitrag zum Rhabarbermonat Mai.

Freitag, 15. Mai 2015

Second: Mürbe Galettes aus Emmer- & Roggenmehl mit Rhabarberfüllung



Was dem Briten sein Hand Pie, ist dem Franzosen seine Galette. 

Kurzer Steckbrief:

Grösse 
Von wünzig klein bis XXL-Familienformat.

Teig
Helles Weizenmehl ist out,  Mehl aus Urgetreide und Mischungen sind der Dernier Cri.

Füllung 
Süss oder salzig. Erlaubt ist, was gefällt.

Ob mit oder ohne Ei, daran scheiden sich die Geister. Ob mit oder ohne Backpulver, ist eine Glaubensfrage. Ungesalzene oder gesalzene Butter? Mönsch, Kindies, ihr könnt das halten wie ihr wollt. Meine Galettes haben den Segen von der kritischsten Prüferin des Universums, auch bekannt als mein Schwesterherz. Und wenn sie sagt, ich zitiere: Die sind perfekt. Voll yummie!, dann ist das auch so. Punkt. Amen. Aus.


Für den Teig:
  • 120 gr helles Emmermehl
  • 60 gr helles Roggenmehl
  • 50 gr Zucker
  • knapper 1/2 Tl Weinsteinbackpulver
  • 85 gr gesalzene Butter, kühlschrankkalt (ich bevorzuge diese Sorte mit Meersalz)
  • 1 Ei Grösse L, kühlschrankkalt
  • 2-4 El kaltes Wasser

Füllung:
  • 120 gr dünne Rhabarberstangen, geputzt gewogen
  • 1 kleiner Apfel (möglichst eine mürbe, saure Sorte)
  • 40 gr Zucker
  • 1/8 Tl Zimtpulver

Mehl, Zucker und Backpulver in einer Schüssel mischen. Kalte Butter in dünne Scheiben schneiden und in die Schüssel geben. Mit einem Pastry Cutter, zwei Messern oder den Händen schnell einarbeiten, bis die Butterstücke linsengross sind. Ei mit einer Gabel verquirlen und unter die krümelige Masse rühren. Schüsselinhalt auf die Arbeitsfläche kippen, vorsichtig mit den Händen zusammenfügen und esslöffelweise soviel Wasser zugeben, bis der Teig gerade zusammenhält. KURZ auf der Arbeitsfläche durchkneten, bis er gerade homogen ist. Ganz wichtig: Der Teig darf nicht warm werden. In 5 Stücke à etwa 78 Gramm teilen. Rund formen, auf einen vorgekühlten Teller legen und 15 Minuten im Kühlschrank parkieren.


Unterdessen die Rhabarberstangen in zentimetergrosse Stücke schneiden. Apfel schälen, vierteln, Kerngehäuse und Fliege entfernen und in etwa gleich grosse Stücke schneiden. 60 gr davon abwiegen und zum Rhabarber geben. Mit Zucker und Zimt vermischen. Ofen auf 180 Grad vorheizen. Arbeitsfläche ganz fein bemehlen, ein gekühlten Teigball aus dem Kühlschrank nehmen und mit dem Handballen zu einer untertassengrosse Scheibe plattieren, die möglichst gleichmässig dick sein sollte. Schnell arbeiten, damit der Teig nicht warm wird. 2 El Füllung in der Mitte geben, ein bisschen verteilen. Darauf achten, dass rundherum ein etwa 2 cm breiter Rand frei bleibt. Ränder vorsichtig umklappen und ein wenig wie bei Piroggen einkneifen/formen/festdrücken. Auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen. Mit den restlichen vier Teigportionen genau gleich verfahren. Blech auf der zweiten Schiene von unten einschieben und 15 Minuten backen. Eine Schiene höher einschieben und weitere 10-15 Minuten backen, bis der Teig appetitlich gebräunt ist und das Innere wie ein blubbernder Früchtesee aussieht. Auf einem Gitter auskühlen lassen und zimmerwarm servieren.

Garten-Koch-Event Mai: Rhabarber [31.05.2015]
Mein zweiter Beitrag im Monat Mai zum Thema Rhabarber.


Sonntag, 10. Mai 2015

First: Einfache Rhabarber-Pudding-Torte



Der erste Rhabarber aus dem Garten musste mit einer speziellen Zubereitung geehrt werden. Im Unterschied zur altbekannten Methode, Torten nach dem Backen zu füllen, wird die Füllung hier gleich mitgebacken. Oder hat irgendjemand etwas gegen weniger Aufwand und weniger Abwasch?

P.S. Frisch mit Puderzucker bestäubt hätte ihr Bild jedes Lehrbuch für gehobene Pâtisserie zieren können. Zehn Sekunden später war die ganze Pracht dahin. Was lernen wir daraus? Hetzerei + lauwarmes Gebäck + falsch eingestellter Fotoapparat = Optik gestrichen. Glücklicherweise zählen ja eh nur die inneren Werte.


Für die Puddingschicht:

  • 250 ml Milch
  • 45 gr Zucker
  • 1 Prise Salz
  • Mark einer halben Vanilleschote
  • 2 Msp Kurkumapulver
  • 25 gr Speisestärke 
  • 20 gr Butter

Vier Esslöffel Milch in ein kleines Schälchen geben, die Speisestärke darin klümpchenfrei anrühren. Restliche Milch, Zucker, Salz, Vanillemark und Kurkuma in einen Topf geben und unter Rühren zum Kochen bringen. Sobald der Topfinhalt kocht, die angerührte Speisestärke zügig untermischen. Etwa zwei Minuten unter ständigem Rühren kochen, bis die Flüssigkeit merklich eingedickt ist. Topf zur Seite ziehen, Butter unterrühren und in einen tiefen, kalt ausgespülten Suppenteller giessen. Der Durchmesser der Vertiefung sollte nicht grösser als 18 cm sein, sonst passt die Puddingschicht nicht in die Springform. Oberfläche mit Klarsichtfolie abdecken, damit sich keine Haut bildet. Komplett abkühlen lassen und dann für eine Stunde in den Kühlschrank stellen. Klarsichtfolie abziehen und wie unten beschrieben weiterverfahren.


Für eine Springform mit 18 cm Durchmesser:

  • 185 gr Mehl
  • 40 gr Speisestärke 
  • 2 Tl Backpulver
  • 180 gr Butter, weich
  • 110 gr Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 2 Eier Grösse L
  • 3 El Milch
  • 2 grosse Rhabarberstängel, geputzt und in kleine Stücke geschnitten
  • 1 El Zucker

Ofen auf 180 Grad vorheizen. Boden und Seiten der Springform mit Backpapier auskleiden. Mehl, Backpulver und Speisestärke vermischen und durchsieben. Butter mit Zucker und Salz crèmig aufschlagen. Eier jeweils einzeln 30 Sekunden lang unterrühren. Mehl abwechselnd mit der Milch untermischen, bis der Teig schön glatt ist. Hälfte des Teiges in die Form geben und einigermassen glatt streichen. Pudding vom Teller lösen und vorsichtig auf den Teig gleiten lassen. Restlichen Teig darüber verteilen und wieder glatt streichen. Mit den Rhabarberwürfeln toppen und mit dem Zucker bestreuen. Auf der zweiten Schiene von unten einschieben und 90 Minuten backen (oder bis der Stäbchentest positiv verläuft). Falls die Oberfläche zu schnell bräunt, locker mit Alufolie abdecken. Zwanzig Minuten in der Form abkühlen lassen, erst dann Ring und Boden entfernen. Auf einem Gitter komplett auskühlen lassen und mit viel Schlagsahne servieren. Quelle: Table for 2 / Eingereicht beim Garten-Koch-Event Mai.

Garten-Koch-Event Mai: Rhabarber [31.05.2015]


Donnerstag, 24. Juli 2014

Saturnwähe



Herr C. hat sich in den letzten Wochen öfters beschwert, weil er seiner Meinung nach nicht genug Wähen vorgesetzt bekommt. Als ich dagegen hielt, dass ich seit Ostern mindestens 12 Stück gebacken habe, entgegnete er: "Und die musste ich alle mit anderen Menschen teilen! Ich will eine ganze Wähe für mich. Nur für mich! Ganz, ganz alleine für mich! Vielleicht gebe ich dir ein winziges Brösmeli ab, aber an deiner Stelle würde ich nicht damit rechnen. Ich schliess' mich damit ein und mampf sie ganz allein'." An dieser Stelle folgte ein Lachen, ähnlich dem von Vincent Price in Michael Jacksons "Thriller" und ein Abgang, der Bela Lugosi nicht besser hätte hinkriegen können. Unheimlich, was Essensgelüste so alles auslösen können.... Köchinnen, die etwas auf sich halten, stellen den Teig natürlich selber her und verwenden statt Puddingpulver mehr Eier. Ich bin da pragmatischer und greife gerne zum fixfertigen Teig. Schnell, einfach, gut. Punkt.


Für eine runde Form mit 28 cm Durchmesser oder einen rechteckigen Partybutler (25 x 35 cm):

  • 1 runder oder rechteckig ausgerollter Butterblätterteig
  • 500 gr Saturnpfirsiche 
  • 2 Eier Grösse L
  • 2-3 Schaufeln Zucker, je nach Reifegrad der Pfirsiche (2 für süsse Früchte, 3 für saure Sachen)
  • knapper 1/4 Tl Vanillepulver
  • 1/8 Tl Zimt(blüten)pulver
  • 35 gr Speisestärke, 1 Prise Salz und 2 Prisen Kurkuma oder 1 Päckchen Vanillepuddingpulver
  • 250 ml Sahne
  • etwa 150 ml Milch

Ofen auf 180 Grad vorheizen, Gitter auf der untersten Schiene einschieben. Pfirsiche waschen, halbieren, entsteinen und die Hälften je nach Grösse dritteln oder vierteln. Eier in einen grossen Messbecher geben und mit dem Zucker und den Gewürzen gründlich verquirlen. Puddingpulver zugeben und alles klümpchenfrei verrühren. Sahne untermischen. Mit Milch bis zur 500 Millilitermarke auffüllen, nochmals gut verrühren. Form mit dem Blätterteig samt anhaftendem Backpapier auslegen, Pfirsichstücke dicht an dicht drauf verteilen und mit dem Guss übergiessen. In den Ofen stellen und 60 Minuten backen. Vorsichtig aus der Form heben und noch 12 Minuten auf dem Gitter nachbacken. So bleibt der Boden länger knusprig. Servieren kann man die Wähe als süsses Z'mittag oder Z'nacht, als Verpflegung zwischendurch, als Pausenbrotersatz und natürlich als Dessert, zum Beispiel bei einem Grillabend. Reste sind im Kühlschrank gut eingepackt locker 3-4 Tage haltbar. Für eine Apfelwähe die Pfirsiche durch 5 grosse, säuerliche Äpfel ersetzen und den Teig vor dem Belegen mit gemahlenen Mandeln bestreuen. Auch genial mit Aprikosen, Heidelbeeren, Zwetschgen, Birnen, Kirschen, Rhabarber oder Johannisbeeren. Zuckermenge anpassen nicht vergessen!

Samstag, 8. Juni 2013

Erdbeer-Rhabarber-Apfel-Kompott mit Sandelholz (ohne Zucker)



Momentan geht es hier nicht gerade wie auf dem Oktoberfest zu. Mea culpa. Bin seit zwei Wochen völlig ausgelastet mit Wildkräuter sammeln, trocknen oder sonstwie haltbar machen, Sirup kochen, gärtnern, Wohnung umstellen, Balkon bepflanzen und mich beim Lesen in der Sonne fläzen. Nebenbei koche und backe ich wie ein Weltmeister und denke meistens sogar daran Fotos zu knipsen, bevor alles ins Nirvana verschwindet. Nur zum Bloggen fehlt die Zeit und/oder auch die Motivation. Ein dicker, fetter Durchhänger, würde ich es nennen. Vielleicht hat mir auch nur der lange Sonnenstrahlenentzug auf's Gemüt geschlagen und in ein, zwei Wochen bin ich wieder (fast) täglich am Bloggen. Schau'n mer mal.

Als kleines Lebenszeichen gibt es ein Erdbeer-Rhabarber-Kompott mit Äpfeln und Sandelholz für die hübsche dunkelrote Farbe. Kann auch weggelassen werden, denn geschmacklich macht sich das Pulver nicht gross bemerkbar. Allerdings fällt das Ergebnis dann einiges blasser aus. Herr C. löffelt das Zeug so schnell weg, dass ich mit Kochen kaum hinterher komme. Wir geniessen 2-3 Schälchen frisch und frieren den Rest ein, damit wir im Sommer immer ein schnelles und unkompliziertes Dessert zur Hand haben. Er mag dazu am liebsten dicke Sahne, ich eigentlich auch. Aber da der Herr Sensenmann mir schon ganz dicht auf den Fersen ist und nur darauf wartet, bis mein Herzilein vor Verfettung aufgibt, darf's für mich (schweren Herzens - ha,ha...) auch ohne sein. Dem Lungenkrebs ein Schnippchen geschlagen, dafür vom Cholesterinwert gekillt. Oder so ähnlich. Rauchen macht zumindest nicht fett. Aufhören hingegen schon. *Ääääärgggsss*. Zurück zum Rezept. Kompott einfach am Abend vorher aus dem Tiefkühler holen und im Kühlschrank auftauen lassen. Oder ein bis zwei Stunden an die pralle Sonne legen. Und genau das werde ich nun auch wieder tun. Rückstand aufholen. :-) 


Zum Frühstück, für Zwischendurch oder zum Dessert:

  • 1 Kilo Erdbeeren
  • 750 gr Äpfel
  • 500 gr Rhabarber
  • Saft einer Orange
  • Saft einer Zitrone
  • 4-7 El Birnel oder Agavendicksaft 
  • 1 El Sandelholzpulver

Äpfel schälen, vierteln, Kerngehäuse entfernen und in Schnitze schneiden. Rhabarber waschen, entfädeln und in kleine Stücke zerteilen. Zusammen mit Orangen- und Zitronensaft in einen Topf geben und zugedeckt zum Kochen bringen. Unterdessen die Erdbeeren waschen, putzen und vierteln. Wenn die Apfelstücke schon etwas weich sind, Erdbeeren zugeben. Ohne Deckel etwa 10 Minuten kochen, bis die Fruchtstücke fast zerfallen sind. Mit Birnel oder Agavendicksaft süssen. Sandelholz unterrühren und weitere zwei Minuten kochen. Topf vom Herd ziehen und das Kompott darin auskühlen lassen. Gleich schnabulieren oder bis zu einer Woche im Kühlschrank aufbewahren. Im Tiefkühler ist das Kompott mindestens ein halbes Jahr haltbar.

Und ab mit diesem Post zum Gärtnerblog. Dort dreht sich im Monat Juni nämlich alles um die Erdbeere.

Garten-Koch-Event Juni 2013: Erdbeere [20.06.2013]


Montag, 13. Mai 2013

Rhabarbersirup mit Flieder nach Frau Ziii



Frau Ziii hat letztes Jahr vorgelegt und ich hab' einfach abgekupfert. Der kleine Fliederbaum im Garten beehrt uns erst seit wenigen Jahren mit seinen Blüten, darum ist heuer die grosse Erntepremiere. Ich nahm zehn Blütenstände mit nach Hause, deren abgezupfte Blüten und Knospen ziemlich genau 50 Gramm wogen. Wichtig: Wirklich nur die Blüten und keine grünen Teile verwenden. Diese würden den Sirup ungeniessbar bitter machen und sind darüber hinaus auch noch giftig! Der Sirup schmeckte schon kurz nach dem Ansetzen sehr gut und wurde mit jedem Tag aromatischer. Ich probierte immer beim Umrühren ein Löffelchen voll und entschied am fünften Tag, dass er abgefüllt werden kann. Zwei Flaschen harren nun auf besseres Wetter, damit sie mir beim Sonnenbaden auf dem Balkon das Leben versüssen dürfen. Danke, Frau Ziii.


Für etwa 800 ml Sirup:

  • 350 gr rote Rhabarberstangen, geputzt gewogen
  • 500 gr Zucker
  • 1 Liter Wasser
  • 1 Limette
  • 50 gr Fliederblüten, gezupft gewogen

Wasser und Zucker in einem grossen Topf zum Kochen bringen. Rhabarber waschen und in fingerbreite Stücke schneiden. In den Topf geben und so lange kochen, bis die Stücke zerfallen sind. Das dauert ungefähr 10 Minuten. Herd ausschalten und Sirup auf Zimmertemperatur abkühlen lassen. Durch ein feines Sieb oder einen Nussmilchbeutel filtern. Nicht ausdrücken, sonst wird der Sirup trüb. In ein Glas mit breitem Rand füllen. Limette heiss waschen, in feine Scheiben schneiden und mit den Blüten unter den gefilterten Sirup rühren. Deckel zudrehen und einem kühlen Plätzchen 3-5 Tage durchziehen lassen. Jeden Tag mindestens einmal umrühren, damit die oben schwimmenden Blüten nicht anfangen zu faulen. Absieben und in sterilisierte Flaschen füllen. Im Kühlschrank lagern und den Rhabarber-Flieder-Sirup möglichst bald aufbrauchen.

Und ab damit zu EiNaB, wo Monat für Monat nachhaltige Ideen gesammelt werden.


Sonntag, 13. Mai 2012

Old School Erdbeer-Rhabarber-Kompott



Jedes Jahr, wenn der Rhabarber im Garten erntereif war, kochte meine Frau Mama daraus diverse Konfitüren und mindestens einen grossen Topf voll Kompott. Am Zubereitungstag wurde das Kompott oft mit Griessbrei als süsses Z'nacht serviert und am folgenden Tag gab es noch ein Schüsselchen voll als Dessert. Der Rest wurde portionsweise eingefroren und diente den ganzen Sommer über als gesunder Eis-Ersatz. Kompott aus dem Tiefkühler holen, kurz antauen lassen und noch halb gefroren aus dem Becher kratzen und löffeln.


Für eine kleine Orgie:

  • 1 kg Erdbeeren
  • 1 kg Rhabarber
  • Saft einer Orange
  • 3 El selbst gemachter Vanillezucker
  • Zucker nach Bedarf

Erdbeeren waschen, Kelch entfernen und vierteln. Rhabarber entfädeln und in dünne Scheiben schneiden. Früchte mit dem Orangensaft und Vanillezucker in einem grossen Topf zum Kochen bringen. Wenn die Früchte weich sind und zu zerfallen beginnen, Kompott probieren und nach Geschmack zuckern. Die Zuckermenge hängt von verschiedenen Faktoren ab: Reifegrad der Erdbeeren, verwendete Rhabarbersorte, gewünschte Haltbarkeit und natürlich dem persönlichen Geschmack. Je kürzer das Kompott kocht, desto stückiger bleibt es. Wer ein ziemlich glattes Kompott möchte, hilft mit dem Kartoffelstampfer nach und verlängert die Kochzeit um ein paar Minuten.

Auskühlen lassen und zum Beispiel mit Vanillepudding und Schlagsahne servieren. Oder mit Joghurt und Granola. Oder einfach ohne alles geniessen. Hält sich im Kühlschrank mindestens drei Tage.

Reste einfrieren und sich damit den Sommer versüssen.

 Sonntagssüsses wird heute bei mat & mi gesammelt....

..und bei Orangenmond rhabarberiges *grins*