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Sonntag, 15. Juni 2025

Apple Kuchen aus The French Laundry Cookbook


Auch bei diesem Sonntagssüss konnte ich mir ein, zwei kleine Änderungen nicht verkneifen. Business as usual.


Für die schwarze Tarteform (24 cm Durchmesser):

  • 3 mittelgrosse Äpfel - geschält, gerüstet und in je 12 Schnitze zerteilt
  • 90 gr Butter & ein Knubbel für die Form, zimmerwarm
  • 150 gr Zucker
  • eine grosszügige Prise Salz
  • 2 grosszügige Prisen Muskatnuss, frisch gerieben
  • 1 Ei Grösse XL
  • 2 Tl Weinsteinbackpulver
  • 180 gr Emmermehl Typ 1300 (io: Schapfenmühle)
  • 120 gr Milch (io: 3 El mehr)
  • Zimtzucker: 1 El Zucker mit einem bombierten 1/4 Tl Zimt verrühren

Backpapier grosszügig zuschneiden. Es soll rundherum etwa 2 cm über den Rand reichen. Form zuerst mit Backpapier auslegen, das Backpapier danach noch dünn einbuttern. Ofen auf 220 Grad vorheizen, Gitter auf der zweiten Stufe von unten einschieben. Mit einem Schwingbesen in einer Rührschüssel Butter mit Zucker, Salz, & Muskatnuss verrühren. Ei zugeben. Weiter rühren, bis die Masse wieder glatt ist. Backpulver mit Mehl vermischen. Abwechselnd Mehl und Milch in jeweils zwei, drei Portionen unterrühren. Das ergibt einen mittelschwer reissenden Teig, der sich gut verstreichen lässt, ähnlich wie crèmiger Kartoffelstock. Schüsselinhalt in die vorbereitete Form befördern, mit einem Gummischaber einigermassen glatt streichen. Apfelschnitze mit der Rundung nach oben leicht reindrücken, zum Schluss die Oberfläche grosszügig mit dem Zimtzucker bestreuen. Backen: Etwa 45 Minuten bei 180 Grad, bis der Kuchen nett gebräunt ist und der Holzspiesstest positiv ausfällt. 15 Minuten auf einem Kuchengitter abkühlen lassen, danach vorsichtig aus der Form heben. Komplett abkühlen lassen, erst dann das Backpapier entfernen. Quelle: The Kitchen Boudoir

Anmerkungen: Tolles Rezept. Locker-fluffiger Kuchen, keineswegs trocken. Reste gut eingepackt maximal eine Woche lang im Kühlschrank aufbewahren. Muskatnuss bloss nicht überdosieren. Kardamom, Piment oder Ingwerpulver wären ein guter Ersatz. Sommerliche Variante: Mahlep statt Muskatnuss, halbierte Aprikosen, Vanillezucker (eine Prise gemahlene Vanilleschoten auf einen Esslöffel Zucker).

Sonntag, 16. März 2025

Sonntagssüss: Kumquats-Mandel-Kuchen, frei nach Ottolenghi


Der Zitrus-Mohn-Kuchen, frei nach Ottolenghi, gehört bei uns mittlerweile zum Standardrepertoire. Im Sommer wird er mit frischen Himbeeren aus dem Garten verfeinert und während der kalten Jahreszeit mit Kumquats, Mandeln und Rum. Uneingeschränkte Nachbackempfehlung!

Für eine ausziehbare Cakeform

  • 75 gr geschälte Mandeln (io: Mandelblättchen)
  • 125 gr grosse Kumquats, wenn möglich Bioware
  • 3 El brauner Rum, Orangensaft oder Wasser
  • 25 gr Zucker

Form auf 34 cm ausziehen (die Angabe "35" sollte knapp vom oberen Blech bedeckt sein), vollständig mit Backpapier auskleiden. Backblech auf der zweiten Schiene von unten einschieben, Ofen auf 210 Grad vorheizen. Mandeln im Zerkleinerer fein mahlen. In ein Schüsselchen umfüllen und zur Seite stellen. Kumquats gründlich heiss abspülen. Von den Stielansätzen befreien, halbieren und alle Kerne entfernen. Zitrusfrüchte mit der Flüssigkeit und dem Zucker im Zerkleinerer möglichst glatt pürieren. Messer entfernen, Deckel wieder auflegen und in Reichweite stellen.

  • 5 Eier Grösse L, zimmerwarm
  • 225 gr Zucker
  • 200 gr Crème fraîche (io: Brebis, bio, aus F)
  • Kumquatmus
  • fein abgeriebene Schale einer Bio-Zitrone
  • 1 Prise Salz
  • 125 gr Butter, geschmolzen und leicht abgekühlt
  • gemahlene Mandeln
  • 280 gr Weizenmehl Typ 405
  • 9 gr Weinsteinbackpulver

Eier mit dem Zucker drei Minuten auf höchster Stufe mit dem Handrührer aufschlagen. Crème fraîche, Kumquatmus, Zitronenschale und Salz zugeben, weitere zwei Minuten auf höchster Stufe untermischen. Butter und Mandeln gründlich einrühren. Mehl mit dem Backpulver sieben, in zwei Portionen zackig unterrühren. Teig in die vorbereitete Form umfüllen, die Oberfläche glatt streichen. Einen Teelöffelstiel kalt abspülen und mittig der Länge nach, etwa einen Zentimeter tief, durch den Teig ziehen. Dieser Vorgang sorgt für ein kontrollierteres Aufreissen der Oberfläche. Backen: 70 Minuten bei 180 Grad, bis die Stäbchenprobe positiv ausfällt. (Io: Nach 50 Minuten Backzeit den Kuchen locker mit Alufolie abgedeckt. Eine Viertelstunde mit der Aluhaube backen, dann noch 5 Minuten ohne). Noch 5 Minuten bei leicht geöffneter Ofentür stehen lassen.

Sobald der Kuchen aus dem Ofen genommen wurde, den Guss zubereiten. 

Dafür vier bombierte Esslöffel Puderzucker mit frisch gepresstem Zitronensaft zu einem mittelflüssigen Guss verrühren. Die Oberfläche des heissen Kuchens mehrmals grosszügig bepinseln. Überschüssiger Guss sollte an den Seiten runterlaufen können, evt. den Kuchen in der Form mehrmals vorsichtig hin und her kippen. Nach dem Glasieren die Form auf das Kuchengitter stellen. Dem Guss fünf Minuten zum Antrocknen gönnen. Die Form vorsichtig entfernen, das Backpapier rundherum herunterklappen. Eine Stunde abkühlen lassen. Dann den Kuchen vorsichtig zur Seite kippen und das Backpapier vom Boden abziehen. Auf dem Gitter vollständig auskühlen lassen. Vor dem Anschneiden, wenn möglich, abgedeckt in der Form einen Tag durchziehen lassen. Richtig verpackt, bleibt der Kuchen mehr als eine Woche lang schön feucht.

Sonntag, 6. November 2022

Sonntagssüss: Zitronencake mit Sumach


Ein einfacher Rührkuchen, der durch das dunkelrote Sumachpulver auf eine andere Ebene gehievt wird.

Für einen Cake:

  • 100 gr Butter, zimmerwarm
  • 200 gr Zucker
  • 1 Tl Sumachpulver*
  • 1 Prise Salz
  • fein abgeriebene Schale von 2 mittelgrossen Zitronen
  • 4 Eier Grösse L (io: 210 gr ohne Schale)
  • 125 gr Crème fraîche, zimmerwarm (io: halbfett)
  • 225 gr Mehl 
  • 1 Tl Weinsteinbackpulver

Ofen auf 210 Grad vorheizen, Gitter auf der zweite Schiene von unten einschieben. Cakeform (ca. 20 x 11 cm) mit Backpapier auslegen oder gründlich einbuttern. Butter, Zucker, Sumach, Salz und Zitronenabrieb mit dem Handrührer weiss-crèmig aufschlagen. Eier einzeln gründlich unterrühren, danach die Crème fraîche. Mehl mit Backpulver mischen und nur gerade so lange unterrühren, bis der Teig glatt scheint. In die vorbereitete Form umfüllen, die Oberfläche ein bisschen glätten. Mit einem heiss abgespülten Löffelstiel der Länge nach mittig einen Strich durch den Teig ziehen (etwa einen Zentimeter tief), damit er kontrollierter aufreisst. Backen: Circa 60-65 Minuten, bis der Stäbchentest positiv verläuft. Falls der Kuchen zu dunkel werden droht, die Oberfläche locker mit Alufolie abdecken.


Sobald der Zitronenkuchen aus dem Ofen genommen wurde, den Guss zubereiten. 

Dafür drei bombierte Suppenlöffel Puderzucker und 1/4 Tl Sumach mit frisch gepresstem Zitronensaft zu einem mittelflüssigen Guss verrühren. Die Oberfläche des heissen Kuchens mehrmals grosszügig bepinseln. Überschüssiger Guss sollte an den Seiten runterlaufen können, evt. den Kuchen in der Form mehrmals vorsichtig hin und her kippen. Nach dem Glasieren die Form auf das Kuchengitter stellen. Dem Guss fünf Minuten zum Antrocknen gönnen. Die Form vorsichtig entfernen, das Backpapier rundherum herunterklappen. Eine Stunde abkühlen lassen. Dann den Kuchen vorsichtig zur Seite kippen und das Backpapier vom Boden abziehen. Auf dem Gitter vollständig auskühlen lassen. Vor dem Anschneiden, wenn möglich, abgedeckt in der Form einen Tag durchziehen lassen. 

* Sumach ist in jedem türkischen Lebensmittelgeschäft für wenig Geld erhältlich. Das Pulver sollte tiefrot sein, helleres Pulver ist ein Anzeichen für schlechtere Qualität oder Überlagerung. Sumach aus dem Gewürzhandel ist wesentlich teurer (siehe Schwarzenbach oder Chrüterhüsli), dafür aber nicht mit Salz verschnitten. 

Sonntag, 14. August 2022

Dinkelsahnekuchen mit Mandelbelag

Nothing fancy, just an easy Sonntagssüss.

Belag:

  • 100 gr Mandelblättchen
  • 100 gr Zucker
  • 65 gr Butter
  • 4 El Sahne (io: laktosefrei, UHT)
  • 2 Tropfen ätherisches Bittermandelöl oder ein gehäufter 1/4 Tl Zimtpulver 

Ofen auf 200 Grad vorheizen, das mit Backpapier belegte Gitter auf der untersten Schiene einschieben. Eine Wähenform mit 24 cm Durchmesser einbuttern. Einen etwa 45 cm langen, handbreiten Streifen Backpapier abschneiden, quer in die Form legen, ebenfalls bebuttern. So lässt sich der Kuchen später problemlos aus der Form heben. Mandelblättchen in einer Pfanne hellbraun rösten. Zucker zugeben, dann Butter, Sahne und Bittermandelöl oder Zimt. Rühren, bis der Pfanneninhalt blubbert. Pfanne vom Herd ziehen und die Mandelmasse auf Zimmertemperatur abkühlen lassen. Unterdessen den Teig zubereiten.

Teig:
  • 200 gr Sahne (io: laktosefrei, UHT)
  • 120 gr Zucker
  • 1 El brauner Rum (io: Coruba)
  • 1/8 Tl Vanillepulver
  • 1 Prise Salz
  • 2 Eier Grösse L
  • 225 gr Dinkelmehl Typ 630 oder helles UrDinkelmehl
  • 3 Tl Weinsteinbackpulver

In einer Rührschüssel Sahne, Zucker, Rum, Vanille, Salz und Eier mit einem Schwingbesen ausgiebig verrühren. Mehl und Backpulver vermischen. In zwei Portionen unterrühren. Nur so lange mischen, bis der Schüsselinhalt gerade glatt ist. Teig in der vorbereiteten Form verteilen. Backen: 18-20 Minuten bei 200 Grad. Der Kuchen sollte aufgegangen und leicht gebräunt sein. Die Mandelmasse in der Pfanne mit einem Gummispatel durchrühren. Backofenhitze auf 240 Grad hochdrehen, Kuchen aus dem Ofen holen. Den Belag einigermassen gleichmässig auf dem Kuchenboden verteilen. Zackig arbeiten und rundherum einen daumenbreiten Rand frei lassen, damit die Mandelmasse beim Backen nicht über den Formrand tropft. Kuchen wieder zurück in den Ofen stellen, Hitze auf 180 Grad reduzieren. Weitere 10-12 Minuten backen, bis der Stäbchentest positiv verläuft. Gitter auf der zweiten Schiene von oben einschieben und dem Belag 3-4 Minuten zum Nachbräunen gönnen. Wichtig: Unbedingt auf Sicht backen, sonst gibt's Dinkelsahnekuchen mit Brikettbelag zum Kaffee. Gesamtbackzeit: 30 - 35 Minuten. Auf einem Kuchengitter 20 Minuten abkühlen lassen, dann vorsichtig mit Hilfe des Backpapierstreifens aus der Form heben. Eventuell vorher die Form hochkant stellen und vorsichtig rundherum drehen, um den Kuchen vom Formrand zu lösen. Vor dem Anschneiden komplett auf dem Kuchengitter auskühlen lassen. Direkt geniessen oder, falls möglich, gut eingepackt über Nacht bei Zimmertemperatur lagern. Der Geschmack profitiert ungemein von ein paar Stunden Ruhezeit, meiner Meinung nach. Mit Beeren aus dem Garten servieren. Kuchenreste (echt?) halten sich locker drei Tage. Kindergerecht: Rum durch den feinen Abrieb einer Bio-Orange, Mandarine oder Clementine ersetzen und etwas mehr Vanille verwenden. 

Donnerstag, 14. Juli 2022

Schoko-Sauerkirschen-Kuchen mit gerösteten Haselnüssen

Frau Schwiegermama feiert heute, am französischen Nationalfeiertag, ihren Geburtstag.
Mes plus chaleureuses félicitations!

 Für eine Springform mit 24 cm Durchmesser:

  • ein Glas leicht gezuckerte Sauerkirschen, Abtropfgewicht 350 gr
  • 200 gr Butter, weich
  • 120 gr Zucker
  • 1/8 Tl Vanillepulver
  • 1 Prise Salz
  • 4 Eier Grösse L
  • 3 El Sherry
  • 2 bombierte El Kakaopulver
  • 120 gr geschälte & geröstete Haselnüsse, fein gemahlen
  • 2 gehäufte Tl Weinsteinbackpulver
  • 150 gr Mehl
  • 100 gr dunkle Schokolade, gehackt (io: Italienische Schokotropfen, 50%)
  • 80 gr Sauerkirschensaft

Ofen auf 210 Grad vorheizen, das Gitter auf der untersten Schiene einschieben. Die Form komplett mit Backpapier auslegen, den Boden zusätzlich dünn bebuttern. Sauerkirschen in einem Sieb abtropfen lassen, den Saft auffangen und 80 Gramm abwiegen. Butter mit Zucker, Vanille und Salz in einer Rührschüssel crèmig aufschlagen. Eier einzeln unterrühren, danach den Sherry und das Kakaopulver. Nüsse und Backpulver gemeinsam untermischen. Das Mehl kurz klümpchenfrei einrühren. Zuletzt abwechselnd Schokostücke, Saft und Schattenmorellen mit einem Gummispatel unterziehen. Teig in die vorbereitete Form umfüllen und glatt streichen. Backen: 180 Grad, ca. 50-55 Minuten, bis der Stäbchentest positiv ausfällt. (io: Nach 40 Minuten locker mit Alufolie zugedeckt, mittlere Schiene. Nach 10 Minuten abgedeckt und noch 5 Minuten nachgebacken). Zwanzig Minuten abkühlen lassen, danach vorsichtig Form und Backpapier entfernen. Auf einem Kuchengitter komplett auskühlen lassen. Der Schokokuchen schmeckt am besten, wenn er - gut eingepackt - vor dem Anschneiden 24 Stunden durchziehen durfte. Reste im Kühlschrank aufbewahren. Quelle: Hühnerküche

Sonntag, 8. Mai 2022

Zum Muttertag: Sauerkirschenpie


Nicht ganz saisonal, aber köstlich. Besonders mit einem riesigen Klecks Schlagsahne.

Füllung:
  • 350 gr selbst eingekochte Sauerkirschen oder Schattenmorellen aus dem Glas, abgetropft gewogen 
  • 275 gr Sauerkirschensaft
  • Schalenabrieb einer halben Bio-Zitrone
  • Saft einer halben Zitrone
  • 1/8 Tl Vanillepulver
  • 2 El Zucker
  • 25 gr Speisestärke

Sauerkirschen abtropfen lassen, Saft auffangen und abmessen. 200 ml mit Zitronenabrieb, Saft, Vanille und Zucker in einem Topf zum Kochen bringen. Speisestärke mit dem restlichen Saft klümpchenfrei verrühren. Aufgelöste Stärke mit dem Schwingbesen in den kochenden Saft einrühren. Den Topfinhalt eine Minute unter ständigem Rühren kochen. Topf vom Herd ziehen, die abgetropften Kirschen untermischen. Zur Seite stellen.

Teig:
  • 125 gr geschmolzene Butter, leicht abgekühlt
  • 125 gr Zucker
  • 1/2 Tl Omas Kuchen- & Keksgewürz von Sonnentor*
  • 1 Prise Salz
  • 1 Ei Grösse L, zimmerwarm
  • 250 gr Weizenmehl 
  • 1 Tl Weinsteinbackpulver

Ofen auf 190 Grad vorheizen, Gitter auf der untersten Schiene einschieben. Backpapier so zuschneiden, dass es die runde Wähenform mit 24 cm Durchmesser rundherum etwa 2 cm überlappt. Butter, Zucker, Vanillepulver und Salz mit dem Rührbesen kurz vermischen. Ei zugeben und 30 Sekunden unterrühren. Weizenmehl mit Backpulver vermischen und in zwei Portionen unter die Buttermasse rühren. Zuerst mit dem Schwingbesen, dann mit dem Gummispatel. 2/3 des Teiges möglichst gleichmässig mit angefeuchteten Händen auf dem Boden der mit Backpapier ausgelegten Form verteilen. Aus dem restlichen Teig dicke Rollen formen, rundherum an den Boden anlegen und bis zur Randkante der Form hochdrücken. Teigübergänge nahtlos verstreichen. Kirschkompott einfüllen. Pie in den Ofen verfrachten und 40-45 Minuten backen, bis der Teig nett gebräunt ist. Auf einem Kuchengitter abkühlen lassen. Direkt in der Form zerteilen. Mit Schlagsahne servieren.

* DIY: Ein knapper halber Teelöffel Zimtpulver, eine grosszügige Prise frisch geriebene Muskatnuss und eine ebenfalls grosszügige Prise Nelken- und/oder Pimentpulver.

Sonntag, 1. Mai 2022

Sonntagssüss: Flauschiger Heidelbeer-Buttermilch-Kuchen


Flauschig & feucht. Njamm.

Für eine viereckige Brownieform (20 x 20 cm):

  • 300 gr frische Heidelbeeren
  • 130 gr Zucker
  • 90 gr weiche Butter
  • fein abgeriebene Schale einer kleinen Bio-Orange
  • ein gehäufter 1/4 Tl Sumach 
  • 1/8 Tl Vanillepulver
  • 1 Ei Grösse L
  • 140 gr Buttermilch, zimmerwarm
  • 190 gr Mehl
  • 1,5 Tl Weinsteinbackpulver

Heidelbeeren in ein Sieb schütten, kurz abbrausen und gut abtropfen lassen. Ofen auf 200 Grad vorheizen, Gitter auf der zweiten Schiene von unten einschieben. Form mit Backpapier auslegen. Zucker mit Butter, Orangenschale und den Gewürzen crèmig rühren. Ei mit dem Schwingbesen so lange untermischen, bis die Masse wieder glatt ist. Buttermilch einrühren. Der Schüsselinhalt sieht nun wie geronnene Milch aus. Kein Grund zur Panik, das ist völlig okay. Zuletzt Mehl und Backpulver nur so lange unterrühren, bis der schwer reissende Teig glatt aussieht. Beeren mit einem Teelöffel Mehl bestreuen. Kurz im Sieb herumhüpfen lassen, bis sie alle dünn mit Mehl überzogen sind. Vorsichtig unter den Teig rühren. Teig gleichmässig mit einem Gummischaber in der vorbereiteten Form verteilen. Backen: Etwa 40-45 Minuten bei 170 Grad, bis der Stäbchentest positiv ausfällt. Auf einem Gitter 20 Minuten abkühlen lassen, danach aus der Form heben und das Backpapier entfernen. Mit dem Anschneiden warten, bis der Kuchen ausgekühlt ist. Reste im Kühlschrank aufbewahren. 

Freitag, 22. April 2022

Flaumiger Erdbeer-Buttermilch-Kuchen mit Sumach


Heute war wieder einmal so ein Tag, an dem ich gar-nie-nicht hätte aufstehen sollen. Viele doofe Ereignisse, kurze Zusammenfassung: Total verkrampft mit Kopfschmerzen aufgewacht. Eine Tasse Tee geschlürft, danach Erdbeeren geschnibbelt. Blöderweise war irgendwann ein Finger dazwischen. Aua. Fettmasse aufgeschlagen, Mehl direkt in der Rührschüssel abgewogen. Ohne Vorwarnung erlosch die Anzeige der Waage. Neue Batterie? Fehlanzeige. Yeah. Mehlmenge geschätzt, Kuchen gelang trotzdem. Puh. Beim Anziehen der Jeans ein hässlichen Ratschen gehört. Adieu, Lieblingshose. Komplett umgezogen. Schnell die Brillengläser poliert. Knack! Gestell gebrochen. Ersatzbrille gesucht, Zeit verloren. Hektisch das abgekühlte Gebäck verpackt und im Milchkasten deponiert. Zum Bus gerannt, der mir direkt vor der Nase abgefahren ist. Zur Tramstation gehechtet. Der Chauffeur sah mich, schloss die Türen und fuhr los. Geflucht wie ein Brauereikutscher. Mit reichlich Verspätung ein thailändisches Mittagessen via TGTG abgeholt. Zurück zur Busstation getrottet. Wartezeit laut elektronischer Anzeige: Drei Minuten. Eine Viertelstunde später stand ich immer noch dort und erfreute mich an klumpigen Nudeln mit kätschigem Broccoli ohne Sauce. Bäh. Nach der Heimkehr den Briefkasten überprüft. Leer. Abholung reibungslos verlaufen. Gut. Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Ich hatte vergessen, den fertigen Erdbeer-Buttermilch-Kuchen zu fotografieren! Genau wie letztes Jahr! Gnaaaaaahhhhh! 


Meine Lieblingsnichte wird, falls der Kuchen heil in Bern ankommt, ein Bild knipsen. Werde es bei Gelegenheit nachreichen. Erledigt. Sie lässt noch ausrichten: Der Kuchen ist mega fein! 😋

Für eine tiefe Wähenform mit 24 cm Durchmesser:

  • 350 gr Erdbeeren, abgebraust und abgetropft
  • 140 gr Zucker
  • 90 gr weiche Butter
  • ein gehäufter 1/4 Tl Sumach*
  • 1/8 Tl Vanillepulver
  • 1 Ei Grösse L
  • 130 gr Buttermilch, zimmerwarm
  • 190 gr Mehl
  • 1,5 Tl Weinsteinbackpulver

Ofen auf 200 Grad vorheizen, Gitter auf der zweiten Schiene von unten einschieben. Form mit Backpapier auslegen. Die Erdbeeren der Länge nach vierteln, vorher Grünzeug und weisse Ansätze wegschneiden. Zur Seite stellen. Zucker mit Butter und Gewürzen crèmig rühren. Ei mit dem Schwingbesen so lange untermischen, bis die Masse wieder glatt ist. Buttermilch einrühren. Der Schüsselinhalt sieht nun wie geronnene Milch aus. Kein Grund zur Panik, das ist völlig okay. Zuletzt Mehl und Backpulver nur so lange unterrühren, bis der schwer reissende Teig glatt aussieht. Gleichmässig mit einem Gummischaber in der vorbereiteten Form verteilen. Erdbeerviertel dicht an dicht mit den Samen nach oben leicht in den Teig drücken. Backen: Etwa 50-55 Minuten bei 170 Grad, bis der Stäbchentest positiv ausfällt. (Io: 50 Minuten plus 5 Minuten auf der zweiten Schiene von oben zum Nachbräunen). Auf einem Gitter 20 Minuten abkühlen lassen, danach die Form und das Backpapier entfernen. Mit dem Anschneiden warten, bis der Kuchen ausgekühlt ist. Reste im Kühlschrank aufbewahren. 

* Sumachpulver von türkischen Herstellern ist oft mit Salz versetzt. Wird reiner Sumach verwendet - z.B. aus dem Iran oder von Schwarzenbach - mit den Gewürzen eine zusätzliche Prise Salz unterrühren. 

Samstag, 26. Februar 2022

Sherrycake mit Korinthen


Aus dem Sonntagssüss wurde ein Samstagssüss. Die Begründung folgt morgen.

Am Vorabend:

  • 70 gr Korinthen
  • 65 gr Sherry oder Vin Santo (io: 55 gr Sherry medium & 10 gr Brandy de Jerez)
  • 1 Tl Weizenmehl

Korinthen in ein Sieb schütten. Kurz abbrausen. Feucht auf einem Suppenteller ausbreiten und mit dem Alkohol übergiessen. Den Teller abdecken und die Trockenfrüchte 12 Stunden bei Zimmertemperatur quellen lassen. Korinthen wieder ins Sieb befördern, die Flüssigkeit auffangen und ggf. mit Sherry auf 55 Gramm ergänzen. Korinthen im Sieb belassen. Unmittelbar bevor sie in den Teig wandern, mit einem gehäuften Teelöffel Mehl bestreuen. Kurz im Sieb herumhüpfen lassen, bis alle Korinthen rundherum bemehlt sind.  

  • 100 gr Zucker
  • 60 gr sehr weiche Butter
  • 60 gr Crème fraîche, zimmerwarm
  • 1 Prise Salz
  • 3 Eier Grösse L, zimmerwarm
  • 160 gr Weizenmehl Typ 405
  • 30 gr Speisestärke
  • 10 gr Weinsteinbackpulver
  • 55 gr Einweichflüssigkeit 
  • bemehlte Korinthen

Ofen auf 230 Grad vorheizen, Gitter auf der zweiten Schiene von unten einschieben. Eine Kuchenform (20 x 10 cm) mit Backpapier auslegen oder gründlich einbuttern. Zucker mit Butter in einer Rührschüssel schaumig rühren. Crème fraîche und Salz einquirlen. Jedes Ei einzeln untermischen. Wenn die Masse wieder glatt ist, Mehl, Stärke und Backpulver unterrühren. Zuerst die Einweichflüssigkeit, danach die Korinthen unterziehen. Teig in die vorbereitete Form giessen. Alle Korinthen, die vorwitzig aus dem Teig schauen, mit einem Löffelstiel in den Teig drücken. Den Löffelstiel kalt abspülen und ca. 3 cm tief der Länge nach durch den Teig ziehen. Das sorgt für ein kontrolliertes Aufreissen. Form in den Ofen stellen und die Temperatur gleich auf 180 Grad senken. Etwa 45-50 Minuten backen, bis der Stäbchentest positiv verläuft. (Io: Insgesamt 50 Minuten. Nach 30 Minuten locker mit Alufolie abgedeckt. Nach 15 Minuten wieder entfernt und noch 5 Minuten nachgebacken, bis das Holzspiesschen sauber blieb). Der aromatische, alles andere als trockene Kuchen hält sich, gut eingepackt und kühl gelagert, mindestens drei Tage. Quelle: Plumcake all'Uvetta e Vin Santo

Sonntag, 13. Februar 2022

Weit gereistes Sonntagssüss: Apfel-Buchweizen-Kuchen


Weit gereist? 
Äpfel: Bodenseeregion/D
Zucker: Schweiz
Butter: Irland
Bio Zimt: Madagaskar
Bio Vanille: Uganda
Salz: Himalayagebiet
demeter Eier: Biederthal/F
Bio Buchweizenvollkornmehl: Veltlin/I (Ferienmitbringsel)
demeter Buchweizenmehl, hell: Deutschland
Bio Weinsteinbackpulver: Deutschland
 Bio Orange: Griechenland
Bio Weizenmehl: Schweiz
Zusammengerührt und gebacken: In Basel.
Sehnsüchtig erwartet und persönlich abgeliefert: In Bern.
Fürwahr: Weit gereist.

Für eine rechteckige Brownieform (20 x 30 cm):

  • 4 aromatische, eher mehlige Äpfel, ca. 600 gr (io: Holsteiner Cox)
  • 190 gr Zucker
  • 150 gr sehr weiche Butter
  • bombierter 1/4 Tl Zimt
  • 1/8 Tl Vanillepulver
  • eine Prise Salz
  • 3 Eier Grösse L, zimmerwarm
  • 135 gr Buchweizenmehl (io: halb Vollkorn, halb hell)
  • 1 gehäufter Tl Weinsteinbackpulver
  • 70 gr frisch gepresster Orangensaft
  • 100 gr Weizenmehl Typ 405

Backofen auf 170 Grad vorheizen, Gitter samt Backpapier auf der zweiten Schiene von unten einschieben. Die Brownieform mit Backpapier auslegen. Äpfel schälen. Kerngehäuse, Stielansatz und Fliege entfernen, Fruchtfleisch achteln. Zur Seite stellen. Zucker mit Butter, Gewürzen und Salz eine Minute lang mit dem Handrührer crèmig aufschlagen. Eier zugeben und die Masse weiter aufschlagen, bis sie deutlich heller und voluminöser ist. Buchweizenmehl und Backpulver kurz (!) untermischen. Anschliessend den Orangensaft kurz (!) unterheben. Zuletzt das Weizenmehl kurz (!) unterrühren. Den crèmigen Teig in die vorbereitete Form umfüllen, mit einem Gummischaber glatt streichen. Die Apfelschnitze dicht an dicht, mit der Wölbung nach unten, leicht in den Teig drücken. Form in den Ofen schieben und den Kuchen etwa 60 Minuten backen. (Io: Nach 40 Minuten locker mit Alufolie abgedeckt. Nach 55 Minuten fiel der Stäbchentest positiv aus. Alufolie entfernt und noch 5 Minuten nachgebacken). Auf ein Kuchengitter stellen und eine halbe Stunde in der Form abkühlen lassen. Der Kuchen fällt leicht zusammen, kein Grund zur Panik. Nach der Abkühlzeit den Kuchen vorsichtig mit dem anhaftenden Papier aus der Form auf das Kuchengitter bugsieren. Papierränder herunterklappen, Form überstülpen. Form, Kuchen und Kuchengitter zusammen umdrehen. Absetzen und das Backpapier abziehen. Gitter direkt auf den Kuchenboden legen, das Ganze wieder umdrehen und den ausgepackten Kuchen so vollständig auskühlen lassen. Zimmerwarm mit einem Klecks Crème double (Fribourg/CH) geniessen. Das lockere - aber keineswegs trockene - fein nussige Gebäck hält sich, gut eingepackt und kühl gelagert, mindestens drei Tage. P.S. Auch mit geriebener Tonkabohne (Brasilien) statt Vanille ein Knüller.

Sonntag, 24. Januar 2021

Mini für 2: Beauregard Apfelkuchen



Funkstille. Ungewollt. Viren nicht nur draussen vor der Tür, sondern auch drinnen im PC. Elendig mühsam sowas. Nun sollte das Problem behoben sein. Hoffentlich. Beim Durchstöbern der Dateien nach versteckten Restviren, fanden sich etliche Foodfotos aus der Zeit vor dem Umzug. Das erklärt die helle Mitte des Apfelkuchens. Mein damaliger Gasherd, das billigste Schrottmodel ever, ohne Temperaturanzeige & Oberhitze, weigerte sich nämlich standhaft, jeglichem Gebäck eine nette Bräunung zu verleihen. Weder betteln noch fluchen half. Im Elektroofen gebacken, sieht der Beauregard Apfelkuchen mit goldbrauner Oberfläche richtig adrett aus. Dumm nur, wenn das doofe Kind nie daran denkt, endlich neue Fotos vom Kuchen zu schiessen...


Für eine 18er Springform:

  • 2 kleinere, säuerliche Äpfel, z.B. Sauergrauech
  • 50 gr Butter, pomadig
  • 50 gr Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 1 Ei Grösse L, zimmerwarm
  • 65 gr Mehl
  • 1/2 Tl Weinsteinbackpulver
  • 1/4 Tl Alma Mater, fein gemahlen*
  • 2 El Milch

Ofen auf 190 Grad vorheizen, Gitter auf der zweiten Schiene von unten einschieben. Boden und Rand der Springform mit Backpapier verkleiden. Äpfel schälen, vierteln, Kerngehäuse, Fliegen und Stiele entfernen. Die Apfelviertel dritteln, das ergibt insgesamt 24 Apfelschnitze. Zur Seite stellen. Butter mit Zucker und Salz schaumig rühren. Ei gründlich untermixen. Mehl, Backpulver und Alma Mater verrühren. In zwei Portionen, abwechselnd mit der Milch, zackig unter die Fettmasse mischen. In die vorbereitete Form löffeln, Oberfläche glätten. Die Apfelstücke nur leicht in den Teig drücken. Backen: Etwa 25-30 Minuten, bis die Stäbchenprobe positiv ausfällt. Eine Viertelstunde auf einem Kuchengitter abkühlen lassen, dann vorsichtig aus der Form befreien. Vor dem Servieren vollständig abkühlen lassen und nach Belieben mit Puderzucker bestäuben.


*Alma Mater gibt's ausschliesslich bei Schwarzenbach in Zürich. (Stand Januar 2021: Leider ausverkauft). Ersatz: 1/4 Tl Hildegards Kuchen- und Keksgewürz. Oder Zimtpulver. Oder Kardamom. Oder etwas weniger Vanillepulver. Oder zwei Prisen fein geriebene Tonkabohne. Piment und Äpfel ergänzen sich auch wunderbar.

Sonntag, 13. Dezember 2020

Mohn-Zitrus-Kuchen, frei nach Ottolenghi


Original: Lemon & Poppy Seed Cake aus Ottolenghis Sweets.
Meine Abwandlungen: Grammverschiebungen, Zitrusschalen, Vanille & gemahlener Mohn.
Die Wertung der unabhängigen, unparteiischen Jury unter Vorsitz des Ehrenwerten Herrn C. :
"Ganz okay" für Ottolenghis Kuchen. "Njamm, mömpf, mehr" für die Version seiner Lieblingsbäckerin.
*froi*


Bitte beherzigen: Gar nie und nimmer nicht behandelte/gewachste Zitrusfrüchte für diesen Kuchen verwenden. Mohn in der Kaffeemühle fein zermixen. Lasst bloss die Finger von Mohnback oder ähnlichen Panschereien. Einzig gemahlen abgepackter Mohn könnte ein - selbstredend nur im Notfall - akzeptabler Ersatz sein. Den fertigen Kuchen bei kühler Zimmertemperatur in der Backform aufbewahren, locker abgedeckt mit einem Stück Alufolie. So bleibt der Guss trocken und der Kuchen im Innern feucht.

Für die ausziehbare Cakeform

  • 200 gr Double crème de la Gruyère oder Crème fraîche
  • 50 gr Mohn (io: Graumohn aus Österreich)
  • 1 Prise Salz

Form auf 35 cm ausziehen, vollständig mit Backpapier auskleiden. Ofen auf 210 Grad vorheizen, Gitter auf der zweiten Schiene von unten einschieben. Mohn fein mahlen. Mit dem Salz und der Crème double in einer kleinen Schüssel vermischen. Fünf Minuten quellen lassen.

  • 5 Eier Grösse L, zimmerwarm
  • 250 gr Zucker
  • 30 gr Orangenzucker, fein zerstossen*
  • fein abgeriebene Schale von zwei grossen Bio-Zitronen
  • ein gehäufter 1/2 Tl Vanillepulver
  • 125 gr Butter, geschmolzen und leicht abgekühlt
  • 3 El Milch
  • 280 gr Weizenmehl
  • 7 gr Weinsteinbackpulver

Unterdessen die Eier mit dem Zucker drei Minuten auf höchster Stufe mit dem Handrührer aufschlagen. Orangenzucker, Zitronenschale, Vanille und Mohnmischung zugeben, weitere zwei Minuten auf höchster Stufe untermischen. Butter zugiessen und gründlich einrühren. Mehl mit dem Backpulver sieben, abwechselnd mit der Milch in zwei Portionen zackig unterrühren. Teig in die vorbereitete Form umfüllen, die Oberfläche glatt streichen. Einen Teelöffelstiel kalt abspülen und mittig der Länge nach, etwa einen Zentimeter tief, durch den Teig ziehen. Dieser Vorgang sorgt für ein kontrollierteres Aufreissen der Oberfläche. Backen: 70 Minuten bei 180 Grad, bis die Stäbchenprobe positiv ausfällt. (Io: Nach 50 Minuten Backzeit den Kuchen locker mit Alufolie abgedeckt. Eine Viertelstunde mit der Aluhaube backen, dann noch 5 Minuten ohne).

Sobald der Kuchen aus dem Ofen genommen wurde, den Guss zubereiten. 

Dafür vier bombierte Esslöffel Puderzucker mit frisch gepresstem Zitronensaft zu einem mittelflüssigen Guss verrühren. Die Oberfläche des heissen Kuchens mehrmals grosszügig bepinseln. Überschüssiger Guss sollte an den Seiten runterlaufen können, evt. den Kuchen in der Form mehrmals vorsichtig hin und her kippen. Nach dem Glasieren die Form auf das Kuchengitter stellen. Dem Guss fünf Minuten zum Antrocknen gönnen. Die Form vorsichtig entfernen, das Backpapier rundherum herunterklappen. Eine Stunde abkühlen lassen. Dann den Kuchen vorsichtig zur Seite kippen und das Backpapier vom Boden abziehen. Auf dem Gitter vollständig auskühlen lassen. Vor dem Anschneiden, wenn möglich, abgedeckt in der Form einen Tag durchziehen lassen. Richtig verpackt, bleibt der Kuchen mehr als eine Woche lang schön feucht.

* Hausgemacht, Rezept folgt. Ersatz: 25 Gramm Zucker und fein abgeriebene Schale einer kleinen Bio-Orange.

Donnerstag, 10. September 2020

Apfelkompott-Pie aus UrDinkelruchmehl


Das Apfelbäumchen im Garten scheint mich ständig verschmitzt anzugrinsen. Kein Wunder, denn es hat uns von Anfang an gründlich veräppelt. Als ich es zum ersten Mal sah, stand es zusammen mit unzähligen anderen Apfelbäumchen in einem Container vor dem Gartencenter. Es war das einzige Bäumchen mit rosafarbenen Blüten und obwohl das Sortenetikett fehlte, quengelte ich so lange, bis Herr C. den Kauf genehmigte. Die ersten Jahre nach dem Einpflanzen tat es nichts anderes, als Blätter zu produzieren. Kein Wachstum, keine Blüten, keine Früchte. Irgendwann begann es dann doch noch zu wachsen, überraschte uns mit weissen Blüten und wurde prompt vom Apfelschorf befallen. Die drei oder vier Äpfel, die es später pro Jahr trug, waren zwar fein, aber wegen der Krankheit so unansehnlich, dass eine Sortenbestimmung unmöglich war. Vor drei Jahren beschloss der Baum plötzlich in die Grossproduktion einzusteigen und bescherte uns einen Weidenkorb voll Äpfeln. Freudig stellten wir den Korb in den Keller, fuhren für zwei Wochen Ferien ins Appenzellerland, und als wir zurückkamen, waren alle Äpfel braun, verschrumpelt und ungeniessbar. Keine Lagersorte, offensichtlich.


Im letzten Herbst fiel die Ernte wieder gewohnt mickrig aus, doch dieses Jahr scheint der Baum dem Grössenwahnsinn verfallen zu sein. Er trägt so viele Früchte, dass sich alle Äste zum Boden hin durchbiegen. Wir mussten einige Hauptäste sogar mit Holzbalken stützen, sonst wären sie schon im Frühsommer abgebrochen. Nun sind die Äpfel reif, die Hälfte ist schon geerntet und wir haben immer noch keine Ahnung, um welche Sorte es sich handelt. Die Früchte sind mittelgross, sattgrün bis hellgelb, leicht säuerlich und eignen sich hervorragend für Apfelmus, Kompott, Apple Butter und Apfelkuchen. Der Apfelkompott-Pie ist der beste Beweis dafür, denn wenn die Füllung nicht aus aromatischen, säuerlichen Äpfeln bester Qualität hergestellt wird, taugt er nur als Kompostfutter. Oder als Geburtstagsgeschenk für den unausstehlichen Onkel, der sich als Gourmet ausgibt, eine Vanillesauce aber nicht von einer Mangosauce unterscheiden kann...

Apfelkompott:

  • 1,1 Kilo aromatische, säuerliche Äpfel (vorzugsweise alte Sorten, lasst euch auf dem Markt beraten)
  • Zimt, Piment, Gewürznelke, Ingwer
  • 100 ml Apfelsaft
  • ca. 40 gr heller Rohrzucker
  • 1 Tl Limettensaft

Äpfel schälen, vierteln, Kerngehäuse, Stiele und Fliegen wegschneiden. Viertel direkt über dem Kochtopf in dicke Scheiben zerteilen. Mit reichlich Zimt, etwas weniger Piment, noch weniger Ingwer und zwei grosszügigen Prisen Nelkenpulver würzen. Apfelsaft und 2 Esslöffel Zucker unterrühren. Deckel auflegen und auf mittlerer Stufe kochen, bis die Äpfel fast weich sind. Mit einem Kartoffelstampfer zu einem grobstückigen Brei zerkleinern. Ohne Deckel und unter ständigem Rühren weiter einkochen, bis das Kompott schön eingedickt ist. Nach Belieben mehr Gewürzpulver und Zucker untermischen, zum Schluss mit Limettensaft abschmecken. Kompott auf Zimmertemperatur abkühlen lassen. Unterdessen den Teig zubereiten.

Teig:
  • 125 gr sehr weiche Butter & ein Knubbel für die Form
  • 125 gr heller Rohrzucker
  • 1/8 Tl Vanillepulver
  • 1 grosszügige Prise Salz
  • 1 Ei Grösse L, zimmerwarm
  • 1 El Milch
  • 225 gr UrDinkelruchmehl (io: Mühle Maisprach, ca. Typ 1100)
  • 25 gr Maisstärke 
  • 1 Tl Weinsteinbackpulver
  • 700 gr Apfelkompott

Ofen auf 200 Grad vorheizen, Gitter auf der untersten Schiene einschieben. Den Rand einer runden Kuchenform (24 cm Durchmesser) mit der Hälfte des Butterknubbels einschmieren. Ein Stück Backpapier rund zuschneiden und den Boden der Form damit auslegen. Den Backpapierboden mit dem restlichen Butterknubbel einfetten. Butter, Zucker, Vanillepulver und Salz mit dem Schwingbesen gründlich vermischen. Ei und Milch zugeben. So lange unterrühren, bis die Masse wieder glatt ist. Mehl mit Stärke und Backpulver vermischen. In zwei Portionen mit einem Kochlöffel unter die Buttermasse rühren. 165 Gramm Teig für die Deckschicht zur Seite stellen. Restlichen Teig möglichst gleichmässig mit feuchten Händen oder einem Löffelrücken in der Form verteilen und bis zur Randkante hochdrücken. Apfelkompott bis knapp unter den Rand einfüllen. Vom abgenommenen Teig walnussgrosse Portionen abstechen, flach drücken und möglichst deckend auf der Fruchtschicht verteilen. In den Ofen stellen und 35 Minuten backen, bis der Teig nett gebräunt ist. Vor dem Anschneiden auf einem Kuchengitter vollständig abkühlen lassen. Reste gut eingepackt im Kühlschrank aufbewahren. Ohne Kühlung neigt die Apfelschicht wegen des niedrigen Zuckergehalts leider zur Schimmelbildung.

Sonntag, 5. Juli 2020

Schnelle Pfirsich-Tonka-Tarte




Für eine Tarteform mit 28 cm Durchmesser:

  • ein rund ausgewallter Kuchen-, Mürb- oder Blätterteig (io: Dinkelkuchenteig ohne Palmöl, Migros)
  • 6 reife Pfirsiche, ca. 600 gr

Den Ofen auf 200 Grad vorheizen, Gitter auf der untersten Schiene einschieben. Fixfertigen Teig mit dem anhaftenden Backpapier in die Form legen, den Rand nachformen. Bei Affenhitze bis zur Verwendung im Kühlschrank parkieren. Pfirsiche gründlich abbrausen, trocken tupfen und halbieren. Die pelzige Haut abziehen, falls möglich. Kerne entfernen und jede Hälfte in vier Schnitze schneiden. Abgedeckt zur Seite stellen.

Guss:

  • 3 gehäufte El Zucker
  • 1 El Speisestärke
  • 200 gr Schmand*
  • 1 Ei Grösse L
  • 100 gr Sahne
  • 100 gr Milch
  • zwei bis drei grosszügige Prisen fein geriebene Tonkabohne 

Zucker und Speisestärke in eine Rührschüssel geben, mit dem Schwingbesen klümpchenfrei verrühren. Restliche Zutaten der Reihe nach unterrühren. Teig spiralförmig mit den Pfirsichspalten belegen. Guss vorsichtig über die Früchte giessen. In den vorgeheizten Ofen schieben und etwa 45 Minuten backen, bis die Oberfläche leicht gebräunt ist und nicht mehr wabbelt. Vor dem Anschneiden vollständig auskühlen lassen. Wer die Kalorien nicht scheut oder heute Geburtstag hat, darf sich dazu noch einen dicken Klecks geschlagene Sahne und/oder eine Kugel Vanilleeis genehmigen. Ristretto nicht vergessen!

* Zum Thema Schmand: War früher ausschliesslich in Deutschland erhältlich, kürzlich aber bei Aldi Suisse im Kühlregal erspäht. Hoffentlich bald auch in Bio-Qualität im Migi oder Konsi erhältlich. Ersatz: Saurer Halbrahm.

Sonntag, 3. Mai 2020

Hefestreuselkuchen mit Orangenblütenwasser



Genug von faden, trockenen Streuselkuchen?  
Lust auf etwas Exotisches?
Ran an den Ofen!


Für eine Pieform mit 28 cm Durchmesser:

  • 300 gr Weizenmehl Typ 405
  • 50 gr Zucker
  • 7 gr Kartoffelflocken (io: Bio Village)
  • 1 Ei Grösse L, zimmerwarm (io: 57 gr ohne Schale)
  • 53 gr frisch gepresster Orangensaft 
  • 80 gr Milch, warm
  • 15 gr Anisschnaps
  • 15 gr Olivenöl
  • 10 gr Orangenblütenwasser
  • feiner Abrieb einer halben Orange
  • feiner Abrieb einer halben Zitrone
  • 1 gr Salz 
  • 5 gr frische Hefe
  • 40 gr Butterflöckchen, kühlschrankkalt

Mehl, Zucker und Kartoffelflocken direkt in der Rührschüssel der Küchenmaschine abwiegen. Waage auf Null zurückstellen, Ei aufschlagen und abwiegen. Mit Orangensaft auf 110 Gramm ergänzen. Beispiel: Das verwendete Ei wog 57 Gramm ohne Schale. Ei mit 53 Gramm Orangensaft auf das Gesamtgewicht von 110 Gramm ergänzt. Restliche Zutaten bis und mit Hefe in die Schüssel geben und auf Stufe 1 etwa 8 Minuten kneten lassen. Butterflöckchen zugeben und weitere 5 Minuten auf Stufe 2 kneten. Der Teig löst sich nicht vollständig von Schüssel und bleibt leicht klebrig. Auf einer eingeölter Fläche falten, danach zurück in die Schüssel legen. Abdecken und den Teig etwa 4-5 Stunden bei Zimmertemperatur verdoppeln lassen. 

  • 150 gr Weizenmehl Typ 405
  • 100 gr weiche Butter
  • 100 gr Zucker
  • 1/8 Tl Vanillepulver
  • 1 Prise Salz
  • 1 Tl Olivenöl

Unterdessen Mehl, Butter, Zucker Vanillepulver und Salz mit einem Pastry Cutter, oder den Händen, zu groben Streuseln vermengen. Falls die Streuselmasse zu trocken scheint, ein paar Tropfen Wasser einarbeiten. Schüssel abdecken und die Streusel mindestens eine Stunde im Kühlschrank fest werden lassen. Wenn der Hefeteig sich verdoppelt hat, den Ofen auf 240 Grad vorheizen. Gitter auf der untersten Schiene einschieben. Die Pieform bis über den Rand mit Backpapier auskleiden. Den seidenweichen Teig in die vorbereitete Form kippen und mit feuchten Händen gleichmässig verteilen. Mit einen Backblech oder geölter Klarsichtfolie abdecken. Bei Zimmertemperatur etwa eine halbe Stunden aufgehen lassen, bis sich der Teig fast verdoppelt hat. Finger mit dem Olivenöl einreiben. Wie bei einer Focaccia, mit den eingeölten Fingerspitzen rundherum Vertiefungen in den Teig drücken. Streusel möglichst gleichmässig auf dem Teigfladen verteilen, rundherum leicht andrücken. Form in den Ofen stellen, Temperatur gleich auf 180 Grad reduzieren. Backen: 30 Minuten, bis der Hefeteig schön aufgegangen und die Streusel leicht gebräunt sind. Aus dem Ofen holen und auf ein Kuchengitter stellen. Den Kuchen 10 Minuten abkühlen lassen, dann vorsichtig aus der Form heben und das Backpapier entfernen. Vor dem Anschneiden vollständig auskühlen lassen. 

Mittwoch, 22. April 2020

Bananenkuchen Frullatore



Ich mag Bananenkuchen. Sehr sogar. Aber ich kriege regelmässig eine Krise bei Bananenkuchenrezepten, deren Fruchtanteil in Stück statt Gramm angegeben ist. Ist den Verfassern denn nie aufgefallen, dass Bananen, je nach Grösse und Sorte, ein ganz unterschiedliches Gewicht auf die Waage bringen? Beim letzten Grosseinkauf für vier Haushalte standen drei Bananenhände auf der Einkaufsliste: Kanarische Bananen, Bio-Bananen und Chiquitas. Die fünf Chiquitas wogen mehr als das Doppelte der fünf kleinen Biofrüchte, und das Gewicht der fünf kanarischen Bananen lag irgendwo dazwischen. Der Gewichtsunterschied dürfte sich nach dem Schälen nicht merklich verschoben haben, das Backergebnis fällt bei der halben oder doppelten Menge Bananenmatsch aber ziemlich unterschiedlich aus. Statt Kuchenroulette zu spielen, einfach die geschälten Bananen vor dem Zermusen wiegen, Gewicht notieren und voilà, der Bananenkuchen gelingt. Immer. Es sei denn, ihr habt auch eine Kollegin, die vor der Corona-Krise noch nie einen Kuchen gebacken hat und Mus aus grasgrünen Bananen unter den Teig rührt... Liebe M., dieses Rezept ist narrensicher. Bis du das Gegenteil beweisen wirst, gell? 😉


Für eine viereckige Brownieform (20 x 20 cm):

  • 230 gr reifes Bananenfruchtfleisch
  • 120 gr Zucker
  • fein abgeriebene Schale einer Limette oder kleinen Zitrone
  • 45 gr frisch gepresster Limetten- oder Zitronensaft
  • 1/8 Tl Vanillepulver
  • 1 Prise Salz
  • 2 Eier Grösse L

Den Ofen auf 180 Grad vorheizen, Gitter auf der untersten Schiene einschieben. Die Backform gut einfetten oder mit Backpapier auslegen. Alle Zutaten bis und mit Salz in den Aufsatz des Mixers oder den Mixbecher geben. Glatt pürieren. Eier zugeben, kurz unterpürieren. In eine Rührschüssel umgiessen.

  • 120 gr Butter, geschmolzen und etwas abgekühlt
  • 250 gr Mehl Typ 405
  • 17 gr/ 1 Packung Weinsteinbackpulver  
  • 25 gr Milch

Die geschmolzene Butter mit der Bananenmasse vermischen. Dazu entweder einen Schwingbesen oder ein Handrührgerät verwenden. Mehl und Backpulver zugeben und nur so lange rühren, bis der Teig gerade glatt ist. Zuletzt die Milch unterrühren. Teig in die vorbereitete Form umfüllen. Backen: 35 - 40 Minuten, bis der Stäbchentest positiv ausfällt. Form auf ein Kuchengitter stellen, 15 Minuten abkühlen lassen. Danach den Kuchen vorsichtig aus der Form heben oder stürzen. Backpapier, falls verwendet, abziehen. Vor dem Anschneiden vollständig auskühlen lassen. Der feuchte, aber nicht klitschige Bananenkuchen hält sich, gut eingepackt und kühl gelagert, mindestens vier Tage. Am besten schmeckt er nach einem Tag Ruhezeit, kann also perfekt im Voraus zubereitet werden. Insidertipp: Milch durch Rum oder Limoncello ersetzen. Passt. Immer.

Sonntag, 22. März 2020

Bananen-Schoko-Kuchen mit Eierlikör



Der Lieblingsneffe wünschte sich einen feuchten Bananenkuchen mit, ich zitiere,"...doppelt soviel Bananen und Schokolade wie letztes Mal". Praktisch, dass sich ständig ein paar Bananen im TK tummeln und die restlichen Zutaten zu meinem Grundvorrat gehören. Ausser gekaufter Eierlikör. Mangels tagesfrischen demeter-Eiern von der Domaine du Geissberg, sei mir der Griff zur Flasche aus dem Bauernhofladen verziehen.


Für eine Springform mit 24 cm Durchmesser oder eine Brownieform (20 x 20 cm):

  • 100 gr dunkle Schokolade, mindestens 50% Kakaoanteil
  • 100 gr Milchschokolade

 Schokolade nicht zu fein hacken. In eine Rührschüssel geben.

  • 260 gr sehr reifes Bananenfruchtfleisch, ohne Schale gewogen
  • 150 gr Zucker
  • 2 El Zitronen- oder Limettensaft
  • 1/8 Tl Vanillepulver
  • 2 Eier Grösse L, zimmerwarm
  • 190 gr Butter, geschmolzen & leicht abgekühlt

Form mit Backpapier auslegen. Den Ofen auf 180 Grad vorheizen, Gitter auf der untersten Schiene einschieben. Bananen, Zucker, Zitronensaft und Vanillepulver mit dem Stabmixer fein pürieren. Eier aufschlagen und kurz untermischen. Zuletzt die geschmolzene Butter zugeben und alles zu einem glattem Brei pürieren. Zur gehackten Schokolade in die Rührschüssel giessen.

  • 260 gr Mehl
  • 17 gr/eine Packung Weinsteinbackpulver 
  • 125 gr Eierlikör (io: mit Rum, aka Bombardino)

Mehl und Backpulver kurz aber kräftig mit einem Schneebesen unterrühren, zuletzt den Eierlikör zugeben. Teig in die vorbereitete Form giessen und 40-45 Minuten backen, bis der Stäbchentest positiv verläuft. Eine Viertelstunde in der Form abkühlen lassen. Kuchen vorsichtig auf ein Gitter setzen und das Backpapier entfernen. Auskühlen lassen. Der Kuchen hält sich, gut eingepackt und kühl gelagert, etwa eine Woche.

Sonntag, 1. Dezember 2019

Zum ersten Advent: Lebkuchenfladen



Auf der Suche nach einem patenten Hausfrauen-Lebkuchen-Rezept, musste ich einige Niederlagen einstecken. Der angeblich weltbeste Lebkuchen vom Blech, entpuppte sich beispielsweise als teigiger Murks. Cave superlativum, Miss Cookie! Irgendwann werde ich es auch noch lernen.... Von einer netten Leserin bekam ich dann den Tipp, diesen Luzerner Lebkuchen auszuprobieren. Das Ergebnis war fein, erfüllte aber nicht ganz meine hochgesteckten Erwartungen bezüglich eines idealen Gebäcks für einen Kaffeeklatsch in der Adventszeit.


Nach weiteren Misserfolgen musste mein bewährtes Zimtfladenrezept als Basis herhalten. Kurzentschlossen den Teigboden weggelassen, die Gewürzmischung angepasst und trotzdem war der erste Bissen, direkt nach dem Auskühlen, keine Offenbarung. Autsch. Aber am nächsten Tag hat mich der Kuchen fast aus den Socken gehauen. Der Fladen war feuchter, die Gewürze harmonierten perfekt und alles zusammen ergab genau den unkomplizierten Läbchueche, den ich mir für Überraschungsgäste und spontane Besuche gewünscht hatte. Unbedingt ausprobieren!


Gewürzmischung:
  • 2-3 Tl Lebkuchengewürz (z.B. von Betty Bossi)
  • 2 Tl Ingwerpulver 
  • 1 Tl Kakao- oder Schokoladenpulver
  • 1/2 Tl Zimtpulver
  • 1/2 Tl Piment, fein gemahlen
  • 1/4 Tl Nelkenpulver
  • 1 Prise Salz

Alle Gewürze in einem Schälchen vermischen und abgedeckt zur Seite stellen. Eine runde Wähenform (24 cm Durchmesser) mit Backpapier auslegen oder gründlich ausbuttern.

Teig:
  • 2 Eier Grösse L
  • 150 gr Zucker
  • Gewürzmischung
  • 200 gr Sahne
  • 50 gr Milch
  • 200 gr Ruchmehl
  • 3 Tl Weinsteinbackpulver

Ofen auf 180 Grad vorheizen, Gitter auf der untersten Schiene einschieben. Eier und Zucker mit dem Handrührer weiss-crèmig aufschlagen. Zuerst die Gewürzmischung, dann Sahne & Milch unterrühren. Mehl mit Backpulver zugeben und nur so lange verrühren, bis keine Klümpchen mehr sichtbar sind. Vorsichtig in die vorbereitete Form giessen, glatt streichen. In den vorgeheizten Ofen stellen und 45 Minuten backen, bis der Teig aufgegangen und leicht gebräunt ist. Anschliessend zwei Minuten auf der obersten Schiene zum Nachbräunen gönnen. Auf einem Kuchengitter 15 Minuten abkühlen lassen. Aus der Form heben, das Backpapier vorsichtig entfernen und auf dem Gitter vollständig auskühlen lassen. Danach wieder in die Form legen, mit einem Deckel oder Alufolie verschliessen und den Fladen über Nacht durchziehen lassen. Am Adventsmorgen mit weicher Butter und am Nachmittag mit heissem Kakao servieren. Der Kuchen bleibt, gut eingepackt und kühl gelagert, eine Woche lang ein Hochgenuss. Stosssicher verpackt, lässt sich der Fladen sogar per Post verschicken.

Mittwoch, 26. Juni 2019

Marmorierter Kokosmilchkuchen



Dieser Marmorkuchen mit Kokosmilch ist schlichtweg perfekt. 
Er ist, bis auf die Form, exakt so, wie ihn die Lieblingstante in den 80ern aufgetischt hat.
Ein saftiges Stück Kindheitsglück.


Für einen Cake:

  • 10 gr Schokopulver (io: Cailler Le Chocolat)
  • 5 gr Kakaopulver
  • 2 El Milch

Schokopulver, Kakao und Milch in einer kleinen Schüssel klümpchenfrei verrühren. Cakeform (25 x 12 cm) mit Backpapier auslegen. Ofen auf 170 Grad vorheizen, Gitter auf der untersten Schiene einschieben.

  • 150 gr Butter, sehr weich 
  • 140 gr Zucker
  • gehäufter 1/8 Tl Vanillepulver
  • 1 Prise Salz
  • 3 Eier Grösse L, zimmerwarm
  • 300 gr Mehl 
  • 1 gehäufter Tl Weinsteinbackpulver
  • 150 gr Kokoscrème oder dicke Kokosmilch
  • 1-2 El brauner Rum

Butter mit Zucker, Vanille und Salz crèmig schlagen. Die Eier nacheinander jeweils 30 Sekunden unterrühren. Mehl mit Backpulver vermischen. Zuerst die Kokoscrème unter die Butter-Zucker-Masse heben, dann das Mehl. Nur so lange rühren, bis der Schüsselinhalt homogen aussieht. Teig halbieren. Eine Hälfte des Teiges mit dem Rum verquirlen und in die vorbereitete Form giessen. Die Schokomilch mit dem restlichen Teig vermischen. Auf den hellen Teig befördern und für die Marmorierung eine Gabel spiralförmig durchwirbeln. Mittig mit dem Gabelstiel einen Längsstrich ziehen. Backen: Etwa 60 Minuten, bis die Stäbchenprobe positiv ausfällt. Auf einem Kuchengitter 15 Minuten abkühlen lassen. Erst dann die Form und das Backpapier entfernen. Vor dem Anschneiden vollständig auskühlen lassen. Quelle: From Snuggs Kitchen.

P.S. Die Kokosnote ist so dezent, dass sogar Herr C. sie bis zum letzten Bissen nicht herausgeschmeckt hat. 

Sonntag, 12. Mai 2019

UrDinkel-Hafer-Shortcake mit Rhabarberkonfi



Basis: Julia Childs Hungarian Shortbread
Weiterentwicklung: Weniger Zucker, Dinkel & Hafer statt Weizenmehl, Puderzucker unterschlagen.
Ergebnis: Mömpf.


Für eine Brownieform (20 x 20 cm):

  • 60 gr Vollkornhaferflocken
  • 220 gr helles UrDinkelmehl oder Dinkelmehl Typ 630
  • 1 Tl Weinsteinbackpulver
  • 1/8 Tl Vanillepulver
  • je 1 grosszügige Prise Salz & Nelkenpulver 
  • 200 gr Butter, pomadig
  • 100 gr Zucker
  • 1 Ei Grösse L
  • ca. 175 gr säuerliche Konfitüre* (io: 3/4 Glas Rhabarber-Hibiskus-Konfi)

Haferflocken im Mixer zu feinem Mehl zermahlen. Mit Dinkelmehl, Backpulver, Gewürzen und Salz vermischen. Butter, Zucker und Ei mit dem Handrührer eine Minute aufschlagen. Die Mehlmischung zugeben und nur noch so lange rühren, bis alles gut vermischt ist. Teig in der Schüssel zu einem flachem Ball formen. Abdecken und mindestens 5 Stunden im Kühlschrank durchkühlen, bis der Teig hart ist. Ofen auf 180 Grad vorheizen, Gitter auf der untersten Schiene einschieben. Brownieform mit Backpapier auslegen oder grosszügig ausbuttern. Teig halbieren und eine Hälfte an der Röstiraffel direkt in die Form reiben. Gleichmässig verteilen und leicht andrücken bzw. glätten. Teigschicht randlos mit der weich gerührten Konfitüre bestreichen. Zweite Teighälfte in die Schüssel raffeln. Möglichst gleichmässig über der Fruchtschicht verteilen und wiederum leicht andrücken. Backen: Etwa 35 Minuten, bis die Konfitüre blubbert und die Teigoberfläche leicht gebräunt ist. Aus dem Ofen holen und 15 Minuten in der Form abkühlen lassen. Vorsichtig auf ein Gitter setzen, Backpapier entfernen und vollständig auskühlen lassen. Falls gewünscht, vor dem Anschneiden noch mit Puderzucker bestreuen. 

* Auch passend: Johannisbeergelée, Kornelkirschenkonfitüre, Bitterorangenmarmelade oder Brombeergelée.