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Sonntag, 24. März 2024

Zitronige Korianderbrühe - Vegan und ideal bei Erkältungen

In einer kürzlich abgeholten TGTG Biotüte lagen zwei Hühnerbrüste, ein riesiger Bund Koriander (der seine besten Tage schon knapp hinter sich hatte), eine Karotte, eine Zwiebel, ein Knoblauch, eine Orange, eine Zitrone und ein "Asiamix", bestehend aus Ingwer, Kurkumarhizomen, Zitronengras, Kaffirlimettenblättern, Sternanis und einer schwarzen Kardamomkapsel. Immer noch erkältet, konnte ich mich nur dazu aufraffen, alles, ausser der Orange, in einen Suppentopf zu werfen. Eigentlich nur als Notlösung gedacht, entpuppte sich die quasi fettfreie Brühe als zitroniger Allrounder. Zuerst gönnte ich mir eine Tasse voll als Trinkbrühe. Danach pochierte ich in der restlichen Flüssigkeit das Geflügel und zum Schluss schubste ich noch die gescheibelte Karotte und drei Esslöffel Bio-Kokosmilchpulver rein. Herr C. freute sich am Abend über den Hühnchensalat mit Mayonnaise und ich mich über die aufgewärmte würzige Suppe. Übrigens: Die Viren scheinen meine Begeisterung für die Brühe nicht geteilt zu haben. Am nächsten Tag waren sie alle weg. Suppenbanausen. Püh.

Für etwa 1,2 Liter Brühe:

  • 1 Tl hoch erhitzbares Öl (io: Erdnuss)
  • 1 grosse ungeschälte Zwiebel, Wurzelansatz gekürzt & halbiert
  • 1 daumengrosses Stück Ingwer, der Länge nach halbiert
  • 1,4 Liter hahnenheisses Wasser
  • 2 zeigefingergrosse Kurkumarhizome, der Länge nach geviertelt
  • 1 handlange Stange Zitronengras, der Länge nach mehrmals tief eingeschnitten
  • 6 grosse frische Knoblauchzehen, geschält und der Länge nach halbiert
  • 5 Kaffirlimettenblätter, mehrmals eingerissen
  • 1 zentimeterdicke Scheibe Bio-Zitrone oder Limette
  • 6 grosse, getrocknete Shiitakepilze
  • 1 schwarzer Kardamom, angeknackst
  • 1 Sternanis, ganz
  • 10 schwarze Pfefferkörner
  • 60 gr Koriandergrün mit Stielen, gründlich abgebraust
  • Sojasauce, Salz und Kokoszucker zum Abschmecken

Öl in einem Topf erhitzen. Schnittseiten der Zwiebel- und Ingwerhälften bräunen. Wasser reingiessen. Restliche Zutaten bis und mit Koriander zugeben. Fünf Minuten kräftig kochen. Danach den Deckel auflegen und etwa eine halbe Stunde auf niedriger Stufe köcheln, bis die ganze Wohnung fein duftet. Herd ausschalten und den Topf noch 10 Minuten auf der heissen Kochplatte stehen lassen. Brühe durchsieben und mit Sojasauce, Salz und Kokoszucker abschmecken. (Io: Knoblauch und Shiitake klein gehackt und wieder zur Brühe gegeben). Sehr aromatisch und leicht säuerlich durch die mitgekochte Zitronenscheibe. Njamm!

Tipp: Für eine hellgelbe Brühe die Zwiebel schälen und ausschliesslich mit Salz und Haushaltszucker würzen. Optional: Frische/getrocknete Chilischote mitkochen und mit (veganer) Fischsauce den letzten Schliff verleihen. Kaum Fett, aber viel Geschmack, daher ideal als Trinkbrühe. Besonders bei Erkältungen. Aber natürlich auch fein - und sättigender - mit Gemüse-, Fisch-, Tofu- und/oder Nudeleinlage.

Sonntag, 3. März 2024

Cuisine du Placard: Oranges Massamancurry, vegan


Es hat mich wieder einmal erwischt. Husten, Kopfschmerzen, Schnupfen und so weiter und so fort. Wer auch immer Erkältungen erfunden hat, soll im untersten Höllenkreis schmoren. Mit einer ewig triefenden Nase, ohne Taschentücher in Reichweite.... Apropos Hölle: Herr C., der schlechteste Krankenpfleger aller Zeiten, ist mittlerweile auch ein miserabler Koch. Als ich ihn kennenlernte, konnte er etwa fünf Gerichte von Grund auf zubereiten. Doch diese Fähigkeit scheint er in den Jahren unseres Zusammenseins komplett verloren zu haben. Vielleicht auch besser so. Seine chaotische Küchennutzung wäre irgendwann - eher früher als später - ein Trennungsgrund gewesen. Um auf den Punkt zu kommen: Seuche hin oder her, selber kochen ist angesagt. Einfach, schnell und mit Zutaten, die sich alle in der Küche verstecken. Egal, ob im Vorratsschrank, im Kühlschrank oder im TK. Das nennt sich Cuisine du Placard, improvisieren mit dem, was man zur Hand hat. 

Für 2-4 Personen, je nach Beilage:

  • 1 El Öl
  • 1 daumengrosses Stück Ingwer
  • 4 Knoblauchzehen
  • 1 mittlere Zwiebel
  • Massamancurrypaste nach Bedarf (io: ca. 1 Tl, Cock Brand ohne Zusätze)
  • bombierter 1/2 Tl Kurkumapulver
  • 500 gr Karotten
  • hahnenheisses Wasser
  • Salz
  • 220 gr gekochte Kichererbsen (io: dm Bio im Glas)
  • 400 ml / eine Dose Kokosmilch
  • 1 grosse Süsskartoffel
  • Kokoszucker, Limettenscheibe & Cristaux d'huiles essentielles Coriandre zum Abschmecken

Öl in einem Bräter warm werden lassen. Unterdessen Ingwer, Knoblauch und Zwiebel schälen. Ingwer in dünne Scheiben schneiden, Zwiebel grob zerkleinern, Knoblauchzehen ganz lassen. Alles in den Zerkleinerer umfüllen und zu einer glatten Paste mixen. Im Öl bei mittlerer Hitze anschwitzen, bis der beissend rohe Geruch verflogen ist (riecht man sogar mit verstopfter Nase). Ab und zu umrühren. Sobald die Pfanneninhalt fein duftet, Currypaste und Kurkuma einrühren. Während die Paste gart, die Karotten schälen, von den Enden befreien, der Länge nach vierteln und in etwa kichererbsengrosse Stücke schneiden. In die Pfanne schubsen. Hitze hochdrehen und die Karotten knapp mit Wasser bedecken. Salzen und kurz vorkochen. Kichererbsen in ein Sieb schütten, gründlich abbrausen und kurz abtropfen lassen. Zu den Karotten in die Pfanne befördern. Sobald die Karotten weicher werden, Kokosmilch zugiessen. Deckel drauf und weiterkochen. Die Süsskartoffel schälen und in etwa doppelt so grosse Würfel wie die Karotten zerteilen. Zusammen mit einem Teelöffel Kokoszucker zum Pfanneninhalt geben. Noch ein paar Minuten kochen, bis das Gemüse weich aber nicht matschig ist. Mit Salz, Kokoszucker, Limettensaft und Cristeaux d'huiles Coriandre oder frischen Korianderblättchen vollenden. Mit Reis oder Naan servieren. Sättigt und schmeckt aber auch ohne Beilage(n).

Sonntag, 5. Juni 2022

Cuisine du Placard: Dahi Aloo - Kartoffelcurry mit Joghurt

 
Letzten Sonntag, am Geburtstagsessen des Herrn C., erschien Schwesterherz mit einer leichten Erkältung. Kein Grund zur Panik, das Gelage fand unter freiem Himmel statt. Kurz darauf stellte sich bei einem Arztbesuch heraus, dass sie sich keine Grippe sondern eine Bakterienherde eingefangen hat. Und nun ratet mal, wer neben ihr sass und seit vier Tagen flach liegt.... Das Kartoffelcurry hatte ich am Tag vor dem Seuchenausbruch gekocht und die Reste in den folgenden Tagen aufgewärmt. Sobald ich wieder beschwerdefrei am Herd stehen kann, d.h. ohne Fieber, Schwindelanfälle, Kopfweh und Husten, wird das Curry gleich nochmal zubereitet. Es ist würzig und trotzdem mild genug für Herrn C., der sich am Kochtag freudig eine zweite Portion auf den Teller geschaufelt hat. Alle, die es etwas schärfer mögen, rühren mit den Kartoffeln einen halben Teelöffel Chilipulver unter. Die tiefgekühlten Erbsen sind übrigens optional, aber nicht nur optisch eine feine Ergänzung.

Für 4 Portionen:

  • 6 mittelgrosse Kartoffeln, geschält und in je 16 Stück zerteilt (io: mehligkochende Sorte)
  • 1 El Ghee 
  • 1 Tl Korianderpulver
  • 1/2 Tl braune Senfkörner
  • 1/2 Tl Kreuzkümmel, gemahlen
  • 1/2 Tl Kurkumapulver
  • 1/2 Tl Garam Masala
  • eine grosszügige Prise Asafoetida
  • ein walnussgrosses Stück junger Ingwer, fein gerieben
  • etwa 350 ml hahnenheisses Wasser
  • Salz
  • 150 gr Joghurt (io: 3,5% Fett, laktosefrei) 
  • zwei Handvoll feine TK-Erbsen
  • Korianderblättchen zum Garnieren (io: zuletzt ein paar Korianderkrümel untergerührt)

Kartoffeln schälen. Jede Kartoffel in 16 Stücke zerteilen. Ghee in einer grossen Pfanne mit hohem Rand auf mittlerer Stufe zerlassen (io: Stufe 6 von 9). Gewürze in das zerlassene Ghee streuen und ohne zu rühren kurz anrösten. Wenn der Pfanneninhalt fein duftet, Kartoffeln und Ingwer zugeben. Rührbraten, bis die Kartoffelstücke rundum von der Gewürzmischung bedeckt sind. Hitze hochdrehen und soviel hahnenheisses Wasser zugiessen, bis die Kartoffelstücke ganz knapp bedeckt sind. Kräftig salzen, Deckel auflegen und so lange kochen, bis die Kartoffeln weich sind. Joghurt direkt im Becher mit vier Esslöffel heisser Flüssigkeit aus der Pfanne verrühren. Joghurtmischung in die Pfanne löffeln. Das Curry langsam unter ständigem Rühren wieder zum Kochen bringen, eine Minute köcheln. Erbsen einrühren und abschmecken (io: zwei Prisen Kokoszucker & Bio Orient Salz). Zugedeckt zehn Minuten durchziehen lassen. Mit Cashew-Butter-Reis (ohne Currypulver und Kurkuma) oder Methi Parata (Pfannenbrote mit Bockshornklee) geniessen. Reste halten sich mind. drei Tage im Kühlschrank. Vegane Variante: Ghee durch Öl ersetzen und Joghurt durch Kokosjoghurt, z.B. von The Coconut Collaborative.

Sonntag, 6. Februar 2022

Zwiebel-Majoran-Senf

 

Roh zusammengerührter Senf sollte vor dem ersten Einsatz mindestens zwei Wochen ruhen. Während der "Reifezeit" wird die Schärfe gemildert und die Aromen verbinden sich im Idealfall zu einem harmonischen Senferlebnis. Bei diesem Rezept wird der Senfbrei erhitzt, um die Schärfe abzumildern und die Geschmacksharmonie zu beschleunigen. Gönnt dem Zwiebel-Majoran-Senf trotzdem noch drei Tage zum Durchziehen, es lohnt sich.

Für zwei Gläser à 175 ml:

  • 50 gr Senfkörner (io: Gelbsenf aus der Migros)
  • 1 El Sonnenblumenöl
  • 100 gr Zwiebel, geschält gewogen
  • je ein gehäufter 1/4 Tl Kräutersalz und Zucker
  • 1/4 Tl Majoranblättchen, zwischen den Fingerspitzen fein zerrieben
  • 1/8 Tl Bohnenkrautblättchen, dito
  • 1 Prise Kurkumapulver 
  • 1,5 El Kräuteressig
  • 250 gr Wasser

Senfkörner in der Kaffeemühle puderfein mahlen. Darauf achten, dass das Senfmehl nicht zu warm wird (io: drei Intervalle, ca. 20 Sekunden). Öl in einem kleinen Topf erhitzen. Unterdessen die Zwiebel in kleine Stücke schneiden. Bei mittlerer Hitze anschmurgeln. Deckel auflegen, ein paar Minuten weiterschmurgeln. Zwischendurch umrühren und darauf achten, dass die Zwiebelstücke gleichmässig bräunen. Sie dürfen keinesfalls schwarz werden! Wenn die Zwiebelstücke herrlich duften, Salz, Zucker, Kräuter und Kurkuma unterrühren. Essig und die Hälfte des Wassers zugiessen. Senfmehl zügig mit einem Schwingbesen einrühren. Restliches Wasser unterrühren, die Masse mit dem Stabmixer im Topf glatt pürieren. Wieder auf die Herdplatte stellen und rühren, rühren, rühren, bis der Topfinhalt zu blubbern beginnt. Topf vom Herd ziehen, Senfbrei abschmecken. Sobald der Senf den eigenen Vorstellungen entspricht, in die vorgewärmten, sterilisierten Gläser füllen. Deckel zudrehen und abkühlen lassen. Wenn sich ein Vakuum gebildet hat, können die unangebrochenen Gläser bei Zimmertemperatur gelagert werden. Falls nicht, direkt in den Kühlschrank stellen. Mindestens einen Tag - besser drei Tage - durchziehen lassen. Der Zwiebelsenf ist so mild und aromatisch, dass man ihn pur auf einem Butterbrot geniessen kann. Nach dem Öffnen im Kühlschrank aufbewahren. 

Sonntag, 15. August 2021

Methi Paratha - Indische Pfannenbrote mit Bockshornkleeblättern

 

Zur Abwechslung - und wärmebedingt, 32 Grad hier - Brot aus der Pfanne.
Zusammen mit dem Salat der rosa Prinzessin ein feines und leichtes Sommerznacht.

Für sechs Methi Parathas:

  • 150 gr Ruchmehl
  • 100 gr Weizenvollkornmehl (io: helles Vollkornmehl)
  • 1 El Kasoori Methi / getrocknete Bockshornkleeblätter, möglichst ohne Stiele
  • knapper 1/2 Tl Salz
  • 1/4 Tl geröstetes Kreuzkümmelpulver
  • 1/4 Tl Ajowan, ganz
  • 1/4 Tl Kurkuma, gemahlen

Die trockenen Zutaten in einer Rührschüssel vermischen. In der Mitte eine Kuhle formen.

  • 75 gr Joghurt (io: Sojajoghurt)
  • 1 El neutrales Öl oder geschmolzenes Ghee
  • 1 Tl fein geriebener junger Ingwer
  • ca. 100 gr Wasser, nach Bedarf 
  • wenig Ghee oder Öl zum Bestreichen & Braten

Joghurt, Öl/Ghee, Ingwer und 80 Gramm Wasser mit einer Hand unter die trockenen Zutaten mischen, mit der anderen Hand die Schüssel halten. Nach Bedarf mehr Wasser zugeben. Sobald der Teig gut zusammenhält, auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche glatt kneten. Der Teig sollte minimal klebrig bleiben, das verschwindet dann während der Ruhezeit. Zurück in die Schüssel legen, mit einer Duschhaube abdecken und 30 Minuten ruhen lassen. Danach in sechs Stücke zerteilen, rund formen. Die Teigstücke nacheinander so dünn wie möglich mit dem Nudelholz ausrollen. Eine runde Form ist erwünscht, aber keine Bedingung. Jeden Teigkreis mit etwas geschmolzenem Ghee oder Öl bestreichen. Bestrichenen Fladen in eine Handfläche legen, den Rand nach und nach mit der anderen Hand Richtung Mitte zusammenkräuseln (wie Momos, siehe Video). Teig in der Mitte fest zusammendrücken. Mit dem Verschluss nach unten auf die leicht bemehlte Arbeitsfläche legen und nochmals so dünn wie möglich ausrollen. Hört sich alles ziemlich kompliziert an, aber nach dem zweiten oder dritten Fladen hat man meistens den Dreh raus. Wenn alle Fladen zum zweiten Mal ausgerollt wurden, eine indische Tawa oder eine möglichst breite Pfanne mit schwerem Boden auf mittlerer Stufe erhitzen. Pfannenboden mit wenig Fett bespinseln oder besprenkeln. Fladen reinlegen, etwa eine Minute braten, bis der Teig stellenweise gebräunt ist. Ungebratene Seite mit wenig Fett bepinseln oder besprenkeln. Fladen wenden, mit dem Pfannenwender leicht andrücken. So lange braten, bis auch die zweite Seite nette Bräunungsflecken aufweist. Möglichst sofort geniessen oder im Ofen bei 60 Grad warmhalten, bis alle Parathas fertig sind. Tipp: In Indien werden die Parathas oft in mehreren Pfannen gleichzeitig zubereitet. Spart eine Menge Zeit.

Sonntag, 8. November 2020

Oranger Ingwersirup mit Kardamom und Vanille



Alnatura hatte letzte Woche nochmals jungen Bio-Ingwer aus Deutschland im Angebot. Blitzschnell setzte bei diesem Anblick meine Denkfähigkeit aus und die Gier übernahm das Kommando. Nachdem meine Zurechnungsfähigkeit zurückgekehrt war - naturellement erst hinter der Kasse -  stellte sich heraus, dass ein Viertelkilo Ingwer für das geplante Linsengericht ein bisschen zu viel des Guten wäre. Bevor Herr C. den Spontankauf im Kühlschrank erspähen und mich dafür ausschelten würde, musste das Corpus Delicti spurlos verschwinden. Blöd nur, dass die ganze Bude bis am späten Abend nach dem frisch gekochten Sirup roch... 

Für ca. 600 ml:

  • 220 gr junger Bio-Ingwer
  • 50 gr frische Bio-Kurkuma
  • 4 Kapseln grüner Kardamom
  • 1 Liter Wasser

Ingwer und Kurkuma gründlich abbrausen. Ungeschält in einen mindestens 2,5 Liter fassenden Kochtopf raffeln (io: Röstiraffel). Die Kardamomkapseln der Länge nach halbieren, zum Ingwer in den Topf legen. Wasser zugiessen, Topf auf den Herd stellen und den Inhalt zum Kochen bringen. Hitze reduzieren, Deckel auflegen und eine Viertelstunde köcheln. Auf der ausgeschalteten Herdplatte eine Stunde ziehen lassen.

  • ca. 300 gr Zucker
  • 1/4 Tl Vanillepulver
  • 1/4 Tl Kurkumapulver
  • 1 gehäufter El heller Honig (io: Eukalyptushonig)

Den Ingwertee durch ein feines Teesieb giessen. Flüssigkeit auffangen, Siebinhalt leicht ausdrücken und danach im Kompostkübel entsorgen. Kochtopf reinigen, die Flüssigkeit darin abwiegen (io: 904 gr). Mit einem Drittel Zucker (io: 300 gr) im Topf vermischen. Zehn Minuten köcheln. Dann den Honig und die beiden Gewürzpulver unterrühren. Vorsicht: Der Sirup schäumt heftig auf! Weitere fünf Minuten köcheln, dabei den Topfrand mehrmals mit einem Gummischaber reinigen. Das am Schaber haftende Vanillepulver wieder unterrühren. Den Sirup durch ein feines Sieb in eine blitzsaubere, vorgewärmte Glasflasche füllen. Gut verschliessen und zugedeckt abkühlen lassen. Nach dem Anbruch im Kühlschrank aufbewahren. Der Sirup hält sich etwa ein halbes Jahr, wenn sauber gearbeitet wurde. Erkältungstee: Eine Tasse heisses Wasser oder Früchtetee, Saft eines Zitronenviertels, Ingwersirup und Honig nach Geschmack. Möglichst zügig trinken. Tipp: Plus 2 cl Rum = Ingwergrog. *hicks* Meine (kalte) Lieblingsvariante: Halb Orangensaft, halb Mineralwasser, mit einem Schuss Sirup verrühren.

Freitag, 25. September 2020

Sweet, Sour & Spicy: Pickeldi



Sucht ihr eine Sandwichergänzung, die gut zu Frischkäse passt? Oder etwas Peppiges zu den Resten des Sonntagsbratens? Das Finish für den Salat aus dem übrigen Suppenhuhnfleisch? Eine neue Beilage zu Raclette und Fondue Chinoise? Wie wäre es mit einer Abwechslung auf's Schinken- oder Butterbrot? Falls irgendetwas aus der Aufzählung zutrifft, zackig das folgende Rezept nachkochen. Ihr könnt mir später danken.


Für ein Einmachglas mit 350 ml Fassungsvermögen:

  • 1 Nostranogurke, ca. 250 gr, schälen & entkernen
  • 1 Zwiebel, ca. 150 gr, schälen
  • 1 rote Spitzpaprika, ca. 125 gr, putzen
  • etwa 7 gr feines Meersalz

Gemüse in kleine Stücke zerteilen und wiegen. Bei mir wogen die Gemüsestücke zusammen 375 Gramm. In einer Glas- oder Porzellanschüssel mit 2% Salz, bezogen auf das Gemüsegesamtgewicht, vermischen. In meinem Fall also 7,5 Gramm, abgerundet auf 7 Gramm. Schüssel abdecken und das Gemüse fünf Stunden bei Zimmertemperatur ziehen lassen. Jede Stunde einmal gründlich umrühren. Nach der Ziehzeit den Schüsselinhalt in ein Sieb schütten, mit kaltem Wasser kurz abbrausen. Gut abtropfen lassen. Unterdessen die Einmachflüssigkeit vorbereiten und das gründlich gereinigte Glas vorwärmen.

  • 150 gr Apfelessig
  • 100 gr Wasser
  • 70 gr Zucker
  • 1 Tl gelbe Senfsamen
  • bombierter 1/4 Tl Dillsamen
  • je eine grosszügige Prise Kurkuma und Chilipulver (io: Cayennepfeffer) 

Alle Zutaten in einem Topf aufkochen, dann die abgetropften Gemüsestücke zugeben. Etwa 5-8 Minuten sprudelnd kochen, bis die Stücke merklich weicher geworden sind, aber immer noch Biss haben. Mit einer Schaumkelle das Gemüse aus dem Topf fischen und in das vorgewärmte Glas füllen. Sirup noch eine Minute sprudelnd kochen. Über das Gemüse giessen. Die Flüssigkeit sollte etwa bis einen Zentimeter unter den Rand reichen. Deckel sorgfältig schliessen. Zugedeckt erkalten lassen. The Pickeldi benötigt keine Ziehzeit und kann direkt nach dem Auskühlen genossen werden. Das angebrochene Glas bitte im Kühlschrank aufbewahren.

Sonntag, 20. September 2020

Golden Chai Sirup ohne Zucker


Wie in diesem Post schon angetönt, sorgen die via To Good To Go ergatterten Überraschungstüten öfters für rauchende Hirnzellen. Vor zwei Wochen brachte Herr C. zum Beispiel aus einem Bioladen einen Sack getrockneter Apfelringe und Datteln mit. Nur Apfelringe und Datteln. Dafür en masse. Mein erster Gedanke: Shit. Zweiter Gedanke: Apfelringe. Shit. Ausgerechnet dieses Jahr, in dem das Apfelbäumchen uns eine Rekordernte beschert. Dritter Gedanke: Datteln. Shit. Ich esse, wenn's hoch kommt, alle Jubeljahre ein paar frische Mazafati, und Herr C. würde Datteln, egal welcher Art, nicht einmal mit der Kneifzange anrühren. Shit. Shit. Shit. Konsequenz: Ein Rundtelefon gestartet. Am Tag danach lagen nur noch zwei Beutel Datteln und ein Säckchen Apfelringe auf der Arbeitsfläche. Die Apfelringe sind unterdessen Geschichte, das daraus entstandene Hefewasser leider auch (Fehlgärung). Übrig blieben die, teilweise schon ziemlich harten, tunesischen demeter-Datteln. Die eignen sich auch nicht für Hefewasser, wie ich nun weiss. Aber dafür umso mehr für diesen rundum gelungenen Sirup, der, in Milch aufgelöst, den göttlichsten Golden Chai westlich des Urals ergibt.

Für ca. 300 ml: 

  • 100 gr Datteln, halbieren und entsteinen
  • 1 mittelfingerlange, dünne Zimtstange (io: 3 gr Thai-Cassia, in drei Stücke zerbrochen)
  • 1 grosse grüne Kardamomkapsel, halbiert
  • 2 Gewürznelken
  • 2 Pimentkörner
  • 5 schwarze Pfefferkörner
  • 500 gr Wasser

Alle Zutaten in einem Topf zum Kochen bringen. Herd ausschalten, Deckel drauf und 1/2 Stunde ziehen lassen. 

  • 35 gr frische Bio-Kurkuma
  • 8 gr junger Ingwer
  • 1 Prise Salz

Nach der Ziehzeit die Gewürze mit einer Gabel rausfischen. Kurkuma und Ingwer gründlich abbrausen. Ungeschält direkt in den Topf schnippeln. Salz zugeben, mit dem Mixstab glatt pürieren. Gewürze wieder zugeben und die Flüssigkeit zehn Minuten kochen. Zwischendurch umrühren. Unterdessen die saubere Weckflasche mit heissem Wasser vorwärmen. Am Ende der Kochzeit das Wasser ausgiessen, einen Trichter auf der Öffnung platzieren und darauf ein Passier- oder Teesieb aus Metall positionieren. Die kochende Flüssigkeit portionsweise in das Sieb giessen, mit einem Löffel oder Gummischaber sanft durchstreichen. Auf gar keinen Fall mit Gewalt durchpressen, denn wir wollen zum Schluss einen dickflüssigen Sirup in der Flasche und keinen gelben Sumpf aus störenden Stückchen und strohigen Fasern. Mit den Rückständen den Kompost beglücken. Die Flasche gut verschliessen und nach dem Anbruch im Kühlschrank aufbewahren. Vor der Benutzung aufschütteln. Zubereitung Golden Chai/Kurkuma Latte/Golden Milk: Heisse oder kalte (pflanzliche) Milch mit der gewünschten Menge Sirup verrühren. That's it. Kein Aufkochen, Aufschäumen oder Aufmixen nötig. 

P.S. Unbedingt ausprobieren: Rooibostee, heisse Milch und ein Schuss Sirup. Schmeckt natürlich auch, wenn die Milch weggelassen wird. Und einen Löffel davon in ein Tässchen Grog ist auch nicht verkehrt. Auch nicht übel: Ein Anti-Kater-Saft aus Zucchini, Ananas, gelben Kiwi, Zitrone und Sirup nach Geschmack (siehe Foto).

Dienstag, 25. August 2020

Indonesische Rüeblisuppe

Eine feine, unkomplizierte Suppe, die statt mit Karotten auch mit der gleichen Menge Süsskartoffeln oder Kürbis zubereitet werden kann. Wichtig: Möglichst aromatische, süssliche Karotten verwenden. 


Für 4 Personen:

  • 1,2 Liter Wasser
  • 500 gr Karotten aus eigener Ernte oder demeter-Rüebli
  • eine grosse Schalotte
  • ein walnussgrosser Knubbel junger Ingwer, fein gerieben
  • knapper 1/2 Tl Sambal Manis 
  • knapper 1/2 Tl Kurkumapulver
  • 3 Kaffirlimettenblätter 
  • 400 ml Kokosmilch
  • Salz

Wasser in einem grossen Topf zum Kochen bringen. Unterdessen die Karotten gründlich abschrubben, Enden kappen und in fingerbreite Scheiben schneiden. Schalotte schälen, grob hacken und zusammen mit den Karottenscheiben ins kochende Wasser schupfen. Ingwer, Sambal Manis, Kurkuma und Kaffirlimettenblätter unterrühren, kräftig salzen. Deckel auflegen und etwa 10 Minuten kochen, bis die Karottenstücke fast weich sind. Kokosmilch zugiessen, weitere 5 Minuten kochen. Topf vom Herd nehmen und die Suppe vor dem Pürieren eine halbe Stunde durchziehen lassen. Danach die Zitrusblätter rausfischen und den Topfinhalt mit dem Stabmixer glatt pürieren. Abschmecken und heiss oder zimmerwarm servieren. Als Garnitur empfehlen sich Schnittlauchröllchen oder wenig Kaffirlimettenschalenabrieb, falls ihr frische Kaffirlimetten auftreiben könnt.

Sonntag, 12. Januar 2020

Curryreis mit Cashews und etwa 240 Variationsmöglichkeiten



Herr C., alles andere als ein Curryfan, liebt dieses Reisgericht. Er duldet aber weder Trockenfrüchte noch andere Gewürze in "seinem" Cashewreis. Ich bin ja ein My experimentierfreudiger und peppe den Reis gerne mit diversen Zusätzen auf, wenn er berufsbedingt auswärts speist. Während die Körner im Sieb abtropfen, bleibt genug Zeit, um eine Gemüsebeilage zuzubereiten, beispielsweise gedämpfter Broccoli mit Galgantsalz und geröstetem Sesamöl. Oder Pfannengemüse mit Sojasauce. Oder Chinakohlsalat. Herr C.s Favorit, by the way.


Für 2 Personen, plus Reste für die Lunchbox:

  • 1 Tasse/250 ml Surti Kolam oder Basmati

Reis in ein Sieb schütten, unter fliessendem kalten Wasser waschen, bis das abfliessende Wasser klar bleibt. Im Sieb etwa 10 Minuten abtropfen lassen, bis die Reiskörner schneeweiss sind.

  • 1 Tl Ghee oder Butter
  • 1 handvoll ungesalzene Cashews

Unterdessen Nüsse in einem Kochtopf bei mittlerer Hitze in dem Ghee hellbraun rösten. 

  • 2 Tassen/500 ml hahnenheisses Wasser
  • 1/2 Tl Currypulver (io: Geröstetes Currypulver, medium)
  • 1/8 Tl Kurkumapulver für eine schöne Farbe, optional
  • Salz
  • 1 El Butter, in Flöckchen

Wasser zu den gerösteten Cashews in den Topf giessen, Hitze hochdrehen. Gewürze einrühren, kräftig salzen. Wenn das Wasser kocht, Reis zugeben. Ohne Deckel etwa 5 Minuten kochen, bis auf der Oberfläche keine Flüssigkeit mehr sichtbar ist. Ein Papierküchentuch über den Topf legen (Stofftücher sind wegen der Verfärbungsgefahr ungeeignet). Deckel drauf pressen und auf der ausgeschalteten Platte 5 Minuten nachquellen lassen. Curryreis mit einer Gabel auflockern, gleichzeitig die Butterflöckchen unterheben. Heiss servieren.

Ein paar Erweiterungsmöglichkeiten, wenn kein mäkeliger Herr C. mitisst: Eine fein gehackte Zwiebel, ein Esslöffel Korinthen, Berberitzen, kleingeschnittene Dörraprikosen, ein Stück Cassiarinde, Zimtblüten, Gewürznelken, ein Eckchen Sternanis, grüner Kardamom, Senfkörner, wenig Ajowan, ein Streifchen Macis, Pistazien, zwei Esslöffel halbierte Linsen, getrocknete Bockshornkleeblätter, mehr Currypulver, Chiliringe, eine geschnetzelte Pouletbrust, Lammfleischwürfel, frischer Koriander als Deko und so weiter und so fort.


Surti Kolam wird im indischen Bundesstaat Gujarat angebaut und ist auch in Mumbai recht beliebt. Ausserhalb dieses Gebietes ist er quasi unbekannt, was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann. Vor einigen Jahren bei Aggarwal in Basel zum ersten Mal entdeckt, ist er seither mein Allroundreis. Er hat einen milden Eigengeschmack, ist schnell gekocht, zerfällt nicht, pappt nicht zusammen und Reste eignen sich perfekt für Bratreis. Surti Kolam kann problemlos durch andere Reissorten ersetzt werden, bitte Wassermenge und Kochzeit entsprechend den Angaben auf der Packung anpassen.

Donnerstag, 12. Dezember 2019

Völlig unspektakulär: Hühnerherzenbouillon



Yep, diese Suppe aus Hühnerherzen ist, wie im Titel angekündigt, komplett unspektakulär. Es werden keine ausgefallenen Zutaten benötigt - von den Herzen einmal abgesehen -, keine ausgefallenen Kochtechniken angewendet, keine ausgefallenen Utensilien eingesetzt. Dafür gibt's viel Geschmack für wenig Geld und den Vorteil, dass man nicht stundenlang ein ganzes Suppenhuhn für zwei Personen auskochen muss, um eine feine Hühnersuppe geniessen zu können. P.S. Keine Angst, die Herzen verleihen der Bouillon keine strenge oder an Leber/Innereien erinnernde Note, wie viele Leute glauben. Probiert's aus.


Zutaten für ca. 1,2 Liter:

  • 1 kleine Sellerieknolle
  • 1 grosse Pastinake oder Petersilienwurzel
  • 2 grosse, fette Karotten
  • 1 Lauchstange
  • 1 kleine Fenchelknolle

Gemüse abbrausen und, wenn nötig, gründlich abschrubben. Sellerie, Pastinake und die Karotten schälen, in kleine Würfel schneiden. Der weisse Teil der Lauchstange der Länge nach halbieren und in nicht zu dünne Halbringe zerteilen. Fenchelknolle ebenfalls in mundgerechte Würfel schneiden. Gemüsestücke abgedeckt zur Seite stellen. Die ganzen Rüstabfälle, d.h. Sellerie -, Pastinaken-, Karottenschalen, Abschnitte, der grüne Teil der Lauchstange, Fenchelröhren und -grün, in einer anderen Schüssel sammeln. Es versteht sich von selbst, dass angematschte oder vergammelte Stellen nicht für die Suppe verwendet werden, gell?

  • 1 grosse Zwiebel, ungeschält
  • 300 gr Hühnerherzen, abgebraust (putzen & Fett entfernen entfallen)
  • 6 schwarze Pfefferkörner
  • 4 Lorbeerblätter, angeknickt
  • 3 Gewürznelken
  • 1 haselnussgrosser Knubbel Ingwer, ganz
  • 1 kleinfingergrosses Kurkumarhizom, der Länge nach halbiert

Zwiebel abbrausen, Wurzeln so kurz wie möglich zurückschneiden. Die Zwiebel der Länge nach halbieren, so dass sie am Wurzelansatz noch zusammenhält. Einen grossen Kochtopf auf den Herd stellen. Die Zwiebelhälften mit den Schnittseiten nach unten reinlegen, auf mittlerer Stufe ohne Fett anbräunen. Dieser Vorgang sorgt für ein bisschen Röstgeschmack und eine schöne Grundfarbe. 1,5 Liter hahnenheisses Wasser zugiessen. Hühnerherzen reingeben, aufkochen lassen. Grauen Schaum abschöpfen. Wenn sich kein neuer Schaum mehr bildet, die Rüstabfälle und alle Gewürze in den Topf geben. Salzen. (Ich salze die Brühe allerdings erst später, damit das Schweinwoll die Hühnerherzen uneingeschränkt geniessen kann). Fünf Minuten ohne Deckel kochen. Nochmals Schaum abschöpfen, falls nötig. Hitze reduzieren, Deckel auflegen. Herzen und Gemüsereste mindestens 30 Minuten auskochen. 

  • vorbereitete Gemüsewürfel
  • je ein gehäufter 1/4 Tl Garam Masala, getrocknete Bohnenkraut- und Majoranblättchen
  • ein grosszügiger Schuss trockener Weisswein
  • (Kräuter)Salz

Probieren, und wenn die Flüssigkeit mit Poulet- und Gemüsegeschmack gesättigt ist, alle festen Bestandteile mit einem Sieb herausfischen. Die restlichen Zutaten in den Topf geben und spätestens jetzt die Suppe kräftig salzen. So lange kochen, bis das Gemüse die gewünschte Konsistenz angenommen hat. Abschmecken und heiss servieren. Wer Zeit und Lust hat, kann während dem Auskochen noch Griesswölkchen herstellen. Die passen hervorragend zur Suppe.

P.S. Man kann die Hühnerherzen natürlich auch klein schneiden und wieder in die Suppe geben. Bei uns landen sie immer gehackt im Hundefutter, weil das Schweinwoll komplett verrückt danach ist.

P.P.S. Hühnerherzen sind frisch in grossen Coop-Filialen, und gefroren in fast jeder Migros, für etwa einen Franken pro hundert Gramm erhältlich. Manchmal wird man auch auf dem lokalen Wochenmarkt fündig, beispielsweise in Lörrach. Leider noch nirgends in Bio-Qualität erspäht, bin für Hinweise dankbar.

Donnerstag, 18. April 2019

Samosastrudel



Wir sind keineswegs religiös und trotzdem wird bei uns zu Hause am Karfreitag weder Fisch noch Fleisch aufgetischt. Um die Tradition zu wahren, backe ich dieses Jahr einen Samosastrudel. Vorher gibt's gemischten Blattsalat an Wildkräuterdressing und danach mit Cointreau marinierte Orangenfilets. Einfach und gut.


Für 4-6 Personen:

  • 700 gr Kartoffeln, schälen und in kleine Würfel schneiden
  • 2 El Rapsöl
  • 1 mittlere Zwiebel, mittelfein gehackt
  • 1 haselnussgrosser Knubbel Ingwer, fein gerieben
  • je ein bombierter 1/4 Tl Kreuzkümmel- und Ajowansamen
  • Salz

In einer grossen Pfanne mit hohem Rand die Kartoffelstücke im Rapsöl rundherum anbraten. Wenn die Kartoffeln fast gar sind, gehackte Zwiebel, Ingwer und Gewürze zugeben. Kräftig salzen. Auf mittlerer Stufe weiter rührbraten, bis die Kartoffelwürfel durch und auf allen Seiten gebräunt sind. 

  • 1 Tl gemahlener Koriander
  • 1/2 Tl Garam Masala
  • 1/2 Tl Kurkumapulver
  • 1/8 Tl Zimt
  • 1 grosszügige Prise Bombay Masala Spice oder Chilipulver nach Geschmack

Vermischen, über die Kartoffeln streuen und eine Minute rührbraten.

  • 200 gr TK-Erbsen
  • 2 El fein gehackte Petersilie oder Koriander
  • 1 Tl Amchoor oder 2 Tl frisch gepresster Zitronensaft
  • 1/2 Tl getrocknete Bockshornkleeblätter, fein zerrieben
  • Topfenblätterteig oder ein rechteckig ausgewallter Blätterteig 

Erbsen und Gewürze untermischen, eine weitere Minute rührbraten. Pfanne zur Seite stellen und die Füllung fünf Minuten durchziehen lassen. Probieren und ggf. nachsalzen oder -würzen. Mit einem Kartoffelstampfer oder einer Gabel etwa die Hälfte des Pfanneninhaltes grob zerquetschen. So hält die Füllung nachher besser zusammen. Auf Zimmertemperatur abkühlen lassen. Unterdessen den Ofen auf 190 Grad vorheizen. Topfenblätterteig auf einer bemehlten Fläche zu einem 40 x 25 cm grossen Rechteck ausrollen bzw. den fixfertigen Blätterteig auspacken und entrollen. Die abgekühlte Füllung der Länge nach auf dem unteren Teigdrittel verteilen und zu einer etwa handbreiten Wurst formen. Teigrand rundherum mit Wasser bepinseln. Die freie Teigseite über die Füllung legen und rundherum gut verschliessen. Die Oberfläche fünfmal schräg einschneiden, damit der Dampf entweichen kann. Auf das mit Backpapier ausgelegte Backblech hieven. Auf der untersten Schiene etwa 40 Minuten backen, bis der Strudel rundherum nett gebräunt ist. Heiss servieren.

Sonntag, 28. Oktober 2018

Ein Gruss aus den Bergen: Linsengemüse mit Garam Masala



Wetter bis und mit Freitag: Sonnenschein & perfekte Wandertemperatur.
Wetter am Samstag: Regen. Noch mehr Regen. Und noch mehr Regen.
Wetter am Sonntag: Schnee und Nebel.


Aus diesem Grund die geplanten Aktivitäten gestrichen, den Holzofen zum Bullern gebracht, Hundebett davor gelegt, mit den vorhandenen Zutaten einen Topf voll Linsengemüse gekocht und die netten, in der Nähe lebenden Verwandten spontan zum Essen eingeladen. Gemütliche Ferien für Fortgeschrittene.😊


Für 8 Personen:

  • 500 gr Berglinsen
  • 1 mittlere weisse Randenknolle
  • 2 El Butter
  • 1 kleiner Stangensellerie
  • 5 riesengrosse Karotten
  • 1 grosse Zwiebel
  • 2 grosse Knoblauchzehen
  • 1 knoblauchzehengrosser Knubbel Ingwer
  • 1 kleinfingergrosses Kurkumarhizom
  • 1 Tl Garam Masala
  • 1/2 Tl Zimtpulver
  • 5 Lorbeerblätter
  • ein grosszügiger Gutsch Weisswein
  • hahnenheisses Wasser
  • ein halber Becher Sahne
  • Salz, weisser Pfeffer, geriebene Muskatnuss

Berglinsen über Nacht in reichlich kaltem Wasser einweichen. Am nächsten Tag in ein Sieb schütten und abtropfen lassen. Randenknolle schälen, in etwa 1 cm grosse Würfel zerteilen und in wenig Salzwasser halb gar kochen. Nebenbei in einem grossen Topf die Butter zum Schmelzen bringen. Unterdessen Karotten waschen und in etwa 1,5 cm grosse Würfel zerteilen. In der Butter andünsten. Den Stangensellerie putzen und in kleine Stücke schneiden. Zwiebel schälen und fein hacken. Zusammen in den Topf geben und alles auf kleiner Flamme anbräunen. Knoblauch schälen und zusammen mit dem Ingwer und dem Kurkuma fein zerreiben. Unter ständigem Rühren mitbraten, bis der rohe Geruch verflogen ist. Gewürze und Lorbeerblätter eine Minute mitrösten, danach die Linsen unterrühren, mit dem Weisswein ablöschen. Randenstücke samt Kochflüssigkeit zugiessen, danach den Topfinhalt grosszügig mit heissem Wasser bedecken. Hitze hochdrehen, kräftig salzen, Deckel auflegen und etwa 30 Minuten kochen, bis die Linsen und die Randenstücke weich sind, aber noch nicht zerfallen. Herd ausschalten und die Sahne unterrühren. Mit Salz, Pfeffer und ein bisschen Muskatnuss abschmecken. Eine Viertelstunde auf der heissen Herdplatte ziehen lassen. Direkt im Topf servieren, damit sich jeder selber bedienen kann. Als Beilagen genossen wir heisse Saucisson bernoise, österreichische Bauernwurst, geriebenen Parmesan, Zopfscheiben, Rioja und Quellwasser.

Montag, 25. Juni 2018

Karotten-Mango-Suppe mit zweierlei Limetten



Der Tiefkühler im Keller quilt beinahe schon wieder über vor lauter Johannis-, Stachel- und Cassisbeeren. Nachdem auch noch ungeplant zwei Kilo Kirschen darin untergebracht werden mussten, wurde es beim Umräumen richtig eng. Übrig blieb ein Tupperli mit Mangostücken, ursprünglich für Smoothies eingefroren, die ihre besten Tage schon hinter sich hatten. Aber kein Problem, für eine Suppe waren sie immer noch tauglich. Herr C. speiste an dem Abend auswärts und so blieb eine Portion Suppe übrig, die ich mir am nächsten Tag zur Mittagszeit zimmerwarm einverleibte. Mit Genuss, möchte ich noch hinzufügen.


Für 2 Personen als Hauptgericht:

  • 1 El Kokosöl
  • 350 gr Bio-Karotten
  • 1 mittlere Zwiebel (ca. 80 gr)
  • 1 haselnussgrosses Stück Ingwer, fein gerieben
  • 1 haselnussgrosses Stück Kurkuma, fein gerieben
  • 1/2 Tl Sambal Manis (io: Koningsvogel)
  • 1 Liter Wasser
  • 1 grosses Kaffirlimettenblatt, angeknickt
  • 100 gr Mango, in kleine Stücke geschnitten (frisch oder TK, KEINE Dosenware)
  • 100 gr Kokosmilch
  • 1/2 kleine Limette, Saft & ein wenig Abrieb
  • Salz

Kokosöl bei mittlerer Hitze in einem grossen Topf schmelzen lassen. Karotten gründlich waschen, Enden kappen und in dünne Scheiben schneiden. Im Kokosöl anschwitzen. Zwiebel schälen, grob hacken und ebenfalls kurz anschwitzen. Ingwer, Kurkuma und Sambal Manis zugeben, eine Minute rührbraten. Wasser in den Topf giessen, kräftig salzen. Kaffirblatt rein, Deckel drauf und etwa 10 Minuten kochen, bis die Karottenstücke weich sind. Mangostücke unterrühren, fünf Minuten mitkochen. Topf vom Herd ziehen, das Kaffirblatt rausfischen und die Suppe fein pürieren. Kokosmilch, Limettensaft und -abrieb einpürieren. Abschmecken und heiss oder zimmerwarm servieren. Als Garnitur empfehlen sich geröstete, gehackte Erdnüsse und/oder Chiliflocken.

Freitag, 1. Juni 2018

Rüeblisalat mit Curry & Ingwer



Herr C. ist zum Glück kein Karottenkaspar. Aber Karottensalat, den mag er nicht. Ich präzisiere: Karottensalat aus rohen Karotten. Erst recht nicht, wenn der Karottensalat mit viel Orangen- und Zitronensaft angemacht wurde. Blöd nur, dass ich genau diese Art von Karottensalat heiss und innig liebe. Aber ich liebe ja auch den Herrn C. heiss und innig, zumindest meistens, und bin daher bereit, ab und zu beim Thema Karottensalat Kompromisse einzugehen. Das Anbraten der Karottenstifte und der Mayonnaisezusatz wurden von einem sibirischen Rezept übernommen. Die Joghurtsauce ist angelehnt an den Karottensalat aus dem Hiltl, Ingwer und Bohnen sind meiner kreativen Ader zu verdanken. Herr C. hatte natürlich auch an diesem Karottensalat etwas auszusetzen, aber zumindest hat er zwei Portionen verdrückt, bevor er die Würzung bekrittelte.... So, genug Karotten für heute. Es war übrigens gar nicht so leicht, in jedem Satz mindestens eine Karotte oder einen Karottensalat unterzubringen. (Ertappt! Ihr habt meine Behauptung gerade nachgeprüft, gell?)


Für 4-6 Personen als Grillbeilage:

  • 500 gr grosse, dicke Karotten 
  • 1 haselnussgrosser Knubbel Ingwer
  • 1 El Rapsöl
  • 1/2 Tl mildes Currypulver
  • 1/2 Tl Koriander, gemahlen
  • 1/2 Tl grobes Salz
  • 1/4 Tl Kreuzkümmelsamen
  • 1/4 Tl Garam Masala
  • 50 ml Wasser
  • 250 gr gegarte Käfer- oder Limabohnen (optional)

Karotten schälen und in dünne Stifte hobeln. Ingwer waschen und fein zerreiben. Rapsöl in einer grossen Pfanne heiss werden lassen. Karotten samt den Gewürzen etwa zwei Minuten rührbraten, bis die Karottenstifte anfangen weich zu werden. Wasser zugiessen und weitere 30 Sekunden rührbraten, bis die Flüssigkeit verdampft ist. In eine Salatschüssel umfüllen, ggf. die Hülsenfrüchte untermischen. Auf Zimmertemperatur abkühlen lassen, dabei ab und zu mal umrühren. Unterdessen die Sauce zubereiten.

  • 1 Frühlingszwiebel
  • 100 gr Joghurt (io: vom Schaf)
  • 1 El Limetten- oder Zitronensaft, frisch gepresst
  • 1 El Mayonnaise (io: eifreie Mayo aus Rapsöl)
  • 1 Tl milder Senf
  • Salz

Frühlingszwiebel putzen und fein hacken. Joghurt mit den übrigen Zutaten verrühren, leicht salzen. Mit dem abgekühlten Gemüse vermischen, abschmecken. Vor dem Servieren, wenn möglich, noch ein paar Minuten durchziehen lassen. Reste eignen sich wunderbar als Bruschette- oder Sandwichbelag.

Sonntag, 13. August 2017

Mildes Eiercurry



Eiercurry hat eigentlich nur Vorteile: Die meisten Zutaten tummeln sich im Vorratsschrank, die Zubereitung ist pipieinfach, die Kosten sind überschaubar und die Begleitung frei wählbar, d.h. Kartoffelstock passt genau so gut dazu wie Reis, Naan oder gedämpftes Gemüse. Einziger Nachteil: Es bleiben nie Reste für die Lunchbox übrig.


Für 4 Personen:

  • 4-8 Eier (Menge dem aktuellen Hungergefühl anpassen)
  • 2 El Ghee 
  • 400 gr Zwiebeln oder grosse Schalotten, sehr fein gehackt
  • 50 gr Knoblauchzehen, sehr fein gehackt
  • 20 gr Ingwer, fein zermust
  • 1 El mildes Currypulver
  • 1 Tl Korianderpulver
  • 1/2 Tl Zimtpulver
  • 1/4 Tl Kurkuma
  • 1/4 Tl Garam Masala
  • 1 grosszügige Prise Kaschmir-Chilipulver
  • 2 grosse Tomaten, an der Röstiraffel gerieben (übrige Tomatenhaut entsorgen)
  • 3 Zimtblätter oder ein Lorbeerblatt
  • 1 Liter Wasser
  • 200 gr Coconut Cream
  • 2-3 El getrocknete Bockshornkleeblätter, zwischen den Handflächen grob zerrieben
  • 1/2 Tl Amchur oder ein paar Spritzer Limettensaft
  • Salz

Eier hart kochen, mit kaltem Wasser abschrecken und zur Seite stellen. Nebenbei Ghee in einer grossen Pfanne mit hohem Rand erhitzen, gehackte Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer darin anschwitzen. Wenn die Zwiebelstücke glasig aussehen, alle Gewürze zugeben und eine Minuten rührbraten. Tomatenmatsch unterrühren, Zimtblätter zugeben, Wasser zugiessen, kräftig salzen und zum Kochen bringen. Ohne Deckel 10 Minuten kochen lassen, bis die Zwiebelstücke gar sind und die Sauce angedickt ist. Unterdessen die Eier schälen und kurz abspülen, um alle eventuell anhaftenden Schalenreste zu entfernen. Coconut Cream, Bockshornkleeblätter und Amchur einrühren. Zwei Minuten mitkochen. Sauce nachwürzen und wenn der Geschmack stimmt, den Herd ausschalten. Eier in die Sauce legen, Pfanne mit einem Deckel verschliessen und das Curry auf der heissen Platte 10 Minuten ziehen lassen. Heiss mit oder ohne Beilage(n) servieren.

Donnerstag, 15. Juni 2017

Mango-Kokos-Lassi am Stiel (vegan)



Wettervorhersage: 30 Grad und 10 Stunden Sonnenschein
Aktuelle Thermometeranzeige: Schwüle 29 Grad
Gefühlte Wärme: Mindestens 50 Grad
Anzahl der heute durchgeschwitzten Kleidungsstücke: 4
Massnahmen: Literweise Cold Brew Tea und Eis am Stiel, bis das TK-Fach leer ist


Für 6 lebenserhaltende Lutscher:

  • 280 gr sehr reifes Mangofruchtfleisch (von einer mittelgrossen Mango)
  • 90 gr hausgemachtes Kokosmilchjoghurt
  • Saft einer halben Limette
  • 1-2 Tl Rosenwasser
  • 1 grüne Kardamomkapsel, Körner fein zermörsert
  • 1 El Agavendicksaft oder Akazienhonig
  • 2 dünne Scheibchen frische Kurkumawurzel oder 1 Prise Kurkumapulver (optional)

Alle Zutaten in den Mixer geben und zu einem glatten Brei pürieren. In die Lutscherförmchen (io: vom blauen Schweden) giessen, Stiele hineinstecken und über Nacht in den Tiefkühler stellen. Das Eis hält sich dort locker 2-3 Wochen, überlebt bei uns aber höchstens 2-3 Tage. 


Sonntag, 4. Juni 2017

Puddingtörtchen mit Johannisbeeren und Lavendel (vegan)



Obwohl der späte Frost auch den Johannisbeerbüschen im Garten stark zugesetzt hat, können wir seit dieser Woche die ersten Beeren ernten. Ein paar Meter weiter beginnen die Lavendelsträucher rund um den kleinen Apfelbaum gerade zu blühen, worüber sich Bienen und Hummeln mordsmässig freuen. Herr C. (Allergiker) und das Schweinwoll (Fluginsektenphobie) sind von dem regen Luftverkehr etwas weniger begeistert und werden daher die nächsten Wochen einen grossen Bogen rund um die Bienen-Blüten-Parade machen. Ich hingegen würde mich tagtäglich mit Wonne durch unser Lavendelfeld en miniature wälzen, sofern eine Chance bestünde, dass Grünzeug, Frau und Insekten einigermassen unversehrt bleiben. Da diese Chance aber verschwindend gering ist, vereine ich lieber Beeren und Blüten in einem einfachen Dessert und erfreue mich an dem sommerlichen Duft, den die Törtchen schon beim Backen verströmen.


Für 6 Tartelettes (Glas- oder Blechförmchen mit 10 cm Durchmesser):

  • 35 gr Speisestärke
  • 1/4 Tl Vanillepulver
  • 1 grosszügige Prise Kurkuma
  • 1 Prise Salz
  • 350 ml Mandel-, Reis- oder Hafermilch
  • 2-3 El Zucker
  • 1 fixfertiger, rechteckig ausgewallter Blätterteig
  • 180 gr rote Johannisbeeren, abgezupft
  • 2-3 El Zucker 
  • 1/2 Tl frische Lavendelblüten, fein gehackt

    Ofen auf 210 Grad vorheizen. Speisestärke, Vanillepulver, Kurkuma und Salz in einer kleinen Schüssel vermischen. Mit 100 ml Pflanzenmilch klümpchenfrei verrühren. Die restliche Pflanzenmilch mit zwei oder drei Esslöffeln Zucker aufkochen. Aufgelöste Speisestärke in die kochende Flüssigkeit giessen. Unter ständigem Rühren eine Minute kochen, bis die Puddingmasse merklich angedickt ist. Vom Feuer nehmen und etwas auskühlen lassen. Unterdessen mit einer Küchenschere aus dem Blätterteig sechs Kreise ausschneiden, die rundherum etwa 1,5 cm grösser als die Förmchen sein sollten. Blätterteig mit dem anhaftenden Backpapier nach unten in die Förmchen legen. Jeweils etwa zwei gehäufte Esslöffel Pudding auf dem Blätterteig verstreichen. Johannisbeeren mit Zucker und den gehackten Lavendelblüten vermischen, auf der Puddingmasse verteilen. Förmchen auf das Gitter stellen und auf der untersten Schiene ca. 25 Minuten backen, bis der Teig gebräunt ist und die Fruchtmasse fröhlich blubbert. Aus dem Ofen holen, etwa 10 Minuten ruhen lassen, dann vorsichtig aus den Förmchen befreien und auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.

    Sonntag, 13. November 2016

    Karottentopfbrot mit Kurkuma



    Im bevorzugten Bioladen steht seit ein paar Tagen wieder ein kleiner Karton mit frischen Kurkumaknöllchen neben dem Kistchen mit dem Ingwer. Höchste Zeit, den restlichen Vorrat im Tiefkühler aufzubrauchen.


    Damit der Eigengeschmack der Rhizome nicht jeden Belag oder Aufstrich erschlägt, wurde der Teig noch mit Karotten und Milch ergänzt. Das fertige Brot überzeugt mit einer knusprigen Kruste, saftiger Krume und subtil würzigem Geschmack. Unbedingt probieren: Eine nicht zu dünne Scheibe Karotten-Kurkuma-Brot mit Rohmilchbutter bestreichen, die letzten Schnittlauchhalme vom Balkon in feinste Röllchen schneiden, generös über das Schnitteli streuen, mit einer Prise Sumach und einer Umdrehung Pfeffer aus der Mühle krönen. 


    Für ein Brot:

    • 100 gr gelbe Karotten, geputzt gewogen
    • 10 gr frische Kurkumawurzel, gewaschen 
    • 3 El warmes Wasser
    • 480 gr Weizenmehl Typ 550
    • 20 gr Lichtkornroggenmehl Typ 1150
    • 20 gr Kokoszucker
    • 10 gr Salz
    • 5 gr frische Hefe
    • 150 gr warmes Wasser
    • 100 gr kühlschrankkalte Milch
    • 25 gr kühlschrankkalte Butterflöckchen

    Karotten in dünne Scheiben schneiden. Zusammen mit Kurkuma und Wasser in den Mixer/Zerkleinerer geben und zu einem möglichst feinen Brei pürieren. 120 Gramm Karottenbrei abwiegen und mit allen Zutaten, ausser der Butter, in die Schüssel der Küchenmaschine geben. Zuerst 8 Minuten auf Stufe 1 kneten lassen. Butter zugeben und weitere 5 Minuten auf Stufe 2 kneten, bis sich der Teig von der Schüssel gelöst hat. Auf der eingeölten Arbeitsfläche falten. Zurück in die Schüssel legen, mit einer Duschhaube abdecken und den Teig 12-16 Stunden an einem kühlen Ort (max. 10 Grad, z.B. Terrasse oder Kühlschrank) aufgehen lassen. Am nächsten Tag 1-2 Stunden akklimatisieren lassen. Gärkorb oder Salatschüssel mit einem Leinentuch auskleiden und mit reichlich Ruchmehl bestreuen. Arbeitsfläche ebenfalls bemehlen, Teigschaber befeuchten und den Teig damit aus Schüssel heben. Mit bemehlten Händen vorsichtig auseinanderziehen, bis er etwa den Durchmesser einer Pizza hat. Zu einem länglichen Laib formen und mit dem Schluss nach oben in das vorbereitete Gärkörbchen setzen. Abdecken und 45-70 Minuten aufgehen lassen, bis er sich um ca. 70% vergrössert hat. Unterdessen einen Gusseisentopf mit Deckel (ich: 4,7 Liter Cocotte) auf das Gitter stellen, auf der zweiten Schiene von unten einschieben und den Ofen auf 250 Grad vorheizen. (Dauert bei mir ca. 35 Minuten). Topf aus dem Ofen holen, Deckel zur Seite legen. Teig vorsichtig schräg hineinkippen, so dass das Gärtuch gut weggezogen werden kann. Schnell einschneiden, Deckel wieder auflegen und zurück in den Ofen damit. 45 Minuten bei 250 Grad backen. Deckel wegnehmen, Gitter auf die unterste Schiene versetzen und noch ein paar Minuten bis zum gewünschten Bräunungsgrad nachbacken. Vorsichtig aus dem Topf heben und auf einem Kuchengitter abkühlen lassen. 


    Mittwoch, 2. November 2016

    Ein Dickie am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen



    Für Dickies griff ich aus Faulheit meist zum Stabmixer, obwohl die Konsistenz oft zu wünschen übrig liess. Grünzeug, wie Petersilie oder Wildkräuter, endeten immer als Fitzelchenschwarm im Glas. Ingwer, Kurkuma oder gefrorene Fruchtstücke brachten ihn regelmässig an den äussersten Rand seiner Leistungskraft und wurden nie 100%ig glattpüriert. Mein alter Standmixer hingegen liefert wesentlich bessere Ergebnisse. Kein Wunder, bei doppelt soviel Power. Aber leider verschlingen Auf- und Abbau samt Reinigung auch mehr als doppelt soviel Zeit. Pest oder Cholera, sozusagen... Doch seit ein paar Wochen muss ich mich nicht mehr mit stückigen Frühstücksgetränken oder zeitfressendem Abwasch herumärgern, denn der Mixaufsatz der Ankarsrum vereint die Vorteile beider Geräte: Maximal 18'000 (!) Umdrehungen pro Minute sorgen für perfekte Smoothies, mit dem praktischen Trenndeckel werden auch Kleinstmengen ohne lästiges Runterschaben fitzelfrei glatt und die Reinigung ist kinderleicht. Warmes Wasser und zwei Tropfen Spülmittel in den Aufsatz füllen und ein paar Minuten laufen lassen (unterdessen kann man z.B. gemütlich die Lunchbox füllen). Spülflüssigkeit auskippen, abbrausen und zum Trocknen mit der Öffnung nach unten in den Geschirrhalter stellen. Höchstens 40 Sekunden Aufwand und der Mixaufsatz ist bereit für den nächsten Einsatz. I love my Ankarsrum!


    Zutaten für einen herbstlichen Dickie:

    • 1 gefrorene Banane
    • 2 Orangen oder 3 Clementinen
    • 1 vollreife Persimone
    • eine daumengrosse, frische Kurkumawurzel
    • 3 cm langes Stück einer Vanilleschote
    • Haselnussmilch oder Wasser zum Verdünnen

    Banane schälen bzw. die Schale mit einem scharfen Messer wegschnitzen. Orangen oder Clementinen schälen. Persimone waschen und den Stielansatz entfernen. Kurkuma waschen und zusammen mit allen anderen Zutaten in den Mixer geben. Glatt pürieren. Mit Haselnussmilch oder Wasser nach Geschmack verdünnen, ein paar Sekunden einpürieren und ab geht die Post.

    P.S. Ich kann das Wort Smoothie, besonders wenn es falsch ausgesprochen oder betont wird (z.B. Schmuusii/Smuuzi/Schmosie), nicht mehr hören. Darum wurden meine pürierten Obst- und Gemüsegetränke schon vor einiger Zeit in Dickies umgetauft. Klingt doch viel sympathischer, oder?