Gesprächsfetzen bei einem Brunch:
Möchtest du Kaffee oder Tee? - Weder noch, es ist einfach zu warm. Hast du kalten Orangensaft? - Warte, ich schaue schnell im Kühlschrank nach. Leider nein, ich kann dir nur Milch, Buttermilch oder Cold Brew Coffee anbieten. Den hatte ich ja glatt vergessen. - Was für Coffee? - Kalt gebrühter. - Wie bitte? -
(Kurze Erklärung) - Oh, das ist aber eine richtig gute Idee. Nur schade, dass es nicht auch mit Tee funktioniert. Ich trinke nämlich lieber Schwarztee als Kaffee. - Funktioniert natürlich auch mit Tee, einfacher geht's kaum. - Echt?
Ja, echt. Einfach, praktisch, supergut.
Und so wird's gemacht:
Man nehme einen möglichst hohen, schlanken Glaskrug. Es funktioniert natürlich auch mit so ziemlich jedem anderen grossen Gefäss aus Glas, Porzellan oder Keramik. Der oben abgebildete Krug hat einfach den Vorteil, dass er wenig Platz im Kühlschrank beansprucht und auch problemlos in der Kühlschranktüre untergebracht werden kann. Die Färbung des Wassers bzw. die Stärke des Tees kann in einem Glasgefäss auch ein bisschen besser beobachtet werden, aber wie gesagt, es ist keine Voraussetzung für gutes Gelingen. Pro Liter Wasser werden 1-4 Teebeutel oder 1-4 Esslöffel loser Tee verwendet. Tee in den Krug geben und mit kaltem Wasser auffüllen. Abdecken und in den Kühlschrank stellen. Mindestens 4 Stunden ziehen lassen. Lapsang Souchong zum Beispiel ist schon nach wenigen Stunden trinkfertig, loser Kräuter- oder Früchtetee aus grossen Pflanzenteilen/Fruchtstücken benötigt mind. 12 Stunden, bis sich sein Aroma voll entfaltet hat. Die Zeitangaben sind nur ungefähre Richtwerte und müssen nicht sklavisch befolgt werden. Der grosse Vorteil dieses Verfahrens ist nämlich, dass die Ziehzeit problemlos verlängert oder verkürzt werden kann. Soll es schneller gehen, den Krug einfach an ein sonniges Plätzchen stellen und nach ein paar Stunden ist der Tee fertig. In diesem Fall vorzugsweise mit ein paar Eiswürfeln servieren. Vergessen, die Teebeutel zu entfernen? Kein Problem. Die meisten Sorten, ausser Grüntee, schmecken auch nach einer verdoppelten Ziehzeit immer noch 1A. Vor dem Servieren nach Belieben süssen. Eigentlich aber unnötig, denn kalt angesetzter Tee ist deutlich milder als die heiss gebrühte Variante. Für Kinder und Süssschnäbel empfiehlt sich eine Mixtur mit Sirup.
Ausprobiert und für gut befunden:
Earl Grey und Sanddornsirup
Gemischter Kräutertee mit Goldmelissensirup
Lindenblüten mit Zitronensirup
Schwarztee mit Mandelsirup
Alle Vorteile auf einen Blick: Kein unnötiger Energieverbrauch, da Wasser kochen und Eiswürfel horten auf einen Schlag entfallen. Quasi zero waste, wenn loser Tee mit einem Tee-Ei oder -netz verwendet wird.
Nachteil: Ein bisschen Vorausplanung ist Voraussetzung, aber das wird schnell zur Gewohnheit. Ich trinke tagsüber den Krug leer, wasche ihn am Abend kurz aus, gebe neuen Tee hinein und stelle ihn über Nacht in den Kühlschrank. Und am nächsten Tag beginnt das Spiel dann wieder von vorne. Echt einfach, oder?
Und ab damit zu
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