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Montag, 15. Januar 2018

Schnelles Wintergemüsecurry mit Tofu


Herr C. ist definitiv kein Curryfan, um es freundlich auszudrücken. So lange ein Currygericht mild gewürzt ist und keine Spur von Schärfe aufweist, kann es an guten Tagen auf seine Gnade hoffen. Doch wehe, die Gewürze stechen hervor. O-Ton: Zimt! Kardamom! Nelken! Kreuzkümmel! Kaffirlimettenblätter! Alle des Teufels! Und Chilischoten gehören weltweit verboten!... Um langwierigen Diskussionen zu entgehen, gibt's deshalb "scharfe" Curries nur noch, wenn der Herr auf Geschäftsreise weilt. Oder sich zumindest verbindlich für den ganzen Abend abgemeldet hat. Kürzlich passierte dann der Supergau, als er wegen verschobener Termine früher nach Hause gekommen ist, furchtbar hungrig war und ich ihm nicht einmal ein Stück Brot anbieten konnte. Frustriert schaufelte er Reis in eine Schüssel, garnierte ihn todesmutig mit einem Klecks Curry, probierte zögerlich einen Löffel voll und verkündete: Die Sauce ist richtig gut. Sehr gut sogar. Sie hat zwar ein bisschen Wumms, aber das ist voll okay. Nach diesem Statement zog er von dannen und ich war genötigt, mir das Riechsalz und die Herztropfen selber zu verabreichen. Am nächsten Tag nahm er sich F-R-E-I-W-I-L-L-I-G nochmal eine Portion. Bin nun felsenfest überzeugt, dass der wahre Herr C. von Ausserirdischen entführt wurde und ich neuerdings mit einem intergalaktischen Spion zusammenlebe. Echt unheimlich.

Für 2 Personen (inkl. Reste für die Lunchbox):

  • 250 gr Bio-Tofu (io: noppa's aus Schweizer Soja)
  • 2 Tl Kokosöl
  • 1 grosse, gelbe Karotte
  • 1 mittelgrosse gelbe Randenknolle
  • 1 klitzekleine Sellerieknolle
  • 1 grosse Schalotte oder der weisse Teil einer Lauchstange
  • 1/4 Tl Garam Masala
  • 1 Knubbel Ingwer, fein gerieben
  • 4 El Rogan Josh Curry Paste (io: Geeta's, ohne Zusätze)
  • ca. 400 ml heisses Wasser
  • 6 grosse Wirsingblätter
  • 1 Handvoll Cashewnüsse
  • Salz
  • 200 ml Coconut Cream oder 400 ml Kokosmilch

Tofu zwischen Küchenpapier so gut wie möglich trockenpressen und danach würfeln. In einer grossen Pfanne mit hohem Rand langsam in der Hälfte des Kokosöls von allen Seiten anbraten. Unterdessen das Gemüse schälen. Bete und Sellerieknolle der Länge nach vierteln. Alle Gemüsesorten in dünne Scheiben hobeln oder schneiden. Sobald der Tofu rundherum angebräunt ist, aus der Pfanne nehmen und auf einem Teller zur Seite stellen. Restliches Kokosöl in die Pfanne geben und das zerkleinerte Gemüse bei hoher Hitze rührbraten. Sobald es Farbe anzunehmen beginnt, Garam Masala, Ingwer und Currypaste zugeben. Eine weitere Minute rührbraten, dann grosszügig mit dem heissen Wasser bedecken. Salzen, Deckel auflegen und munter kochen lassen. Unterdessen die Kohlblätter vom Mittelstrunk befreien und in kleine Stücke zerzupfen. In die Pfanne zum Gemüse geben. Sobald das Gemüse fast gar ist, Cashewnüsse, Tofu und Coconut Cream unterrühren. Weitere 2-3 Minuten kochen. Falls die Sauce zu dick scheint, mehr heisses Wasser zugeben. Abschmecken. Pfanne zur Seite ziehen und das Curry fünf Minuten ruhen lassen. Mit Reis servieren. Grünzeug als Deko kann nicht schaden, das Curry sieht leider etwas trist aus. Geschmack: 8 von 10 Punkten. Optik: Tja...

Sonntag, 17. Dezember 2017

Gemüsiger Linsenbraten - Die vegane Alternative für Weihnachten



Bevor jemand fragt: Nein, unser weihnachtliches Familienessen wird alles andere als vegetarisch oder vegan sein. Begründung: Meine Verwandtschaft, lautstark angeführt von Herrn C., würde mit Mistgabeln und Fackeln vor meiner Küchentür auftauchen, sollte ich eines Tages einen fleischlosen Weihnachtsschmaus ankündigen.


Trotzdem spiele ich jedes Jahr im Dezember mit dem Gedanken, einmal ein alternatives Weihnachtsmenü zusammenzukochen und als Teil des Hauptgerichtes meinen Lieblingslinsenbraten aufzutischen. Dazu würde ich ein Gratin Dauphinoise und gekräutertes Erbsen-Pilz-Gemüse servieren. Um den Familienfrieden zu wahren, wird der angedachte vegane Braten dieses Jahr durch geschmorten Ochsenschwanz vom Gersbacher Weiderind ersetzt. Zumindest bleiben die Beilagen gleich.


Ausnahmsweise empfehle ich euch, mein Bandwurmrezept Schritt für Schritt zu befolgen, denn dann müsst ihr die Küchenmaschine zwischendurch nicht ein einziges Mal reinigen. Die Zwiebel und die Knoblauchzehen können theoretisch auch mechanisch zerkleinert werden. Ich hacke sie aber lieber eigenhändig in kleine Stücke, weil Zwiebeln nach einem Durchlauf in der Maschine manchmal komisch/metallisch/bitter schmecken.


Für 4-6 Personen:


Linsen eine Stunde in lauwarmem Wasser einweichen. Abgiessen, abbrausen und in einen Topf schütten. Grosszügig mit Wasser bedecken. Kräftig salzen, Lorbeerblatt zugeben und fünf Minuten sprudelnd kochen. Herd ausschalten, Deckel auflegen und 30 Minuten auf der Herdplatte nachquellen lassen. Die butterweichen Linsen abtropfen lassen, 450 Gramm abwiegen. Während der Quellzeit die restlichen Zutaten vorbereiten.

  • 100 Gramm trockene Brotreste
  • 2 El Hefeflocken (optional, sonst Brotanteil um 30 gr erhöhen)

Brotscheiben in drei, vier Stücke zerbrechen und in der Küchenmaschine (ich besitze dieses Gerät) zu grobem Paniermehl zerkleinern. In eine grosse Salatschüssel umfüllen, Hefeflocken untermischen.

  • 100 gr Pecan- oder Walnusskerne

Die Nüsse in einer Pfanne oder unter dem Grill hellbraun rösten. Auf Zimmertemperatur abkühlen lassen. Unterdessen Gemüse rüsten. Nüsse in der Küchenmaschine mittelfein mahlen. In die Salatschüssel geben.

  • 200 gr Sellerieknolle, geputzt gewogen
  • 170 gr Zucchini oder Champignons, geputzt gewogen
  • 80 gr Karotten, dito

Gemüse grob zerteilen und in der Küchenmaschine fein zerhäckseln.

  • 2 El Kokosöl oder Kakaobutter
  • 1 grosse Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 El Herbes de Provence oder eine andere Kräutermischung, z.B. Pizzagewürz
  • 1/2 Tl getrockneter Thymian
  • 1/2 Tl geräuchertes Paprikapulver
  • 1/2 Tl Sumach
  • Salz

Kokosöl oder Kakaobutter in einer Pfanne schmelzen lassen. Zwiebel und Knoblauch schälen, von Hand fein hacken und in dem Fett anschwitzen. Gehacktes Gemüse zugeben, vier Minuten bei hoher Hitze rührbraten. Salzen und die Gewürze untermischen. Pfanneninhalt in die Salatschüssel umfüllen.

  • 450 gr gekochte Linsen
  • 1 El vegane Worcestershiresauce 
  • 1 El Ketjap asin oder 1/2 El Sojasauce
  • schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen 

Ofen auf 180 Grad vorheizen, Gitter auf der untersten Schiene einschieben. Eine Kuchenform (25 cm) mit Backpapier auslegen oder gut einfetten. Linsen, beide Saucen und reichlich Pfeffer in der Küchemaschine zu einem stückigen Brei zerhacken. Linsenbrei in die Schüssel geben und alles mit den Händen zu einer nicht mehr klebenden, gut zusammenhaltenden Masse verkneten. Probieren und ggf. nachwürzen. Portionsweise in die vorbereitete Form löffeln und bis in die Ecken verstreichen. Oberfläche mit einem nassen Gummischaber kräftig zusammendrücken und anschliessend glätten. In den Ofen stellen und 40 Minuten anbacken.

  • 3 El Tomatensauce oder Ketchup
  • 2 El Reiswein (mit 1,5 % Salz)
  • 1 El Ahornsirup

Die drei letzten Zutaten für die Glasur zusammenrühren. Nach 40 Minuten Backzeit mit einem Pinsel auf der Oberfläche verstreichen, weitere 50 Minuten backen. Mindestens 45 Minuten in der Form abkühlen lassen. Anfänglich ist der Braten eher auf der weichen Seite und sollte nur vorsichtig eingeschnitten, und dann mit einem Bratenwender portioniert werden. Besser: Den Braten am Vortag zubereiten, abgedeckt im Kühlschrank ruhen lassen und am nächsten Tag im Ofen aufwärmen. Reste eignen sich perfekt als Sandwichbelag.

Montag, 22. Mai 2017

Orangenbrot mit Rooibostee aus dem Topf



Bei Pinterest hatte ich ein verführerisch aussehendes Foto mit dem Titel "Pan de naranja 100%" (100%iges Orangenbrot) gespeichert. Als ich das Rezept gestern ausprobieren wollte, führte der Link ins Leere. *gnah* 


Beim fröhlichen Nachbasteln habe ich mich dann aber doch nicht getraut, nur Orangenpüree als Schüttflüssigkeit zu verwenden. "Nicht getraut" ist übrigens die euphemistische Version von: Die faule Tante hatte nur noch vier wünzige Bio-Valencias zu Hause und gerade keine Lust, weitere Orangen für das Experiment zu besorgen.... Hat ja trotzdem gut geklappt. Die Idee, dem Brotteig Rooibostee unterzujubeln, stammt aus dem Buch Food From Across Africa. Die Kombination aus Orange und Rooibos ergibt ein saftiges Brot mit einer feinen, exotischen Fruchtnote und exzellenter Frischhaltung. Hell ausgebacken harmoniert es wunderbar mit Konfitüre (erstes Bild), stärker gebräunt auch sehr gut mit Käse und Gemüsesuppen (zweites Bild).


Für ein Brot:

  • 2 mittelgrosse Orangen
  • 155 gr warmes Wasser

Orangen mit einem Messer von der Schale samt weisser Innenhaut befreien. Das Fruchtfleisch der Länge nach vierteln, in grobe Stücke schneiden und eventuell vorhandene Kerne entfernen. Von den Orangenstücken 225 gr abwiegen und zusammen mit dem Wasser zu einem möglichst glatten Brei pürieren.


Alle Zutaten bis auf das Kokosöl in die Schüssel der Küchenmaschine geben. Zuerst 8 Minuten auf Stufe 1 kneten lassen, dann das Öl zugeben und weitere 6 Minuten auf Stufe 2 kneten, bis sich der Teig von der Schüssel gelöst hat. Auf der eingeölten Arbeitsfläche falten. Zurück in die Schüssel legen, mit einer Duschhaube abdecken und den Teig 3-4 Stunden bei Zimmertemperatur aufgehen lassen, bis er sich verdoppelt hat. Gärkorb oder Salatschüssel mit einem Leinentuch auskleiden und mit reichlich Ruchmehl bestreuen. Arbeitsfläche ebenfalls bemehlen, Teigschaber befeuchten und den Teig damit aus Schüssel heben. Mit bemehlten Händen vorsichtig auseinanderziehen, bis er etwa den Durchmesser einer Pizza hat. Locker einrollen, zu einem länglichen Laib formen und mit dem Schluss nach oben in das vorbereitete Gärkörbchen setzen. Abdecken und etwa 45 Minuten aufgehen lassen, bis er sich um ca. 80% vergrössert hat. Unterdessen einen Gusseisentopf mit Deckel (ich: 4,7 Liter Cocotte) auf das Gitter stellen, auf der zweiten Schiene von unten einschieben und den Ofen auf 270 Grad vorheizen. (Dauert bei mir ca. 35 Minuten). Topf aus dem Ofen holen, Deckel zur Seite legen. Teig vorsichtig schräg hineinkippen, so dass das Gärtuch gut weggezogen werden kann. Schnell einschneiden, Deckel wieder auflegen und zurück in den Ofen damit. Zuerst 20 Minuten bei 270 Grad, dann 25 Minuten bei 220 Grad backen. Deckel entfernen und das Brot noch ein paar Minuten bis zum gewünschten Bräunungsgrad nachbacken. Vorsichtig aus dem Topf heben und auf einem Kuchengitter abkühlen lassen. 


Sonntag, 14. Mai 2017

Zimtblättercurry mit mildem Garam Masala



Nachdem ich vor Urzeiten mit Herrn C. zusammengezogen bin, wurde ein grosser Teil meiner Gewürzsammlung zu Staubfängern degradiert. Damals weigerte er sich nämlich standhaft, irgendwelche Gerichte zu sich zu nehmen, die Chilis enthielten. Oder Kreuzkümmel. Oder Kaffirlimettenblätter. Oder Bockshornklee. Oder Ingwer. Oder Currymischungen in jeglicher Form. Die Aufzählung ist nicht vollständig, kurz zusammengefasst könnte man auch sagen: Die asiatische Küche wurde fast restlos vom Esstisch verbannt.


Natürlich hat mich das extrem gewurmt, denn ich hielt mich damals schon für eine recht versierte Köchin, besonders wenn es um indische Gerichte ging. Statt meinem ersten Impuls zu folgen und den Kochlöffel aus Trotz an den Nagel zu hängen, fing ich heimlich an, die gerösteten Karotten mit einer winzigen Prise Kreuzkümmel zu würzen. Kürbissuppen wurden mit einem Hauch Massaman-Currypaste aufgepeppt, die geschmorten Linsen mit ein paar getrockneten Bockshornblättern verfeinert. Anfänglich verweigerte er oft wie ein bockiges Kind den Probierlöffel, doch meine Berharrlichkeit hat sich nach einigen Jahren ausgezahlt. Seither darf ich öfters Currygerichte auf den Tisch bringen, so lange die als unsympathisch eingestuften Gewürze nicht zu sehr hervorstechen und keine einzige Chilischote enthalten ist. Mit diesem Kompromiss kann ich gut leben.


Daher stattete ich vor einigen Jahren dem Asialaden um die Ecke einen Besuch ab, um Nachschub an Korianderkörnern, Fenchelsamen, Bockshornkleeblättern und Asafoetida zu besorgen. Auf der Suche nach den Bockshornkleeblättern entdeckte ich im untersten Regal grosse Plastikverpackungen, die mit "Bay Leaves" beschriftet waren. Zuerst liess ich sie links liegen und suchte weiter nach dem gelben Karton mit der Aufschrift "Kasoori Methi". Doch irgendetwas hatte mich stutzig gemacht und ich wandte mich wieder den Packungen mit den Lorbeerblättern zu. Die Blätter waren riesig, im Vergleich zu den selbst getrockneten Lorbeerblättern von meinem Strauch, der auf der Terrasse steht (siehe Fotos). Ausserdem sahen sie so ungewöhnlich glatt aus, dass ich sie auf der Stelle kaufen musste. Nach ein paar Recherchen stellte sich dann heraus, dass es sich nicht um die Blätter des Echten Lorbeers (Laurus nobilis) handelte, sondern um Blätter des Mutterzimtbaumes (Cinnamomum tamala), besser bekannt als Tejpat, Indian Bay Leaves oder indischer Lorbeer. Zimtblätter duften verführerisch nach einer Mischung aus Zimt (Nomen est omen), Nelken und Piment. Ausserdem sind sie nicht so dominant wie Lorbeerblätter und können auch als Tee aufgebrüht werden. In Nordindien werden sie gerne zum Aromatisieren von Reis, in Gerichten mit Hülsenfrüchten und in milden Curries eingesetzt.


Mittlerweile sind die Blätter Stammgäste in meiner Küche und seit ich eine Bezugsquelle für handverlesene Bio-Ware gefunden habe, ist der Verbrauch förmlich explodiert. Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass Herr C. den milden Geschmack der Blätter ebenfalls schätzt und Zimtblättercurry mit Reis, natürlich auch mit einem Zimtblatt gekocht, sich zu einem seiner indischen Lieblingsgerichte gemausert hat. Man kann für das Curry natürlich auch fixfertiges Garam Masala kaufen, doch weil die meisten Mischungen auf Kreuzkümmel basieren, stelle ich sie lieber selber her. Vorsicht ist die Mutter des Gewürzschrankes. Oder so ähnlich.


Für 2 Personen (plus reichlich Reste für die Lunchbox):

  • 220 gr getrocknete rote Linsen, ungeschält
  • 1 El Kokosöl
  • 1 mittlere Zwiebel, fein gehackt
  • 2 Knoblauchzehen, fein gehackt
  • 1 würfelgrosser Knubbel Ingwer, fein zermust 
  • 3,5 Tl mildes Garam Masala
  • 5 Zimtblätter, mehrmals bis zur Mittelrippe eingeschnitten (siehe letztes Foto)
  • ca. 350 ml heisses Wasser
  • 1 Dose / 400 gr Tomatenstücke
  • 200 ml Coconut Cream oder 250 ml dicke Kokosmilch
  • Salz
  • ca. 2 Tl Amchur zum Abschmecken

Linsen am Vorabend in reichlich kaltem Wasser einweichen. Am nächsten Tag in ein Sieb leeren, gut abspülen und abtropfen lassen. Unterdessen Kokosöl in einem Topf erhitzen. Zwiebelstücke, Knoblauch und Ingwermus zugeben und so lange anschwitzen, bis der rohe Geruch verflogen ist. Dann Garam Masala und Zimtblätter rein, 30 Sekunden mitbraten. Linsen in die Pfanne schütten und mit dem heissen Wasser ablöschen. Eventuell mehr Wasser zugeben, bis die Hülsenfrüchte mit der Flüssigkeit gerade bedeckt sind. Kräftig salzen, Deckel auflegen und 3-4 Minuten kochen, bis die Linsen fast weich sind. Tomatenstücke unterrühren, 10 Minuten ohne Deckel kochen. Coconut Cream zugiessen, weitere 5 Minuten kochen, bis die Linsen butterweich sind. Ggf. mit ein wenig Wasser verdünnen, falls die Sauce zu dick scheint. Noch mindestens 10 Minuten mit aufgelegtem Deckel auf der heissen Platte ziehen lassen. Mit Amchur (Pulver aus unreifen, getrockneten Mangos) und Salz abschmecken. Vor dem Servieren die Zimtblätter rausfischen und mit Reis oder Naan auftischen.


Für das milde Garam Masala (die Mengenangaben beziehen sich auf gemahlene Gewürze):

  • 3 Tl Koriander
  • 1,5 Tl Zimt oder Cassia
  • 1 Tl Piment
  • 1/2 Tl schwarzer Pfeffer
  • gehäufter 1/4 Tl Zimtblätter
  • 1/4 Tl Nelken
  • 1/4 Tl Lorbeer
  • 1/4 Tl grüner Kardamom 
  • 1/4 Tl Kreuzkümmel
  • 1/8 Tl Macis

Alle Gewürze vermischen und in ein dicht schliessendes Gläschen umfüllen. Die Menge reicht für zwei Runden Zimtblättercurry. P.S. Ich muss euch wohl nicht extra darauf hinweisen, dass der Unterschied zwischen einer schlechten und einer guten Gewürzmischung darin besteht, dass immer nur eine kleine Menge aus frisch gemahlenen Bestandteilen produziert wird, oder? Kleiner Tipp: Die genial konstruierte Kaffeemühle mit abnehmbarem Behälter von Cloer ist, meiner Meinung nach, die beste Gewürzmühle für den Hausgebrauch.

Donnerstag, 24. November 2016

Zuckabrot



Dank der Ankarsrum Assistent kann ich endlich die Teigmenge für vier grosse Kastenbrote in einem Durchgang kneten, während meine Kitchen Aid höchstens ein Kilo Hefeteig auf einmal schafft. Mühsame Sache, denn durch die vervielfachten Arbeitsschritte zogen sich die Backtage a. A. (ante Ankarsrum) immer unnötig in die Länge. Ausserdem konnte es im Sommer passieren, dass sich der erste Teigbatzen schon verdoppelt hatte, während die vierte Portion noch durchgewalkt wurde. Alles zwar machbar, aber reichlich kompliziert. Der neue Ablauf mit der Ankarsrum ist da viel gemütlicher: Zutaten in den Kessel geben, nach dem Vermischen Zeitschaltuhr aktivieren und sich während der Knetphase anderen Aufgaben widmen. Wenn der Teig die richtige Konsistenz hat, den Gärdeckel überstülpen. Später teilen, formen, aufgehen lassen und ab in den Ofen damit. Easy peasy. Mittlerweile backe ich nur noch einzelne Brote, wenn ich neue Rezepte teste oder die Tiefkühltruhe bis zum Bersten gefüllt ist. Um euch die Umrechnerei zu ersparen, werde ich hier aber weiterhin nur die haushaltsüblichen Mengen für ein oder zwei Brote auflisten. Das Zucchinikastenbrot, dessen feuchte Krume an ein mildes Sauerteigbrot erinnert, ist unser neuer Liebling für die Zubereitung von Schnitteli und Sandwiches. Es bleibt locker 4-5 Tage frisch, lässt sich problemlos ganz oder in Scheiben geschnitten einfrieren und passt, dank dem eher neutralen Geschmack, zu Mortadella genau so gut wie zu Caonella.


Zucchinimus:
  • 465 gr Zucchini*, gerüstet gewogen
  • 135 gr lauwarmes Wasser

Zucchini in kleine Stücke schneiden. Im Mixaufsatz der Ankarsrum bzw. Standmixer zu einem glatten Mus pürieren. Davon 570 Gramm abwiegen.


Teig:
  • 570 gr Zucchinipüree
  • 450 gr Weizenmehl Typ 550
  • 300 gr Ruchmehl
  • 55 gr Farina di Manitoba
  • 10 gr grünes Erbsenmehl
  • 50 gr lauwarmes Wasser 
  • 30 gr Kokoszucker
  • 16 gr Salz
  • 10 gr frische Hefe
  • 25 gr Kokosöl, in Flöckchen

Alle Zutaten, bis und mit Hefe, in die Rührschüssel der Küchenmaschine geben und 12 Minuten auf Stufe 1 kneten lassen. Kokosöl zugeben. Weitere 8 Minuten auf Stufe 2 kneten lassen, bis sich der Teig vollständig von der Schüssel gelöst hat und sich geschmeidig anfühlt. Auf der eingeölten Arbeitsfläche falten. Zurück in die Schüssel legen, abdecken und den Teig 12-16 Stunden an einem kühlen Ort (max. 10 Grad, z.B. Terrasse oder Kühlschrank) aufgehen lassen. Am nächsten Tag 1-2 Stunden bei Zimmertemperatur akklimatisieren lassen. Zwei 25 cm lange Kuchenformen mit Backpapier auslegen. Teig aus der Schüssel heben, wiegen und in zwei gleich grosse Portionen à ca. 760 gr teilen. Auf der eingeölten Arbeitsfläche zu länglichen Laiben formen und in die vorbereiteten Formen legen. Abdecken und etwa 40-60 Minuten aufgehen lassen, bis sie sich beinahe verdoppelt haben. Unterdessen das Gitter auf der untersten Schiene einschieben und Ofen auf 250 Grad vorheizen. Formen in den Ofen befördern, kräftig schwaden und nach 15 Minuten Backzeit die Hitze auf 200 Grad regulieren. Weitere 30 Minuten backen. Brote aus den Formen befreien und 10 Minuten nachbacken.

* Wir haben dieses Jahr eine alte italienische Sorte angebaut, die sich wie Kürbisse lange lagern lässt. Aus diesem Grund können wir Ende November noch über frische Zucchini verfügen. Ersatz: Geschälte Patissons.

Freitag, 25. März 2016

Imitation Game: Mock Duck & Broccoli Stir Fry



Statt Fisch, gibt es für mich heute Seitan mit Gemüse. Grund? Die Abwesenheit des Hausherrn, der leider wie so oft, geschäftlich unterwegs ist. Bevor er seine Abwesenheit am Montag verkündigt hat, war Scholle mit Petersilienkartoffeln und Kohlrabi-Karotten-Gemüse für Karfreitag angedacht. Natürlich hätte ich den Plan nicht ändern müssen, und den Fischgang für mich alleine zubereiten können, aber bei solchen Gelegenheiten koche ich mir lieber Gerichte, die der Chef nicht gerade favorisiert. Bevor nun eine Diskussion um Sinn oder Unsinn von "Faux Meat" ausbricht, möchte ich kurz und knapp meine Meinung dazu darlegen: Braucht man sowas? Nö, sicherlich nicht. Aber ich mag Geschmack und Textur dieser "Mockingdosen" (Zitat Herr C.), und schätze es als praktische Alternative zu Sojaprodukten wie Tofu oder Tempeh. Nicht mehr und nicht weniger.


Für 2 Personen:

  • 1 Dose Mock Duck
  • 1 Broccoli (ca. 500 gr)
  • 2 frische Knoblauchzehen, geschält und in hauchdünne Scheiben geschnitten
  • 2 Tl Ghee oder Kokosöl
  • ein paar Spritzer Fisch- oder Sojasauce
  • 1 Schuss Weisswein
  • ca. 1/2 El Ketjap Manis 
  • Szechuanpfeffer

Mock Duck in ein Sieb schütten, mit kaltem Wasser abspülen und einige Minuten abtropfen lassen. Dann auf Küchenpapier geben, trocken tupfen, in dünne Scheiben schneiden und zur Seite stellen. Den Broccoli in mittelgrosse Röschen zerteilen, abbrausen und  gut abtropfen lassen. Unterdessen den Stängel schälen, der Länge nach vierteln und in dünne Scheiben schneiden. Ein Teelöffel Ghee oder Kokosöl in einer grossen, hohen Pfanne zerlassen und die Broccolistielstücke darin eine Minute bei hoher Hitze anbraten. Dann die Röschen und die Knoblauchscheiben zugeben. Eine Minute rührbraten, mit ein paar Spritzern Fischsauce würzen. Einen Schluck kaltes Wasser angiessen, Deckel auflegen und 1-2 Minuten kochen, bis die Röschen leuchtend grün, aber immer noch sehr bissfest sind. Auf einen Teller geben und zur Seite stellen. Restliches Ghee in der Pfanne zerlassen. Mock Duck darin von allen Seiten scharf anbraten, bis die Stücke gleichmässig gebräunt sind. Mit dem Weisswein ablöschen, verdampfen lassen. Dann Ketjap Manis und 150 ml Wasser zugeben. Zwei Minuten kochen lassen, dann den Broccoli wieder in die Pfanne kippen. Kräftig pfeffern, gut durchmischen, die Sauce probieren und ggf. mehr Ketjap Manis unterrühren. Herd ausschalten, Deckel nochmals auflegen und das Stir Fry 2-3 Minuten auf der heissen Kochplatte nachziehen lassen, bis die Broccoliröschen knapp weich sind. Mit Poha (Reisflocken) oder Surti Kolam Reis servieren.


Sonntag, 28. Februar 2016

Schnelle Hirseköpfli mit Kokosmilch und Galgant



Vorgestern Abend verspürte ich unbändige Lust auf ein Griessköpfli. Dumm nur, dass am Wochenende der letzte Rest Hartweizengriess Adieu gesagt hatte. Trotzdem tapfer durch den Schrank gewühlt, angetrieben von der Hoffnung, noch ein bisschen UrDinkel- oder Gerstengriess zu finden. Nach fünf Minuten hin- und herschubsen von dutzenden Vorratsgläsern war klar: Kein Glückstag heute. Diese Tatsache dem Magen mitgeteilt, der darauf ungemein heftig zu grummeln begann. Verdrossen weiterhin nach einem Ersatz Ausschau gehalten und plötzlich mit den Augen an einem Glas Hirse hängen geblieben. Why not? Dicke Pampe ist dicke Pampe, egal aus welchem Getreide es schlussendlich besteht. Der Magen knurrte immer bedrohlicher, darum die Körner vorher klein geschreddert und so über 20 Minuten Kochzeit gespart. Viele Worte, kurzes Fazit: Njammi.


Für 2-3 Portionen:

  • 100 gr Hirse, gründlich gewaschen und gut abgetropft

Hirse in den Zerkleinerer geben und 1-2 Minuten zermixen, bis der Inhalt wie staubiger Griess aussieht. 

  • 1/2 Tl Kokosöl
  • 200 gr Wasser
  • 250 gr selbst gemachte Kokosmilch
  • 1/4 Tl Galgant- oder etwas weniger Ingwerpulver
  • 1 Prise Vanillepulver
  • 1 Prise Salz
  • Agavendicksaft nach Geschmack

Kokosöl bei mittlerer Hitze in einem kleinen Topf zerlassen. Den Hirsegriess kurz darin anrösten, bis er ein wenig Farbe angenommen hat und nussig duftet. Topf vom Herd ziehen und vorsichtig mit Wasser ablöschen. Wieder auf die Platte stellen, kräftig rühren und 2 Minuten kochen. Dann erst Kokosmilch, Gewürze und Salz zugeben. Rührend wieder zum Kochen bringen, nochmals zwei Minuten kochen. Nun nach Belieben süssen. Küchenpapier/-tuch über den Topf legen, den Deckel draufpressen und auf der ausgeschalteten Kochplatte 10-15 Minuten zum Ausquellen gönnen. Heiss/warm geniessen oder in kalt ausgespülte Schälchen füllen, auskühlen lassen und gestürzt servieren. (So lange reichte die Geduld bei mir nicht). Am nächsten Tag genehmigte ich mir für den Rest ein Topping aus Orangenfilets, Brennnesselsamen, getrockneten Aroniabeeren und Berberitzen. Idee aus Mehl von Erin Alderson


Donnerstag, 31. Dezember 2015

Fingerfood zum Jahresende: Tatale



Wie immer, seit das kleine Schweinwoll bei uns wohnt, gehen Herr C. und ich an Silvester getrennte Wege. Er rockt bis die Schwarte kracht, während Frau und Vierbeiner gemütlich das Sofa besetzen. Statt gross zu feiern, serviere ich mir heute Abend eine Schüssel Nüsslisalat, dazu würzige Tatale und gedämpfte Broccoliröschen. Den Abschluss bildet ein Bergamotte & Gin Cake, und später gönne ich mir noch eine Flasche ein Gläschen Moscato zum Anstossen. *hicks*


Für 10-12 kleine Pancakes:

  • 2 reife Gemüsebananen (gelbe Schale mit schwarzen Punkten), ca. 335 gr Fruchtfleisch
  • 1 Schalotte
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • 1 haselnussgrosses Stück Ingwer
  • 50 gr Hartweizengriess
  • 1/2 Tl Kräutersalz
  • schwarzer Pfeffer aus der Mühle
  • frisch geriebene Muskatnuss
  • Kokosöl zum Braten

Enden der Gemüsebananen kappen, Schale der Länge nach einschneiden und entfernen. Fruchtfleisch in fingerbreite Stücke schneiden und in den Mixbecher geben. Schalotte, Knoblauchzehe und Ingwer schälen, vierteln und ebenfalls in den Mixbecher damit. Mit dem Stabmixer zu einem feinen Brei pürieren. Bananenmus in eine kleine Schüssel umfüllen. Griess, Salz, zwei Umdrehungen Pfeffer und Muskatnuss nach Geschmack unterrühren. Probieren und evt. nachsalzen. Schüssel mit einem Teller abdecken und eine Stunde bei Zimmertemperatur quellen lassen. Eine grosse, schwere Pfanne erhitzen, einen Esslöffel Kokosöl darin schmelzen lassen. 5-6 Portionen Teig mit ausreichendem Abstand darin verteilen. 2-3 Minuten auf jeder Seite bei mittlerer Hitze braten, bis die Pancakes gut gebräunt sind. In Ghana, wo Tatale ein beliebtes Streetfood sind, wird oft noch eine fein gehackte Chilischote unter den Teig gemischt.

Auch dieses Jahr kurz und bündig: 

Herzlichen Dank fürs Reingucken, Mitlesen und Kommentieren. 

Schön, dass es euch gibt. 

Guten Rutsch und herzliche Grüsse von der schneelosen Passhöhe herab


Mittwoch, 16. Dezember 2015

Man(n) gönnt sich ja sonst nichts: Popovers mit Sauerteig



Popovers sind die US-Variante des englischen Yorkshire Puddings und halt typisch amerikanisch: Grösser, höher und (meiner Meinung nach) auch einen Ticken besser. Der Sauerteig dient in diesem Rezept nur als Geschmacksgeber, denn die Popovers kommen völlig ohne Triebmittel aus. Ihre aufgeblasene Form verdanken sie dem im Innern entstehenden Dampf, der nicht entweichen kann und den flüssigen Teig in überdimensionierte "Windbeutel" verwandelt. Sie passen perfekt zu Braten/Gemüse mit/in Sauce und natürlich Suppen und Eintöpfen. Oder wie Herr C. sagen würde: Halt wie Semmelknödel, nur praktischer zum Essen. Für eine süsse Variante Kräutersalz durch 1/4 Tl Salz ersetzen und Muskatnuss eventuell unterschlagen. Mit Butter, Honig und Konfitüre zum Brunch servieren.


Für 9 Popovers (12er Muffinblech):

  • 2 El Butter
  • 250 gr Milch
  • 90 gr ASG aus dem Kühlschrank, zimmerwarm (ich: Weizensauer aus Ruchmehl)
  • 3 Eier Grösse M, zimmerwarm (zusammen 180 gr mit Schale)
  • gut gehäufter 1/4 Tl Kräutersalz
  • 2 Prisen frisch geriebene Muskatnuss
  • 120 gr Weizenmehl Typ 405
  • 1/2 El Rapsöl
  • etwa 2 El natives Kokosöl (pro Vertiefung ca. 1/2 Tl)

Butter in einem kleinen Topf schmelzen, kühlschrankkalte Milch zugiessen und lauwarm werden lassen. Unterdessen mit dem Handrührer Sauerteig, Eier, Kräutersalz und Muskatnuss verquirlen. Weizenmehl zugeben und schnell zu einem glatten Teig verrühren. Lauwarme Milch zugiessen und zügig zu einem glatten Teig vermischen. Abdecken und 25 Minuten quellen lassen. Unterdessen den Ofen auf 250 Grad vorheizen, Gitter auf der zweiten Schiene von unten einschieben. Gesamte Oberfläche (Vertiefungen und Zwischenflächen) des Muffinblechs mit Hilfe eines Küchenpapiers grosszügig einölen. Muffinform für 2 Minuten zum Aufheizen in den Ofen stellen. Unterdessen den Teig nochmals aufmixen, bis sich an der Oberfläche viele Bläschen zeigen. Form aus dem Ofen holen, neun Vertiefungen zackig mit dem Kokosöl bestücken. Teig ebenso schnell in die Vertiefungen giessen, d.h. bis etwa fingerbreit unter den Rand füllen. Zurück in den Ofen und bei 230 Grad 15 Minuten backen. Während der ganzen Backzeit die Backofentüre NICHT öffnen, die Popovers könnten sonst zusammensacken. Temperatur auf 190 Grad reduzieren und weitere 20 Minuten backen, bis sie gut gebräunt sind und die Oberfläche trocken aussieht. Aus dem Ofen holen, aus der Form heben/kippen, am Boden mit einem scharfen Messer einstechen (dann fallen sie nicht so schnell zusammen) und heiss servieren. Quelle: King Arthur Flour


Sonntag, 13. Dezember 2015

Urgetreidemüsli mit Blüten, Brennesselsamen und Verveine



Aussehen: Wow!
Geschmack: Wow!
Angeberfaktor: Hoch
Geeignet für alle, die sich wieder einmal selbst verwöhnen möchten.
Oder als spezielles Weihnachtsgeschenk.


Für ein Glas voll Urgetreidemüesli:

  • 50 gr Gerstenflocken
  • 50 gr Einkornflocken
  • 50 gr (Wild)Roggenflocken
  • 50 gr Emmerflocken
  • 50 gr Kamutflocken
  • 2 El Brennnesselsamen

Alle trockenen Zutaten in einer Rührschüssel vermischen.

  • 2 El natives Kokosöl
  • 50 gr Ahornsirup
  • 1/4 Tl Zimt
  • 2 Prisen gemahlene Muskatblüte
  • 1 Prise Salz
  • 1-2 El getrocknete Blüten und/oder eine Blütenmischung* 
  • 1 El fein zerkrümelte Verveineblätter

Ofen auf 180 Grad vorheizen, Backblech mit Backpapier belegen. Kokosöl im Wasserbad verflüssigen, Ahornsirup und Gewürze unterrühren. Zu den trockenen Zutaten in die Schüssel geben und vermischen, bis alle Flocken mit der Flüssigkeit benetzt sind. Auf dem Backblech verteilen, auf der mittleren Schiene einschieben und etwa 15-20 Minuten/nach Sicht backen, bis die Mischung gleichmässig gebräunt ist. Mindestens einmal umrühren, damit nichts anbrennt. Aus dem Ofen holen, auf ein Abkühlgitter stellen und das Müsli auf dem Blech auskühlen lassen. In ein dicht schliessendes Glas umfüllen, Blüten und Verveine untermischen, bis alles gleichmässig verteilt ist. Kühl und dunkel gelagert, hält sich das Müsli locker mehrere Wochen. Alle Zutaten sind in gut sortierten Bio-Läden erhältlich, Verveineblätter oft auch in Geschäften mit nordafrikanischen Spezialitäten.

*Ich habe selbst getrocknete Ringel-, Sonnen-, Kornblumenblütenblätter, Rosenblüten und einen kleinen Rest Flower-Power-Mischung von Sonnentor verwendet. 


Freitag, 27. November 2015

Glutenfreies Porridge aus Gemüsebananen (oder grünen Bananen)



Auf dem Einkaufszettel stand: Küchenpapier und TK-Erbsen für Samosas. Zehn Minuten später hatte ich alles, was auf der Liste stand, im Velokorb verstaut. Darauf platzierte ich sorgfältig acht grasgrüne Gemüsebananen und zwei Päckchen Babybananen, die ich nebenbei zum Supersonderpreis ergattert hatte. Mein Plan war, die Bananen gemütlich nachreifen zu lassen und sie erst zu verarbeiten, wenn die Schale sich gelb oder schwarz verfärbt hat (siehe Basiswissen). Dumm nur, dass zwei Platanos grosse Druckstellen hatten. Was tun, damit sie nicht vergammeln? Fündig wurde ich in einem Kochbuch über die Küche der Insel Mustique, dort werden grüne Gemüse- oder Obstbananen zu einem Porridge verkocht. Porridge? Aus Bananen? Sehr skeptisch machte ich mich an die Zubereitung und war positiv überrascht, von der angenehmen Konsistenz und dem neutralen Geschmack des Endprodukts. Wenn der Bananenbrei über Nacht ziehen darf, dickt er nach und ist am nächsten Tag kaum von Griessbrei aus Getreidegriess zu unterscheiden. Mittlerweile habe ich vier Gemüse- und drei Babybananen zu Porridge verkocht und möchte euch folgende Tipps nicht vorenthalten: Das Verhältnis Frucht zu Flüssigkeit sollte ca. 1:2,5 betragen. Bloss nicht mit Salz, Süssungsmitteln und/oder Gewürzen geizen, der Brei schmeckt sonst nach rein gar nichts. Ohne Fettzugabe (z.B. Kokosöl, Kokosmus, Butter, Ghee) brennt das Porridge extrem schnell an. In Glässchen abgefüllt, hält es sich im Kühlschrank 4-5 Tage. 


Für 2-3 Personen:

  • 160 gr grüne Gemüse- oder Obstbanane (geschält gewogen)
  • 200 gr Wasser
  • 220 gr Milch oder Kokosmilch
  • 1 El Kokosöl oder 2-3 El Kokosmus 
  • 2 Prisen Salz

Banane waschen, schälen, Fruchtfleisch in dünne Scheiben schneiden. Zusammen mit dem Wasser zu einem feinen Püree zermixen. (Funktioniert übrigens 1A mit einem Mixstab). In einen Topf geben, alle restlichen Zutaten unterrühren und zum Kochen bringen. Hitze ein wenig reduzieren und 10 Minuten köcheln, dabei ständig rühren. Der Brei dickt während der Kochzeit ein und verliert den mehligen Stärkegeschmack. Wer ein flüssigeres Porridge bevorzugt, rührt noch mehr Wasser oder Milch unter. Nach der Kochzeit den Herd ausschalten, ein Küchentuch oder -papier über Topf legen, Deckel draufpressen und das Porridge noch ein paar Minuten ziehen lassen. Heiss oder lauwarm servieren. Oder in Glässchen abfüllen, in den Kühlschrank stellen und am nächsten Tag wie Griessbrei geniessen. 

Für eine süsse Variante, nach der Hälfte der Kochzeit 1-3 El Süssungsmittel (Zucker, Birnel, Kokosblütenzucker, Agavendicksaft, Ahornsirup) und Gewürze nach Wahl, z.B. 1/2 Tl Spekulatiusgewürz, einrühren. Vanille, Zimt, Cassia, Nelken, Piment, Anis und/oder Mohn passen auch sehr gut dazu. Mit Rosinen, getrockneten Aprikosenstücken, Berberitzen, frischen Früchten, Fruchtmus oder einem Löffel Konfitüre servieren.

Salzige Varianten: Klar, mehr Salz. Oder Kräutersalz. Oder Brühepulver. Dazu frische oder getrocknete Kräuter, Gemüseflocken oder -pulver (z.B. Tomaten- & Paprikaflocken, fein zerkleinertes Suppengemüse, Randenpulver), Pilzpulver, Trüffelöl, geriebener Käse, Hefeflocken und/oder Gomasio untermischen. 


Sonntag, 25. Oktober 2015

DIY: Se allerbeste vegane Butter!


Zum Abendessen sollte es Kichererbsen in Gewürzsauce geben. Die gekochten schwarzen Ceci dafür hatte ich schon eine Stunde vorher aus dem Tiefkühler geholt. Auf der Suche nach einer neuen Tube Tomatenmark, kam mir eine kleine Dose Kichererbsen der Marke Baktat in die Quere. Prima, dachte ich, nahm sie aus dem Schrank und hebelte in einem Anfall geistiger Umnachtung den Deckel auf. Eine Sekunde später erkannte ich meinen Fehler. Mist! Nächster Gedanke: Schnell die gespeicherten Bilder bei Pinterest durchgucken, dort hatte ich doch irgendein lustiges Rezept mit Kichererbsen aus der Dose gepinnt. Das Rezept entpuppte sich dann als eine ziemlich schräge Mischung aus Kokosöl und Kichererbsenwasser, die eine vegane Butter ergeben sollte. Allerdings stand auf der Zutatenliste nur das Aquafaba und nicht die Kichererbsen selber. Aha. Naja, eine Grossfamilienportion Chana Makhani ist ja auch kein Beinbruch. Nachdem das Znacht gekocht und verspeist war, las ich unzählige Posts zum Thema Aquafaba. Dieses Wunderwasser geistert als Eischnee-Ersatz etwa seit Anfang Jahr durch die vegane Blogsszene in Amerika, und vor einigen Monaten ist es auch bei uns angekommen. Ich entschied mich, zuerst eine Ladung Baisers zu backen. Der Versuch war ein voller Erfolg! Da noch Kichererbsenwasser übrig war, wagte ich mich an ein zweites Experiment: Die vegane Butter. Das Zeug ist pur schon verdammt gut, aber auf frisch gebackenem Brot ist es noch um Längen besser! Und nein, die Butter schmeckt weder nach Kichererbsen noch nach Kokosfett. Sie schmeckt butterähnlicher als alle Margarinen, die ich je probiert habe - und ein bisschen asiatisch, sofern man Sesamöl verwendet.*


Für ein Weckglas mit 200 ml Fassungsvermögen:

  • 100 gr Kokosöl, desodoriert (io: Rapunzel)
  • 50 gr Kichererbsenwasser
  • 1/4 Tl feines Meersalz
  • 2/3 Tl frisch gepresster Zitronensaft
  • 1 Msp Kurkuma für die hübsche Farbe
  • 20 gr Rapsöl mit Buttergeschmack, z.B. von Sabo oder der Teutoburger Ölmühle

Kokosöl in einen kleinen Topf geben und auf kleiner Flamme schmelzen lassen. Sobald nur noch ein paar Flöckchen festes Fett übrig sind, den Topf zur Seite ziehen. Während das Kichererbsenwasser steif geschlagen wird, können die restlichen Flöckchen in Ruhe schmelzen und der Topfinhalt ein bisschen abkühlen. Zimmerwarmes Kichererbsenwasser in eine Rührschüssel giessen, Salz zugeben und mit dem Handrührer steif schlagen, bis sich Spitzchen bilden und die Schüssel kurz umgedreht werden kann, ohne dass der Kichererbsenschnee rauspflotscht. Richtwert: Es dauert mit meinem Maschinchen bis zu diesem Stadium etwa 4 Minuten. Zitronensaft und Kurkuma zugeben, 30 Sekunden einmixen. Rührer weiter laufen lassen und zuerst das Rapsöl in einem feinen Strahl zugiessen. Wenn es vollständig absorbiert wurde, das leicht abgekühlte Kokosöl ebenso untermischen. Die fluffige Masse verwandelt sich in einen mittel- bis dickflüssigen See. Mixer ausschalten und 1-2 Minuten warten, bis der Buttersee leicht erstarrt ist. Dann nochmals eine Minute auf hoher Stufe aufrühren, bis die Butter glatt und ein weniger heller geworden ist. Sofort in das saubere Weckglas spachteln und in den Kühlschrank stellen. Deckel erst auflegen, wenn die Butter komplett ausgekühlt ist, sonst bildet sich Kondenswasser. Innerhalb einer Woche verbrauchen. Quelle: Vegan Aquafaba Butter

* Beim zweiten Versuch vermischte ich das Rapsöl mit 4 Gramm geröstetem Sesamöl und fand die Sesambutter sogar noch ein bisschen besser als das Original. 

Freitag, 13. Juni 2014

Caonella - Einfach, vegan und palmölfrei



Ich präsentiere: Eine einfache, vegane und palmölfreie Alternative zu Nutella & Co. Das Grundrezept lässt sich passend für jeden Geschmack und Geldbeutel abwandeln. Natives Kokosöl oder Kakaobutter sind zu teuer oder nicht erhältlich? Ungehärtetes Kokosfett (z.B. aus der Migros) tut's auch. Helles Mandel- und Cashewmus halten sich dezent im Hintergrund, dunkles Mandelmus und Haselnussmus bringen Schwung in die Sache.


Agavendicksaft hat praktisch keinen Eigengeschmack, Ahornsirup, Birnel, Dattel- oder Reissirup hingegen verpassen der Caonella eine ganz eigene Note. Mehr Kakao kann nie schaden und die Gewürze können ganz nach Belieben ergänzt oder weggelassen werden. Unkomplizierter geht es kaum, oder?


Für ein Glas mit 125 ml Fassungsvermögen:

  • 60 gr Kokosöl oder Kakaobutter
  • 60 gr Nussmus
  • 45 gr flüssiges Süssungsmittel, z.B. Agavendicksaft, Birnel, Apfelsüsse, Dattel- oder Reissirup
  • mindestens 2 El / 10 gr Kakao- oder Carobpulver
  • 1-2 Prisen Meersalz
  • je 1/3 Tl Vanillepulver, Zimt und Spekulatiusgewürz

Kokosöl in einen kleinen Topf geben und bei milder Hitze schmelzen lassen. Topf fünf Minuten zum Abkühlen zur Seite stellen. Nussmus mit Süssungsmittel, durchgesiebtem Kakaopulver, Salz und den Gewürzen in einer Schüssel klümpchenfrei verrühren. Probieren und ggf. nachwürzen. Lauwarmes Kokosöl dazu giessen und gründlich unterrühren. In ein sauberes Glas umfüllen und etwa zwei Stunden auskühlen lassen, bevor der Deckel drauf kommt. Ganz wichtig: Diesen Schritt nicht überspringen, sonst würde sich Kondenswasser bilden und die Caonella könnte anfangen zu schimmeln. An einem kühlen Plätzchen (nicht im Kühlschrank) aufbewahren und innerhalb von zwei Monaten verputzen.

Montag, 10. September 2012

Herbstlich gewürzte Pfirsich-Hafer-Muffins (vegan)


Ich bin ja ein bekennender Frühstücksverweigerer. Bevor ich nicht richtig wach bin, kann ich beim besten Willen nichts herunterbringen. Früher war meine erste Mahlzeit des Tages oft das Mittagessen. Doch je älter ich werde, desto früher schreit mein Körper nach Futter. Lösung: Hastig verschlungene Süssigkeiten. Kein Idealzustand, ich weiss. Deshalb werde ich in den nächsten Wochen versuchen, dies zu ändern. Mein Ziel ist es, ein paar Minuten früher aufzustehen und etwas "Vernünftiges" (wie meine Mutter sagen würde) zu essen. Keine leichte Aufgabe. Um mir die Umstellung zu erleichtern, sind in den letzten Tagen diverse gesunde Frühstücksalternativen in den Vorratsschrank gezogen. Hafer-, Dinkel-, Mehrkorn- und Reisflocken, Quinoa, Gerstengriess, Amaranth, Chufas Nüssli und Chia.

Stellt euch also schon mal darauf ein, dass es hier in nächster Zeit etwas "breiig" zugehen wird. Doch zuvor noch ein "Müsli-to-go" in Form von Pfirsichmuffins. Wir wollen ja nicht gleich mit Hardcorezeug beginnen. ;-) 


Für 12 Muffins:
            
  • 3 mittlere Plattpfirsiche / 1 normaler Pfirsich
  • 100 gr Haferflocken
  • 100 gr Dinkelmehl Typ 630
  • 75 gr Vollkorndinkelmehl
  • 100 gr Rohrzucker
  • 1 geh. El Speisestärke
  • 1 Tl Natron
  • 1 Tl Backpulver
  • 1/2 Tl Salz
  • 1 Tl gemahlener Koriander
  • 1/2 Tl gemahlener Zimt
  • wenig frisch geriebene Muskatnuss

Pfirsiche vierteln, Haut abziehen und jedes Viertel in drei Schnitze schneiden. Abgedeckt zur Seite stellen. Haferflocken im Mixer zu feinem Puder zerkleinern. Macht nichts, wenn ein paar grössere Stückchen übrig bleiben. Das sorgt für etwas Biss. Hafermehl kurz in einer Pfanne rösten, bis es anfängt intensiv zu duften. Auskühlen lassen und mit den übrigen Zutaten in einer Rührschüssel vermischen.

  • 100 gr Rapsöl oder natives Kokosöl, geschmolzen
  • 200 gr Hafermilch und 75 gr Sojajoghurt            
  • 4 El Apfelmus, ungezuckert
  • Saft einer halben Zitrone

Ofen auf 190 Grad vorheizen. Muffinblech mit Papierförmchen bestücken oder Vertiefungen gut ausbuttern. Alle Zutaten in einer kleinen Schüssel mischen. Zu den trockenen Zutaten geben und kurz (kurz! kurz!! kurz!!!) durchmischen. Teig in die Vertiefungen löffeln und mit je drei Pfirsichschnitzen belegen. Auf der mittleren Schiene etwa 25 Minuten backen. Stäbchentest machen und wenn nichts mehr klebt, Form aus dem Ofen holen. Muffins einige Minuten in der Form abkühlen lassen. Danach rausholen und auf ein Kuchengitter setzen. 

Anmerkung: Bitte übriggebliebene Muffins im Kühlschrank aufbewahren, da die Fruchtstücke schnell zu schimmeln anfangen. Hafermilch und Sojajoghurt können durch 275 Gramm Buttermilch ersetzt werden. Da ich Sojajoghurt verabscheue, bevorzuge ich diese unvegane Variante. Inspiriert von einem Muffinrezept aus dem Buch Good to the Grain von Kim Boyce. 


Dienstag, 15. Mai 2012

Zitronen-Cashew-Crème



Cashews sind seit einigen Monaten meine grosse Leidenschaft. Zuerst habe ich sie nur für salzige Gerichte verwendet, zum Beispiel für Butter Paneer Masala oder für Cashew-Käse. Cashews eignen sich aber auch hervorragend für Süsses, Sybilles Nusscrème ist der beste Beweis dafür. Seither wollte ich unbedingt ein Dessert mit diesen Nüssen ausprobieren et voilà, hier ist es. Alle Testesser lobten den ausbalancierten Geschmack und die seidige Konsistenz. Zufriedene Gäste, zufriedene Köchin, was will man mehr?

Für 4 Portionen:

  • 200 gr rohe Cashewnüsse
  • 4 El frisch gepresster Zitronensaft
  • 3-4 El Agavendicksaft
  • 140 ml kaltes Wasser
  • 1 El natives Kokosöl, geschmolzen
  • 1-2 Tl abgeriebene Schale einer Bio-Zitrone
  • 1 Prise Salz
  • 2 Msp Vanillemark (optional)
  • Früchte oder Beeren als Garnitur

Cashews 12 Stunden in reichlich kaltem Wasser einweichen. Abspülen und abtropfen lassen. Zusammen mit allen anderen Zutaten im Mixer zu einer glatten Crème pürieren. In vier kleine Gläser füllen und mindestens eine Stunde im Kühlschrank durchziehen lassen. Mit Früchten garnieren und servieren.

Anmerkung:
Das Rezept stammt von The Bee's Knees Kitchen, kleine Änderungen konnte ich mir wieder mal nicht verkneifen.

Samstag, 31. März 2012

Nachgekocht: Nusscrème



Ich sah sie, ich wollte sie und hier ist sie: Sybilles Nusscrème. Was soll ich sagen? Superlecker! Allerdings habe ich die Menge halbiert, da Herr C. über's Wochenende einen Ausflug in die Berge macht und ich sonst bei seiner Rückkehr wahrscheinlich im Nusskoma liegen würde. Man kann echt nicht aufhören davon zu naschen. Ein Löffelchen da, ein paar Minuten später noch ein Löffelchen voll.... Ach und wenn ich schon in der Nähe des Kühlschranks bin, noch ein Löffelchen....

Danke für dieses tolle Rezept. Ich schick dir dann die Rechnung für neue Hosen in Grösse XXL.

Zutaten:

  • 50 gr rohe Cashewnüsse
  • 25 gr ungeschälte Mandeln
  • 1 Prise Salz
  • 2 Deglet Noor Datteln, entsteint
  • 60 ml heisses Wasser
  • 1 Tl natives Kokosöl, geschmolzen

Cashews und Mandeln über Nacht in kaltem Wasser einweichen. Am nächsten Tag abspülen und mit den restlichen Zutaten im Mixer/Zerkleinerer zu einer homogenen Masse pürieren. In ein sauberes Glas füllen und im Kühlschrank deponieren. Und dann in geregelten Abständen davon naschen.