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Dienstag, 10. Juli 2018

Gartenglück: Himbiquark



Als meine Eltern 1985 einen verwilderten Schrebergarten pachteten, bestand dieser quasi nur aus einer winzigen, morschen Hütte, einer durchgehenden Rasenfläche, einer Rhabarberstaude und ein paar Himbeersträuchern. In den folgenden Jahren bauten sie unter anderem ein stabiles Gartenhäuschen, verwandelten den Rasen in Gemüsebeete, verhätschelten den Rhabarber mit einem Standortwechsel und tauschten die uralten, kaum noch Früchte tragenden Himbeeren gegen neue Pflanzen aus. Auf meinen Wunsch hin, waren darunter auch zwei weisse und eine schwarze Himbeersorte. Die schwarze Sorte entpuppte sich als Rohrkrepierer, aber alle anderen Pflänzchen wuchsen prächtig an und versorgen uns seither vom Sommeranfang bis zur Herbstmitte mit zuckersüssen Beeren. Die verschiedenen Sorten blühen und tragen zeitversetzt, deshalb übersteigt die durchschnittliche Erntemenge pro Woche selten 200 Gramm. Zu wenig für Konfitüre, aber genau richtig für unser unkompliziertes Lieblingsbeerendessert/-frühstück.


Für 2 Personen:

  • 250 gr Sahnetopfen oder Vollmilchquark (io: vom Bruderholzhof)
  • 1 Zitronenscheibe
  • 2 Prisen Vanillepulver
  • mindestens 150 gr frische Himbeeren
  • Zucker nach Geschmack

Quark in eine Schüssel umfüllen und glatt rühren. Zitronenscheibe darüber auspressen. Restliche Zutaten gründlich untermengen. Vor dem Servieren 1-2 Stunden zugedeckt im Kühlschrank durchziehen lassen.

Donnerstag, 31. Juli 2014

Vive la Suisse! Vive le Vin de Pêche!



Der Schweizer Nationalfeiertag ist zwar erst morgen, doch viele Festivitäten finden schon heute statt. 
Vorteil: Man kann den arbeitsfreien Tag mehr geniessen und/oder seinen Rausch ausschlafen.
Nachteil: Es wird an beiden Abenden hier im Quartier wie wild geböllert.


Darum verabschieden wir uns Richtung Schrebergarten, wo es ruhiger zugeht und unsere, wie auch die Nerven des kleinen Schweinwolls, geschont werden. Er nimmt es zwar generell ziemlich cool, aber bei den ganz lauten Böllern zuckt auch er zusammen und wirkt nicht mehr so richtig glücklich. Herr C. packt deshalb gerade zum Anstossen einige Flaschen Quöllfrisch in den Korb, dazu noch Vin de pêche und weg sind wir.

An dieser Stelle wünschen wir euch einen fröhlichen 1. August und sagen Adieu und bis bald.



Für zwei Flaschen à 0,75 Liter und ein paar Extraschlückchen:

  • 80 kleine Pfirsichblätter
  • 1,5 Liter Rotwein (z.B. Primitivo di Salento)
  • 150 gr Zucker
  • 150 ml Wodka 

Pfirsichblätter waschen, ein paar Runden in der Salatschleuder gönnen oder trocken tupfen und anknicken. Zusammen mit den restlichen Zutaten in ein grosses Einmachglas geben und fest verschliessen. An einen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung stellen und während den ersten zwei Wochen täglich schütteln, damit sich der Zucker auflöst. Mindestens 40 Tage (bis spätestens Anfang Dezember)* ziehen lassen. Dann durch ein feines Sieb oder ein Geléetuch filtern, in die sauberen Flaschen abfüllen, Deckel gut zudrehen und nochmal mindestens 4 Wochen ruhen lassen. Im Keller aufbewahrt hält sich der Wein angeblich mehrere Jahre und soll dabei immer besser werden. Der Ansatz aus dem Jahr 2012 ist schon ratzeputz vernichtet, daher kann ich das mit der langen Haltbarkeit nicht aus eigener Erfahrung bestätigen. *hicks*

P.S. In Südfrankreich wird der Pfirsichblätterwein spätestens im August angesetzt, damit er mindestens drei Monate ziehen kann. Traditionell wird nämlich die erste Flasche des an Portwein mit Bittermandelnote erinnernden Vin de pêche an Weihnachten geöffnet und gekühlt als Apéritif gereicht.


Samstag, 12. April 2014

Kapern aus Löwenzahnknospen



Als Gartenbesitzer ist man bis in den späten Herbst dazu verdammt, unablässig Unkraut zu jäten. Wer regelmässig die grossen Exemplare ausreisst und kleine Sprösslinge unterharkt, kommt mit einem verhältnismässig erträglichen Arbeitsaufwand davon. Lustig wird's, wenn jahrelang (fast) nichts getan wird und irgendwann jeder Zentimeter mit Unkraut zugewuchert ist. Beim Nachbargarten ist genau das der Fall. Flächendeckendes Grün ist ja ganz nett anzuschauen, aber die absolute Hölle, wenn alles zu blühen beginnt und sich kurze Zeit später fröhlich versamt. Die geballte Ladung landet allzu oft, dank dem Wind, auf unseren Beeten und sichert uns so rund um's Jahr Nachschub an unerwünschten Invasoren. 


Der Löwenzahn ist dabei unser ärgster Feind. Kaum habe ich ihn bei uns ausgerottet, fängt er drüben en masse an zu blühen und ein paar Tage später ist die Luft voll von herübertrudelnden Samen. Es gibt genau zwei Möglichkeiten, dem zu entkommen: Blüten nebenan rechtzeitig köpfen oder früh genug die Knospen rausstechen bzw. abknipsen. Natürlich ist die erste Variante viel schneller und einfacher auszuführen. Doch wenn ich es rechtzeitig vor der Hauptblüte schaffe, bevorzuge ich die zweite Methode. Die noch dicht in der Rosette sitzenden Knospen (siehe Foto) sind kleiner und fester, dafür können sie nur schlecht ohne Ausstecher oder Rüstmesser gesammelt werden. Diejenigen, die schon auf Stängeln thronen, sind nach dem Einlegen etwas schwammiger, aber auch leichter zu ernten. Unbedingt darauf achten, dass die Knospen noch fest verschlossen sind, sonst öffnen sie sich beim Kochen. Verblüffenderweise stehen sie in Geschmack und Konsistenz richtigen Kapern in keiner Weise nach und können in vielen Rezepten untereinander ausgetauscht werden. Je länger die Kapern ziehen dürfen, desto aromatischer werden sie. 


Für vier Gläser à 125 ml Füllmenge:

  • 280 gr Löwenzahnknospen 
  • 3 El & 1 Tl & 1 El feines Meersalz
  • 375 ml Weissweinessig
  • 125 ml Wasser oder Weisswein 
  • 2 leicht gehäufte Tl Zucker
  • 12 schwarze Pfefferkörner
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 grosses Lorbeerblatt

Erdnah gesammelte Knospen gründlich von der weissen, flauschigen Umhüllung auf der Unterseite befreien. Bei weiter oben geernteten Knospen die abstehenden kleinen Blättchen und eventuelle Stengelreste entfernen. In ein Sieb geben und gut abbrausen. Einige Minuten abtropfen lassen. Unterdessen eine Glasflasche mit weitem Hals (z.B. eine gründlich ausgespülte Milchflasche) zur Hälfte mit kaltem Wasser füllen. Drei Esslöffel Salz in die Flasche geben und so lange schütteln, bis es vollständig aufgelöst ist. Löwenzahnknospen in die Flasche füllen, kurz durchschütteln. Ein paar werden auf dem Wasser schwimmen, diese mit dem übrigen Teelöffel Salz bestreuen. Flasche mit Deckel oder Klarsichtfolie verschliessen und 24 Stunden bei Zimmertemperatur stehen lassen.

Am nächsten Tag die Knospen in ein Sieb schütten und kurz abtropfen lassen. Unterdessen in einem Topf einen halben Liter Wasser mit dem restlichen Esslöffel Salz zum Kochen bringen. Knospen ins kochende Wasser geben und einmal aufkochen lassen. Sofort abschütten und im Sieb gut abtropfen lassen. Gewürze in die sterilisierten Gläser verteilen. Ich nehme je 3 Pfefferkörner, einen kleinen Schnitz Knoblauch und 1/4 Lorbeerblatt pro Glas mit 125 ml Füllmenge. Knospen mit einem Löffel in die Gläser verteilen. Essig mit Wasser oder Weisswein und Zucker aufkochen. Eine Minute sprudelnd kochen und sofort in die Gläser giessen. Sie sollten bis knapp unter den Rand mit Flüssigkeit gefüllt sein. Gut verschliessen und die Löwenzahnkapern mindestens zwei Wochen (besser 2-3 Monate) ruhen lassen.

Anmerkungen: Die Gewürze können natürlich ganz nach Belieben zusammengestellt werden. Passen würden sicher auch Chilischoten, Senfkörner, Piment oder Wacholder. Wenn sauber gearbeitet wurde, sind die Kapern mindestens ein Jahr haltbar. Nach dem Öffnen bitte im Kühlschrank lagern. 

Und ab damit zu #EiNaB, wo Beiträge rund um das Thema Nachhaltigkeit gesammelt werden.

Garten-Koch-Event April 2014: Löwenzahn [30.04.2014]


Sonntag, 25. August 2013

Fermentierter Brombeerblättertee (funzt auch mit Himbeer- und Erdbeerblättern)



Unsere Sommerferien sind ja leider komplett ins Wasser gefallen. Statt drei Wochen Sonne satt in Bella Italia, gab es nur kurze Ausflüge in die nähere Umgebung, um ein bisschen abzuschalten. Auf der Suche nach einem weiteren, möglichst nicht überlaufenen Ausflugsziel in der Region, stiess ich auf eine Internetseite mit Kursangeboten im Schwarzwald. Dort wurden u.a. Kräuterwanderungen und ein Nachmittag zum Thema "Aus Beerenblättern selber Tee fermentieren" angeboten. Ich fand das so spannend, dass ich mich gleich anmelden wollte. Nur leider hatte der Kurs schon stattgefunden. Super.

Auf Umwegen gelangte ich dann zu dieser Seite. Dort wird die Herstellung von fermentiertem Brombeertee sehr gut beschrieben. Natürlich juckte es mich sofort in den Fingern und ein paar Tage später plünderte ich die Brombeersträucher in der hintersten Ecke des Gartens. Ich denke, dass diese Art der Teeherstellung nicht sehr verbreitet ist und da mich das Ergebnis absolut überzeugt hat, möchte ich ein wenig Werbung dafür machen. Es ist wirklich ganz einfach. Alles was ihr braucht, sind Brom-, Him- oder Erdbeerblätter, eine ungespritze Zitrone, ein altes Küchentuch und eine Plastiktüte. That's it. Dann lasst uns mal starten.

Für eine Probierportion benötigen wir eine Salatschüssel voll junger Triebe, d.h. die Spitzen und dazu die obersten 2-3 Blattststände. Im nächsten Arbeitsgang trennen wir die Blätter von den Stielen. Die kleinsten, weichen Stiele dürfen bleiben, alle dicken Stiele (bei Brombeeretrieben auch alle Teile mit harten Stacheln) müssen weg. Dabei gleich noch auf Ungeziefer und Schadstellen kontrollieren und befallene/beschädigte Blätter aussortieren. 

Wenn die Blätter nicht wirklich stark verschmutzt sind, können wir uns das Waschen sparen. Feuchte Blätter würden ausserdem den Trocknungsprozess verzögern. Auf einem sauberen Tuch auslegen und 24 Stunden im Schatten antrocknen lassen. Ich habe die Blätter locker auf drei Dörrsiebe verteilt, vier Stunden im Dörrer bei 30 Grad angetrocknet und dann im ausgeschalteten Gerät noch 12 Stunden nachtrocknen lassen.

Danach sollten die kleineren Blätter leicht angetrocknet sein und die grösseren sich ledrig anfühlen. 

Blätter mit einer Schere in ca. 5-8 mm breite Streifen schneiden. 
Auf einem alten, sauberen Geschirrtuch (bitte ohne Weichspüler gewaschen) in einer Schicht ausbreiten.
Mit Wasser besprühen, bis alle Blätter leicht feucht sind. 

 Mit einem Wallholz oder einer Glasflasche gründlich plattwalzen/quetschen, damit die Zellen aufbrechen. Schicht kurz durchlockern, nochmals fein besprühen. Ich habe insgesamt so ca. 70 ml Wasser verbraucht.  

Schale einer kleinen Bio-Zitrone dünn abschälen und die Streifen über die Blätter verteilen.  

Längsseiten des Tuches überlappend einschlagen und alles satt aufrollen  
Jetzt seht ihr auch, warum es ein altes Tuch sein sollte. 
Die Blätter verfärben den Stoff unauswaschbar schmutzig-braun.

Rolle in eine wiederverwendbare Plastiktüte legen, Luft herauspressen, darin einrollen und gut verschliessen. Alternative zur Plastiktüte: Ein passendes Glas- oder Porzellangefäss mit Deckel (z.B. eine kleine Auflaufform)

Die Rolle an einen möglichst sonnigen/warmen Ort legen. Im Sommer nutze ich dafür einen alten Tonblumenkasten auf dem Fenstersims. Die Wärme wird optimal gespeichert und die Rolle kann nicht runterfliegen. Im Frühling oder Herbst eignet sich auch ein Plätzchen auf einer mässig warmen Heizung.

Einen Tag später sollten sich die Blätter schwarz verfärbt haben.
Voilà, der Fermentationsprozess hat begonnen.

Nach 2-3 Tagen an der Wärme ist der Tee fermentiert und riecht angenehm fruchtig-herb. Die Rolle bitte jeden Tag kontrollieren, Tuch und Inhalt sollten durchgehend nur leicht feucht sein. Nach Bedarf mit ein paar Stössen aus der Spritzflasche befeuchten oder einige Stunden ausgepackt antrocknen lassen, wenn die Blätter zu feucht sind. Sollte sich trotz der Kontrollen Schimmel bilden, muss die ganze Ladung entsorgt und das Tuch vor einem neuen Versuch bei 90 Grad gewaschen werden. Leider passiert das immer mal wieder, denn Wärme und Feuchtigkeit im Inneren der Rolle sind ein idealer Nährboden für ungebetene Gäste.

Zum Schluss muss der Tee im Schatten oder im Dörrer getrocknet werden, damit er längere Zeit haltbar ist. Dazu lege ich die Dörrsiebe mit zugeschnittenem Backpapier aus (grosszügiger Abstand zum Rand wg. Luftzirkulation nicht vergessen!), Blätter samt Zitronenschale locker darauf verteilen und ungefähr vier Stunden bei 40 Grad durchtrocknen. Die Blätter sollen bei Berührung rascheln und leicht zerbrechen, dann ist der Tee fertig. Kurz auskühlen lassen und in ein dicht schliessendes Glas verpacken. An einem dunklen, eher kühlen Ort lagern und innerhalb eines Jahres verbrauchen.

Zum Aufbrühen einen knappen Esslöffel Blätter mit 300 ml kochendem Wasser übergiessen. Je nach Geschmack 5-15 Minuten ziehen lassen, nach Belieben süssen und heiss oder kalt geniessen.

                 Und ab damit zu #Einab, wo Monat für Monat nachhaltige Ideen gesammelt werden.


Donnerstag, 9. Mai 2013

3 x Limo mit Giersch - What else?



Giersch (lat. Aegopodium podagraria) ist die Pest in Pflanzengestalt. Still und leise tauchen die hübschen Blätter an einer Ecke des Gartens auf und ehe man reagieren kann, sind Quadratmeter damit verseucht. Er treibt uns mit seiner Hartnäckigkeit bald in den Wahnsinn, denn aus jedem im Boden verbliebenen Wurzelrest spriessen Jahr für Jahr neue Pflanzen. Und es werden immer mehr. Ausrupfen hält die Population einigermassen in Schach, mehr aber auch nicht. Unkrautvernichter kommt nicht in Frage, damit wäre unser Wir-gärtnern-ja-sooooo-ökologisch-biologisch-mit-dem-Mond-und-leichtem-Hang-zur-Anthroposophie-Konzept dahin. Also wird bei jedem Gartenbesuch ein halber Kessel voll ausgerissen und zwei Wochen später ist alles wieder nachgewachsen. Kommentar Herr C.: Abfackeln und zubetonieren. Die Versuchung ist gross...


Einen positiven Effekt haben die Strapazen. Aus den Gierschblättern können wunderbar würzige Speisen und Getränke zubereitet werden. Junge, gerade entfaltete Blätter samt zarten Stielen schmecken nach Karotte, Petersilie und ein wenig nach Sellerie. Sie eignen sich für Salat, Pesto, Suppe, Kräuterquark oder gekocht als Spinatersatz. Ältere Blätter sind zäher und ideal für Limonade. Die traditionelle Variante umfasst Apfelsaft und Gundermann, den ich gerne durch immer verfügbare Himbeerblätter ersetze. Im Experimentierwahn entstand die Holunder-Giersch-Limo, die farbliche Abwechslung ins Glas bringt. Die Kräuterlimo ist ein wenig aufwendiger, hält sich dafür aber auch länger im Kühlschrank. Wichtig: Nur Pflanzen sammeln, die man auch wirklich kennt bzw. anhand bestimmter Merkmale sicher identifizieren kann.* 


Old fashioned Gierschlimonade:

  • 12 Gierschblätter
  • 3 Zweige Zitronenmelisse
  • 5 Himbeerblätter oder 2 Zweige Gundermann
  • 1 kleiner Zweig Marokkanische Minze 
  • 1 Liter naturtrüber Apfelsaft

Holunderbeer-Giersch-Limonade:

  • 20 Gierschblätter
  • 7 Zweige Zitronenmelisse
  • 3 Zweige Minze
  • 1 Liter Holunderbeersaft

Kräuter waschen und sorgfältig trocken schütteln. Zu einem Strauss zusammenfassen und mit den Händen gegeneinander drehen, als ob man Wäsche auswringen würde. An einem kühlen Plätzchen 12-18 Stunden im Saft ziehen lassen. Durch ein feines Sieb giessen, in eine saubere Flasche füllen, im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb von 4 Tagen verbrauchen. Vor dem Servieren 1:1 mit Wasser oder Mineral vermischen.


Kräuterlimonade mit Giersch:

  • 700 ml naturtrüber Apfelsaft
  • 2 El Birnel
  • 15 Wacholderbeeren, angequetscht
  • 4 Zweige Rosmarin
  • 10 Zweige Zitronenthymian
  • 6 Zweige Zitronenmelisse
  • 4 Salbeiblätter
  • 4 Himbeerblätter
  • 1 Handvoll Gierschblätter
  • Saft einer halben Zitrone

Alle Kräuter waschen und sorgfältig trocken schütteln. Saft mit Birnel und Wacholderbeeren zum Kochen bringen. Herd ausschalten und Kräuter zugeben. Zitronensaft unterrühren, Deckel auflegen und im Topf auskühlen lassen. Absieben, in eine Flasche umfüllen und im Kühlschrank lagern. Hält sich maximal 10 Tage. Zum Servieren mit Mineralwasser verdünnen, ein paar Tropfen Zitronensaft dazu und nach Belieben mit Birnel oder Agavendicksaft nachsüssen. 

* Kleine Auswahl hilfreicher Literatur: Meine wilde Pflanzenküche von Meret Bissegger, Essbare Wildpflanzen von Stefan Fleischhauer, Essbare Wildkräuter und ihre giftigen Doppelgänger von Eva-Maria Dreyer

Samstag, 3. November 2012

Tarte Aux Brèdes Chouchou



Unsere drei Chayotepflanzen im Garten wachsen, trotz der nächtlichen Kälte, immer noch frisch fröhlich weiter. Zwar etwas langsamer, doch hier und da bilden sie sogar neue Triebe. Die Früchte der Chayote (lat. Sechium edole) sind in unseren Breitengraden erst seit einigen Jahren erhältlich und der Bekanntheitsgrad noch sehr gering. In den Hauptanbaugebieten, der Karibik und Lateinamerika, werden nebst den Früchten, alle Teile der stark rankenden Pflanze verzehrt. Wurzeln, Stängel, Blätter und die jungen Triebe. Die Triebe mit den Blättern (brèdes) werden selten nach Gewicht, sondern meistens in armdicken Büscheln verkauft. In vielen karibischen Rezepten wird die benötigte Menge deshalb in in "paquets" (Bündeln) statt in Gramm angegeben. 


Wer gerade keine Waage zur Hand hat, erntet für die Tarte eine grosse Salatschüssel voll. Das kommt gewichtsmässig gut hin. Auf alle Fälle sollte man im Asienladen immer ein Büschel mehr kaufen, da beim Rüsten viel Abfall anfällt. Der Geschmack der Triebe und Blätter ist schwer zu beschreiben. Ein bisschen Spargel und Spinat, ein wenig Kohlrabi, ein Hauch frisches Gras, leicht nussig und unheimlich lecker. Wenn ihr irgendwo frische Triebe auftreiben könnt, müsst ihr unbedingt diese Tarte oder das Massamba ausprobieren. 


Für 2 Personen:

  • etwa 250 gr junge Chayotetriebe (max. 30 cm lang) 
  • 1 Stückchen Butter
  • 1 kleine Zwiebel, fein gehackt
  • 1 kleine Knoblauchzehe, fein gehackt
  • 100 ml Milch
  • 100 ml Sahne
  • 1 Ei
  • Salz, Pfeffer, frisch geriebene Muskatnuss
  • 1/2 rechteckig ausgewallter Blätterteig

Triebe waschen, gut abtropfen lassen und rüsten. Weiche Stiele können verwendet werden, so lange sie keine Fäden ziehen (wie beim Rhabarber). Die ganz feinen Spiralschlingen dran lassen, die älteren wegschneiden. Blätter, die grösser als eine Espressountertasse sind, entfernen. Den Rest in sehr feine Streifen schneiden oder fein hacken. Butter in einer Pfanne schmelzen. Zwiebel- und Knoblauchstücke darin anschwitzen. Geschnittene Triebe zugeben, unter ständigem Rühren braten, bis die Blattstreifen zusammengefallen und die Stiele gar sind. Leicht salzen und pfeffern, einige Minuten abkühlen lassen.

Ofen auf 210 Grad vorheizen. Blätterteig mit anhaftendem Backpapier zurecht schneiden und eine kleine Tarte- oder Wähenform (20 cm Durchmesser) damit auslegen. Milch, Sahne und Ei mit etwas Salz und wenig Muskat gut verquirlen. Mit dem abgekühlten Gemüse verrühren, in die Form giessen und auf der mittleren Schiene 25-30 Minuten backen. Lauwarm oder kalt servieren.


Anmerkung: Von einer gross gewachsenen Pflanze können alle 7-14 Tage frische Triebe geerntet werden. Durch den konstanten Rückschnitt verzweigen sie sich besser, was den meisten Gärtnern sehr entgegenkommt. Eine Chayote kann locker einen ganzen Obstbaum überwuchern, was die Ernte der Früchte etwas erschwert.... Tipp: Einfach mal in einer Kleingartenkolonie nachfragen, ob dort Chayot(t)en/Chouchous/Christophines angebaut werden und ihr ein paar Triebe haben könnt. Viele Gartenbesitzer nutzen sie nur als Zierpflanze oder Sichtschutz und wissen nicht, dass die Triebe essbar sind. 

Sonntag, 28. Oktober 2012

Drei Chouchous im Schnee


 Zu diesem Zeitpunkt sah das Schneetreiben ja noch ganz niedlich aus

 Schweinwoll liess sich durch den heftiger werdenden Schneefall naturellement nicht stören

 Aus welcher Richtung kam wohl der Wind?

 Herr C. musste wegen drohenden Erfrierungen aufgeben

 Der Beschützer des Gartenschlüssels 

 Kein Blumenstrauss für die Frau Mama

Dafür die letzten Chouchous * in einer Blitzaktion gerettet
Eine Tüte voll junger Triebe haben wir auch noch geerntet, daraus gibt's eine leckere Quiche

*Auch bekannt als: Chayot(t)e, Christophine, Choko oder Mirliton


Donnerstag, 31. Mai 2012

Grüsse aus dem Schrebergarten


 Wer braucht schon Rosen, wenn er ein halbes Feld voller Schnittlauchblüten haben kann?

 Sieht nach einer Rekordernte bei den weissen Himbeeren aus

 Noch ein paar schöne Tage und die Johannisbeeren werden rot, schwarz oder weiss

 Nicht ganz meine Farbe, aber trotzdem wunderschön

 Die über 50 Jahre alten Reben haben die eisige Kälte glücklicherweise überlebt

 Und die Zitronenmelisse ist auch wieder fit und munter 

Um welches Gemüse, welche Frucht oder welche Blume könnte es sich hier handeln?
Kleiner Tipp: Blumenkohl ist es nicht

Auflösung des Rätsels:
Gold-Schafgarbe

Freitag, 23. März 2012

Unser Schrebergarten - Teil 1


Putziges Unkraut

Es wird Frühling und der Schrebergarten erfordert momentan unsere volle Aufmerksamkeit. Wir haben in den letzten Tagen die hässliche Thuja-Hecke verschwinden lassen, zwei neue Obstbäume (Mirabelle und Aprikose) angepflanzt und müssen noch dringend den Kompost umsetzen. Im Anbau liegt der Schwerpunkt auf Fruchtgemüse und Kräutern. Allerdings keine Tomaten, die Braunfäule kann uns dieses Jahr mal im Mondschein begegnen. 

Aus Prinzip bauen wir keine Hybridsorten (F1) an. Ausserdem versuchen wir so oft wie möglich, Saatgut für die nächste Saison selber zu gewinnen. In unregelmässigen Abständen werde ich über die Entwicklung der Pflänzchen und meine Erfahrungen mit ihnen schreiben. Falls die Ernte gut ausfällt, würde ich im Herbst/Winter gerne Samen tauschen. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Hier mal eine kleine Auswahl der schon gesäten Sorten:

Kürbisse:
1. Marina di Chioggia
2. Uchiki Kuri (Hokkaidokürbis)

                                                                                                                                                   
Zucchini, Gurken und Melonen:
3. Weisse Gurke
4. Cousa Lebanese (libanesische Zucchini, hellgrün mit weissen Punkten)
5. Ronde de Nice (runde, gelb-grüne Zucchini)
6. Chinesische Landgurke (gelb-orange, bitterfrei)
7. Gelber Würzer (würzige Gurkensorte)
8. Crystal Apfelgurke (runde, weisse Früchte)
9. Boothby's Blonde (weiss-gelbe Gurke)
10. Minnesota Midget (frühe Honigmelone)
11. Melothria Scabra (Mexikanische Mini-Gurke)


Chili und Paprika:
12. Bolivian Rainbow (violett-grüne Blätter)
13. Starfish (weiss-grünes Laub)
14. Fish Pepper (duftet nach Cassis)
15. Mini Choco Paprika
16. Baby Bell (rote, würzige Mini-Paprika)
17. Madame Jeanette (sehr scharf)
18. Aji Dulce
19. Belgische Minipaprika, gelb
20. Jalapenos
21. Deutsche Minipaprika, rot


Mit wenigen Ausnahmen stammt das gesamte Saatgut von Herrn Hahm-Hartmann. Er ist seit 2003 in puncto Fruchtgemüse der Samenhändler meines Vertrauens. Auf seiner Internetseite findet man Saatgut und nützliche Informationen zu über 1000 Tomatensorten, Chilis, Paprika, Gurken, Melonen und u.s.w. 

                                                                               

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Kompostieren wird schick



Kompostkübel sind nützlich, aber laaaangweilig. Abhilfe kommt in Form von wetterfesten Autostickern.
Findet man in jedem Baumarkt oder bei diversen Anbietern im Internet.
Kostenpunkt: Günstig
(In meinem Fall waren es $5 für 5 Sticker inkl. Versand aus MY)
Freufaktor: Gross
Nebenwirkung: Garantiert neidische Blicke beim nächsten Kompostkübeltreffen