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Sonntag, 2. Juli 2017

Gebackener Auberginensalat mit würzigem Buttercouscous



Das Thermometer zeigte vorgestern Abend nur noch 19 Grad an. Kommentar meinerseits: Endlich! Juhui! Kommentar Herr C.: Verdammt! Frostalaaaaaarm!... Als Reaktion darauf gierten wir beide nach einer warmen Mahlzeit. So landete der Auberginensalat direkt auf den Tellern, ohne Zwischenhalt zum Abkühlen. Ein Hochgenuss, besonders mit dem ebenfalls noch heissen Buttercouscous als Begleitung. Und die Reste, die es gestern zimmerwarm als Mittagessen gab, waren nicht minder köstlich. 


Für 4 Personen:

  • 1,4 Kilo grosse, feste Auberginen
  • 5 mittlere Tomaten (ca. 400 gr)
  • 3 rote Spitzpaprika (ca. 300 gr)
  • 10 kleine Schalotten
  • 6 Knoblauchzehen
  • 2 El Rapsöl
  • 2 Prisen Kreuzkümmel, frisch zermörsert
  • Salz

Ofen auf 230 Grad vorheizen und einen grossen Bräter (ca. 40 x 25 cm) bereitstellen. Auberginen waschen, Stiele entfernen und in 3-4 cm dicke Scheiben schneiden. Die Scheiben vierteln und in eine Salatschüssel geben. Tomaten waschen, Stielansätze entfernen und achteln. Paprika waschen, putzen und in jeweils 12 Stücke zerteilen. Schalotten schälen und halbieren. Knoblauchzehen schälen und leicht anquetschen. Alles zu den Auberginen in die Schüssel geben und mit dem Rapsöl, dem Kreuzkümmel und reichlich Salz vermischen. In die ofenfeste Form umfüllen und so verteilen, dass die Gemüsestücke möglichst nicht übereinander liegen. Gitter mit der Form auf der mittleren Schiene einschieben und ca. eine Stunde backen, bis das Gemüse weich und stellenweise gebräunt ist. Zwischendurch 2-3 mal umrühren, damit alles gleichmässig gart. Unterdessen die Sauce und den Couscous zubereiten.


Sauce:

  • 1 El ungarische oder türkische Paprikapaste (scharf oder nicht scharf, it's up to you)
  • 1 El Granatapfelmelasse
  • 3 El Wasser
  • 1/2 Tl Sumach
  • Salz, schwarzer Pfeffer
  • ein paar Blätter frische Petersilie, zwei Dillzweige, ein paar Blättchen Nanaminze 

Alle Zutaten bis und mit Sumach vermischen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Kräuter fein hacken und zur Seite stellen. Sobald das Gemüse aus dem Ofen kommt, direkt mit der Sauce und den Kräutern vermischen. Abschmecken und heiss servieren. Oder im Bräter auf Zimmertemperatur abkühlen lassen. 


Couscous:

  • 350 ml Wasser
  • Salz
  • 1/2 Tl getrockneter Oregano, fein zerrieben
  • 350 ml Couscousgries (io: halb Vollkorn)
  • 2-3 El Butter

Wasser zum Kochen bringen, Salz und Oregano zugeben. Herd ausschalten und den Couscousgries einrühren. Küchentuch über den Topf legen, Deckel draufdrücken und vom Herd nehmen. 5-10 Minuten ziehen lassen. Nach der Ziehzeit Butterflöckchen auf der Oberfläche verteilen. Couscous mit einer Gabel auflockern und zuletzt vorsichtig umrühren, damit die Butter gleichmässig verteilt wird. Ebenfalls heiss oder zimmerwarm servieren.

Dienstag, 8. Dezember 2015

Auberginenfrikassee



Zehn Minuten vor Ladenschluss fiel mir plötzlich ein, dass ich für den nächsten Tag noch einen Würfel Hefe besorgen musste. Also auf's Velo geschwungen, in Lichtgeschwindigkeit zum Laden geradelt und dort gleich die Richtung zum Kühlregal eingeschlagen. Dabei kam ich an der Gemüseauslage vorbei, wo viele Packungen zum halben Preis angeboten wurden. Der Blumenkohl sah schon recht lädiert aus, Lauch hatte ich noch, aber das Körbchen mit den Auberginen wollte unbedingt mit. Genau so wie der Rotkohl, rote Spitzpaprika und ein Schälchen Cherrytomaten. Die Rettungsaktion kostete mich knapp drei Franken und versorgte uns während den nächsten zwei Tagen mit Vitaminen. Aus dem Rotkohl wurde zusammen mit Randen und Lauch ein genialer Coleslaw, Paprika und Champignons ergaben ein nettes Pfannengericht. Nur die Tomaten und Auberginen lagen immer noch in der Obstschale. Wäre ich alleine gewesen, hätte ich die Auberginen gebraten und mit Miso glasiert, aber wenn Herr C. mitisst, müssen sie immer schön unauffällig auf den Teller geschmuggelt werden. Die Lösung: Auberginenfrikassee, frei nach einem Rezept aus dem Hiltl-Kochbuch von 1998. Zusammen mit Polenta Taragna, verputzte auch der Chef des Hauses genüsslich eine doppelte Portion davon. Gutes Kind. :-)


Für 4 Personen:

  • 2 mittelgrosse Auberginen (ca. 800 gr)
  • 1,5 Tl Salz
  • 2 El Olivenöl
Auberginen waschen, putzen und in ca. 1,5 cm grosse Würfel schneiden. In ein Salatsieb geben, mit dem Salz bestreuen, durchmischen und 20 Minuten Wasser ziehen lassen. Sauberes Küchentuch oder -papier ausbreiten, Auberginenwürfel darauf verteilen und trocken tupfen. Öl in einer grossen Pfanne erhitzen, Auberginenwürfel darin rundum braun anbraten. Aus der Pfanne nehmen und zur Seite stellen.

  • 1 El Butter
  • 4 Schalotten, fein gehackt
  • je 1/2 Tl getrockneter Majoran, Thymian, Oregano & Bohnenkraut
  • 1,5 El Tomatenmark
  • 1,5 El Paprikapaste
  • 125 gr Cherrytomaten, in kleine Stücke geschnitten
  • 100 ml Weisswein
  • 1 Dose Pelati, zerkleinert (400 gr)
  • 250 ml Wasser
  • 1 Tl Roh- oder Kokosblütenzucker
  • 1 Tl Malzkaffeepulver
  • Salz, Pfeffer
  • 125 ml Sahne

Pfanne auswischen, Butter darin schmelzen. Schalottenstücke anschwitzen, Kräuter zugeben, kurz durchrühren. Paprika- und Tomatenpaste in die Pfanne geben, eine Minuten mitbraten. Tomatenwürfel dazu, ebenfalls eine Minuten braten. Mit Weisswein ablöschen, einkochen lassen und dann Pelatiwürfel samt Flüssigkeit, Wasser, Zucker und Kaffee einrühren. Salzen, Deckel auflegen und 15 Minuten auf mittlerer Stufe köcheln lassen. Sahne und gebratene Auberginenwürfel unterrühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Deckel wieder auflegen und auf der ausgeschalteten Platte noch 5 Minuten ziehen lassen. Heiss mit Reis, Couscous oder Polenta servieren.


Sonntag, 12. Juli 2015

Menu Selbdritt Vorspeise: Melanzane con Salsa di Sarde



Achtung, Achtung: Wegen akutem Zeitmangel und diversen anderen Problemchen, ist dieser Beitrag äusserst minimalistisch gehalten. 

Die Vorspeise, Auberginen mit Sardinensauce, wird bei mir serviert.
Den Hauptgang, Maispoularde mit Erbsen-Kartoffelstampf und Kardamom-Rüebli, gibt's bei lieberlecker
Und last, but not least: Schokoladentörtchen von se Guru himself, lamiacucina.

Meine Herren, es war mir eine Ehre.


Für die Sauce (ausreichend für 4-6 Portionen):

  • 1 Dose richtig gute Sardinen in Öl (80 gr Abtropfgewicht)
  • 40 gr Doppelrahmfrischkäse
  • 100 gr griechischer Joghurt (6% Fett)
  • 1/2 El Weisswein 
  • wenig fein abgeriebene Zitronenschale
  • (Kräuter)Salz, Pfeffer
  • 2 mittlere Gewürzgurken, bevorzugt selbst eingelegt

Sardinen in einem Sieb abtropfen lassen. Eventuell anhaftende Haut entfernen. In eine Schüssel umfüllen und mit einer Gabel ganz fein zermusen. Frischkäse und Joghurt zum Fisch geben und gut verrmischen. Mit Weisswein, Zitronenschale, Salz und Pfeffer nach Geschmack würzen. Falls die Sauce zu dick geraten ist, etwas mehr Joghurt und/oder 1-2 Tl Wein oder Wasser untermischen. Zur Seite stellen und durchziehen lassen, bis die Auberginen fertig sind. Gewürzgurken trocken tupfen und in kleine Würfelchen schneiden. 

  • pro Person eine halbe Aubergine (ca. 150 Gramm)
  • mildes Oliven- oder Rapsöl 
  • frisches Basilikum

Ofen auf 210 Grad vorheizen, Backblech mit Backpapier belegen. Auberginen waschen und die Enden kappen. In fingerdicke Scheiben schneiden und beidseitig mit Öl bepinseln. Pro Person rechnet man mit 4-6 Scheiben, je nach Grösse. Auf dem Backblech verteilen, leicht salzen und auf der mittleren Schiene einschieben. So lange backen, bis die Scheiben gebräunt und weich sind. Das dauert je nach Ofen etwa 15-20 Minuten. Auberginenscheiben auf Zimmertemperatur abkühlen lassen. Auf jeden Teller 4-6 Scheiben legen, grosszügig mit der Sardinensauce nappieren, mit reichlich Gurkenwürfelchen bestreuen und mit ganzen oder grob zerzupften Basilikumblättern garnieren.

Und ab damit zum Flotten Dreier von bushcooks kitchen, gehostet von Zorra.


Donnerstag, 4. Juni 2015

Kosovarisches Ajvar



Drei Jahre nach Beendigung des Kosovo-Krieges, bereiste ich dieses kleine Land und durfte dabei nicht nur unglaublich freundliche, offene Menschen kennenlernen, sondern auch diverse landestypische Spezialitäten. Oft wurden wir spontan eingeladen, obwohl die meisten Leute nicht wussten, wie sie uns überhaupt verköstigen sollten. Es fehlte an allen Ecken und Enden. An einem Tag wurde der Strom für einige Stunden unterbrochen, am nächsten Tag die Wasserzufuhr. Fleisch war für ganz spezielle Gelegenheiten vorbehalten. Kein Wunder, denn für den Preis eines Huhns hätte man sich auch ein Monatsticket für den Überlandbus kaufen können. Gemüse und Obst wurden meist über den Gartenzaun hinweg getauscht. Es gab nur, was gerade Saison hatte. Dazu reichlich Weissbrot, unsere Gastgeber rechneten immer mit einem ganzen Laib pro Person und Hauptmahlzeit. Damit wurden sämtliche Gerichte "gestreckt", denn Brot war spottbillig. Alle entschuldigten sich unentwegt für das ärmliche Essen, welches in ihren Augen für Gäste absolut unzureichend war. Furchtbar beschämt, beeilte ich mich immer (hoffentlich glaubhaft) zu versichern, dass die mit mir geteilten Speisen köstlich und mehr als angemessen seien. (Und glücklicherweise musste ich nur ein einziges Mal schwindeln, die Bananencrèmetorte schmeckte wirklich nach Rasierschaum).

Zwei Gerichte sind mir dabei ganz speziell im Gedächtnis geblieben. In Hühnerfett gebratene Kartoffeln und das vorher gereichte Ajvar. Natürlich mit Gemüse aus dem eigenen Garten zubereitet, serviert mit Schafskäse von der Nachbarin. Wir sassen auf Bodenkissen, rissen kleine Stücke vom obligatorischen Weissbrot ab, tunkten es in die grosse Schale voller Dip und genossen dazu ein Stückchen bröckeligen, scharf-salzigen Feta. Das Rezept wurde freudig geteilt, allerdings ohne Mengenangaben, denn die Köchin hantierte ohne Waage oder Messbecher in ihrer winzigen Küche mit Holzherd. Ein bisschen von dem, ein bisschen hiervon und bloss nicht zuviel davon. Es kostete mich beinahe ein Jahrzehnt, bis ich hinter die richtigen Mengen und die beste Vorgehensweise kam. Eigentlich bereite ich es nur im Sommer zu, wenn ich möglichst viele Zutaten aus unserem Garten verarbeiten kann. Doch gestern musste es einfach dieser Dip sein, nichts anderes hätte zu dem guten Brot und dem eisgekühlten Peja-Bier gepasst. 


Für 4 Personen als Vorspeise oder für 8 als Apéro:

  • 1 Aubergine, ca. 320 gr
  • 2 rote Spitzpaprikas, ca. 250 gr
  • 8 Cherrytomaten, ca. 120 gr
  • 1 mittlere Zwiebel, ca. 70 gr
  • 3 grosse Knoblauchzehen, geschält und mit dem Messerrücken zerdrückt
  • 1 grosszügiger Schuss Olivenöl
  • ca. 1/2 Tl grobes Meersalz
  • 1/2 Tl türkische oder ungarische Paprikapaste
  • Pfeffer, Sumach
  • 1 Tl Granatapfelmelasse (z.B. von Chtoura

Gemüse waschen, putzen und in kirschgrosse Stücke schneiden. Möglichst in einer Lage in einer kleinen Auflaufform (ich nehme dafür meine Brownieform) verteilen. Mit Olivenöl übergiessen, gut durchmischen, salzen und auf der mittleren Schiene bei 220 Grad etwa 35-40 Minuten backen. Zwischendurch 3-4 mal umrühren, damit nichts anbrennt. Die Stücke sollten weich und stellenweise gebräunt sein. Aus dem Ofen holen, etwa 20 Minuten abkühlen lassen, in den Mixbecher schaufeln und nicht ganz glatt pürieren. Mit Paprikapaste, Pfeffer, Sumach, Granatapfelmelasse und evt. mehr Salz abschmecken. Mit frischem Bauern- oder Sauerteigbrot und einem Schälchen zerkrümeltem Schafskäse zum Bestreuen servieren. Im Kühlschrank aufbewahrt, hält sich das Ajvar etwa eine Woche.