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Donnerstag, 1. Mai 2025

Cuisine du Placard: Hirsesuppe mit Gemüse


Cuisine du Placard ohne grossen Aufwand: Hirse, Morga Gemüsebrühepulver, diverse Gewürze und getrocknete Gartenkräuter stehen in unserem Vorratsschrank stets in Griffweite. Die restlichen Zutaten finden sich im Gemüsefach des Kühlschranks. Wichtig: Die Hirse soll zerfallen, das Gemüse hingegen noch etwas Biss haben.

Für 4 Personen:
  • 120 gr Hirse (io: Alnatura Goldhirse aus Österreich)
  • 500 ml Gemüsebrühe
  • 1/4 Tl Pho Gewürzmischung oder Garam Masala

Hirsekörner in ein Sieb geben, gründlich heiss abspülen. Abtropfen lassen und in einer beschichteten Pfanne hellbraun rösten. Gemüsebrühe zugiessen, Gewürzmischung einrühren und die Hirse 10 Minuten vorkochen. Unterdessen das Gemüse rüsten.

  • 750 ml Gemüsebrühe
  • 3 Karotten
  • 2 Schalotten
  • 1 grosser Fenchel
  • 1 kleine Lauchstange
  • 1/2 Tl getrocknete Dillblättchen
  • reichlich schwarzer Pfeffer (io: Pesteda)
  • 250 ml Milch
  • Kräutersalz

Bouillon in einem Topf zum Kochen bringen. Gemüse der Reihe nach rüsten, in kleine Stücke schneiden und vorzu in die Suppe schubsen. Vorgekochte Hirse samt Flüssigkeit unterrühren, mit Dill und Pfeffer würzen. So lange kochen, bis das Gemüse gar ist aber noch Biss hat. Milch zugiessen, nachwürzen, heiss servieren. Auch eine gute Kombi: Muskatnuss & Bohnenkraut. Oder Majoran und Paprikaflocken statt Dill und Pfeffer. Wer hat, garniert die Suppe noch mit Schnittlauchröllchen aus dem TK oder frisch von der Fensterbank.

Sonntag, 10. März 2024

Cuisine du Placard: Blitzschnelle Dinkelpolenta aka Mock Mash

Ein typisches "Hätte ich doch..." Bild. Hätte ich doch einen Krater aus der Dinkelpolenta geformt und den Blackened Seitan mit der Sauce in der Mitte drapiert.... Hätte ich doch eine bunte Schüssel anstatt den langweiligen Suppenteller genommen.... Hätte ich doch die quitschgrünen Kefen als Farbtupfer dazugelegt.... Hätte ich doch lieber die Reste abgelichtet, dann wäre die fotografierte Portion nicht komplett ausgekühlt.... Hätte, hätte, Fahrradkette. Vergesst das Foto. Wichtig ist nur: Weder mit Muskatnuss noch mit Butter sparen.

Für 2 Personen:

  • 300 gr Milch (io: Emmi Good Day laktosefrei - kaum süss, ideal für salziges Zeuch)
  • 200 gr Wasser
  • Kräutersalz
  • reichlich frisch geriebene Muskatnuss
  • 100 gr Dinkelgriess
  • 25 gr Butter - oder mehr, ganz nach Belieben
  • eine Prise schwarzer Pfeffer (io: eine grosszügige Prise Pestedà)
  • 2- 3 El geriebener Sbrinz oder Parmesan, optional (io: ohne, war nix mehr da)

Milchwasser mit ausreichend Salz aufkochen. Muskatnuss mit dem Griess verrühren. Unter stetem Rühren in die kochende Flüssigkeit einrieseln lassen. Mit dem Schwingbesen etwa 4 Minuten rührkochen, bis der Griess blubbert und eine weiche Kartoffelstockkonsistenz angenommen hat. Herd ausschalten. Butter und Käse, falls verwendet, untermischen. Vom Herd ziehen, Deckel auflegen und dem Dinkelgriessbrei ein bis zwei Minuten zum Nachquellen gönnen. Er sollte nicht zu flüssig und nicht zu fest sein, sonst beim nächsten Mal die Griessmenge um ein paar Gramm erhöhen oder verringern. Heiss auf den Tisch stellen. Kann man problemlos pur löffeln oder z.B. mit TK-Rahmspinat und einem Spiegelei garnieren. Ein Salat vorneweg wäre ideal. Reste schmecken auch zimmerwarm und am nächsten Tag in der Lunchbox. Idee geklaut bei Nigella Lawson.

Sonntag, 3. März 2024

Cuisine du Placard: Oranges Massamancurry, vegan


Es hat mich wieder einmal erwischt. Husten, Kopfschmerzen, Schnupfen und so weiter und so fort. Wer auch immer Erkältungen erfunden hat, soll im untersten Höllenkreis schmoren. Mit einer ewig triefenden Nase, ohne Taschentücher in Reichweite.... Apropos Hölle: Herr C., der schlechteste Krankenpfleger aller Zeiten, ist mittlerweile auch ein miserabler Koch. Als ich ihn kennenlernte, konnte er etwa fünf Gerichte von Grund auf zubereiten. Doch diese Fähigkeit scheint er in den Jahren unseres Zusammenseins komplett verloren zu haben. Vielleicht auch besser so. Seine chaotische Küchennutzung wäre irgendwann - eher früher als später - ein Trennungsgrund gewesen. Um auf den Punkt zu kommen: Seuche hin oder her, selber kochen ist angesagt. Einfach, schnell und mit Zutaten, die sich alle in der Küche verstecken. Egal, ob im Vorratsschrank, im Kühlschrank oder im TK. Das nennt sich Cuisine du Placard, improvisieren mit dem, was man zur Hand hat. 

Für 2-4 Personen, je nach Beilage:

  • 1 El Öl
  • 1 daumengrosses Stück Ingwer
  • 4 Knoblauchzehen
  • 1 mittlere Zwiebel
  • Massamancurrypaste nach Bedarf (io: ca. 1 Tl, Cock Brand ohne Zusätze)
  • bombierter 1/2 Tl Kurkumapulver
  • 500 gr Karotten
  • hahnenheisses Wasser
  • Salz
  • 220 gr gekochte Kichererbsen (io: dm Bio im Glas)
  • 400 ml / eine Dose Kokosmilch
  • 1 grosse Süsskartoffel
  • Kokoszucker, Limettenscheibe & Cristaux d'huiles essentielles Coriandre zum Abschmecken

Öl in einem Bräter warm werden lassen. Unterdessen Ingwer, Knoblauch und Zwiebel schälen. Ingwer in dünne Scheiben schneiden, Zwiebel grob zerkleinern, Knoblauchzehen ganz lassen. Alles in den Zerkleinerer umfüllen und zu einer glatten Paste mixen. Im Öl bei mittlerer Hitze anschwitzen, bis der beissend rohe Geruch verflogen ist (riecht man sogar mit verstopfter Nase). Ab und zu umrühren. Sobald die Pfanneninhalt fein duftet, Currypaste und Kurkuma einrühren. Während die Paste gart, die Karotten schälen, von den Enden befreien, der Länge nach vierteln und in etwa kichererbsengrosse Stücke schneiden. In die Pfanne schubsen. Hitze hochdrehen und die Karotten knapp mit Wasser bedecken. Salzen und kurz vorkochen. Kichererbsen in ein Sieb schütten, gründlich abbrausen und kurz abtropfen lassen. Zu den Karotten in die Pfanne befördern. Sobald die Karotten weicher werden, Kokosmilch zugiessen. Deckel drauf und weiterkochen. Die Süsskartoffel schälen und in etwa doppelt so grosse Würfel wie die Karotten zerteilen. Zusammen mit einem Teelöffel Kokoszucker zum Pfanneninhalt geben. Noch ein paar Minuten kochen, bis das Gemüse weich aber nicht matschig ist. Mit Salz, Kokoszucker, Limettensaft und Cristeaux d'huiles Coriandre oder frischen Korianderblättchen vollenden. Mit Reis oder Naan servieren. Sättigt und schmeckt aber auch ohne Beilage(n).

Mittwoch, 22. März 2023

Cuisine du Placard: Ramenähnliche Slurpsuppe

Die Temperaturen steigen, die Sonne zeigt sich öfter und mein Körper verlangt gierig nach Frühlingsgrün aus dem Garten (Giersch! Schaumkraut! Junger Löwenzahn!). Das gestrige Schmuddelwetter aber hat uns die Lust auf einen Gartenbesuch gründlich vermiest. Schnee im März. Total unnötig. Regen würde völlig ausreichen, wir wohnen schliesslich nicht in einem Skigebiet. Hmpf. Um den Magen trotzdem zufriedenzustellen, gab's wieder einmal eine Suppe aus Zutaten, die im Vorrats- und Kühlschrank herumlungerten. Achtung: Suchtpotential!

Für zwei hungrige Menschen:

  • 150 gr Ramen- oder Reisnudeln
  • 600 ml Hühnerfond, selbst gekocht oder aus dem Glas (io: Gerippe vom Brathuhn ausgekocht)
  • ein fünf Zentimeter breites Stück grüne Lauchstange oder zwei Frühlingszwiebeln, dünn geschnitten
  • 2 Knoblauchzehen, fein gerieben
  • ein mirabellengrosser Knubbel junger Ingwer, fein gerieben
  • 2 El Sojasauce
  • 1 El Reisessig
  • 1/8 Tl Chiliflocken (wenn Herr C. mitisst 1/2 Tl milde Paprikaflocken & Prise Isot Biber)

Nudeln nach Packungsanleitung garen. Kalt abspülen und bis zur Verwendung abgedeckt zur Seite stellen. Nebenbei alle oben aufgezählten Suppenzutaten zusammen kochen, bis die Lauchstücke gar sind.

Unterdessen Tahin und Erdnussmus mit einem Gutsch heisser Suppe in einem Schälchen glatt rühren. In den Suppentopf löffeln, danach die Sojamilch zugiessen. Salzen und fünf Minuten köcheln. Achtung: Sojamilch schäumt auf! Zuletzt das Sesamöl unterrühren und die Suppe mit dem Stabmixer glatt pürieren. Abschmecken. Nudeln auf zwei Suppenschalen verteilen, mit der kochendheissen Slurpsuppe übergiessen. Falls vorhanden, mit Korianderblättchen garnieren. Passend wären auch Thaibasilikumblättchen, dünne Chiliringe, Chiliöl, frittierte Zwiebel- oder Knoblauchstücke und so weiter und so fort. Tut euch keinen Zwang an. Vegane Variante: Hühnerfond durch Shiitake Dashi ersetzen (Parmesanrinde weglassen und am Schluss einen Pilz mitpürieren).

* Die Korianderblätter können durch eine kleine Korianderwurzel, z.B. aus dem TK, ersetzt werden. Wurzel gründlich reinigen und der Länge nach aufschneiden. Gleichzeitig mit dem Lauch im Hühnerfond versenken. Vor dem Pürieren entfernen. Die von mir verwendeten Korianderkörnchen habe ich mit dem Sesamöl einpüriert.

Sonntag, 4. Dezember 2022

Cuisine du Placard: Kichererbsennockerln, fluffig & glutenfrei

Zweiter Advent. Immer noch keine Keksbacklust in Sicht. Gestern: Grau. Heute: Grau und regnerisch. Bei Winterblues hilft Kochen. Möglichst einfache, bunte, sättigende Suppen zum Beispiel. Letzten Sonntag war es eine Süsskartoffel-Kürbis-Suppe mit Sambal Manis, einer vergleichsweise milden indonesischen Gewürzpaste. Gestern war ich den Tag über mit Schwesterherz und dem Grossneffen unterwegs. Brunchen, Weihnachtsmarkt, einkaufen, spazieren. Abends, nach dem Auspacken der Einkäufe festgestellt, dass ich mit dem höchst erfreuten Kleinen die Gemüseabteilung zwar gründlichst unter die Lupe genommen hatte (...Guck, das sind Auberginen. Und das ist Blumenkohl. Und das kennst du auch, gell? Rüebli. Riesenrüebli, grosse Rüebli, kleine Rüebli, Minirüebli...), aber, abgelenkt durch die Bespassung, nur eine Tüte Rosenkohl im Einkaufswagen gelandet ist. Kohl in Ehren, aber Kohlsuppe? Nein, danke. Wie so oft, half mir Tante Pinterest aus der Klemme. Ein Rezept von Molly Yeh sollte es sein, Chickpea Matzo Ball Soup. Alle Zutaten waren vorhanden, Cuisine du placard par excellence. Natürlich mit ein paar Ergänzungen wie reichlich Kurkuma, Ingwer und Pho-Gewürzmischung in der Brühe. Das Klösschenrezept habe ich fast unverändert übernommen. Nächstes Mal würde ich die Menge für mich alleine, Herr C. weilt ja geschäftlich in Graubünden, halbieren und stärker würzen: Einen halben Teelöffel Kräutersalz plus reichlich frisch geriebene Muskatnuss. Prädikat: Adventsblueskiller.

Ergibt etwa 20 Stück, die locker für 4 Personen ausreichen:

  • 120 gr Kichererbsenmehl (io: Alnatura)
  • 1,5 Tl Weinsteinbackpulver
  • 3/4 Tl Salz (io: Herbamare)
  • drei Umdrehungen Pfeffer aus der Mühle
  • 2 grosse Eier (io: 3 Junghenneneier, 125 gr ohne Schale)
  • 25 gr Erdnussöl

Mehl, Backpulver, Salz und Pfeffer in einer kleinen Tupperschüssel mit einem Schwingbesen gründlich vermischen. Eier und Öl zugeben, mit einer Lochkelle zu einem schwer reissenden, klebrigen Teig verrühren. Schüssel mit dem Deckel verschliessen und die Masse mindestens drei Stunden - gerne auch über Nacht - im Kühlschrank parkieren. In einem möglichst breiten Topf (io: Bräter, 32 cm Durchmesser), mindestens eine Handbreite Wasser zum Kochen bringen. Einen flachen Teller kalt abspülen, tropfnass bereit stellen. Mit einem kalt abgespülten Esslöffel etwa mirabellengrosse Teighäufchen abstechen und mit nassen (!) Händen zu runden Bällchen formen. Auf dem feuchten Teller nebeneinander platzieren. Sobald das Wasser im Topf kocht, Platte auf halbe Leistung zurückschalten (io: Stufe 5 von 9). Bällchen einzeln ins Wasser schubsen. Wenn sie am Teller und/oder aneinander kleben, einen kalt abgespülten Gummispatel einsetzen. Sobald die Bällchen alle an der Oberfläche schwimmen, Hitze auf die kleinste Stufe zurückdrehen (io: 1-2) und den Deckel auflegen. Das Wasser soll während der gesamten Garzeit nur noch minimal simmern, d.h. ab und zu ein einsames Blubb reicht völlig aus. Bällchen nach ein paar Minuten vorsichtig mit einem Löffel umdrehen. Insgesamt etwa 20 Minuten ziehen lassen. Ein Klösschen vorsichtig aus dem Wasser heben und auf einem Teller halbieren. Ist es innen durchgehend hell und fluffig, dann sind die Kichererbsenklösschen fertig. Falls in der Mitte noch ein harter Kern vorhanden ist oder gelbe Streifen zu sehen sind, die Garzeit um ein paar Minuten verlängern. Während die Klösschen im Topf weilen, nebenbei Suppe oder Brühe zubereiten. Die fertigen Kichererbsennockerln sind recht fragil, daher vorsichtig mit einem Schaumlöffel in die Suppenschalen umplatzieren. Mit der kochendheissen Suppe/Brühe bedecken und sofort servieren. Die Nockerln lassen sich auch prima vorbereiten: Einen grossen, flachen Teller einölen. Bällchen einzeln aus dem Wasser fischen, gut abtropfen lassen. Nebeneinander auf den Teller legen und unbedeckt komplett auskühlen lassen. Die Klösschen in eine breite Lunchbox umfüllen und maximal drei Tage im Kühlschrank aufbewahren. Vor dem Servieren mindestens zehn Minuten in der heissen Brühe/Suppe auf dem Herd durchwärmen. P.S.: Die Nockerln nehmen eventuell beim Aufwärmen die Farbe der Flüssigkeit an, in der sie herumschwimmen. Bei mir: Kurkumagelb. Auch hübsch.

Anmerkung: Die Zubereitung hört sich kompliziert an, ist aber, wenn man meine Anleitung genau befolgt, quasi narrensicher. Good to know: Die Bällchen verzigfachen ihr Volumen im Wasser. Im Zweifelsfall lieber mit zwei Töpfen arbeiten oder die Klösschen nacheinander garen, statt sie in einen zu kleinen Topf zu quetschen. Eigentlich müssten die Dinger ja Kichererbsenwölkchen heissen, so fluffig, schwammig und zart wie sie sind. Geschmacklich sind die Nockerln ohne zusätzliche Würzung eher auf der neutralen Seite. Um den minimalen Kichererbsengeschmack zu überdecken, könnte man den Teig aromatisieren (z.B. mit getrockneten Kräutern).

Sonntag, 5. Juni 2022

Cuisine du Placard: Dahi Aloo - Kartoffelcurry mit Joghurt

 
Letzten Sonntag, am Geburtstagsessen des Herrn C., erschien Schwesterherz mit einer leichten Erkältung. Kein Grund zur Panik, das Gelage fand unter freiem Himmel statt. Kurz darauf stellte sich bei einem Arztbesuch heraus, dass sie sich keine Grippe sondern eine Bakterienherde eingefangen hat. Und nun ratet mal, wer neben ihr sass und seit vier Tagen flach liegt.... Das Kartoffelcurry hatte ich am Tag vor dem Seuchenausbruch gekocht und die Reste in den folgenden Tagen aufgewärmt. Sobald ich wieder beschwerdefrei am Herd stehen kann, d.h. ohne Fieber, Schwindelanfälle, Kopfweh und Husten, wird das Curry gleich nochmal zubereitet. Es ist würzig und trotzdem mild genug für Herrn C., der sich am Kochtag freudig eine zweite Portion auf den Teller geschaufelt hat. Alle, die es etwas schärfer mögen, rühren mit den Kartoffeln einen halben Teelöffel Chilipulver unter. Die tiefgekühlten Erbsen sind übrigens optional, aber nicht nur optisch eine feine Ergänzung.

Für 4 Portionen:

  • 6 mittelgrosse Kartoffeln, geschält und in je 16 Stück zerteilt (io: mehligkochende Sorte)
  • 1 El Ghee 
  • 1 Tl Korianderpulver
  • 1/2 Tl braune Senfkörner
  • 1/2 Tl Kreuzkümmel, gemahlen
  • 1/2 Tl Kurkumapulver
  • 1/2 Tl Garam Masala
  • eine grosszügige Prise Asafoetida
  • ein walnussgrosses Stück junger Ingwer, fein gerieben
  • etwa 350 ml hahnenheisses Wasser
  • Salz
  • 150 gr Joghurt (io: 3,5% Fett, laktosefrei) 
  • zwei Handvoll feine TK-Erbsen
  • Korianderblättchen zum Garnieren (io: zuletzt ein paar Korianderkrümel untergerührt)

Kartoffeln schälen. Jede Kartoffel in 16 Stücke zerteilen. Ghee in einer grossen Pfanne mit hohem Rand auf mittlerer Stufe zerlassen (io: Stufe 6 von 9). Gewürze in das zerlassene Ghee streuen und ohne zu rühren kurz anrösten. Wenn der Pfanneninhalt fein duftet, Kartoffeln und Ingwer zugeben. Rührbraten, bis die Kartoffelstücke rundum von der Gewürzmischung bedeckt sind. Hitze hochdrehen und soviel hahnenheisses Wasser zugiessen, bis die Kartoffelstücke ganz knapp bedeckt sind. Kräftig salzen, Deckel auflegen und so lange kochen, bis die Kartoffeln weich sind. Joghurt direkt im Becher mit vier Esslöffel heisser Flüssigkeit aus der Pfanne verrühren. Joghurtmischung in die Pfanne löffeln. Das Curry langsam unter ständigem Rühren wieder zum Kochen bringen, eine Minute köcheln. Erbsen einrühren und abschmecken (io: zwei Prisen Kokoszucker & Bio Orient Salz). Zugedeckt zehn Minuten durchziehen lassen. Mit Cashew-Butter-Reis (ohne Currypulver und Kurkuma) oder Methi Parata (Pfannenbrote mit Bockshornklee) geniessen. Reste halten sich mind. drei Tage im Kühlschrank. Vegane Variante: Ghee durch Öl ersetzen und Joghurt durch Kokosjoghurt, z.B. von The Coconut Collaborative.

Sonntag, 15. Mai 2022

Cuisine du Placard: Türkischer Bulgursalat, würzig & vegan

Ein praktischer Sommersalat, der beliebig abgewandelt werden kann. Eine überschüssige Paprikaschote? Klein würfeln und untermischen. Übrige Walnüsse? Grob hacken, anrösten, vor dem Servieren über den Salat streuen. Oder geröstete Mandelblättchen unterrühren. Die Kräuter auf der Terrasse benötigen einen Rückschnitt? Grünzeug fein hacken und rein damit. Einen einsamen Rest Feta im Kühlschrank gefunden? Drüberkrümeln. Njamm!

Für 2-3 Personen (inkl. Reste für die Lunchbox):

  • 300 gr Wasser
  • 1/2 Tl Kräutersalz (io: Herbamare)
  • 200 gr feiner, heller Bulgur (io: Duru Köftelik Bulgur)

Wasser mit Salz in einem Topf zum Kochen bringen. Wenn das Wasser zu Blubbern beginnt, den Topf vom Herd ziehen. Bulgur schnell mit einer Gabel einrühren. Deckel auflegen und den Bulgur mindestens 10 Minuten quellen lassen. Unterdessen die restlichen Zutaten abmessen und vorbereiten.

  • 2 El Olivenöl
  • 2 grosszügige El Tomatenmark 
  • 2 El Granatapfelmelasse (io: Chtoura)
  • 1 El Paprikamark (io: mildes ungarisches aus der Tube)
  • 1 Tl Paprikapulver (io: halb edelsüss, halb geräuchert)
  • 1 Tl Sumach
  • 1/2 Tl gemahlener Kreuzkümmel 
  • 1/4 Tl Zimtpulver
  • 1/4 Tl Pimentpulver
  • 1/4 Tl getrocknete Bohnenkrautblättchen
  • 1/8 Tl schwarzer Pfeffer aus der Mühle (io: Kampot)
  • eine grosszügige Prise Cayennepfeffer
  • 1 Zehe junger Knoblauch, optional

In einer mindestens zwei Liter fassenden Rührschüssel alle Zutaten bis und mit Cayennepfeffer verrühren. Knoblauch, falls verwendet, fein zermusen und untermischen. Bulgur mit einer Gabel auflockern, in die Rührschüssel umfüllen. Ein paar Minuten kräftig mit (behandschuhten) Händen oder den Knethaken des Rührgeräts vermengen. Die Konsistenz sollte an feuchten Sand erinnern. Falls die Masse zu trocken scheint, esslöffelweise kaltes Wasser unterrühren. Gegebenenfalls nachsalzen und -würzen.

  • 1 kleine rote Zwiebel oder zwei Frühlingszwiebeln
  • eine kleine Handvoll Petersilienblätter, abgebraust
  • 6 frische Minzeblätter oder 1/4 Tl getrocknete Nanaminze
  • eine kleine Bio-Zitrone

Zwiebel sehr fein hacken, Frühlingszwiebeln in dünne Röllchen schneiden. Petersilie und Minzeblätter fein hacken. In die Bulgurmischung einkneten, zuletzt mit Zitronensaft abschmecken. Die Schüssel abdecken und dem Salat mindestens zwei Stunden im Kühlschrank zum Durchziehen gönnen. Der Bulgursalat lässt sich auch prima ein, zwei Tage vorher zubereiten. Bei uns gab's als Beilage einen einfachen Gurkensalat (dünn gehobelte Bio-Gurke, halbfett Crème fraîche, Zitronensaft, Dill, Salz), der wie die Faust auf's Auge gepasst hat. Die Knoblauchzehe würde ich unter der Woche weglassen, am Wochenende - besonders, wenn der Salat als Grillbeilage vorgesehen ist - ist sie aber eine herzlich willkommene Ergänzung.

Freitag, 15. April 2022

Cuisine du Placard: Shiitake Tom Kha in 15 Minuten

 

Cuisine du Placard? Wandschrankküche? Ergibt, wörtlich aus dem Französischen übersetzt, tatsächlich nicht viel Sinn. Gemeint ist damit das Kochen mit lange haltbaren Vorräten, die im Wand(Vorrats)Schrank, Kühlschrank und Tiefkühler vorhanden sind. Kein extra Einkauf, keine ellenlange Zutatenliste, kein grosser Aufwand. Gerichte, die man spontan für Überraschungsbesuch, Sonntags im Pyjama, und unter der Woche auch nach einem langen, anstrengenden Arbeitstag mit links auf den Tisch zaubert.

Aus dem Vorratsschrank benötigen wir getrocknete Shiitakepilze, Kokosmilch, Fischsauce (in der veganen Variante aus fermentierter Ananas) und Kokos- oder Palmzucker. Die Kaffirlimetten- und Korianderblätter sollten im Tiefkühler schlummern, getrocknete Blätter sind kein Ersatz. Schalotten liegen im Zwiebeltopf, fehlt nur noch die Suppenpaste. Falls ihr keine vorrätig habt, wäre die Chop Stick Tom Kha Paste aus der Migros einen Abstecher an den Bahnhof wert. Sie besteht nur aus Limettensaft, Zucker, Salz, Ingwer, Zwiebeln, Zitronengras, Knoblauch, Koriander, Kaffirlimettenblättern, Chili und Pfeffer. Die bisher getesteten thailändischen Produkte fand ich alle zu scharf und die Zutatenlisten bedenklich (E-Nummern noch und nöcher, Sojaöl, Glutamat...). Irks.

Übrigens verwende ich seit Jahren ätherisches Korianderöl in Körnchenform von Aromandise statt frische oder gefrorene Korianderblättchen. Ein geniales Mitbringsel aus Frankreich: Es besteht aus genau zwei Zutaten in Bioqualität, nämlich Agavenpulver als Trägerstoff und ätherischem Korianderöl. Zudem ist es sehr lange halt- und perfekt portionierbar. Ideal zum Abschmecken von asiatischen Gerichten, wenn der oder die Mitesser Korianderhasser sind. Wer mehr über diese tolle Produktlinie erfahren möchte: Klick

Für zwei hungrige Suppenliebhaber:

  • 800 ml hahnenheisses Wasser
  • 6 grosse, getrocknete Shiitakepilze
  • 4 Kaffirlimettenblätter, eingerissen
  • Tom Kha Suppenpaste ohne Zusätze (io: ein Beutel)
  • 2 grosse Schalotten oder eine mittelgrosse Zwiebel 
  • eine Dose Kokosmilch à 400 ml
  • (vegane) Fischsauce 
  • Kokoszucker
  • Korianderblättchen, frisch oder aus dem TK (io: Cristaux d'huiles essentielles)

Wasser in einem Topf zum Kochen bringen. Unterdessen die Pilze grob zerbröckeln und zusammen mit den Kaffirlimettenblättern und der Tom Kha Paste in den Topf geben. Die Zwiebel schälen und in kleine Stücke zerteilen. Ebenfalls in den Topf schubsen. Etwa fünf Minuten kochen, bis die Shiitake- und Zwiebelstücke weich sind. Kokosmilch zugiessen und den Topfinhalt wieder zum Kochen bringen. Weitere zwei Minuten kochen, dann die Zitrusblätter rausfischen. Herd ausschalten. Suppe mit dem Stabmixer möglichst glatt pürieren. Kosten und, je nach Geschmack und Salzgehalt, mit heissem Wasser verdünnen. Pürierte Suppe mit Fischsauce und Kokoszucker abschmecken. Zuletzt die Korianderkörner unterrühren. Oder die Suppe in Schüsseln verteilen und mit Korianderblättchen toppen. Danach noch einen Salat und der fleischfreie Karfreitag ist gerettet.


P.S. Wer noch einen Knubbel Ingwer oder Galgant im Tiefkühler findet, darf gerne ein paar Scheibchen mitkochen. Das gilt auch für Chilischoten, Korianderwurzeln und Zitronengras, die ebenfalls vor dem Pürieren entfernt werden. Limettenspalten zum Nachsäuern sind kein Muss, die Suppenpasten enthalten meist genug Limettensaft. Wenn ihr wisst, dass eure Paste sehr sauer ist, lieber zwei Dosen Kokosmilch und nur 400 ml Wasser verwenden. Für eine gemüsige Tom Kha können die Pilze zum Beispiel durch Karottenscheiben, Randen-, Süsskartoffel- oder Kürbiswürfel ersetzt werden. Oder, um die Sache mit den lange haltbaren Vorräten wieder aufzugreifen, wie wäre es mit einer Linsen Tom Kha, vorzugsweise aus halbierten roten oder gelben Linsen? Die Suppe auf dem Foto wurde mit lila Süsskartoffeln zubereitet und die Deko besteht aus farblich passenden roten Rettichsprossen. Lasst eurer Phantasie freien Lauf.