Dienstag, 30. Januar 2024

Schneller Ingwer-Curry-Tofu aus dem Ofen


Ganz ehrlich? Den Ofentofu in Joghurtmarinade finde ich besser. Fakt. Aber wenn die Zeit drängt, der Hunger die Hirnkontrolle übernimmt und man keine fixfertigen Nuggets in den Ofen schieben will, sind diese Ingwer-Curry-Tofuwürfel auch gut. Nein, nicht nur gut. Besser. Sogar wesentlich besser als irgendwelches hochverarbeitetes Fertigfutter aus unaussprechlichen Zutaten mit zig E-Nummern. Organisierte Menschen pressen den Tofu am Vortag und lassen die Marinade über Nacht einwirken. Harte Kerle vertauschen das milde mit dem scharfen Currypulver. Toughe Mädels mischen eine gehackte Chilischote unter. Weicheier wie ich, sind auch so mit den mild-aromatischen, leicht ingwerscharfen Tofubrocken zufrieden. Weil gut. Nein. Besser.

Für ein rechteckiges Brownieblech (ca. 20 x 30 cm):

  • 600 Gramm Tofu (io: 350 gr normaler Tofu & 250 gr geräucherter Tofu, beides bio)
  • ein grosszügiger Gutsch / ca. 3-4 El hoch erhitzbares Öl 
  • 1 grosse Knoblauchzehe, geschält und fein geraspelt
  • 1 kleinfingergrosses Stück Bio-Ingwer, ungeschält fein geraspelt
  • 1 El mildes Currypulver
  • Salz 

Ofen auf 210 Grad vorheizen, Gitter auf der mittleren Schiene platzieren. Brownieblech mit etwas Öl einfetten, zur Seite stellen. Jeden Tofublock einzeln in Küchenpapier wickeln. Vorsichtig soviel Flüssigkeit wie möglich herausdrücken, ohne ihn zu zerkrümeln. Mit den Fingern in nicht zu kleine Stücke zerteilen, d.h. etwa mirabellengrosse Würfel. In einer Salatschüssel das restliche Öl mit Knoblauch und Ingwer verrühren,  Tofuwürfel zugeben. Mit Currypulver und etwas Salz bestreuen. Mit den Händen vorsichtig durchmischen, bis alle Würfel hellgelb verfärbt sind. Bröselt ein bisschen, deshalb auch die grossen Stücke. Kosten und ggf. nachsalzen. In einer Lage in der gefetteten Form verteilen und ca. 25-30 Minuten backen, bis die Oberfläche leicht gebräunt ist. Kann man heiss servieren, eignet sich aber zimmerwarm genau so gut als Salattopping, für Buddha Bowls, als Baguettefüllung oder mit (süsser) Chillisauce als Snack für zwischendurch. Reste nach dem Abkühlen eintuppern, im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb von fünf Tagen aufbrauchen. 

Sonntag, 28. Januar 2024

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -338-

 

[GE]kocht: Süss-saure Eier nach Art meiner Frau Mama.
Mit Kokoszucker, Silberzwiebellake und einem winzigen Schuss Rotweinessig statt Kressi und Zucrinet. An sich schon unfotogen und durch den in der Eile geknipsten Schnappschuss halt auch nicht hübscher geworden. Aber njamm!


[GE]gessen: In Sherry-Zitronen-Sud geschmorte Kaninchenvorderviertel.
Butterzartes Fleisch, aromatisches Gemüse, genialer Jus.

[GE]trunken: Boisson Châtaigne-Avoine von Bjorg
Äusserst reichhaltig für eine "Milch", schon fast ein Dessert. 
Perfekt für Vermicellesliebhaber.


Endlich wieder einmal er[GA]ttert: Die besten Veggie Rotis in Town. Chön charf. 


[GE]wesen: Mit Herrn C. bei Satoriz, einem - zumindest für uns - neuen Bioladen in Blotzheim/F. Beute: U.a. Tempeh aus schwarzen Bohnen, Tempeh aus Lupinen, Crème fraîche aus Schafmilch, Hanfmilch, Rohmilch von Jerseyrindern, unpasteurisiertes Linsenmiso, Cristeaux d'huiles essentielles aus Zitronengras und Zitrusschalen
Auf dem Rückweg noch im Bioladen in Hésingue gehalten und sieben Beutel Keimsamen, u.a. Meerrettich, Rotklee & Navet, abgestaubt. 

[GE]lesen: Anatomie des Verbrechens - Val McDermid

[GE]freut: Die heimische Quarkproduktion nimmt Fahrt auf.


[GE]plant: Die nächste Tomatensaison. Zusätzlich noch Samen via Pro Specie Rara geordert. Schwesterherz hat mir zu Weihnachten eine Patenschaft geschenkt.


[GE]kauft: Zum ersten Mal nach über 25 Jahren als Brillenträgerin, eine Zweitbrille und eine Sonnenbrille mit geschliffenen Gläsern in meiner Sehstärke.

[GE]hört: Black Hole Sun - Soundgarden


Zusammen[GE]mischt: Eine Schüssel Futter für unsere Kohlmeisen.
Je ein Kilo geschälte Sonnenblumenkerne, Erdnussbruch, Hanfsaat, Hirse, Leinsamen und 500 Gramm Gerstenflocken. Kommt viel besser an als Fertigmischungen.


 [GE]lacht: Mitarbeiter eines anderen Standortes betritt mein Büro, begrüsst mich, lässt die Augen schweifen und erkundigt sich: Wer ist denn das auf dem Foto? Ich: Mein Patronus. Er: Aha.... Bedenkt mich mit einem sorgenvollen Blick, dreht sich um und ergreift die Flucht. Scheint so, als ob er Harry Potter weder gelesen hat noch in Filmform kennt. Tja..

Sonntag, 21. Januar 2024

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -337-

 

[GE]gessen: Frühstück mit Schwesterherz und LLCoolBean im Glashaus in Lörrach.

[GE]trunken: Pfirsichsirup. Ein Mitbringsel aus Frankreich, das sich seit dem Sommer erfolgreich zuhinterst im Schrank versteckt hatte.

[GE]kocht: Grosszügig mit Muskatnuss gewürzte Dinkelpolenta. Njamm!

[GE]backen: Ausnahmsweise den Ofen angeschmissen und Arme Ritter nach einem Rezept aus der NYT gebacken. Nebenbei noch Dörrzwetschgen aus dem Garten in Rotweinsud geköchelt. Supernjamm!

[GE]wesen: Herr C. gönnte sich eine Woche Snowboarden im hintersten Glarus, während ich im Büro die Stellung hielt. Am Sonntag genossen wir dann zusammen eine kleine Rundfahrt mit Abstechern nach Biederthal, zum Büchertauschtisch und in den Garten, Vogelfutter auffüllen.

 [GE]sehen: Slow Horses 

[GE]lesen: Graubündner Finsternis - Philipp Gurt
Geisterfjord - Yrsa Sigmundsdottir

[GE]freut: Zufällig entdeckt wie Weihrauch, andere Harze und Tonkabohnen ohne Kohletabletten verräuchert werden können. Ergibt eine völlig andere Duftqualität. Werde in einem späteren Post ausführlich darauf eingehen.

[GE]freut, die Zweite: Eine Tofupresse "gebastelt". Post folgt.

Während einer Brockitour [GE]kauft: Vier NordicWare Backformen, etliche Gebäckmodel, zwei Bakelitketten, eine Bernsteinkette und einen Joghurtbereiter von Spinnrad, in dem auch Dickmilch und Kefir fermentiert werden können. Werde mich in den nächsten Wochen der Zubereitung von Quark - mit und ohne Lab - widmen.

[GE]hört: Iris - Goo Goo Dolls
L'appuntamento - Ornella Vanoni

[GE]lacht: Herrn C. entfiel mitten im Satz der Name der Sixtinischen Kapelle. 
Kein Problem. Er taufte sie um in den Franziskanischen Saal.

Sonntag, 7. Januar 2024

Ofentofu in würziger Joghurtmarinade


Mit Tofu verbindet mich eine lange Beziehung, die in meinen frühen Teenagerjahren begann und bis heute anhält. Herr C. hingegen findet Tofu so unnötig wie Leggins mit Leoparden-Print. O-Ton seiner Lordschaft: Gebraten? Frittiert? In Sauce gekocht? Scrambled Tofu? Bäh, bäh, bäh und nochmals bäh. Um so erstaunlicher war seine Reaktion auf einen Würfel Ofentofu, den er zuerst aus dem Fenster werfen wollte und nur unter Androhung von Dessertentzug gekostet hat: Uuuuh.... *mömpf*.... könnte.... *mömpf*..... essbar sein... *mömpf*.... die Marinade ist fein.... *mömpf*.... nicht mein zukünftiges Leibgericht, aber in der Not frisst der Teufel auch Ofentofu. Sprach's und schnappte sich einen zweiten Würfel. Alea iacta est. 😋

Für 2 Personen:

  • 300 gr Bio-Tofu (io: Migros M-Budget)
Tofu auspacken, in Küchenpapier wickeln und sanft soviel Flüssigkeit wie möglich herausdrücken. Anschliessend in frisches Küchenpapier wickeln und in einen Suppenteller legen. Auf dem eingewickelten Tofu ein grosses Schneidebrett platzieren und mit reichlich Gewicht beschweren, z.B. mit zwei Litern Orangensaft in Tetrapacks. Eine Stunde bei Zimmertemperatur stehen lassen. Unterdessen die Joghurtmarinade zusammenrühren.


Marinade:
  • 125 gr Joghurt, gerne auch aus Soja- oder Kokosmilch (io: Bio Schafjoghurt, vollfett & stichfest)
  • 2 El mildes Olivenöl
  • 1,5 El frisch gepresster Zitronensaft
  • je 1/2 El Paprikapaste und Tomatenmark
  • 1 Tl geräuchertes mildes Paprikapulver
  • 1/2 Tl Ingwerpulver (io: Junger Ingwer von Schwarzenbach)
  • knapper 1/2 Tl getrocknete Oreganoblättchen, zwischen den Fingern fein zerrieben
  • 1/4 Tl Sumach
  • 1/4 Tl grob gemahlener Pfeffer (io: Pesteda)
  • je eine grosszügige Prise Zimt- und Pimentpulver
  • eine Prise getrocknete Naneminze, zwischen den Fingern fein zerrieben
  • 1/2 Tl Salz (io: Kräutersalz)
  • 2-3 Knoblauchzehen, fein gerieben (io: junger Knoblauch)

Alle Zutaten bis und mit Salz in einer Tupperbox verrühren. Kosten und ggf. nachsalzen. Die Marinade sollte gut gesalzen aber nicht versalzen sein. Zuletzt das Knoblauchmus unterrühren. Gepressten Tofu in mundgerechte Würfel schneiden (io: 18 Stück). Vorsichtig mit der Marinade vermischen. Möglichst in einer Lage in der Tupperbox verteilen. Deckel schliessen und dem Tofu vier Stunden zum Marinieren gönnen. Oder ein paar Stunden länger - bis maximal vier Tage - im Kühlschrank durchziehen lassen. Backblech auf der zweiten Schiene von oben einschieben, Ofen auf 220 Grad vorheizen. Tofu samt Marinade in einer passenden Backform ausbreiten (io: 20 x 20 cm Brownieblech), die Würfel sollten einander nicht berühren. Backen: Etwa 12 - 15 Minuten. Der Tofu muss heiss und die Sauce gestockt sein. Das Ganze darf leicht bräunen, schwarz verbrannte Punkte sind unnötig. Sofort mit Butterreis und gedünstetem Gemüse auftischen. Oder auf Zimmertemperatur abkühlen lassen und als Sandwichbelag geniessen. Zum Beispiel Gyros-Style mit Krautsalat und gegrillten Paprikastreifen in einem Pitabrot. Wer hat, stopft noch Pommes Frites und Tzatziki rein. Oder mit Karottensticks, Rettichscheiben, Hölskytyskurkut und Korianderblättchen in ein Stück Baguette klemmen = Veganes Bánh mì.
Anmerkung: Die Marinadenmenge reicht sicher auch für 400 Gramm Tofu, evt. sogar für ein halbes Kilo.