Montag, 30. Oktober 2017

Gehackte Fledermäuse in Kuchenform



Kaum zurück aus den Ferien, hält mich ein Schnupper-GA auf Trab, was eine sträfliche Vernachlässigung von Haushalt, Garten und Blog zur Folge hat. Vorausschauend, wie ich nun einmal bin, habe ich den Fledermauskuchen deshalb schon vor unserer Abreise gebacken, fotografiert und mit Genuss verspeist. Über mehrere Tage hinweg verteilt, natürlich. Am ersten Tag gab es eine Hälfte und am nächsten Tag den Rest. Ähem.... Happy Halloween y'all!


Für eine Wähenform mit 24 cm Durchmesser:

  • 100 gr sehr weiche Butter oder Alsan
  • 80 gr schwarzes Sesammus
  • 125 gr Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 1 Tl Mandarinenschalenpulver 
  • je 1/4 Tl Vanille- und Zimtpulver
  • 200 gr Mehl
  • 1/8 Tl Weinsteinbackpulver
  • 6 (oder auch mehr) Zuckergussglubscher

Alle Zutaten der Reihe nach in einer Rührschüssel mit einem Kochlöffel vermischen. Kurz mit den Händen in der Schüssel verkneten, bis der Teig gerade so zusammenhält. Die Konsistenz ähnelt eher nassem Sand als einem Mürbeteig, aber keine Panik, des g'hört so. Schüssel abdecken und über Nacht in den Kühlschrank stellen. Am nächsten Tag den Ofen auf 180 Grad vorheizen, Gitter auf der untersten Schiene einschieben. Backpapier passend zuschneiden und die Backform damit auslegen. Teig aus dem Kühlschrank holen und mit den Händen portionsweise grob in der Form zerbröseln. Am Schluss ganz leicht zusammendrücken. In den Ofen stellen und etwa 35 Minuten backen, bis die Oberfläche leicht gebräunt ist. Aus dem Backrohr holen und 15 Minuten in der Form abkühlen lassen. Danach mit dem Backpapier auf ein Kuchengitter heben und vollständig auskühlen lassen. Vor dem Servieren mit den Augen verzieren. In kleine Stücke zerschneiden oder brechen.

Donnerstag, 19. Oktober 2017

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -123-



[GE]gessen
Jeden Morgen ein ausgiebiges Frühstück, bestehend aus Aufbackbrötchen (1,5 Stunden Fussmarsch pro Weg erzeugt Pragmatismus), Alpbutter, Ziegenbutter, Hagebuttenkonfitüre, Bergamottenmarmelade, zwei Honigsorten aus dem Tal, Käse, Tessiner Mortadella, Schokomilch und Espresso aus der Cafetièra. 
An so einen opulenten Start in den Tag könnte ich mich doch glatt gewöhnen.

[GE]trunken: Vino di Uva Americana

[GE]sammelt: Zwei Kisten voll Edelkastanien und ein Schneckenhäuschen

[GE]kocht: Linseneintopf mit Chioggia-Randen und den superfrischen Kastanien

[GE]wesen: Oberalppass, Lukmanierpass, Valle di Blenio, Gambarogno, Luino 

 [GE]sehen: Einen Fuchs 

[GE]hört: Röhrende Hirsche

[GE]freut: Schwesterherz hat es trotz einer Zug-Odyssee schlussendlich doch noch zu uns hoch geschafft und wir haben die Zeit mit ihr ungemein genossen.

[GE]ärgert: Über den Mistkübelmangel. 
Nicht einmal an Bushaltestellen fanden sich Abfallbehälter.

Gutes aus der unmittelbaren Region [GE]nossen
Ricotta, sechs verschiedene Sorten (Bio)Alpkäse, Luganighe, Luganighette, Lardo, Miele di Rododendro, Miele di Castagne, Bio-Joghurt und Alpbutter   

In Italien ein[GE]kauft, als ob ich eine Grossfamilie versorgen müsste: Diverse Sorten frische und getrocknete Pasta, Farina di Manitoba, Farina di Manitoba integrale (!), Oregano di Sicilia, Scamorza, Scamorzini, Bresaola, Miele di Bosco di Piemonte, Miele di Eucalypto, Burro di Capra, Strolghino di Culatello, Pan di Stelle Müsli, Tisana Caffè Verde, Grappa Nonino, Grappa di Dolcetto & Nebbiolo, Sardellenpaste und als krönenden Abschluss zwei Gläschen Liebig Estratto di Carne. Fortsetzung folgt. 😎

[GE]lacht
Über meinen Moustache (Pigmentveränderung), den ich der Höhensonne verdanke. Mal schauen, ob ich bis zu unserer Abreise noch einen vollständigen Bart hinbekomme.

Sonntag, 8. Oktober 2017

Herbstbrot mit Schwarznüssen



Meine Lieben, mit diesem Post verabschiede ich mich in die wohlverdienten Ferien.
Addio und bis bald!


Für ein Topfbrot:

  • 25 gr Hirseflocken
  • 25 gr Haferflocken
  • 125 gr naturtrüber Apfelsaft

Flocken und Saft in der Schüssel der Küchenmaschine verrühren, abdecken und eine Stunde quellen lassen.

  • Quellstück
  • 270 gr Ruchmehl
  • 250 gr Weizenmehl Typ 550
  • 250 gr knapp lauwarmes Wasser
  • 105 gr fein geriebenes Birnenfruchtfleisch (eine mittlere Birne)
  • 5 gr frische Hefe
  • 11 gr Salz
  • 20 gr Butter, kühlschrankkalt
  • 70 gr grob gehackte Schwarznüsse (Ersatz: Walnüsse oder Pecans)

Alle Zutaten, bis und mit Salz, in die Schüssel der Küchenmaschine geben. Zuerst 10 Minuten auf Stufe 1 kneten. Butterflöckchen zugeben und zwei Minuten einkneten. Gehackte Nüsse zugeben und zwei Minuten auf der zweiten Stufe einkneten. Auf der eingeölten Arbeitsfläche falten, zurück in die Schüssel legen, mit einer Duschhaube abdecken und den Teig 12-16 Stunden an einem kühlen Ort (ca. 8-10 Grad) aufgehen lassen. Am nächsten Tag 1-2 Stunden akklimatisieren lassen. Gärkorb mit einem Leinentuch auskleiden und mit reichlich Ruchmehl bestreuen. Arbeitsfläche ebenfalls bemehlen, Teigschaber befeuchten und den Teig damit aus Schüssel heben. Mit bemehlten Händen vorsichtig zu einem länglichen Laib formen und mit dem Schluss nach oben in das vorbereitete Gärkörbchen setzen. Abdecken und 45-70 Minuten aufgehen lassen, bis sich der Teig um ca. 80% vergrössert hat. Unterdessen einen Gusseisentopf mit Deckel (io: 4,7 Liter Cocotte) auf das Gitter stellen, auf der zweiten Schiene von unten einschieben und den Ofen auf 270 Grad vorheizen. (Dauert bei mir ca. 35 Minuten). Topf aus dem Ofen holen, Deckel zur Seite legen. Teig vorsichtig schräg hineinkippen, so dass das Gärtuch gut weggezogen werden kann. Schnell einschneiden, Deckel wieder auflegen und zurück in den Ofen damit. Zuerst 25 Minuten bei 270 Grad, dann 25 Minuten bei 220 Grad backen. Deckel entfernen und nach Belieben einige Minuten nachbräunen lassen. Vorsichtig aus dem Topf heben und auf einem Kuchengitter abkühlen lassen. Passt, nur mit Butter bestrichen, perfekt zu einem heissen Kakao oder Earl Grey Tee. 

Mittwoch, 4. Oktober 2017

12 x [GE] - Meine Hirnwindungen unter der Lupe -122-



[GE]gessen
: Currywurst mit Pommes

[GE]trunkenKardamomtee mit Hibiscus, Zimt und Nelken

[GE]kocht: Beef Tinaktak mit Wada Kolam Reis

[GE]backen: 
Peruanisches Ruchbrot
Im Ofen geschmorte Linsen mit gelben Randen & Chioggia Randen

[GE]wesen
In der Bibliothek, Wanderkarte und Lektüre für die Ferien besorgt, u.a.:
Die Romanows - Simon Montefiore
Mohammed, der Koran und die Entstehung des arabischen Weltreichs - Tom Holland
Das kalte Blut - Chris Kraus
Intrigen am Lago Maggiore - Bruno Varese
Auf Treu und Glauben - Donna Leon

 [GE]sehen: Das Ding aus einer anderen Welt

[GE]lesen
Wannseekonferenz - Peter Longerich
Preservation Pantry: Modern Canning From Root to Top & Stem - Sarah Marshall

[GE]freut
Bananenmehl pipieinfach selber aus Gemüsebananen produziert! Yeah!

[GE]ärgert
Wollte unser angejahrtes Duvet ersetzen und musste mit Schrecken feststellen, dass IKEA die ganze Federdeckenserie Mysa Rönn aus dem Sortiment genommen hat. *heul*

[GE]kauft: Unbehandelte grüne Clementinen & UrErdnüsse

[GE]hört: Avalon - Lovebugs feat. Lene Marlin

[GE]lacht: Mitten in einer Doku über Albert Speer fiel mir plötzlich ein, dass ich am Vormittag vergessen hatte, Milch und Hefe für einen Zopf einzukaufen. Vom Sofa aufgesprungen, eine Tasche geschnappt und in den nächsten Laden geradelt. Als ich 15 Minuten später zurück in die Wohnung kam, empfing mich wieherndes Gelächter. Völlig irritiert blickte ich ins Wohnzimmer, wo das Schweinwoll gemütlich auf dem Sofa lag und sich 2 Broke Girls reinzog. Wir müssen uns wohl mal ernsthaft über seine Vorliebe für die klammheimliche Benutzung der Fernbedienung unterhalten...

Sonntag, 1. Oktober 2017

Sonntagssüss für Auslandsschweizer: Gâteau de Vully



Gâteau de Vully, ein reichhaltiger Hefekuchen aus dem Kanton Waadt, wird traditionell mit Double Crème de la Gruyère gebacken. Je nach Region, und besonders ausserhalb der Schweiz, endet die Suche nach frischem Doppelrahm aber leider meist ergebnislos. Doch mit ein bisschen Vorausplanung ist es möglich, einen exzellenten Vully-Kuchen mit handelsüblicher, flüssiger Sahne herzustellen: Etwa zwei Wochen vor dem angepeilten Backdatum besorgt man ein, zwei Gläschen Bio-Vollrahm (zusammen mind. 250 ml), die bis zum Backtag ungestört im kältesten Teil des Kühlschranks "vergessen" werden. Während dieser Zeit trennt sich die Sahne in eine flüssige und eine dicke Schicht. Für den Guss wird die dicke Sahneschicht nach der Ruhezeit mit einem Löffel abgeschöpft und glatt gerührt, der flüssige Rest wird für die Zubereitung des Teiges verwendet. 


Bitte beachten: Dieses Vorgehen funktioniert NICHT mit UHT-Rahm oder Sahne aus dem Kühlregal, die mit Carrageen oder sonstigen Stabilisatoren versetzt wurde. 


Für eine grosse Wähenform (30 cm Durchmesser):

  • 250 gr Weizenmehl Typ 405 
  • 25 gr Zucker
  • 4 gr Salz
  • 1/8 Tl Zimtpulver
  • 150 gr Sahne-Milch, knapp lauwarm (flüssiger Rest aus dem Becher mit Milch ergänzen)
  • 3 gr frische Hefe
  • 30 gr Butter, kühlschrankkalt

Alle Zutaten, bis und mit Hefe, in die Schüssel der Küchenmaschine geben. Auf der zweiten Stufe 6 Minuten kneten, bis der Teig sich von der Schüssel löst. Butter flöckchenweise zugeben und weitere 4-6 Minuten kneten lassen, bis der Teig wieder glatt ist. Abdecken und bei Zimmertemperatur 2-3 Stunden zum Verdoppeln gönnen. Backpapier in Formgrösse (inkl. Rand) zuschneiden. Teig auf das Backpapier legen, mit nassen Händen sanft auf die Grösse der Unterlage ausziehen. Teig samt Backpapier in die Form legen und den Rand hochziehen bzw. nachformen. Mit einem Backblech abdecken und 30-40 Minuten bei Zimmertemperatur entspannen lassen. Unterdessen den Ofen auf 220 Grad vorheizen und das Gitter auf der untersten Schiene einschieben.

  • 120 gr dicke Sahne oder Doppelrahm
  • 25 Stück/80 gr Würfelzucker, halbiert
  • 20 gr Butterflöckchen

Wenn der Teig schön aufgegangen ist, mit den angefeuchteten Fingerkuppen rundherum viele Vertiefungen reindrücken, ohne den Boden zu durchlöchern. Doppelrahm kurz geschmeidig rühren und mit einem Suppenlöffel gleichmässig auf dem Teigboden verstreichen. Würfelzucker sanft in die Vertiefungen drücken, Butterflöckchen dazwischen verteilen. Kuchen in den Ofen stellen, Temperatur gleich auf 200 Grad reduzieren und 20-25 Minuten backen, bis der Gâteau de Vully aufgegangen und stellenweise gebräunt ist. Möglichst noch am Backtag verzehren. Aber das sollte ja kein Problem sein, oder?