Danke Onkel Z.
Ohne deinen Fingerzeig hätten wir den Cheesecake glatt übersehen... :D
Seit 1998 der Hit bei jeder Feier und von Freunden und Familie immer wieder gerne gewünscht. Warum ich weiss, wann ich den Cheesecake zum ersten Mal gebacken habe? Weil im Kochbuch immer noch die Quittung aus dem Buchladen liegt. Am selben Tag habe ich das Rezept noch mit einer datierten Anmerkung versehen: 26. Februar - Sehr gut, den hätte ich gerne als Hochzeitstorte. Beim ersten Mal hat's nicht geklappt. Vielleicht beim nächsten Mal. Falls es das gibt. (Und ja Herr C., das war ein Wink mit dem Zaunpfahl!)
Über die Jahre habe ich das Rezept natürlich ein wenig angepasst. Früher aromatisierte ich Belag und Guss ausschliesslich mit ätherischen Ölen. Die hatte ich, dank der damals weit verbreiteten Duftlampen, immer in petto. Die Duftlampe ist schon lange auf den Müll gewandert und der Bestand an ätherischen Ölen infolgedessen drastisch geschrumpft. Abgeriebene Zitrusschalen, von unbehandelten Früchten, sind ein guter und preiswerter Ersatz. Wer einen jungfräulich weissen Cheesecake bevorzugt, sollte die Variante mit den ätherischen Ölen* mal ausprobieren.
Für den Boden :
- 10 Scheiben (Dinkel)Zwieback, sehr fein zerbröselt
- 1 Tl Zimt
- 50 gr Butter, zerlassen
Eine Springform (28 cm Durchmesser) mit Backpapier auslegen oder gründlich einfetten. Zwiebackbrösel mit Zimt und der Butter mischen. Den Boden der Form mit dieser Mischung bedecken. Mit dem Löffelrücken oder den Händen leicht andrücken, damit der Boden gleichmässig dick wird.
Für den Belag:
- 1 kg Magerquark
- 100 gr Zucker
- 75 gr selbst gemachter Vanillezucker
- 4 Eier
- Fein abgeriebene Schale einer Zitrone oder 6 Tropfen ätherisches Zitronenöl
Ofen auf 180 Grad vorheizen. Quark, Zucker und Vanillezucker in eine Rührschüssel geben und mit dem Rührbesen oder dem Handmixer glatt rühren. Zitronenschale oder -öl zugeben. Dann die Eier eines nach dem anderen unterschlagen, bis alles gut vermischt und die Masse glatt ist. Vorsichtig auf den Boden giessen, glatt streichen und auf der mittleren Schiene 45-50 Minuten backen. Der Rand sollte fest, die Mitte noch etwas weich und die Oberfläche hellgoldfarben sein. Backofen ausschalten. Zwischen Türe und Ofen einen Holzlöffel klemmen, damit die Hitze nur langsam entweicht. Mindestens eine Stunde im Ofen auskühlen lassen. Wenn man den Kuchen direkt aus dem Ofen nimmt, reisst die Oberfläche unschön auf.
Für den Guss:
- 1 Becher Saure Sahne, Crème fraîche oder Schmand (200 gr)
- 3 gehäufte Tl Zucker
- 1 Tl fein abgeriebene Orangenschale oder 2 Tropfen ätherisches Orangenöl
Unterdessen Saure Sahne, Zucker und Orangenschale oder -öl gut verrühren. Geht am einfachsten, wenn man die Sahne dabei im Becher lässt. So spart man sich auch gleich den Abwasch einer weiteren Schüssel. Wenn der Kuchen ausgekühlt ist, aus dem Backofen nehmen und den Ofen auf 220 Grad vorheizen. Den Guss vorsichtig auf den Kuchen giessen, glatt streichen. Keine Angst, da läuft dank der Vertiefung in der Quarkmasse (sackt nach dem Backen etwas ein) nichts runter. Fünf Minuten in den Ofen stellen, damit der Guss kurz angebacken wird. Zum Auskühlen auf ein Kuchengitter stellen und dann abgedeckt über Nacht im Kühlschrank deponieren. Ohne den Kühlschrankaufenthalt wird der Cheesecake nicht schnittfest. Nur als Info.
Wer mag, kann den Cheesecake noch mit Früchten dekorieren.
Anmerkung:
* Bei der Dosierung Vorsicht walten lassen. Je nach Konzentration braucht man deutlich weniger ätherisches Öl, als ich oben angegeben habe. Tropfenweise untermischen und zwischendurch probieren. Der Geschmack sollte ausgeprägt, aber nicht alles erschlagend sein. Bitte keine Öle verwenden, auf deren Etikett "naturidentisch" oder ähnliches steht. Solche Chemiebomben sind definitiv nicht für den Verzehr geeignet! Sehr gute und 100 % reine ätherische Öle erhält man im Bio-Laden oder zum Beispiel bei
Farfalla. Backaromen sind in diesem Fall kein Ersatz. Dann lieber die abgeriebenen Schalen verwenden.
Quelle: "Jüdische Küche - 100 authentische Rezepte" von Elizabeth Wolf-Cohen