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Sonntag, 6. Dezember 2015

Cranberry Cake (upside-down) mit weißer Schokolade ODER ein Geschenk an den Nikolaus



Als Kindergartenkind hab ich mich über den Nikolaus gefreut, zumal ja dann klar war, dass mein Geburtstag nicht mehr weit ist. Wir saßen im Sesselkreis, sangen ihm ein Lied, er fragte, ob wir auch brav waren (eine Selbstverständlichkeit für mich) und hinterließ beim Gehen eine Spur aus Mandarinenschalen. Damit hatte es sich dann bis zum nächsten Jahr erledigt. Eine besondere Vorfreude empfand ich ihm gegenüber eigentlich nicht. Vor allem dann nicht mehr, nachdem ich in den Volksschuljahren eine starke Ähnlichkeit zwischen ihm und dem hiesigen Pfarrer aka Religionslehrer bemerkte. Ein Mann, dessen Namen ihn in diesen Beruf quasi hineindrängte. Pfarrer Gottwald schien allein aufgrund der verblüffenden Namensgebung (ja, sie muss nochmals erwähnt werden) einen besonderen Draht nach oben zu haben, er wusste aus erster Hand, dass 8-Jährige schon zu beichten hatte. Ich hingegen wusste nicht so genau, was ich ihm durch den Vorhang hindurch so erzählen sollte. Es schien mir weise mit den Klassikern zu gehen also erzählte ich ihm, dass ich mit meinem Bruder gestritten, das eine oder andere Mal geflunkert oder ein Keks von der Süßigkeitenschublade heimlich einsteckt habe.



Der Plan ging voll auf, er gab sich zufrieden und um die Flunkerei hatte ich ja bereits um Vergebung gebeten. Mein Bild eines Priesters oder Pfarrers hat er aber dennoch stark geprägt, sei es allein wegen des Rosenkranzes, den ich trotz der geringen Schwere meiner Vergehen beten musste. Somit besuche ich die Kirche nur alle heiligen Zeiten (man freue sich über das Wortspiel), war nie wieder beichten und bin gegenüber Personen, deren Namen "Gott" an irgendeiner Stelle enthält, grundsätzlich skeptisch eingestellt.
Weniger skeptisch, sondern gar voller Euphorie war ich heute als ich dem Nikolaus ein Cranberry-upside-down Cake gebacken habe.

115g Zucker
100g Butter (zimmerwarm)
3 Eier
1/2 Becher Sauerrahm
150g Mehl
1 Pkg. Backpulver
50g weiße Schokolade
ca. 1 TL Ahornsirup



ca. 3-4 Tassen Cranberries
1/2 TL  Zimt
1 EL brauner Zucker
1/2 TL Nelken (gemahlen)

Zuerst wird eine Kuchenform ausgebuttert und der Boden mit einer Mischung aus dem Zimt, braunen Zucker und Nelken bestreut. Anschließend legt man die Cranberries drauf, sodass sie eng nebeneinander liegen.
Danach schlägt man die Butter mit dem Zucker auf, gibt das Eigelb dazu und schlägt aus dem Eiweiß Schnee. Jetzt die Schokolade schmelzen und überkühlen lassen. Zu der Mischung kommt der Sauerrahm, das Mehl wird mit dem Backpulver vermischt und darüber gesiebt. Drunterziehen, auch die Schokolade und den Ahornsirup einrühren und den Schnee unterheben. Den Teig auf die Cranberries geben und bei 170° Heißluft ca. 30 Minuten backen.





Einen braven Nikolaus!

Sonntag, 15. November 2015

Kokosschokotorte



Anbetracht der Ereignisse bleibt es hier bis auf ein Rezept recht ruhig. Eine Schweigeminute für Paris.



3 Eier
1 Becher Mehl
1/2 Becher Öl
1 Becher Kokosflocken
1 Becker Trinkschokolade
3 EL Kakao
75g Kuvertüre
Schuss Rum
1 Becher Sauerraum
3/4 Becher brauner Zucker
1 Pkg. Backpulver

250g Crème fraîche
2-3 EL Puderzucker
ca. 100ml Kokosmilch
100ml Schlagobers
2 TL Kokosflocken
Hollunder-Zwetschkenmarmelade



Zuerst werden die Eier getrennt. Das Weiß zu Schnee geschlagen und der Dotter mit dem Zucker schaumig gerührt. Die Kuvertüre kann schon mal über dem Wasserbad geschmolzen werden. Jetzt zu der Zucker-Ei-Mischung den Sauerrahm geben und untermischen. Auch Trinkschokolade und die Kokosflocken dürfen schon dazu. Backpulver mit Mehl vermischen und abwechselnd mit dem Öl darüber sieben. Den Schuss Rum und die geschmolzene Kuvertüre dazu, den Schnee unterheben und ab in den Ofen bei 170° Heißluft für 30-40 Minuten.
Für die Creme wird die Crème fraîche glatt gerührt, mit der Kokosmilch, den 2 TL Kokosflocken und dem Puderzucker vermengt. Das Schlagobers schlägt man steif und zieht es unter die Creme.
Ist der Teig ausgekühlt, wird er durchgeschnitten und mit der Marmelade gefüllt. Außen verziert man ihn mit der Creme.



I see humans but no humanity.

Sonntag, 13. September 2015

9 Monate Torte – am besten mit Beeren, Nougat und Schokolade





Bereits letztes Jahr hab ich aus der Herbstbäckerei ein wenig klagend bemerkt, dass der September die meisten Geburtstagskinder bereithält. Das Schokolade Schmelzen, Tortenformen ausbuttern und Cremen aufschlagen scheint gar kein Ende zu nehmen. Zynisch könnt' man behaupten, dass die Weihnachtszeit damit beinahe schon nicht mehr mithalten kann. Zwar gibt's keine 10 Kekssorten, aber bestimmt so viele Kuchen- und Tortenvariationen. Mindestens.
Was mir daran aber nicht entgangen ist, sind die 9 Monate, die zwischen diesem Abkühlen des Großbackofens und dessen erneuten Anheizen liegen. Fällt was auf? Ich lege kurz meine Überlegungen dar: Nehmen wir an, dass der eine oder andere Bauch der einen oder anderen Frau innerhalb dieser Zeit doch einiges an Umfang gewinnt, könnte man schlussfolgern, dass die eine oder andere Silvesterparty eine doch sehr ausgelassene Feier war. Spinnt man diesen Gedanken weiter, müsste man dann nicht an Weihnachten, sondern zum Jahreswechsel vom "Fest der Liebe" sprechen? Dieser und bestimmt auch andere Einfälle lassen sich beim ersten Herbstspaziergang ganz wunderbar bis ins kleinste Detail durchdenken. Dabei könnte man sich z.B. auch schon mal Gedanken zur Silvesterplanung machen. Wem das alles zu viel Hirnakrobatik ist, strengt stattdessen lieber seinen Bauch beim Vertilgen der septemberlichen Geburtstagstorte an. Mit einer Beeren-Nougat-Version garantieren ich für den Erfolg.



Teig:

150g zimmerwarme Butter
50g Staubzucker (Puderzucker)
50g Kakao (gesüßt)
5 Eier
200g Sauerrahm (saure Sahne)
25g Kuvertüre
3 EL Kakao (ungesüßt)
1 Schuss Whiskey
80g Zucker
150g Mehl
1/2 Pkg. Backpulver





Zwischenschicht:

50g zartbitter Kuvertüre
100g Nougat

Creme:

300g Heidelbeeren
20g Speisestärke
3-4 TL Zucker
50ml Wasser
5 EL Wasser

500g Topfen
1 EL Hibiskussirup
50g Staubzucker
200ml Schlagobers (Schlagsahne)

frische Beeren




Zuerst schlägt man die Butter für den Teig mit dem Puderzucker und dem gesüßten Kakao fluffig auf. Die Kuvertüre schmelzen und überkühlen lassen. Danach gesellen sich nach und nach die Dotter der fünf Eier, anschließend der Sauerrahm, der ungesüßte Kakao, die Kuvertüre und ein Schuss Whiskey dazu. Das Eiweiß wird mit dem Zucker zu Schnee verarbeitet, um gleich im Anschluss auf die Masse zu kommen, mit einer Mischung aus Mehl und Backpulver übersiebt und zu guter Letzt händisch untergehoben zu werden. Jetzt ab in die ausgebutterte Form und bei 170° Heißluft für ca. 40 Minuten backen.
Für die Creme werden zuerst die Heidelbeeren mit 50ml Wasser in einem Topf aufgekocht, in einem extra Schälchen rührt man die Speisestärke mit dem Zucker und den 5 EL Wasser glatt. Wenn die Beeren kochen, wird die Stärkemischung eingerührt und dann vom Herd gezogen. Jetzt lässt man sie etwas abkühlen. Der Topfen wird mit dem Puderzucker und dem Hibiskussirup aufgeschlagen und auch das Schlagobers schlägt man steif. Danach hebt man die Beeren und zum Schluss das Schlagobers unter. Ist die Creme fertig zerlässt man über dem Wasserbad die Kuvertüre und den Nougat. Der abgekühlte Teig wird in der Mitte durchgeschnitten, der untere Teil zuerst mit der Hälfte der Nougatmischung und danach mit der Hälfte der Creme bestrichen. Selbes passiert mit dem oberen Teil, nachdem man auf dem man ihn daraufgesetzt hat. Abgeschlossen wird mit den frischen Beeren.





PS: Man munkelt, dass eine Schwangerschaft vielleicht doch 10 Monate dauert? Wo kommen dann die 9 her? Fix ist, dass man die ganze Zeit über auf jeden Fall Torte essen kann – nicht nur im September.

Sonntag, 5. Juli 2015

Zum ersten Mal Cupcakes (Himbeer-weiße Schokolade) und zum zweiten Mal Tante. Sommer Menü die 3.


Wenn das Leben ein neues Leben bringt, dann wird einem ganz warm ums Herz – nicht nur, weil die Sonne pünktlich dazu ihre schönsten Strahlen geschickt hat, sondern viel mehr weil meine "neue" Nichte geboren wurde. Noch im Bauch war sie mir nur als die "Neue" bekannt. Ihr Name ein gut gehütetes Geheimnis, zumal ihre Schwester auf die Frage, wie das Baby heißen wird, immer verschmitzt gegrinst und mit voller Überzeugung "Nono" gesagt hat. Ein Wort aus dem wir alle nicht schlau wurden, während sie, mit einem über die Verwirrung zufriedenen Gesichtsausdruck, in aller Ruhe weiter schaukelte.




Da half auch kein Bestechungs-"Geld", in ihrem Fall also auch keine Himbeeren. Ein Mittel, das normalerweise immer greift. Nachdem sie jetzt aber nicht mehr das alleinige Küken ist, wartet sie bei ihrer Familie auf die Ankunft des Babys zuhause schon etwas ungeduldig. Insofern kommt einem doch wieder der Gedanke an die Bestechung – da die Beere in ihrer Reinform langsam aber doch etwas am Reiz eingebußt hat muss eine Veränderung her. Aber natürlich nicht gänzlich, denn Beere bleibt Beere und ist durch nichts zu ersetzen. Im besten Fall kann man sie um ein wenig drum herum erweitern. So geschehen in den Himbeer-Cupcakes mit weißer Schokolade, womit es auch für mich eine Premiere gab. Bisher kamen aus meinem Backrohr noch nie Cupcakes. Eine Hürde galt es davor aber noch zu überwinden, denn während die einen den roten Schatz im Garten pflücken, verspeisen ihn die anderen auch schon.



150g weiche Butter
3 Eier
80g Zucker
150g Mehl
1 Messerspitze Backpulver
125g Crème fraîche
Prise Salz

1 Pkg. Ricotta
2 EL Frischkäse
75g weiße Kuvertüre
2-3 EL Puderzucker

100g Himbeeren (TK)
3-4 TL Vanillezucker
1 TL Kartoffelstärke

frische Himbeeren

Zuerst werden die Himbeeren (TK) in einen Topf gegeben, mit dem Vanillenzucker gesüßt und bei mittlerer Hitze weich gekocht. Gebunden werden die Beeren mit der Kartoffelstärke und etwas Wasser. Vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
Jetzt wird die Butter mit den 3 Eigelb und dem Zucker aufgeschlagen, während das Eiweiß zu Schnee verarbeitet wird. 2 EL vom Crème fraîche kommen nun dazu und das Mehl wird gemeinsam mit dem Backpulver darüber gesiebt. So wird alles sanft verrührt und eine Prise Salz hinzugegeben. Der Schnee wird noch untergehoben und ab geht's in die Muffinformen. Danach auch gleich ins Backrohr bei 170° Heißluft für etwa 15 Minuten.
Während der Teig bäckt, wird die Kuvertüre über dem Wasserbad geschmolzen und etwas abkühlen gelassen. Das restliche Crème fraîche, der Ricotta und der Frischkäse werden glatt gerührt, bevor die Schokolade dazu kommt. Puderzucker hineinsieben, alles nochmal verrühren und in den Kühlschrank stellen, bis die Teigböden fertig und etwas abgekühlt sind.
Danach wird zuerst das Himbeermus und anschließend die Creme darauf verteilt. Oben drauf kommt jeweils eine frische Himbeere (vorausgesetzt sie sind noch nicht vernascht).





Wenn die Dati (Tante) Cupcakes bäckt.

Sonntag, 17. Mai 2015

Von der baumelnden Seele und einem Schoko-Pistazien-Gugelhupf


Nachdem meine Mama am Muttertag bekanntlich immer auf Urlaub ist – man erinnere sich an den Bericht vom letzten Jahr – hab ich mir gedacht: fahr ich einfach mit. Eine Woche zum Entschleunigen mit gesundem Essen, langen Wanderungen, Knieg(k)üssen und vielen Sonnenstrahlen. Das alles zwischen Bergen mit schneebedeckten Gipfeln und weiten Wiesen. In einem 200 Jahre alten Haus lässt man also seine Seele baumeln und findet den Höhepunkt der Entspannung beim Mandala malen. Als Küken und angehende Psychologin wurde ich auch im Handumdrehen zur Interpretation der Kunstwerke auserkoren. Eine Aufgabe, oder besser eine Herausforderung, der man nicht leicht gerecht wird, zumal die Formen ja schon vorgegeben sind und an der Uni der Kurs "Die Deutung von Mandalas" eigenartigerweise immer noch nicht angeboten wird. Ganz auf's Bauchgefühl vertrauend, wurde der Stängel als besonders kraftvoll und die Farbwahl von Blau und Rot als das neue Yin und Yang interpretiert. Aussagen, die zumindest für viel Gelächter sorgten. Letzteres zeichnete sich sowieso als konstanter Wegbegleiter über die gesamte Woche hinweg aus – nicht nur, weil beim Outdoor-Yoga der ein oder andere vorbei kommende Autofahrer beinahe die Leitblanke küsste. Vor allem die Giraffe zeichnete sich durch ihr besonderes Gefahrenpotenzial aus.



Nachdem es bisher täglich einen Leberwickel zum Entgiften gab, trumpft das Backrohr heute wieder mit einem Schokoladen-Pistazien-Gugelhupf auf. Als kleine Erinnerung zieren ihn die bunten Wiesenblumen.

200g kalte Butter
150g Zucker
4 Eier
300ml Buttermilch
300g Mehl
1 Pkg. Backpulver
1 EL Vanillezucker
Schuss Rum
50g Kakao
50g Kuvertüre
50g gehackte Pistazien
Puderzucker



Zuerst werden die Eier getrennt und die Dotter mit dem Zucker und dem Vanillezucker schaumig geschlagen. Auch das Eiweiß kann gleich in Schnee umgewandelt werden. Anschließend wird die Butter in die Dotter-Zucker-Masse gerieben und die Buttermilch abwechselnd mit Mehl (vermengt mit dem Backpulver) untergerührt. Auch der Schuss Rum kommt noch hinzu. Jetzt nimmt man ein Drittel raus und vermengt es mit dem Pistazien. Für den Rest wird die Kuvertüre geschmolzen und gemeinsam mit Kakao eingerührt.



In die Form kommt zu Beginn der dunkle Teil und danach der grüne/helle. In den Ofen kommt der Gugelhupf bei 170° Heißluft für ca. 45 Minuten. Ist er abgekühlt wird er mit Puderzucker bestreut.





Danke für die lustige und schöne Woche!

Sonntag, 19. April 2015

Wenn man seinen Geburtstag mit den Ahnen feiert – Ahnentorte



Die Geburtstage von meinem Bruder und mir wurden vor allem in Kindertagen immer ausgelassen gefeiert. Auch wenn bei meinen das Christkind schon auf dem Weg war und bei seinen der Osterhase grad auf Durchreise war. Wir feierten mit Früchtetee, der durch Obst und Rosinen etwas ganz besonderes war, und mit selbstgemachtem Aufstrich, in dem Paprikastückerl aller Farben waren. Dazu gab's noch zwei Dinge, die mir ganz besonders am Herzen lagen oder immer noch liegen. Einerseits war das die Mini Playback Show, die wir zwar ohne Marijke Amado aber mit viel Elan zelebrierten. Sie verlangte uns Dreien (unser Cousin war natürlich mit von der Partie) viel Vorbereitungszeit ab und bescherte den älteren Teilen der Familie eine kinderfreie Zeit, denn selbstverständlich musste für den Überraschungseffekt alles im Geheimen geprobt werden. Andererseits war das die Ahnentorte. Ja, Ahnentorte – wer das noch nie gehört hat, dem sei versichert, er hat zwar nicht den Klassiker aller Torten hinsichtlich der Bekanntheit, wohl aber möglicherweise der Geschmackserlebnisse verpasst. Über den Namen gilt es aber wirklich zu spekulieren: Ist es tatsächlich eine Torte der (meiner?) Ahnen? Oder hat's irgendjemand mal falsch ausgesprochen und aus der Annatorte wurde die Ahnentorte? So sollen Namen ja immerhin schon seit Jahrhunderten entstehen. Das Geheimnis wird wohl nicht zu lüften sein, zumal die Frauen der Familie auf dem Namen Ahnentorte bestehen ohne einen Hintergrund anzugeben. Gebacken wird sie aber auf jeden Fall weiterhin, denn mein Bruder darf sich über eine Zahl mehr auf seinem Jahreskonto freuen.



120g Zucker
40g weiche Butter
2 Eier
280g Mehl
1/2 Pkg. Backpulver
50g Trinkschokolade
1EL Kakao
250ml Milch
50g Kuvertüre
1 EL Vanillezucker

Creme:
120g Staubzucker
120g Kuvertüre
120g weiche Butter
Vanilleessenz

Marillenmarmelade

Zuerst wird die Kuvertüre im Wasserbad geschmolzen, damit sie noch Zeit wieder ein wenig abzukühlen. Dann schlägt man die Butter, den Zucker und 2 Eigelb schaumig. Schon wird auch das Mehl gemeinsam mit dem Backpulver hinein gesiebt und mit der Milch, die nach und nach dazu kommt, verrührt. Beide Kakaovarianten und die geschmolzene Kuvertüre dürfen natürlich nicht vergessen werden. Das Eiweiß wird noch zu Schnee geschlagen, untergehoben und so geht's ab ins Backrohr bei 170° Heißluft für 25-30 Minuten.
Für die Creme wird wieder zuerst die Kuvertüre im Wasserbad geschmolzen und überkühlen gelassen. Die Butter schlägt man gemeinsam mit dem Staubzucker flaumig auf (am besten so etwa 10 Minuten). Danach wird die Kuvertüre untergeschlagen, der gebackene Teig durchgeschnitten und zuerst mit Marillenmarmelade und dann der Creme bestrichen. Ein bisserl Creme lässt man für die Verzierung übrig und tobt sich mit dem Spritzbeutel aus.





In diesem Sinne:
Alles Gute und jetzt ab durch die Zauberkugel!

Sonntag, 11. Januar 2015

Die Sacher-Reihe ist wieder da.



Es ist wieder mal soweit. Das Neujahr jährt sich und die Liebe wird somit wieder ein wenig älter. So kann es also kaum sein, dass es in dieser Woche keine Neuheit aus der "Sacher-Reihe" gibt. Was die Sacher-Reihe ist und warum man davon noch nicht gehört hat? Tja, ganz einfach: sie wurde just in diesem Moment kreiert. Als ich darüber sinniert hab, wie ich meinen Lesern denn am besten verkauf, dass es schon wieder im Jänner ein Sacherrezept gibt, ist mir dieser ausgeklügelte Marketinggag eingefallen. Wer sich jetzt wiederum fragt: Warum? Und wieso Jänner und warum überhaupt, hä?!?!? Dem sei mit dem Verweis auf die letzte Geburtstagsleckerei der Liebe verwiesen. Somit gibt's von nun an jedes Jahr im Jänner eine Neuauflage der "Sacher-Reihe". Eins sei an dieser Stelle aber versprochen: zumindest nur einmal in 52 Wochen und dieses Mal in Form eines Cupcakes:

150g Zucker
6 Eier
1 EL Vanillezucker
1 Schuss Zitronensaft
Prise Salz
150g Schokolade
150g Mehl
1 Pkg Backpulver






ca. 5 EL Marillenmarmelade
1 Schuss Zitronensaft
Rum

200g Schokolade
2 EL Mascarpone
1-2 TL Schlagobers

Die Eier werden getrennt, damit die Dotter mit dem Zucker schaumig geschlagen werden können. Ist das geschehen, kommt auch der Vanillezucker, der Zitronensaft und die Prise Salz dazu. Alles gut vermixen. Die 150g Schokolade werden über dem Wasserbad geschmolzen, etwas überkühlen gelassen und anschließend unter die Masse gerührt. Jetzt noch das Mehl und Backpulver hinein sieben und das Eiklar zu Schnee schlagen. Der Schnee wird unter die Masse gehoben, die anschließend in etwa 10 Förmchen gefüllt wird. Gebacken wird bei 170° Heißluft für 15-20 Minuten.
Für die Krönung und den wesentlichen Sacherkick, wird die Marillenmarmelade mit etwas Zitronensaft und einem Schuss Rum (beim Schuss bedenkt man bitte, das ich da sehr großzügig schieße, was nicht jedermanns Sache ist – bitte so viel wie man gern mag, immerhin fällt eine Rumkugel nicht jeden Tag vom Himmel).
Die weitere Schokolade wird auch geschmolzen, überkühlt und wird mit der Mascarpone glatt gerührt. Damit die Masse geschmeidig ist, gibt man noch etwas Schlagobers dazu.
Wenn die Sachercakes aus dem Ofen draußen und auch schon ausgekühlt sind, werden sie zuerst mit einem gut gemeinten Teelöffel Marmelade bestrichen und mit der Schokocreme vollendet.



Fortsetzung der Sacher-Reihe Jänner 2016!
(Besonderer Dank gilt meiner anderen besseren Hälfte [aka beste Freundin und Mitbewohnerin], die mir die Anregungen für das Rezept in einer harten Diskussion mit einem gnädigen alten Herren erarbeitet hat.)

Mittwoch, 24. Dezember 2014

Eine kleine Weihnachtsgeschichte und viel Schokolade mit Orangen



Neben einem schokoladig-fruchtigem Dessert soll es hier und heut' dem Tage zu Ehren also eine kleine Weihnachtsgeschichte geben. Dieser lässt sich eben besonders gut lauschen, wenn man einen Schokokuchen im Glas mit Schokocreme und Orange genießt. Deswegen verlier' ich ausnahmsweise gar ned mal so viele Worte sondern öffne den Vorhang für:

Grelles Weiß und leuchtende Stille

Er liegt auf der alten morschen Holzbank mit den grünen verschnörkelten Armlehnen. Sie sind aus Metall und vom Wetter gezeichnet. Er weiß das, weil er die Kälte der Lehnen durch die dünnen Sohlen seiner braunen Lederschuhe spürt. Und weil er immer hier liegt. Tag ein, Tag aus – ob Sommer oder Winter. Ganz egal, kalt ist ihm immer.
Nur selten steht er von seiner Bank auf und dann nur, um etwas zum Essen zu bekommen. Aber das ist mittlerweile vorbei. Die diesjährigen kalten Tage haben dafür gesorgt, dass seine Füße taub geworden sind und das Gehen damit unmöglich ist. Er will gar nicht daran denken, wie seine Zehen in den löchrigen Socken wohl aussehen. So bleibt er einfach liegen – mit geschlossenen Augen und geschlossenem Mund. Lange hat er kein Wort mehr gesprochen. Es frägt ihn ja auch nie jemand und seine Zunge fühlt sich an wie ein alter nasser Pelz. Die Schwere seiner Zunge und das Desinteresse seiner Mitmenschen haben ihn verstummen lassen. Nur einmal im Jahr scheint sich in ihnen etwas bemerkbar zu machen und aus Menschen werden tatsächlich wieder Mit-menschen. Und wenn sie in ihrer Hektik mit ihren Einkäufen nicht mit voller Wucht in seine Bank hineindonnern, dann werfen sie ihm mehr Münzen als im restlichen Jahr hin. Obwohl der alte Hut, den er dafür hatte, schon längst verschwunden ist. Sie schmeißen sie einfach vor ihn hin und beeilen sich weiterzukommen. Lieber wär’ ihm, wenn ihm mal jemand was zum Essen bringen würde, denn was soll er mit den Münzen ohne seine Beine? Jeder Cent, der im Schnee vor ihm zum Liegen kommt, ist eine verlorene Scheibe Brot. Und als die Münzen mehr, die Schritte schneller und die Glöckchen lauter werden, weiß er: es ist Weihnachten. Er weiß es nur allein deswegen, denn dieses „Weihnachten“ gibt es für ihn schon lange nicht mehr. Seine Erinnerungen an das Fest sind verblasst. Der Alkohol hat ihm die letzten Gesichter aus vergangenen Tagen entrissen.
Eine Träne läuft schwer über seine Wange hinunter. Als würde sein Dasein einzig der Schnelligkeit zum Trotz gewidmet sein, tropft sie langsam von der Bank auf den kalten Beton. So schläft er ein.

Als er wieder erwacht sind die schneidende Kälte und die Härte der Bank verschwunden. Das muss der Himmel sein, stellen seine müde Gedanken fest als er eine fragende Stimme hört: „Erwin?“ Gewöhnt daran, dass die Töne an ihm vorbei ins Nichts laufen schenkt er ihnen keine Beachtung. „Wochst jetzt a amoi auf? I bin jo so neigierig“, hört er den Mann wieder. Langsam schlägt er gegen jeden Widerstand die Augen auf. Grelles Licht strahlt ihm entgegen, bis sich ein pausbäckiges Gesicht vor ihn schiebt. So soll Gott aussehen? „Herst Erwin, sog amoi wos! I bin’s doch... da Sepp vom Friedlbauern.“ Er runzelt die Stirn, während langsam grüne saftige Wiesen und zwei lachende Buben aus seinem Gedächtnis gemächlich in sein Bewusstsein drängen. Wer ist das? Kann das denn sein? Seine Augen füllen sich mit Tränen und der andere setzt wieder an: „Des muas jo scho a hoibe... a wos sog i... a Ewigkeit her sei. Wast as nu, Erwin? I bin’s, wia woan imma beinond. Wia woan wia ans.“ Erwartungsvoll blickt ihn der alte Mann an. Er kann es nicht glauben, zu tief vergraben ist der Bub mit dem breiten Lachen. Er dreht sich zur Seite und lässt seine Lider nieder. Der Mann geht behäbig ein paar Schritte davon. Es klingt als würde er sich jetzt auf ein weiches Bett gleich in seiner Nähe setzen. „Wos host’n triebn oll de Johr?“, fragt er vorsichtig. Erwin ist gewaschen, trägt ein weißes Nachthemd und riecht gut. Keine Spur seines rauen Lebens ist zu sehen. „I hob a Dochta, wast? Mei Lem long hob i fia sie und mei Frau d’ Gerti g’orbeit und ka Sekund’n bereut. Und donn... jo donn hot’s an Krebs kriagt und glei drauf is gstorm. Sie woa die Liebe meines Lebens.“ Er wartet. „ Jetzt lieg i söba do und hobn in da Lung. Wast, bei dea an Zigarettn im Woid domois is ned blim. De anzige, de i jetzt nu hob, is’d Betti. Mei Dirndl. Die is imma fia mi do... mei Erwin, i gfrei mi jo so, dass i di wieda siag noch dea longen Zeit.“ Seine Stimme bebt.
Er dreht sich wieder um, zu schmerzhaft sind die Abrisse aus seinem Leben und langsam dämmert er wieder weg, während das Licht wieder schwächer wird und die Stimme von Sepp verstummt. Am nächsten Morgen erwacht er abermals im grellen Weiß. Lautes Piepen und fahrige Menschen reißen ihn aus seinen Träumen. Als er die Augen aufschlägt und zur Seite blickt sieht er an ein Dutzend Männer und Frauen, die sich um das Bett neben ihm scharren. Hart und ohne Unterlass drücken ihre Hände auf den Brustkorb des alten Mannes. Stockend wird ihm das Geschehen klarer. Gestern hat er ihm von der Lunge und dem Krebs erzählt und die mit Traurigkeit geschwängerte Atmosphäre war beinahe unerträglich. Das einzige was noch unerträglicher war, war seine Unfähigkeit ein Wort zu sagen. Unfähig. Wie kann ein einziges Wort so lebensbestimmend werden?
Das Piepen der Geräte verändert sich, es wird konstanter und die weißen Kittel beruhigen sich wieder. Auch ihre Stimmen verebben, während sie den Raum verlassen. Regungslos liegt er da, es fehlt nicht viel, da würde es sich wieder wie auf der morschen Bank anfühlen. Ein Dritter steht im Raum – einer der es ihm kalt über den Rücken laufen lässt. Die Angst vor ihm verbeißt sich fest in den alten Knochen. Seine Muskeln spannen sich an und die Finger schließen sich um das weiße Lacken, an dem er sich schwerfällig hochzieht. Er kann dem Dritten nicht sagen, dass er verschwinden soll, das weiß er schon. Er kann nur Sepps Hand halten und sie wenn es so weit ist in seine legen. So sitzt er den ganzen Tag und eine ganze Nacht an seinem Bett mit eisernen Griff um seine Hand. „Danke, dass’d do bist und ma hüfst. I geh jetz nämli... zua meina Gerti. Schau di um, um mei Betti.“
Während die Kittel wieder um ihn rumfliegen und irgendwelche Wörter rufen, die er nicht versteht, sitzt er versteinert an Sepps Seite. Stunden bleibt er in dieser Position. Am Abend kommt eine Frau in das Zimmer, sie setzt sich zu ihm und beginnt langsam auf ihn einzureden. Sie nimmt ihn am Arm und versucht ihn zum Aufstehen zu bewegen. Er schaut in ihre geröteten Augen und fragt: “Bist du die Betti? ... vom Friedlbauern?“


Heute steht er am Praterstern vor dem alten Würstelstand und verkauft den Kalender vom Augustin für 2015. Das ganze Jahr über steht er hier und verkauft die Zeitung voller Stolz. Trotzdem macht er heute früher Schluss. Es ist der 24. Dezember und er bekommt Bratwürstel mit Sauerkraut bei der Betti und ihrer Leonie. Er bringt dieses Jahr die frischen Semmeln vom Bäcker mit.



Cremiger Schokokuchen im Glas und Orangen (3-4 Personen):

60g zartbitter Schokolade
30g Butter
1 Ei
20g brauner Zucker
1 EL Vanillezucker
25g Mehl
1 Messerspitze Backpulver

Die Schokolade und die Butter werden über dem Wasserbad geschmolzen. Währenddessen schlägt man das Ei mit dem Zucker und Vanillezucker schaumig. Langsam wird die geschmolzene Schokolade darunter gemischt. Danach wird auch schon das Mehl und das Backpulver rein gesiebt. Die Gläser ausbuttern, den Teig hineinfüllen und bei 180° etwa 20 Minuten backen.



4 Orangen
1 EL Grand Marnier
1 EL brauner Zucker

Zwei der Orangen werden ausgepresst und ihr Saft in einen Topf gefüllt. Dazu kommen der Grand Marnier und der Zucker. Auf höherer Flamme wird die Flüssigkeit zu einem Art Sirup eingekocht. In der Zwischenzeit filetiert man die anderen beiden Orangen. Die kommen dazu, wenn alles schon etwas eingedickt ist. Von der Hitze nehmen und etwas abkühlen lassen.

60g zartbitter Schokolade
2 EL Mascarpone
2-3 TL Grand Marnier
ca. 3 EL Orangenmarmelade

Die Schokolade wird wieder über'm Wasserbad geschmolzen und etwas abkühlen gelassen. Vermischt wird sie mit der Mascarpone und etwa 2 TL Grand Marnier. Die Orangenmarmelade rührt man ebenso mit 1 TL Grand Marnier glatt. So kommt die Marmelade auf den Schokokuchen. Anschließend die Schoko-Mascarpone-Creme und zum Schluss die Orangensauce.





Frohe Weihnachten!


Sonntag, 7. Dezember 2014

Emotionale Flughäfen und Glanz von Weihnachten – weihnachtlicher Gewürzkuchen


Nachdem es letzte Woche doch reichlich unfestlich zuging, darf man sich heute über die Weihnachtszeit freuen. Die Gerüche von Zimt, Anis und getrockneten Orange schaffen es halt doch jedes Mal wieder einen um den Finger zu wickeln. Besonders sind aber die Lichter – wobei es hier von wunderbar romantisch bis hin zu hässlichen Rentieren aus Plastik mit Hintergrundbeleuchtung reichen kann. Wie man unschwer erkennen kann, sprech' ich mich klar für die erste Variante aus. Vor allem an Bäumen. Bäumen, die drinnen stehen, mit vielen Kugeln geschmückt sind und so einen Flughafen zu einem noch emotionaleren Ort machen. Kaum wo kochen die Emotionen so hoch, wie hier. Menschen fallen sich in die Arme, küssen sich und ihre Augen glänzen. Das haben Weihnachten und ein Flughafen wohl gemeinsam. Für mich gibt's an diesem Wochenende noch etwas gemeinsames: weihnachtlichen Gewürzkuchen für die Liebe am Flughafen.



1 Tasse Rohrzucker
1 Tasse grob gehackte Walnüsse
1 Tasse Rosinen
4 Tassen Mehl
2 EL Kakao
1 Pkg. Backpulver
1 Tasse Öl
2 Tassen Wasser
1/2 Tasse Weinbrand
2-3 EL Kirschmarmelade
1-2 TL Zimt
1 TL Nelken (gemahlen)
1/2 TL Ingwer (gemahlen)
1/2 TL Kardamom
100g dunkle Schokolade



Zuerst werden alle trockenen Zutaten miteinander vermischt. Dazu braucht's gar keinen Mixer, sondern am besten einfach einen Kochlöffel. Danach kommen nach und nach die flüssigen Zutaten dazu und beim Vermischen ergibt sich eine homogene Masse. Unter die wird noch die Kirschmarmelade gemischt. So kommt alles in eine eingeölte Form und darf bei 175° Ober-Unterhitze für etwa 1 Stunde backen. In der Zwischenzeit wird die Schokolade gerieben, sie kommt sobald der Kuchen aus dem Rohr ist, oben drauf und wird verstrichen. Durch den heißen Kuchen schmilzt sie, womit ganz schnell eine Schokoladenglasur entsteht.





Einen besinnlichen zweiten Advent!