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Sonntag, 12. April 2015

20° und es wird noch heißer – Bärlauchknödel mit Radieschensalat



Spielte letzte Woche das Wetter noch verrückt, knallt diese die Sonne auf den Beton der Wiener Straßen. 20° verlangen nach den ersten Schweißperlen ohne dicke Wollpullis und glänzender Bräune (zugegebenermaßen bei mir wird's auch bei 40° die noble Blässe bleiben, aber gut). Vor allem ist es jetzt aber Zeit für die großen Frühlingsgefühle! Vorbei sind die Fernsehabende mit der Liebe, an denen ich sowieso schon um 10 ins Bett will und zwanghaft wach gehalten werde – völlig zwecklos, kurz aus den Augen gelassen, lieg ich auch schon unter der Decke und bekanntlich braucht es maximal fünf Minuten in der Horizontalen bis der Schlaf Einzug hält. Kurz davor wird aber noch hoffnungsvoll "Kommst du Gute Nacht sagen?" aus dem Schlafzimmer gemaunzt und die brave Liebe kommt tatsächlich kopfschüttelnd rein. Eine Fernbeziehung spricht wohl für mehr Geduld, immer würd' er das bestimmt nicht machen. Für frischen Bärlauch hüpft man morgens gemeinsam ganz flott aus den Federn und kann sich knoflige Küsse zuwerfen. Aber Vorsicht, nicht mit den Maiglöckchen verwechseln, sonst kommt's zum schnellen Liebesaus.



500g Kartoffeln (mehlig)
50g Grieß
50g Kartoffelstärke
1 EL Salz
70g Bärlauch
Wasser
Olivenöl

1 Bund Radieschen
1/2 Grapefruit
Salz
Salatkräuter
1 TL grober Senf
1 TL Honig (optional Agavendicksaft)
Rapsöl



Die Kartoffeln werden gekocht und noch warm gepresst, vermischt werden sie dann mit dem Bärlauch. Der wird davor mit etwas Wasser püriert. Auch kommen der Grieß, die Kartoffelstärke und das Salz dazu. Zu Knödeln formen und in simmernendem Wasser 10-15 Minuten kochen lassen. Für ein knuspriges Äußeres, werden sie noch in etwas Olivenöl angebraten.

Der Saft der Grapefruit wird mit dem Senf, dem Honig, dem Rapsöl, Salz und Salatkräutern vermengt. So bekommt man sein Dressing für den Radieschensalat, dafür müssen die Radieschen natürlich auch noch in feine Scheiben geschnitten werden.





Genießt die Frühlingsgefühle!

Sonntag, 29. März 2015

Barney Geröllheimer und der Osterzopf


So ein Umzug bietet jede Menge neue Optionen. Besonders die vielen kleinen oder doch auch großen Dinge, die sich über die Jahre angesammelt haben und nun ihren Weg zur letzten Ruhestätte finden sollen. Die von massiverem Ausmaß stellen da durchaus eine Herausforderung dar, zumal sie von einem ins andere Geschoß befördert werden. Da taucht dann auch schlagartig die Frage auf:"Ist das noch gut oder kann das weg?" Als Beispiel für "kann weg" dient in diesem Fall ein Kasten, der auch zu besagten Optionen zählt. Von stattlichem Gewicht bezwingt er die stärksten Männer, aber so nicht mit meinem Cousin. Berni aka Barney Geröllheimer (niemand ahnte, dass er diesem Spitznamen tatsächlich mal alle Ehre machen würde) nutzte die Gunst der Stunde mit einigen durchaus beachtlichen Fußtritten mitten in den Magen des alten Holzes. Das Lächeln danach lässt vermuten, dass er keinen Sandsack brauchen wird und so ein Umzug nicht nur Mühe bereitet. Den Teil, wo er dann mit dem Beil gekommen ist, lass ich vorsichtshalber aus, damit kein verfälschtes Bild entsteht – da er ansonsten doch mit Besonnenheit und Ruhe aber weniger mit roher Gewalt glänzt. Was soll man sagen, was für ihn der Kasten ist, ist für den anderen eine alte Fliese oder ein morscher Sessel. Jedem sein Ventil. Ich an diesem Tag, frei von Ventilbedürfnissen, hab ein altes "Jausnbrettl" im Haus  entdeckt, das sich perfekt für den Ostertisch eignet. Was darauf gut ankommen würd'?
Ein Frühlingskräuter-Zopf (Achtung, nicht vor'm Küssen genießen!):



500g Mehl
250ml lauwarmes Wasser
1 Germwürfel (Hefe)
1 TL Zucker
weißer Pfeffer
1 EL Salz
Olivenöl

1 Bund Bärlauch
1 Bund Schnittlauch
1 Bund Petersilie
Olivenöl
2-3 EL Crème fraîche

1 Ei
grobes Meersalz




Zuerst wird der Germ im warmen Wasser aufgelöst und zugedeckt. Dann kommt das Mehl, gemeinsam mit dem Salz, dem Zucker und dem Pfeffer in eine Schüssel und geduldet sich noch ein wenig, bis der Germ etwas "gegangen" ist. So kommt er dann genauso wie das Olivenöl (etwa 2 Hände voll oder nach Gefühl) zur Mehlmischung. Alles gut miteinander verkneten und für eine halbe Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.
In der Zwischenzeit werden die Kräuter fein gehackt – dafür eignet sich eine Küchenmaschine besonders gut. Mit etwas Olivenöl und dem Crème fraîche wird alles glatt gerührt.
Hat der Teig sein Volumen erhöht, wird er ausgerollt, mit der Kräutermischung bestrichen und wie eine Schnecke zusammengerollt. Wer lieber 2 Zöpfchen statt einem Zopf haben will, schneidet die Rolle in der Mitte durch. Danach lässt man von oben etwa 2-3cm Platz und schneidet die Rolle längs durch und es wird geflochten. Dazu schlägt man zuerst die "Teigwurst" über die andere und dann umgekehrt, bis nix mehr übrig ist. Die Enden versucht man so gut wie's eben geht miteinander zu verbinden. Dann wird ein Ei verquirlt, der Teig (die Flächen ohne Kräuter) damit bepinselt und mit etwas Meersalz bestreut. Jetzt ab in den vorgeheizten Ofen bei 200° Ober- Unterhitze für etwa 20 Minuten.



Einen bärlauchigen Sonntag!

Sonntag, 30. März 2014

Up in the air mit einem Bärlauchsoufflé


Schon gewusst, dass uns der heutige Tag eine Stunde kostet? Der Sommer sagt: "Wer am Sonntag produktiv sein will, hat Pech! Ich und meine neue Zeit sind hip und wollen nix arbeiten. It's summertime!" Ein klassischer Fall von in your face würd ich mal sagen. Jetzt pack ich die Ghettofaust aber auch schon wieder weg. Keine Ahnung wie das gleich diese Richtung einnehmen konnte. Dieser Sommer macht halt was er will mit einem und somit auch mit dem Sprachgebrauch. Yo!




Aber trotzdem hat er ja auch viele schöne Seiten der Sommer Er ist also nicht nur ein hinterhältiger Zeitdieb, der einen jedes Jahr auf's Neue überrascht. (Fehlt ja nur noch, dass er "April, April" schreit. Bis dahin dauert's ohnehin auch nicht mehr lang.) Nein, er bringt auch in der Stadt die Blüten zum Blühen, das Eis zum Schmelzen und die Menschen zum Küssen. Na gut, für letzteres sind vermutlich die Frühlingsgefühle verantwortlich. Sonst glaubt der Frühling gleich, dass er schon abgemeldet ist. Ein bisserl Zeit hat er aber doch noch. Was aber ganz bestimmt gegen Frühlingsgefühle, also das Küssen, hilft ist der gute Bärlauch. Er wächst jetzt wieder, um die Leidenschaft im Keim zu ersticken. Aber was soll man machen, wenn er halt so gut schmeckt?

4 Bärlauchsoufflés brauchen:

25g Butter
25g Mehl
ca. 130ml Milch
ca. 30g Bärlauch
30-40g Ricotta
2 Eier
Parmesan
Salz, Pfeffer
Muskatnuss
1/4 Zitrone

Butter und Mehl kommen in einen Topf, werden erhitzt und mit einem Rührbesen ständig bearbeitet, bis sie eine Masse ergeben. Danach befeuert man nur auf kleiner Flamme und die Milch kommt auch schon dazu. Gut rühren und nix kann passieren. Den Bärlauch hackt man klein und gibt ihn in die entstandene Sauce. Ihm folgen 2 Eidotter, der Ricotta, ein bisserl geriebener Parmesan und die Gewürze. Auch der Zitronensaft darf nicht fehlen.
Jetzt kann man auch schon das Eiweiß zu Schnee schlagen und löffelweise unter die Sauce heben. Die Förmchen buttert man natürlich auch noch aus und bestreut sie mit geriebenem Parmesan. Danach teilt man die Masse gerecht auf, verpasst ihnen eine Parmesanhaube und gibt sie für 20-25 Minuten in den auf 180° (Heißluft) vorgeheizten Ofen.



Servieren bevor die Luft entweicht, essen und nach ein paar Stunden wieder küssen!



Montag, 22. April 2013

Frühling – ein Hoch auf deinen Spargel & Bärlauch!


Ob die harmonische Zusammenfügung von Spargel und Bärlauch wirklich etwas Genießbares zu Tage bringen könnte wurde bereits Wochen von den Blog-Beratern heftig diskutiert. Die Euphorie hielt sich dabei in Grenzen, man glaubte nicht so recht an eine appetitliche Liaison der beiden.

Aber wie sollten zwei Frühlingsstars gemeinsam nicht einen noch besseren Auftritt hinlegen, als sie dies im Alleingang schon tun? Das kann man sich beim besten Willen nicht vorstellen – also zumindest ich nicht. Deswegen wurden sechs Testesser gesucht und auch gefunden, wobei sie eigentlich auch keiner gefragt hat. Essen mussten sie ja sowieso irgendwas.


Der Bärlauch wurde aus Sicherheitsgründen am Bauernmarkt gekauft und anschließend eigens vorgekostet. Nach ein paar Stunden des angsterfüllten Banges und Überlebens bin ich stolz darauf, mich jetzt als Märtyrerin bezeichnen zu können. Verarbeitet wurden die Blätter in einem Kräuteröl (man könnte auch Pesto sagen, das scheint mir in dem Fall aber ein wenig übertrieben zu sein), gemeinsam mit Schnittlauch, Basilikum und einer Körnermischung. Danach noch Salz, Pfeffer und gutes Olivenöl – man bedenke die Empfehlung aus dem ersten Post – dazu und fertig (na gut, vielleicht ist es doch ein Pesto geworden).


Die Zutaten für das Kräuteröl alias Pesto:
1 Hand voll Bärlauch
Schnittlauch
Basilikum
Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne, Soyakerne, Cashewkerne ... (der variable Einsatz von Kernen ist erlaubt und natürlich auch erwünscht)
Schuss Olivenöl
Salz, Peffer

Nachdem jetzt die Spannung so schön aufgebaut wurde, was das nun alles mit dem Spargel zu tun hat, kann jetzt aufgeatmet werden. Das Geheimnis wird enthüllt (auch auf die Gefahr hin, dass die Bilder vielleicht schon zu dem einen oder anderen Rateversuch geführt haben).
Es soll ein Risotto daraus werden. Ein dritter Akteur kommt also in einer tragenden Rolle ins Spiel.


Dazu braucht man...
2 Bünde Spargel (1x grün, 1x weiß und am besten aus dem Heimatland)
etwa 600g Risottoreis
1 Zwiebel
Weißwein
1l Hühnerbrühe
Kurkuma
Salz, Pfeffer
Olivenöl
1/4 Butter
2 Hände voll geriebener Parmesan

Der weiße Spargel unterzieht sich noch einer Häutung, da sonst unangenehme Fäden nicht zu vermeiden sind und wird am unteren Ende gebogen, damit der hölzerne Teil abbricht. Der letzte Schritt wird auch beim grünen benötigt. Dann wird er in Stückchen geschnitten, um auf seinen Einsatz zu warten. Damit dieser Zeitpunkt schnell kommt wird die Zwiebel gewürfelt und mit dem Reis in einen großen Topf mit einem mit Olivenöl benetzten Boden gegeben und angeschwitzt. Das wird dann mit einem Schuss Weißwein abgelöscht (wobei das auch ein Glas sein kann) und das großen Rühren kann beginnen.
Welche Taktik beim Risotto, die ist, die mit Sicherheit zum Ziel führt, ist eine Entscheidungsfrage. Ich gehe in dem Fall mit dem Klassiker und somit mit den Ratschlägen meiner italienischen Quelle. Also ständig Rühren und immer wieder Brühe nachgießen. Nachdem die ersten paar Male aufgegossen wurde ist es nun so weit: der Spargel darf den Reis beehren. Gemeinsam laufen sie nun das Prozedere durch – gießen, rühren, gießen, rühren...
Zwischendurch kommt noch Kurkuma, Pfeffer und Salz (Vorsicht! Die Menge hängt von der Salzigkeit der Brühe ab) dazu. Wenn der Reis die gewünschte Konsistenz hat wird das Risotto mit der Butter und dem Parmesan vollendet und darf auf die Teller.
Durch das Pesto kann man übrigens auf Knoblauch und Basilikum Gericht selbst verzichten – es kommt ja ohnehin je nach Belieben oben drauf.

Das Fazit der Testesser lässt sich in einem starken Applaus für die beiden Stars zusammenfassen. Nur Mut und keine Angst vor dem Bärlauchgeruch. Auf einen Kuss für diesen Frühlingsgruß kann ausnahmsweise verzichtet werden.


Spargel & Bärlauch – check! Mahlzeit.