Ob die harmonische Zusammenfügung von Spargel und Bärlauch wirklich etwas Genießbares zu Tage bringen könnte wurde bereits Wochen von den Blog-Beratern heftig diskutiert. Die Euphorie hielt sich dabei in Grenzen, man glaubte nicht so recht an eine appetitliche Liaison der beiden.
Aber wie sollten zwei Frühlingsstars gemeinsam nicht einen noch besseren Auftritt hinlegen, als sie dies im Alleingang schon tun? Das kann man sich beim besten Willen nicht vorstellen – also zumindest ich nicht. Deswegen wurden sechs Testesser gesucht und auch gefunden, wobei sie eigentlich auch keiner gefragt hat. Essen mussten sie ja sowieso irgendwas.
Der Bärlauch wurde aus Sicherheitsgründen am Bauernmarkt gekauft und anschließend eigens vorgekostet. Nach ein paar Stunden des angsterfüllten Banges und Überlebens bin ich stolz darauf, mich jetzt als Märtyrerin bezeichnen zu können. Verarbeitet wurden die Blätter in einem Kräuteröl (man könnte auch Pesto sagen, das scheint mir in dem Fall aber ein wenig übertrieben zu sein), gemeinsam mit Schnittlauch, Basilikum und einer Körnermischung. Danach noch Salz, Pfeffer und gutes Olivenöl – man bedenke die Empfehlung aus dem ersten Post – dazu und fertig (na gut, vielleicht ist es doch ein Pesto geworden).
Die Zutaten für das Kräuteröl alias Pesto:
1 Hand voll Bärlauch
Schnittlauch
Basilikum
Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne, Soyakerne, Cashewkerne ... (der variable Einsatz von Kernen ist erlaubt und natürlich auch erwünscht)
Schuss Olivenöl
Salz, Peffer
Nachdem jetzt die Spannung so schön aufgebaut wurde, was das nun alles mit dem Spargel zu tun hat, kann jetzt aufgeatmet werden. Das Geheimnis wird enthüllt (auch auf die Gefahr hin, dass die Bilder vielleicht schon zu dem einen oder anderen Rateversuch geführt haben).
Es soll ein Risotto daraus werden. Ein dritter Akteur kommt also in einer tragenden Rolle ins Spiel.
Dazu braucht man...
2 Bünde Spargel (1x grün, 1x weiß und am besten aus dem Heimatland)
etwa 600g Risottoreis
1 Zwiebel
Weißwein
1l Hühnerbrühe
Kurkuma
Salz, Pfeffer
Olivenöl
1/4 Butter
2 Hände voll geriebener Parmesan
Der weiße Spargel unterzieht sich noch einer Häutung, da sonst unangenehme Fäden nicht zu vermeiden sind und wird am unteren Ende gebogen, damit der hölzerne Teil abbricht. Der letzte Schritt wird auch beim grünen benötigt. Dann wird er in Stückchen geschnitten, um auf seinen Einsatz zu warten. Damit dieser Zeitpunkt schnell kommt wird die Zwiebel gewürfelt und mit dem Reis in einen großen Topf mit einem mit Olivenöl benetzten Boden gegeben und angeschwitzt. Das wird dann mit einem Schuss Weißwein abgelöscht (wobei das auch ein Glas sein kann) und das großen Rühren kann beginnen.
Welche Taktik beim Risotto, die ist, die mit Sicherheit zum Ziel führt, ist eine Entscheidungsfrage. Ich gehe in dem Fall mit dem Klassiker und somit mit den Ratschlägen meiner italienischen Quelle. Also ständig Rühren und immer wieder Brühe nachgießen. Nachdem die ersten paar Male aufgegossen wurde ist es nun so weit: der Spargel darf den Reis beehren. Gemeinsam laufen sie nun das Prozedere durch – gießen, rühren, gießen, rühren...
Zwischendurch kommt noch Kurkuma, Pfeffer und Salz (Vorsicht! Die Menge hängt von der Salzigkeit der Brühe ab) dazu. Wenn der Reis die gewünschte Konsistenz hat wird das Risotto mit der Butter und dem Parmesan vollendet und darf auf die Teller.
Durch das Pesto kann man übrigens auf Knoblauch und Basilikum Gericht selbst verzichten – es kommt ja ohnehin je nach Belieben oben drauf.
Das Fazit der Testesser lässt sich in einem starken Applaus für die beiden Stars zusammenfassen. Nur Mut und keine Angst vor dem Bärlauchgeruch. Auf einen Kuss für diesen Frühlingsgruß kann ausnahmsweise verzichtet werden.
Spargel & Bärlauch – check! Mahlzeit.