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Sonntag, 20. Dezember 2015

Rindsrouladen – Hauptspeise für das Weihnachtsmenü


Wo ist denn eigentlich die Zeit geblieben? Also die Adventszeit sowieso, immerhin naht das große Fest mit Riesenschritten, aber auch die Lebenszeit. Die 30 rückt immer näher und die Augen kann man gar nicht mehr so fest zusammenkneifen, um es nicht zu sehen, als dass es was nutzen würd'. Zumal die dadurch entstehenden Falten irgendwann auch nicht mehr weggehen. Nachdem ich jetzt also 27 geworden bin, wird der Körper müder und die Geburtstagswünsche weniger optimistisch. Von "Jetzt wirst du auch endlich erwachsen." bis "Auf ein letztes faltenfreies Jahr!"war dieses Mal alles dabei. Man kann unschwer erkennen, dass das Feiern besser ankommt, wenn es einen anderen Anlass gibt. Aufgrund der zeitlichen Nähe, verkauf ich's in Zukunft halt einfach immer als Weihnachtsfeier. Der Plan geht bestimmt auf. Um weiterhin Schwarzzumalen (so g'hört sich's hierzulande schließlich) möcht' ich auch noch auf die von Jahr zu Jahr abnehmende Anzahl der Geschenke unter dem Christbaum hinweisen. Man möge es sich an dieser Stelle selbst zusammen reimen, welchen Einfluss ein vorweihnachtlicher Geburtstag zusätzlich darauf hat. Aber irgendwo hab ich's munkeln g'hört, dass es ja das Fest der Liebe heißt und nicht das der Geschenke. Ich glaub' da ist was dran. Daneben könnt' es aber das Fest des tollen Essens sein, oder?



4 Rindschnitzel
Dijonsenf
ca. 8 Scheiben Schinkenspeck
8 Kapern
4 Stangen junger Brokkoli
8 eingelegte Zwiebeln
Salz, Pfeffer
Butterschmalz
1 Stange Lauch
2 Karotten
1/2 Sellerie
ca. 1 EL Tomatenmark
350 ml Rinderbrühe
1/2 Rotwein
2 Pimentkörner
2 Wacholderbeeren
2 schwarze Pfefferkörner
1 Rosmarinzweig
ca. 70 ml Schlagobers
Babykarotten, Romanesco, Kaiserschoten
Bandnudeln



Die Schnitzel werden geklopft, mit Senf bestrichen und mit Salz und Pfeffer gewürzt. Gefüllt werden sie mit halbierten Kapern, halbieren eingelegten Zwiebeln und den Brokkolistangen. Die Seiten klappt man ein, rollt die Schnitzel auf und bindet sie mit einem Küchengarn zu. Jetzt in einem Bräter 1 EL Butterschmalz zerlassen und die Rouladen von allen Seiten scharf anbraten. Danach rausgeben und Platz lassen für einen weiteren EL Butterschmalz und die gewürfelten Karotten, Sellerie und Lauch. Alles scharf anbraten, das Tomatenmark dazu geben und mit einem 1/4 l Rotwein ablöschen. Weiter kochen lassen, bis sich der Rotwein am Boden ansetzt und dann mit dem restlichen Rotwein und der Rinderbrühe aufgießen. Würzen mit Piment, Wacholder, schwarzem Pfeffer und dem Rosmarinzweig. Die Rouladen dürfen jetzt auch wieder hinein und ca. 2 Stunden bei mittlerer Hitze köcheln.
In der Zwischenzeit schon mal die Babykarotten, Röschen vom Romanesco und die Kaiserschoten in Salzwasser 5-10 Minuten kochen und anschließend in Eiswasser geben. Kurz bevor die Rouladen fertig sind wird das Gemüse in Butterschmalz angebraten und gesalzen. Auch die Nudeln werden gekocht. Die Rouladen kommen aus der Sauce und in den Ofen bei 60° bis die Sauce fertig ist. Von der nimmt ca. 2/3 des Gemüses raus und püriert es. Anschließend gibt man es wieder dazu und verfeinert alles noch mit ca. 70ml Schlagoberst.
Es kann angerichtet werden.



Ein Schuss weihnachtliche Ironie, bitte!

Sonntag, 1. Dezember 2013

Aufg'wärmt is nur a Gulasch guat – aber das dafür so richtig.



Diese Weisheit lernt wohl jeder im Laufe seines Lebens. Die einen früher, die anderen später – aber das mit Sicherheit. Wer den ersten Teil nicht bestätigen kann (was ja durchaus vorkommen mag, sonst würd' sich die Regel ja nicht bestätigen und das wär' ja auch nix), der schwört zumindest auf den zweiten. Weil so ein Gulasch nicht allein daher kommen kann, vor allem dann nicht, wenn's subtil aber doch auch irgendwie um die Partnerwahl geht, gibt's natürlich eine Begleitung. Da das Gulasch eher vom bikulinarischen Ufer ist, sind das mal ein Semmel- oder Serviettenknödel, Nockaln oder auch Kartoffeln. Traditionell kann man aber natürlich auch was vom Bäcker seines Vertrauens erwerben. Wer dabei aber ein bisserl rebellisch sein will, greift nicht zur klassischen Semmel (wobei die natürlich auch zu empfehlen ist), sondern bestellt beim Joseph ein Salzstangerl vom Pheinsten.




Weil der Papa hat ja schon gesagt:"Aus dem Brotkerbal im Gasthaus, nimmst dir immer ein Salzstangerl. Das is des Beste! Außer... wenn'st mit mir bist, weil dann kriags nämlich i." Irgendwie hab' ich's aber doch geschafft während meiner Kindheit das eine oder andere Salzstangerl auch selbst zu verspeisen, zumindest hatten die vom Papa meistens ein knuspriges Ende weniger, wenn er grad mal nicht her g'schaut hat. Dieses Wochenende schaut er auch nicht her, weswegen die Mama ins weit entfernte Wien gereist ist und den 1. Adventssonntag mit ihrer Tochter und deren 1. Gulasch feiert.


Das Rezept vom Gulasch von seiner Mutter hat der Papa aber mitgeschickt. Weil das halt auch das beste ist, meint er.

500g Gulaschfleisch (vom Rind versteht sich... und am besten Wadschunken)
500g Zwiebel
Tomatenmark
edelsüßes Paprikapulver
scharfes Paprikapulver
viel Majoran (das dürften 3 TL gewesen sein)
leicht gemörserter Kümmel
Wasser
Salz

Die kleingewürfelten Zwiebeln werden in einem Topf angeröstet, bevor auch das gewürfelte Fleisch dazu kommt. Ist es rund herum angebraten, werden 2 TL Tomatenmark eingerührt und auch die zwei Paprikasorten kommen rein. Von der scharfen Sorte nimmt man so viel, wie man's eben scharf mag, von der anderen sind's ca. 2 TL. "... und auf keinen Fall vergisst du mia den Majoran! Der ist b'sunders wichtig!", hab' ich die Oma in den Ohren. Also halten wir's auch so, bitte. 1 TL des gemörserten Kümmels und ein halbes Glas Wasser noch rein und dann geht's an's Köcheln lassen. Zwischendurch umrühren, Wäsche abhängen, etwas Wasser nachgießen, Wäsche wegräumen, umrühren, telefonieren, nachgießen, ... und das alles auf kleiner Flamme. Nur Geduld, das Fleisch soll ja auch schön weich werden. Etwa 2 Stunden später ist's dann eh schon so weit. Wer auf sein Gulasch dann auch so stolz ist, hat alle Zeit der Welt es zu fotografieren. Denn das Schöne ist ja, aufg'wärmt schmeckt's halt nochmal besser.



Moizeit banond!



Sonntag, 9. Juni 2013

Spezialitäten nach Omas Art – Wurzelfleisch mit Nockaln


Endlich wurde der Schritt zum Fleisch gewagt, das nun den Weg in diesen Post findet. Eine Premiere sozuagen, denn irgendwie mangelt's mir immer ein bisserl am Mut zu einem Gericht mit dieser Zutat. Nicht weil ich ein über die Maßen großer Tierfan bin, sondern vielmehr weil Fleisch in meiner Welt wirklich sehr schnell daneben gehen kann. Aber Tiere mag ich natürlich auch.

Deswegen hab' ich's mir mal einfach gemacht und mich an das Rind herangewagt. Ironie aus. Das Rind bleibt, die Einfachheit geht – nicht im Speziellen bei diesem Gericht, sondern halt generell, was Rind betrifft, aber das hatten wir ja schon (siehe voriger Absatz... eine wiederkehrende Geschichte).
Unter der Anleitung von Omas Rezept sollte aber nichts schief gehen können, deswegen wurde für's vatertägliche Dinner dessen Lieblingsgericht von seiner Mama gewählt, auch wenn das Potenzial zum Scheitern dadurch nicht gerade geringer wird.




Gesagt getan und zwar mit Folgendem für 6 Personen:

6 Rinderschnitzerl
500g Karotten
1 halbe Sellerieknolle
1 Zwiebel
1 Zehe franz. Knoblauch
Senf
Salz, Pfeffer
Suppenwürze
Gurkerlessig
Rotwein
Wacholderbeeren, Piment, Majoran
Liebstöckel
1 Löffel Preiselbeerenmarmelade
1 Löffel Rahm
Kren

Die Schnitzerl werden mit dem Senf bestrichen und gepfeffert, bevor sie in Öl schnell angebraten werden. Dann müssen sie auch schon raus um der Zwiebel als auch den längs geschnittenen Karotten und Sellerie Platz zu machen. Das Gemüse wird mit der Suppenwürze bestreut und nachdem auch der Knoblauch dabei ist mit dem Gurkerlessig und dem Rotwein abgelöscht. Dann kommt ein ordentlicher Schwung Majoran rein und der Piment mit den Wacholderbeeren. Auch den Liebstöckel sollte man nicht vergessen. Das lässt man vor sich hinköcheln und auch das jetzt gesalzene Fleisch darf sich wieder zu den anderen bequemen. Dann kommt ein Löffel mit Preiselbeerenmarmelade und einer mit Rahm dazu.



Bis das fertig geköchelt ist, kann man sich den Nockal und bei Bedarf auch Kartoffeln zuwenden.
Für erstere braucht man:

300g glattes Mehl
2-3 Eier (abhängig von der Größe)
halb Wasser
halb Milch
Salz

Das alles vermengt man miteinander, wobei man von den Flüssigkeiten so viel dazu gibt, bis der Teig am Mixer hochwandert. Sollt es zu flüssig werden, gibt man einfach mehr Mehl dazu.
Die Nockerl sticht man kreativ mit einem Esslöffel vom Gesamtteig ab und wirft sie in gesalzenes, kochendes Wasser. So verweilen sie, bis es ihnen zu heiß wird und sie die Wasseroberfläche bevölkern. Zwischendurch umrühren, sonst bleiben sie am Boden kleben.

Wenn die Nockal und Kartoffeln fertig sind, bereitet man ein Möhgmachtl oder auch eine Mehlschwitze zu und rührt's in die Sauce. Wenn's nicht salzig genug ist, dann noch Salz dazu und fertig.
Alles kommt zusammen auf den Teller und der Kren wird d'rüber gerieben.

Der Papa lacht und auch dem Rest schmeckt's – das freut die Köchin.


 An Guata!