Ich weiß, das es so besser für ihn ist. Aber die ganze Ratio und Vernunft nützt nichts, mein Herz weint trotzdem. Es zerreisst mich, das ich ihm nicht helfen konnte. Wir haben ihn auf unserem Grundstück begraben. Mein größter Wunsch ist, ihn einfach wieder ausbuddeln und gesund machen zu können. Aber das ist ein nicht erfüllbarer Wunsch. Ich möchte Ihn so gerne wieder auf dem Küchentisch sitzen sehen und nach Futter quaken hören. Oder das er morgens in aller Herrgottfrühe an meinem Kopfkissen sitzt und mir ins Ohr schnurrt um mich zu wecken. Ich könnte schreien vor Schmerz und Trauer. Ich hab diesen kleinen Stinker so lieb gehabt.
Er hatte einen Tumor unter der Zunge, der in den letzten Wochen schnell gewachsen ist. Die Biopsie ergab ein Plattenepithelkarzinom, also Krebs. Er konnte schon nicht mehr alleine essen. Ich habe ihn Fleischbrocken mit der Pinzette halb in den Mund geschoben, weil er seine Zunge nicht richtig bewegen konnte. Ab und an klebte das Fleisch unter dem Gaumen fest und ich hab es ihm dann mit einem Wattestäbchen wieder rausgepult. Er speichelte dabei sehr stark und alle paar Tage fing der Tumor an zu bluten. Am letzten Abend hörte es kaum auf mit dem bluten. Auch wenn er sonst noch relativ fit war, Appetit hatte und auch noch rumgelaufen ist, war es doch nicht mehr zu retten. Ich wollte nicht, das er sich unnötig quälen muss oder Schmerzen hat. Bei Katzen merkt man es eh nicht so gut, wenn sie Schmerzen haben. Er bekam die letzten Wochen schon Cortison und Antibiotika. Das ist das einzige, was es etwas lindert, aber heilen kann man den Krebs nicht. Eine Operation kam nicht in Frage, dann hätte man die gesamte Zunge entfernen müssen. Chemo- oder Bestrahlungstherapie hätten es auch nur verzögert, aber nicht geheilt. Und der Stress, weil man dann mit ihm ständig in die Klinik fahren muss oder er sogar dort stationär bleiben muss, wollten wir ihm nicht antun. Außerdem hat es auch nicht absehbare Nebenwirkungen. Und wie schon gesagt, hätte man es es höchstens ein paar Wochen aufgehalten.
Ich weiß, das es mit der Zeit besser zu ertragen ist, er ist ja auch nicht das erste Tier, was ich verliere. Jeder, der ein Tier hat bzw. schon mal eines verloren hat, kann es aber sicher nachfühlen, wie man sich fühlt. Da helfen alle guten Worte nichts, da hilft nur die Zeit. Die Trauer wird irgendwann gehen, aber die Erinnerungen bleiben. Vino - alles Gute mein Kleiner. Ich werde oft an dich denken.
Liebe Grüße