DJI Neo im Test: Das taugt die Kameradrohne zum Kampfpreis

Kleine Revolution im Selfie-Luftraum: Die kleine und günstige DJI Neo macht Fotos und Videos. Golem.de hat sie getestet; mit Beispieldateien.

Ein Test von veröffentlicht am
DJI Neo im Flug
DJI Neo im Flug (Bild: Peter Steinlechner / Golem.de)

Hinter uns das Matterhorn, die Chinesische Mauer oder der frisch angelegte Gemüsegarten. Vor uns: leider keine passende Mauer zum Abstellen der Kamera und auch kein Stativ. Wenn wir in solchen Situationen trotzdem Fotos oder Videos mit viel Perspektive und uns selbst in der Mitte aufnehmen wollen, können wir ab sofort die DJI Neo in den Himmel aufsteigen lassen.

Inhalt:
  1. DJI Neo im Test: Das taugt die Kameradrohne zum Kampfpreis
  2. Kamera: Videos und Fotos
  3. DJI Neo: Verfügbarkeit, Beispieldateien und Fazit

Die nach vielen Gerüchten und Leaks nun tatsächlich angekündigte und erhältliche Kameradrohne ist vor allem für Aufnahmen und Perspektiven gedacht, die mit dem Smartphone in der Hand schlecht machbar sind.

Ein Clou ist der Preis: Schon ab rund 200 Euro können wir mit der günstigsten Version abheben. So relativ günstig geht das sonst nicht mit Fluggeräten von DJI.

Außerdem ist die DJI Neo klein und leicht, aber trotzdem stabil. Wir benötigen keine Fernbedienung, sondern können das Fluggerät ganz unkompliziert von der ausgestreckten Hand starten und landen lassen. Golem.de konnte die DJI Neo rund zwei Wochen lang in der Praxis bei Ausflügen und Sportaktivitäten testen.

Anfangs sind wir sehr respektvoll mit dem Vorabexemplar umgegangen. Das hat sich schnell geändert: Nach kurzer Zeit haben wir das 135 Gramm leichte Ding einfach in den Rucksack gesteckt, dank Propellerschutz und einer sehr fest sitzenden Linsenabdeckung wurde sie nicht beschädigt.

Wenn wir beim Hundespaziergang an einer schönen und für den Flugbetrieb unproblematischen Stelle vorbeikommen, ziehen wir die DJI Neo aus der Tasche, wählen das passende Flugprogramm (dazu später mehr) und drücken sehr wenige Tasten. Nach ein oder zwei Minuten sind die Aufnahmen im Kasten und wir können weitergehen.

Die Videos oder Fotos übertragen wir später per App auf das Smartphone oder mit einem USB-C-Kabel auf den Rechner. Die DJI Neo fertigt ausschließlich Videos im MP4-Format und Fotos im JPG-Format an, was die weitere Bearbeitung sehr einfach macht. Die Daten werden im internen, 22 GByte großen und nicht erweiterbaren RAM gespeichert.

DJI Neo
Größe130 × 157 × 48.5 Millimeter
Gewicht135 Gramm
Flugzeitca. 17 Minuten mit Propellerschutz (ca. 18 Min. ohne)
maximale Windstärke8 m/s (Level 4)
SatellitenGPS, Glonass, Galileo und Beidou
Bildsensor1/2 Zoll (FOV: 117.6°)
Foto-FormatJPEG
Foto maximale Auflösung4.000 x 3.000, 12 MP
Video-FormatMP4 (H.264, H.265)
Video Auflösung/Bildrate4K/30fps, 1080p/60fps
Video max. Bitrate75 Mbps
VerschlusszeitVideo 1/8000-1/30 s, Foto 1/8000-1/10 s
Blendef/2.8
ISO100 - 6.400
Datenspeicher22 GByte intern (nicht erweiterbar). Reicht laut DJI für 40 Minuten Video in 4K/30 fps oder 55 Minuten Video in 1080p/60fps.
Spezifikationen der DJI Neo

Bei unseren Foto- und Videosessions im Gemüsegarten hatten wir beim Test die Auswahl zwischen drei Bedienmethoden. Am flexibelsten sind wir mit der DJI-Fernbedienung, die dem Fly-More-Bundle beiliegt. Dann können wir die Neo letztlich wie alle Drohnen des Herstellers durch die Luft scheuchen, inklusive der beliebig nach vorne oder unten schwenkbaren Kamera. Einen Hochkantmodus gibt es nicht.

Achtung: Auch wenn viele Fernbedienungen von DJI fast gleich aussehen, können wir offenbar nicht alle mit der Neo verwenden. Von einer gut vier Jahre alten Remote für die DJI Mini 2 wurde die DJI Neo nicht erkannt. Welche Systematik der Anbieter hier verfolgt, ist uns nicht klar.

Die zweite Methode zur Steuerung funktioniert mit einem gekoppelten Smartphone. Zum Start müssen wir die Drohne nach Verbindungsaufnahme mit der App auf unserer Handfläche halten – und zwar so, dass die Kamera unser Gesicht sieht.

Zum Abheben drücken wir entweder in der App eine große, grüne Schaltfläche oder auf der Drohne eine der beiden Tasten ein paar Sekunden lang. Es folgt ein Countdown, dann hebt die DJI Neo ab und führt eines von mehreren Flugmanövern aus. Beispielsweise umkreist sie uns oder fliegt senkrecht nach oben (mit Blick genau nach unten).

  • Im Modus ohne Fernbedienung startet die DJI Neo nur, wenn sie unser Gesicht sehen kann. (Bild: Steinlechner / Golem.de)
  • Die Drohne bleibt auch bei Wind ziemlich stabil in der Luft. (Bild: Steinlechner / Golem.de)
  • Der Schutz sorgt dafür, dass die Propeller kaum beschädigt werden können. (Bild: Steinlechner / Golem.de)
  • Links die DJI Neo, rechts die 249 Gramm schwere DJI Mini 2 (Bild: Steinlechner / Golem.de)
  • Auf der Unterseite der DJI Neo befindet sich der leicht abnehmbare Akku. (Bild: Steinlechner / Golem.de)
  • Eine Akkuladung reicht für etwas mehr als eine Viertelstunde Flug. (Bild: Steinlechner / Golem.de)
  • In der Fly-More-Combo befinden sich zwei zusätzliche Akkus, eine Ladestation sowie die Fernbedienung. (Bild: Steinlechner / Golem.de)
  • Praktisch: Die LEDs zeigen den Ladestand des jeweiligen Akkus. (Bild: Steinlechner / Golem.de)
  • Mit der Taste bei der Kamera wählen wir den Modus, und vor allem: Zum Abheben müssen wir drei Sekunden drücken. (Bild: Steinlechner / Golem.de)
  • Der Linsenschutz sitzt sehr fest auf der DJI Neo. (Bild: Steinlechner / Golem.de)
  • Hier die Konfiguration mit der Fernbedienung ... (Bild: Steinlechner / Golem.de)
  • ... und so hebt die DJI Neo mit dem Smartphone ab. (Bild: Steinlechner / Golem.de)
  • Im Spotlight-Modus können wir auf dem Smartphone die Drohne steuern. (Bild: DJI / Screenshot: Golem.de)
  • Diese Modi stehen als Flugmanöver zur Verfügung. (Bild: DJI / Screenshot: Golem.de)
  • Hier kreist die Drohne um uns, den Abstand legen wir vorher fest. (Bild: DJI / Screenshot: Golem.de)
  • Nur im Spotlight-Modus nehmen wir Fotos auf, und zwar bei drei Sekunden an der gleichen Position. (Bild: DJI / Screenshot: Golem.de)
  • So sieht es aus, wenn Smartphone und Fernbedienung mit der DJI Neo gekoppelt sind. (Bild: DJI / Screenshot: Golem.de)
  • Auf der Fernbedienung haben wir etwas mehr Flugoptionen. (Bild: DJI / Screenshot: Golem.de)
  • DJI Mini 2: Das Bild sieht zwar dunkel aus, hat aber einigermaßen viele Details. (Bild: Steinlechner / Golem.de)
  • DJI Neo: Auf den ersten Blick besser, aber die Details lassen zu wünschen übrig. (Bild: Steinlechner / Golem.de)
  • DJI Mini 2: Die Maisfelder sind schön detailreich. (Bild: Steinlechner / Golem.de)
  • DJI Neo: Der Gesamteindruck ist gar nicht so übel. (Bild: Steinlechner / Golem.de)
  • DJI Mini 2: Selbst Details sind gut zu erkennen. (Bild: Steinlechner / Golem.de)
  • DJI: Das Ergebnis sieht aus wie direkt aus einem Video übernommen. (Bild: Steinlechner / Golem.de)
Im Modus ohne Fernbedienung startet die DJI Neo nur, wenn sie unser Gesicht sehen kann. (Bild: Steinlechner / Golem.de)

Mit dem Smartphone können wir zwei virtuelle Steuerfelder aufrufen und damit die Drohne fast beliebig höher und weiter durch die Luft lenken. Das klappt sehr gut, es ist vor allem für die korrekte Positionierung und die Bildperspektive gedacht – und weniger für kunstvolle Flugmanöver.

Wenn die Drohne landen soll, halten wir unsere Hand darunter, dann schwebt sie langsam auf unsere Handfläche zurück. Beim Test hat das immer problemlos geklappt. Nach wenigen Testmanövern haben wir das Ding aber zur Zeitersparnis einfach mitten im Flug ergriffen, was sich dank des Propellerschutzes ungefährlich anfühlt.

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Kamera: Videos und Fotos 
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tom.stein 17. Sep 2024 / Themenstart

Am falschen Ort zu fliegen ist die eine Sache - vermutlich kostet das nicht die Welt (au...

tom.stein 17. Sep 2024 / Themenstart

Nein, nur zu sagen wir 98%. Zumal gerade Preiswerte Drohnen eher langsam reagieren...

ashahaghdsa 08. Sep 2024 / Themenstart

Na ja, diese Kameras melden sich als ganz normale Webcams. Sollte die Drohne ein Linux...

EatThis81 07. Sep 2024 / Themenstart

FCC 10km CE 6km

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