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Montag, 22. Juni 2020

FOCACCIA DI SCARAFAGGIO ...


... genau. So nennen wir dieses Ding. Scarafaggio das bin ich ... sozusagen. Die Küchenschabe auf Italienisch. Herr Gerlach tauft nämlich in seiner Kolumne "probier doch mal" in der Süddeutschen die Focaccia di Recco in eine Focaccia di Monaco um - gleiches Teigrezept, andere Füllung. Mach ich auch.

Recco ist eine kleine italienische Stadt an der ligurischen Küste. Die örtliche Focaccia kommt ohne Germ aus, ist hauchdünn, ziemlich knusprig und wird nur mit Stracchino-Käse gefüllt. Herr Gerlach nimmt Ricotta und Parmesan samt Spinat und Fenchel, lo scarafaggio nimmt Spinat, Stracciatella und Sbrinz (und eventuell ein bisschen Rohschinken). Kann man also halten, wie man will und beliebig variieren - nur an der Rezeptur des Teiges wird nicht herumprobiert: Der ist perfekt - geschmeidig, leicht auszurollen, reißt nicht und wird wunderbar knusprig!


Focaccia di Scarafaggio

400 g Weizenmehl
200 ml lauwarmes Wasser
40 g Olivenöl
8 g Salz
Olivenöl zum Beträufeln
etwas Rosmarin

500 g Blattspinat
300 g Stracciatella-Käse
60 g Sbrinz
etwas Rohschinken (fakultativ)
Salz und Pfeffer


Mehl und Salz sowie Wasser und Olivenöl in die Küchenmaschine geben und zehn Minuten kneten. Dann herausholen und händisch kräftig durchwalken. Der Teig sollte anschließend ganz glatt und seidig sein. In einer Schüssel zugedeckt eine halbe Stunde entspannen lassen.

In dieser Zeit den Spinat waschen, in einem Topf auf dem Herd bei mittlerer Hitze zusammenfallen lassen. Bisschen salzen. Herausnehmen, etwas abkühlen lassen und gut ausdrücken. Den Sbrinz reiben, den Stracciatella-Käse in einem Sieb etwas abtropfen lassen.


Das Backrohr auf 280 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Den entspannten Teig halbieren. Auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen, dann mit den Händen unter den Teig greifen und ausziehen, bis er fast so dünn wie Strudelteig und deutlich größer als das Backblech ist. Das Backblech ausgiebig einölen, den Teig drauflegen. Stracciatella in Häufchen draufsetzen - nicht verstreichen, damit der Teig nicht reißt! Vom ausgedrückten Blattspinat kleine Fleckerl auf dem Teig verteilen, Sbrinz drüberstreuen, eventuell auch zerzupften Rohschinken. Bisschen salzen und pfeffern.


Die zweite Teighälfte genauso groß und dünn ausziehen und auf die Füllung legen. Ränder abschneiden. Mit einer Schere kleine Löcher in den Teig schneiden, damit der Dampf beim Backen abziehen kann. Mit Olivenöl beträufeln, mit Rosmarinnadeln bestreuen. Im vorgeheizten Backrohr etwa zehn Minuten backen, bis die Oberfläche schön braun und knusprig ist (bei Öfen, die nur 250 Grad schaffen, die Backzeit ein bisschen verlängern). Rausnehmen, mit einem Teigschneider in handliche Rechtecke schneiden und sofort verputzen!



Sonntag, 2. September 2018

GOLDGELB UND BUTTERWEICH

Zu unserem Wochenendhaus im Mühlviertel gehört eine sogenannte Leitn. Eine Leitn ist ein Hang, eine steile Wiese. In unserem Fall so steil, dass man sie mit einem Rasenmäher nicht mähen kann. Und da ich mit meinem Knie noch nicht ganz sicher unterwegs bin, habe ich mich heuer auch noch nicht hinuntergewagt, obwohl dort einige sehr interessante Obstbäume stehen. Ich hatte immer Angst davor, auszurutschen.

Am Wochenende aber musste es sein, denn ich hatte beim Runterschauen reife Birnen gesichtet. Aber wie das oft so ist – aus der Nähe sieht alles ganz anders aus. Die geerntete Beute war, vorsichtig formuliert, steinhart. Also lagerte ich sie noch einige Tage im Keller, danach waren sie wunderschön goldgelb und butterweich. Sie waren der Anstoß, wieder mal einen Flammkuchen zu backen, zumal im Tiefkühler noch etwas zerfitzeltes Hühnerfleisch von der letzten Suppenhenne lagerte. Und nach dem Essen nahm ich mir vor, Flammkuchen wieder viel öfter auf den Speiseplan zu setzen: wirklich köstlich, schnell gemacht und beliebig zu variieren.

Flammkuchen mit Birne, Huhn und Ziegenkäse

220 g Mehl (K: Tipo 00)
120 ml lauwarmes Wasser
10 g frischer Germ
3 EL Olivenöl
Salz

250 g Ziegenfrischkäse
200 ml Sauerrahm
2 Birnen, geviertelt, entkernt und in dünne Scheiben geschnitten
etwas gekochtes oder gebratenes Hühnerfleisch (Schinken funktioniert sicher auch)
Saft einer halben Zitrone
Rosmarin
flüssiger Honig
Salz

Germ im lauwarmen Wasser auflösen. Mehl, lauwarmes Wasser und Olivenöl zu einem Teig verkneten. Das Salz zufügen. Den Teig eingeölt in einer Schüssel etwa eine halbe Stunde rasten lassen. Sauerrahm mit Ziegenkäse verrühren, eventuell etwas salzen.

Das Backrohr auf 270 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Den Teig vierteln und möglichst dünn ausrollen. Jeweils zwei Fladen auf ein Backblech legen. Mit der Sauerrahm-Ziegenkäse-Mischung bestreichen, einen Zentimeter Rand frei lassen (der wird besonders knusprig!). Das zerfitzelte Hühnerfleisch darüberstreuen. Die Birnen leicht aufgefächert drauf legen. Mit Zitronensaft bepinseln. Rosmarin drüberstreuen und im vorgeheizten Backrohr etwa neun Minuten backen, bis die Teigrändern sich braun färben. Aus dem Backrohr nehmen, mit etwas Honig beträufeln und sofort servieren. Ein kühles Bier schmeckt ganz fantastisch dazu!



Mittwoch, 16. Oktober 2013

STEINPILZE!


Wieder mal ein flaues Steinpilzjahr, dachte ich so bei mir. Alle Jahre wieder sagt der Mitkoch optimistisch am Anfang der Saison "das wird ganz sicher ein Schwammerljahr" und jetzt schon das dritte Jahr ohne nennenswerte Funde. Heuer hab ich das sogar verstanden, wir hatten einen extrem trockenen Sommer, es hat ungefähr sechs Wochen nicht geregnet. Das verdrießt jeden Pilz.

Und dann, das letzte Wochenende. Ich hatte mich eher auf einen Herbstspaziergang mit Fotografieren eingerichtet ... und stolperte nach zehn Minuten über den Ersten. Den ersten Steinpilz. Steinpilz!
Und es hörte nicht auf. Sogar mitten auf einer Waldwiese stand einer. Der Größte wog 739 Gramm. Der wurde allerdings getrocknet, um dann als Würzpulver verwendet zu werden. Trotz der Größe war er zwar nicht wurmig, aber doch schon sehr letschert.Nach zwei Stunden durch den Wald war unser Schwammerlkorb voll.

Zuhause wurden die Fundstücke dann in zwei Gruppen geteilt. Die nicht ganz so Schönen wurden getrocknet, die Schönen eingefroren. Und ein paar der Schönsten frisch verarbeitet.

Mir schwebte eine Steinpilzpizza vor. Die existiert sicher schon in den Weiten des Internet, aber ich wollte das gar nicht googeln, ich wollte mich nicht ablenken lassen, weil ich schon eine ganz konkrete Vorstellung von dieser Pizza hatte. Grundlage sollte eine Pizza bianca, also ohne Tomaten sein. Bestrichen mit etwas Creme fraiche, bestreut mit Thymianblättchen, belegt mit kurz in Butter gebratenen Steinpilzen, Rohschinken und - für den Steinpilz nur das Beste - Büffelmozzarella. Gleich vorweg: Es hat himmlisch geschmeckt - genauso so, wie ich es mir vorgestellt hatte.

Beim Pizzateig hab ich diesmal den von Eva probiert, den auch Sabine schon gelobt hat - er war ausgezeichnet, obwohl ich ihn nicht den geforderten Tag im Kühlschrank ruhen ließ.


Pizza mit Steinpilz, Rohschinken und Büffelmozzarella

300 g Mehl (Type 00)
180 g lauwarmes Wasser
2 TL Salz
6 g Germ

3 TL Olivenöl

5 mittelgroße Steinpilze (ich hab sie leider nicht abgewogen. Es sollen so viele sein, dass sie ein Blech Pizza in einer Lage bedecken)
Butter zum Braten der Pilze
3 EL Creme fraiche
2 EL frischer Thymian, gehackt (K: Steinpilzthymian!)
Salz, Pfeffer
100 g dünne Rohschinkenscheiben
2 Kugeln Büffelmozzarella

Germ  im lauwarmen Wasser auflösen. Wasser und Mehl in der Küchenmaschine fünf Minuten kneten (Stufe 2). Dann Salz und Olivenöl zufügen und weitere fünf Minuten kneten. Den Teig in eine geölte Schüssel geben und mindestens zwei Stunden rasten lassen.

Das Backrohr auf 230 Grad vorheizen. Die Steinpilze in zwei bis drei Millimeter dicke Scheiben schneiden. In einer Pfanne in etwas Butter braun braten. Auf Küchenpapier etwas entfetten. Salzen und pfeffern.

Den Teig auf Backblechgröße ausrollen (ja, wir haben ein ganzes Blech dieser Pizza verputzt). Die Creme fraiche mit einem Pinsel auf den Teig streichen. Salzen. Die Thymianblättchen drüberstreuen. Die Steinpilze drauf verteilen. Mit den Schinkenscheiben komplett zudecken. Mozzarella in möglichst dünne Scheiben schneiden und auf den Schinken legen.
Im vorgeheizten Backrohr etwa 20 Minuten backen. Schmeckt unvergleichlich gut.




Montag, 28. Januar 2013

CALZONE GANZ OHNE

Zwei Dinge kamen zusammen: Erstens waren vor kurzem liebe Freunde zu Gast. Zum Knabbern gab es vor dem Essen zarte Blätterteigstangerl aus dem bewährten, schnell gekneteten Butter-Topfen-Teig. Am nächsten Tag hatte ich also noch die Hälfte dieses Teigs im Kühlschrank.

Zweitens überfiel mich am Nachmittag plötzlich Heißhunger auf Pizza. Beim Italiener bestelle ich fast immer (wenn ich nicht Tonno e cipolle ordere) Calzone. Die Calzone ist für mich die ideale Pizza. Der Mozzarella ist geschmolzen, kann nie dunkel und angebrannt sein, der Schinken ist nicht trocken und der Teig ist sicher knusprig und nicht lappig.

Könnte ich uns doch am Abend selbst machen. Natürlich hat das mit einer richtigen Calzone nix zu tun. Aber irgendwas Feines könnte schon dabei rauskommen, auch ohne Pizzateig. Bei der Füllung bin ich sehr streng, da gehen nur feiner Beinschinken, Mozzarella, Champignons und am Boden ein wenig Tomatenmark (damit es nicht zu flüssig wird). Das Ergebnis war weit besser, als es zu erwarten war! Eine feine Alternative, wenn man spontan Lust auf Calzone aber keinen Pizzateig zur Hand hat.

Calzone

125 g Butter
125 g Topfen
125 g Weizenmehl, Typ 480
1 TL Salz
1 verquirltes Ei zum Bestreichen

150 g Beinschinken
ca. 300 g Mozzarella
150 g Champignons
1 - 2 EL Butter
Oregano
Salz
etwas Tomatenmark

Topfen, Butter, Mehl und Salz zu einem Teig verkneten. Ausrollen. Zusammenfalten. Diesen Vorgang zwei- bis dreimal wiederholen. Dann in Folie verpacken und im Kühlschrank rasten lassen, bis die Füllung fertig ist.

Die Champignons waschen, in Scheiben schneiden und in wenig Butter braten, bis die meiste Flüssigkeit verdunstet ist. Leicht salzen. Schinken zerzupfen, Mozzarella grob reiben.
Das Backrohr auf 200 Grad vorheizen.


Den Teig halbieren. Jede Hälfte halbwegs rund ausrollen. Einen großen, flachen Teller als Schablone auf den Teig legen und Kreise ausschneiden. Eine Kreishälfte mit etwas Tomatenmark bestreichen. Schinken, Mozzarella und Champignons in dieser Hälfte zu einem kleinen Berg auftürmen. Salzen und mit Oregano bestreuen. Den Rand mit verquirltem Ei bestreichen und zusammenklappen. Die Enden gut zusammendrücken.

Im vorgeheizten Backrohr ungefähr 25 Minuten backen. Gleich beim ersten Anschneiden wusste ich, dass mein Calzone-Versuch gelungen war: der Duft war genau der Gleiche wie in der Pizzeria ...

Mehr Pizzarezepte bei der Schabe:
Pizza mit Sardinen, Ofentomaten und Oliven-Kapern-Zitronen-Öl
Pizza tonno e cipolla
Pizza Sfilaci
Pizzabrot mit Weintrauben, Käse, Rosmarin und Nüssen




Donnerstag, 8. November 2012

CROSTINI STATT KOCHEN

Manchmal gibt es so Tage, da weiß ich schon Mittags, dass es nichts wird mit dem Kochen. Dass ich einfach keine Lust habe. Da gehen wir dann abends schon mal ein Backhendl essen, bei meinem Lieblingsbackhendlwirten.
Wenn aber der Mitkoch erst spät abends heimkommt, ich mir währenddessen ein paar Folgen von Mad Men genehmige, anstatt zu kochen, und wir beide trotzdem dann irgendwas Warmes essen wollen, ja dann ist es Zeit für Crostini mit Tomaten, Thunfisch und Mozzarella.

Das ist nicht Kochen, nur Kleinschneiden und Übergrillen - aber trotzdem: Es schmeckt, man fühlt sich richtig wohl und ein Glas Rotwein passt auch gut dazu. Ich könnte mich deppert essen an diesen Brötchen mit (derzeit halbwegs) guten Tomaten, einem frischen Ciabatta und feinem Mozzarella.


Die Zubereitung ist denkbar einfach:

Tomaten-Mozzarella-Crostini

Man nehme fünf bis sechs mittelgroße Tomaten, entkernt, in Würferl geschnitten
eine Dose Thunfisch, gut abgetropft, zerzupft
zwei bis drei Kugeln Mozzarella, in Scheiben geschnitten
eine Knoblauchzehe, fein gehackt
einige Basilikumblätter, gehackt
Salz
einen Laib Ciabatta, in dicke Scheiben (ca. 1 1/2 cm) geschnitten (Baguette geht auch, dann isst man eben mehr Brötchen).

Die Brotscheiben werden im Backrohr beidseitig kurz knusprig gegrillt, damit sie später nicht so schnell aufweichen. Die anderen Zutaten - natürlich außer dem Käse - werden zusammengemischt und abgeschmeckt. 
Die knusprigen, etwas abgekühlten Brötchen werden so dick wie möglich mit dieser Mischung belegt. Wenn sicher nichts mehr Platz drauf hat, ohne dass es runterfällt, kommen ein, zwei oder drei Scheiben Mozzarella (je nach Größe der Brötchen) drauf. Das Ganze wieder ins Backrohr unter den Grill, bis der Mozzarella richtig schön zerrinnt. Fertig.



Mittwoch, 19. September 2012

IN LETZTER SEKUNDE

Ziemlich unaufmerksam. Aber eben einfach viel zu viel um die Ohren. Nur so konnte es passieren, dass ich meine tollen Isabella-Erdbeertrauben zu wenig beachtet habe. Zumindest viel weniger, als das die Amseln getan haben.
Naja, die Trauben sind reif und die Amseln haben sich schon kräftig bedient. Die sind wahrscheinlich vom feinen Erdbeergeschmack genauso begeistert wie wir. Traubengelee ist heuer also nicht, dafür sind es jetzt schon zu wenige. Aber Pizzabrot mit Trauben, Käse, Walnüssen und Schinken, das geht sich noch aus!

Die Hauptarbeit bei diesem Essen ist das Entkernen der Weintrauben. Es kann natürlich jeder kernlose Weintrauben nehmen. Meine haben aber nun mal Kerne, viele große Kerne. Dafür ist ihr Geschmack unübertroffen, während kernlose oft mal nur süß sind und fast keinen Eigengeschmack haben. Also: Entweder gemütlich irgendwohin setzen und diese Arbeit als kontemplativ begreifen, oder nebenbei fernsehen (dabei übersieht man allerdings ab und zu einen Kern).

Pizzabrot mit Weintrauben, Käse, Rosmarin und Nüssen

500 g Weizenmehl, Typ 00
300 ml warmes Wasser
10 g Germ
2 EL Olivenöl
Salz

500 g blaue Weintrauben, halbiert, entkernt
50 g Walnüsse, grob gehackt
200 g Dolcelatte, in dünne Scheiben geschnitten
2 Zweige Rosmarin, abgezupft und gehackt
100 g Rohschinken, zerzupft
Olivenöl
Salz, Pfeffer


Germ im warmen Wasser auflösen. Mehl, Wasser, Olivenöl und Salz in der Küchenmaschine zu einem geschmeidigen Teig verkneten. In einer geölten Schüssel eineinhalb Stunden rasten lassen, zur Halbzeit einmal kurz durchkneten. Rechtzeitig das Backrohr mit Backstein auf 250 Grad vorheizen. Den Teig dritteln. Ein Drittel hebe ich im Kühlschrank als Ansatz für den nächsten Teig auf. Daraus wird dann Pizza oder Fladenbrot.

Die anderen beiden Stücke rolle ich zu länglichen Fladen aus. Die Fladen rasten zugedeckt noch eine halbe Stunde. Mit der Backschaufel hebe ich sie auf den Backstein im vorgeheizten Ofen und backe sie für ungefähr sieben Minuten. Dann erst belege ich die Fladen zuerst mit Dolcelatte, darüber kommen dicht an dicht die Weintrauben, die Nüsse, Rosmarin, Salz und Pfeffer. Bei 230 Grad backe ich die Fladen noch zehn Minuten. Vor dem Servieren belege ich sie mit zerzupftem Rohschinken und beträufle sie mit etwas Olivenöl.

Das ist ein Geschmack: saftig und fruchtig, salzig, nussig - dazwischen ein Hauch von Rosmarin, ganz toll, ein richtiges Herbstgericht! Fast bin ich froh, dass die Amseln den Traubenbestand so dezimiert haben - sonst hätte ich wieder alle zu Gelee verarbeitet. Der Mitkoch serviert dazu einen Schioppettino von Venchiarezza aus Cividale.

Wir reisen in den Süden. Wenn es dort Internet gibt, kommen nächste Woche ein paar Bilder ...

Sonntag, 13. Mai 2012

PIZZARIA LA MARE ...



Ein schönes Schild! Vielleicht nicht ganz vertrauenserweckend: Der Pizzeria-Betreiber ist entweder kein Italiener (okay, auch andere Nationalitäten machen gute Pizza) oder er kümmert sich einfach nicht sehr um das "Drumherum" für sein Lokal (ich nehme mal an und hoffe, weil er so mit Pizzabacken beschäftigt ist).

Ich bin schon neugierig, wie die Speisekarte dort aussieht. Meine Neugierde wird mir ohnehin keine Ruhe lassen, ich muss also irgendwann mal dort hin. Und dann wünsche ich mir, dass die Pizza dort besser ist als die Rechtschreibung des Schilderherstellers ...

Vorerst aber eine Eigenbau-Pizza. Ganz besonders möchte ich auf meine neueste "Erfindung", die Mischung aus kleingehackten Oliven, Kapern, Zitronensaft, Olivenöl und Salz hinweisen, die auf die belegte Pizza kommt. Sie verleiht der Pizza, gemeinsam mit den Sardinen, einen total feinen, würzigen Geschmack. Sie hat hat das Zeug zur absoluten Lieblingspizza!


Pizza mit Sardinen, Ofentomaten und Oliven-Kapern-Zitronen-Öl

1 Pizzateig nach diesem Rezept
2 Dosen Sardinen, abgetropft (Küchenschabe: Rizzoli, das sind diese italienischen, mit den kleinen Zwergen auf der Packung)
2 Packungen Mozzarella (Käse in Scheiben geschnitten und gut abgetropft!)
ofengeröstete Tomatensauce oder Tomatensauce aus dem Glas
1 Handvoll schwarze Oliven, klein gehackt
1 EL Salzkapern, gewaschen und gehackt
Saft einer halben Zitrone
ca. 30 ml Olivenöl extra vergine
1 gehäufter TL Salz
1/2 TL getrockneter Oregano

Backrohr auf 250 Grad vorheizen. Gehackte Oliven, Kapern, Zitronensaft, Oregano, Salz und Olivenöl in einem Schüsserl gut miteinander vermischen.

Den Teig auf Backblechgröße ausrollen, den Rand etwas dicker formen. Dünn (sonst wird die Pizza matschig) mit Tomatensauce bestreichen. Die abgetropften Mozzarellascheiben darauf verteilen.  Die Sardinen in kleinen Stückchen auf den Teig legen. Zum Schluss alles großzügig mit der Oliven-Kapern-Mischung bepinseln. Im vorgeheizten Backrohr 15 bis 20 Minuten backen.

Nach Tagen der Schlemmerei ist dieses unkomplizierte Essen gerade richtig.
Einen letzten Barcelona-Beitrag bereite ich gerade vor, ich sortiere die Fotos, ordne die eingekauften Schätze und überlege schon, was ich damit anstellen könnte ...



Freitag, 27. Januar 2012

VOM PFERD ...



Noch vom letzten Italienurlaub, fast im Kühlschrank vergessen: Sfilacci. Getrocknetes Fleisch, schmeckt sehr gut, vor allem wenn man es mit Olivenöl und Zitrone wie Bresaola zubereitet.

Das erste Sfilacci ist mir in Triest über den Weg gelaufen. Auf der Speisekarte stand: Sfilacci con Rucola e Parmigiano. Es wurde mit Zitrone und Olivenöl serviert. Da es ausgezeichnet geschmeckt hat, habe ich nachgefragt. Um dabei herauszufinden, dass es sich um die italienische Pferdefleischspezialität "Sfilacci di cavallo" handelt. Ganz ehrlich: Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich Skrupel gehabt. Andererseits: Ich esse ja auch Rehe, Lämmer und kleine Schweinderl. Auch nette Tiere, genauso sympathisch wie Pferde.

Sfilacci bekommt man in Italien vakuumverpackt in Fleischhauereien und sogar in besseren Supermärkten. Diesmal hab ich Sfilacci als Auflage für eine schnelle Pizza mit Mozzarella und kleinen Tomaten verarbeitet.



Pizza Sfilacci

Pizzateig nach diesem Rezept
1 Packung Sfilacci
250 g kleine Tomaten
ofengeröstete Tomatensauce oder 80 g Tomatensauce aus dem Glas
1 Knoblauchzehe, feingehackt
Oregano
Salz
2 Pkg. Mozzarella

Den Ofen auf 270 Grad vorheizen. Mozzarella reiben und etwas abtropfen lassen. Sfilacci zerpflücken. Tomatensauce mit Knoblauch, Oregano und Salz mischen. Den Teig mit der Tomatensauce bestreichen. Mozzarella und halbierte Tomaten darauf verteilen, dann das Fleisch. Die Pizza ins Backrohr schieben und ungefähr 15 Minuten backen.

Wieder mal eine Gelegenheit, einen Cabernet Franc unseres friulanischen Lieblingswinzers Thomas Kitzmüller aus Brazzano zu trinken. Bekannter als sein Cabernet Franc sind allerdings seine begehrten und schon mehrfach ausgezeichneten Weißweine, vor allem der Ribolla Gialla.

Samstag, 5. November 2011

PIZZA, PIZZA



Zum Thema Pizza muss ich nicht allzu viel sagen, das haben schon viele vor mir getan. Mein Pizzateig kommt sicher auch schon in etlichen anderen Blogs vor. Aber da ich veröffentliche, was ich eben gerade koche, kann ich ihn Euch nicht ersparen.
Heute zubereitet mit meinem Lieblingsbelag, kreativer wird´s vielleicht ein andermal. Es war die Premiere für ein Mehl, das ich im Frühling in Udine erstanden habe:



Der Teig wurde außen knusprig und innen flaumig, so wie wir ihn mögen. Allerdings hab ich nicht allzu viel Unterschied zum normalen italienischen 00er-Mehl bemerkt, das ich sonst immer verwende. So gut wie in einer italienischen Pizzeria wird die Heimpizza sowieso nie werden. Ich kann meinen Ofen nicht so hoch aufheizen, wie es dazu erforderlich wäre. Die Heimpizza bleibt also ein – bisweilen sehr guter – Kompromiss.

Pizza tonno e cipolla
für 1 Backblech (= 2 hungrige Personen)

400 g Mehl Typ 00
220 ml Wasser
4 g Germ
9 g Meersalz

ofengeröstete Tomatensauce oder 80 g Tomatensauce aus dem Glas
1 Knoblauchzehe, feingehackt
Oregano
Salz
2 Dosen Thunfisch
2 Pkg. Mozzarella
1 rote Zwiebel

Am Vortag den Pizzateig zubereiten. Das lauwarme Wasser in die Küchenmaschine geben und den Germ darin auflösen. 50 Gramm Mehl hinzufügen. Die Knetmaschine starten und langsam die restlichen 350 Gramm Mehl hinzugeben (normalerweise dauert das zehn Minuten). Danach die Knetmaschine weitere 20 Minuten mit geringer Geschwindigkeit arbeiten lassen, dabei das Salz einrieseln lassen. Den Teig in eine geölte Schüssel geben und zwei Stunden gehen lassen. Jetzt formt man eine Teigkugel, die man bei Zimmertemperatur weitere vier bis sechs Stunden gehen läßt. Dann ist der Teig fertig und rastet im Kühlschrank bis zum nächten Tag.



Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen. Wenn er etwas temperiert ist, auf Backblechgröße ausrollen. Den Ofen auf 270 Grad vorheizen. Mozzarella reiben und etwas abtropfen lassen. Thunfischstücke zerpflücken. Zwiebel in feine Ringe schneiden. Tomatensauce mit Knoblauch, Oregano und Salz mischen. Den Teig mit der Tomatensauce bestreichen. Mozzarella darauf verteilen, dann die Zwiebeln und den Thunfisch. Die Pizza ins Backrohr schieben und ungefähr 15 Minuten backen.