Posts mit dem Label Licht werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Licht werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Samstag, 7. Januar 2017

Farben bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen


Hallo liebe Copicfreunde!

Jeder, der sich ein bisschen mit Farben beschäftigt, hat das wahrscheinlich schon beobachtet: Ob von der Sonne angestrahlt oder im Schatten, ein Farbton sieht bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen immer anders aus. Mithilfe des Farbkreises von Munsell, der hier vorgestellt wird, werde ich erklären, wie man das mit Copic Markern darstellen kann:


 Die zehn Farbtöne des Farbkreises entsprechen denen der Copic Marker: Rot, Orange, Gelb, Gelbgrün, Grün, Blaugrün, Blau, Blauviolett, Violett und Rotviolett. Das Farbsystem von Copic wird hier erklärt.


Auf obiger Zeichnung werde ich zuallererst das Schweinchen mit R24, R22 und R21 einheitlich rosa kolorieren.


Leider wirkt es jetzt noch ein wenig langweilig und nicht plastisch genug. Um dem abzuhelfen, fügen wir im Licht noch ein wenig Gelb (Y00) und im Schatten Blauviolett (BV23 und BV20) hinzu:


Das Ergebnis sieht schon besser aus, ist aber leider immer noch nicht befriedigend. Zwar kann man mit Copics ähnlich wie mit Aquarellfarben lasierend arbeiten, um Mischtöne zu erzeugen. Daher heisst es, zurück zum Start, denn viel eleganter ist folgende Methode:


Unser Schweinchen ist rosa, also nehmen wir R22 und R21 als Hauptfarbe. Die Schattenpartien sollen bläulich sein, daher kommt RV99, RV95 und RV93. Den gelben Schimmer kolorieren wir mit Y61  


Die Farben sind jetzt viel reiner und man kann das Ergebnis viel besser im Vorhinein planen und die Ausführung kontrollieren. Man sollte darauf achten, von dunkel nach hell zu arbeiten, die Farben nebeneinander zu setzen und nicht übereinander zu malen und sie leicht zu verblenden. 

Nicht nur unterschiedliche Lichtverhältnisse haben einen Einfluss auf den Eindruck von Farben, sondern auch deren Entfernung vom Betrachter. Die Farben werden umso bläulicher, je weiter weg sie sind, beziehungsweise wirken bläuliche Farben weiter entfernt, ein Phänomen das auch schon die alten Meister kannten.

Auch hier hilft ein Blick auf den Farbkreis:


Der grüne Untergrund soll eine gewisse Tiefe erhalten, daher machen wir einfach einen Verlauf von Gelbgrün nach Blaugrün.


YG25, G43 und BG75 ergibt einen schönen Verlauf von Gelbgrün nach Blaugrün, von dunkel nach hell und von gesättigt nach weniger gesättigt.

Auf das kleine Schweinchen im Hintergrund sollten wir nicht vergessen, also befragen wir auch hier den Farbkreis:


Für ein rosa Schweinchen im Hintergrund nehmen wir einfach ein zartes Violett mit geringer Sättigung.


Und nachdem wir das kleine Schweinchen in der Ferne mit V93 koloriert haben, zeichnen wir noch mit BG75 und BG78 einen Schatten unter dem im Vordergrund ein.

Das war´s für heute, bis zum nächsten Mal.

Euer Karl

PS: Wem es gefallen hat, der kann ja auch ab und zu hier vorbeischauen. 

   

Samstag, 22. Oktober 2016

Tutorial Schatten



Hallo liebe Copicfreunde!

In meinem heutigen Tutorial möchte ich euch ein paar Tipps zum Thema Schatten geben. 

Auf der Zeichnung ist eine einfache Situation abgebildet: Der große böse Wolf steht im Licht und eines der drei kleinen Schweinchen versteckt sich im Schatten. Und um dieses Schweinchen soll es gehen.

Aber beginnen wir mit den Tipps:


1. Licht und Schatten sollte man möglichst genau voneinander trennen. Die dunkelste Farbe im Licht sollte nie dunkler sein als die hellste Farbe im Schatten.

Ich habe auf obiger Zeichnung nur zwei Copics verwendet (N5 und N9). Die schwarzen Felder im Licht wirken dunkler als die weissen Felder im Schatten, haben dennoch denselben Farbton (N5).  

2. Schatten bildet keine homogene dunkle Masse, zumindest nicht bei Tageslicht.

Hier habe ich für den Schatten nur eine Farbe genommen, nämlich N8. Dadurch ist das Schweinchen leider kaum zu erkennen.

Den Wolf habe ich übrigens mit E42, E43, E44, E47 und R02 koloriert, aber das nur am Rande.



3. Schatten legt sich quasi wie eine transparente Schicht über alle Gegenstände, die sich im Schatten befinden. 

Hier habe ich für die helleren Partien des Schweinchens N5 verwendet.


4. Das Umgebungslicht reflektiert in den Schatten hinein und hellt so Teile von ihm auf.

Das Schweinchen habe ich mit N5 und N8, den Rest mit N7 koloriert.


5. Schatten ist meist bläulich, vor allem bei gelblichem Licht.

Das kann man zum Beispiel bei Schnee im Sonnenschein sehr gut beobachten. Hier habe ich BV23, BV25 und BV29 für den Schatten genommen.


6. Farbtöne im Schatten haben eine geringere Sättigung. 

Zum Abschluss habe ich beim Schweinchen neben BV29 E74, E77 und R83 zum Einsatz gebracht. Den Fußboden habe ich im Lichtbereich mit E95 und E97 koloriert, im Schattenbereich mit BV29, BV25 und ein wenig E74. Der Schatten, den der Wolf an die Wand wirft, geht von BV29 und BV25 auf E84 über. Das Schweinchen ist noch gut zu erkennen, obwohl es im Schatten liegt.


Verwendete Copics:

N8, N7, N5
R02, R83
BV23, BV25, BV29
E42, E43, E44, E47, E74, E77, E81, E84, E87, E95, E97

Damit danke ich für die Aufmerksamkeit und wer möchte, kann mich ja hierhier oder hier besuchen.

Alles Liebe, euer Karl  












Samstag, 14. Mai 2016

Schneekugel im Reich der Feen


Hallo liebe Copic-Freunde,

nachdem ich Euch in meinem letzten Artikel mit ein paar Köstlichkeiten hoffentlich auf den Geschmack gebracht habe, möchte ich Euch mit dem heutigen Motiv verzaubern. 

Die Schneekugel steht in einer magischen Nacht in einer verträumten Umgebung. Ich möchte damit den Eindruck erwecken, dass Kugel und Zauberstab von einer Fee dort abgelegt wurden.

Skizze

Bei der Skizze habe ich diesmal auf viele Details verzichtet, weil ich die besonderen Effekte im Bild mit wenig Farben erzielen wollte.



Die Bleistift-Linien der Skizze habe ich sorgfältig wegradiert, nachdem ich sie mit einem 0,03 Multiliner nachgezogen hatte. Das ist wichtig, bevor ihr mit dem colorieren beginnt, denn wenn ihr mit den Markern über die Bleistift-Linien malt, werden diese im Papier versiegelt. Die Linien können später nicht mehr wegradiert werden, auch wenn ihr noch so sehr aufdrückt. Bevor die Linien weggehen, macht ihr die Papierfasern kaputt. 

Farbe

An den Farbtönen seht ihr auf den ersten Blick, dass ich bei dem Bild sehr wenig Farben verwendet habe. Das hab ich nicht gemacht, weil mir die Stifte dazu fehlen, sondern damit Künstler mit wenig Farbauswahl sehen, dass sie trotzdem tolle Motive entstehen lassen können. 


Mit Copic Markern ist das ohne weiteres möglich, weil ihr mit den Stiften so viele Farbstufen fabrizieren könnt. Je öfter ihr über eine Farbfläche malt, desto dunkler und kräftiger werden die Farben. Das wisst ihr aber bestimmt schon :-)

Bei dem Bild habe ich angefangen, den Hintergrund zu malen. Dafür habe ich Schwarz (110) und ein dunkles Violett (V09) verwendet. Die beiden Farbflächen habe ich mit dem Violett verwischt, damit der Verlauf schön gleichmäßig wird.

Damit der Verlauf gut wird, verwende ich für Motive mit vielen Verläufen "Perfect Colouring Paper". Das Papier wurde bei der Herstellung in Alkohol getränkt oder überzogen und dadurch vermischen sich die Farben sehr schön, wenn es beabsichtigt wird. Außerdem hat das Papier eine schöne Stärke (250g/qm) und ihr könnt damit auch basteln. Das aber nur am Rande, weil ich nach meinem letzten Artikel gefragt wurde, welches Papier ich gerne nutze. 

Weil eine Glaskugel durchsichtig ist, habe ich die Farbe vom Hintergrund in Dieser gespiegelt. Weil der Sand, auf dem die Kugel steht, aber hell ist, musste ich Farbe vom Himmel und vom Untergrund in der Kugel unterbringen. Auch dort habe ich mit hellen Farben begonnen und habe nach Außen immer dunklere Violett-Töne verwendet (V12, V06, V09). Die Mauern der Burg sind grau (C3, C5) - die Dächer der Türme sind ebenfalls violett (V09). Auf der Kugel sitzen zwei blaue (B02, B18) Himmelsfalter.

Auch für den Fuß der Kugel habe ich Grautöne verwendet und habe die Optik glänzend metallisch gemacht. Für den Effekt lohnt es sich, die Grauflächen mal ohne Verlauf und mal mit Verlauf zu machen. Es soll so wirken, als würde sich die Umgebung im Fuß der Kugel spiegeln (C1, C3, C5).

Der Untergrund ist mit V06 und V12 entstanden. Auch hier habe ich wieder mit dem helleren Farbton begonnen. Damit der Boden aussieht wie Sand, habe ich die Farbe gedottet. Für die kleinen Sterne habe ich das blau der Schmetterlinge (B02) und das dunkle Violett wiederholt (V09). Für den Zauberstab habe ich beim Griff die Farben C2 und C4 verwendet, für das Innere des Sterns V09 und für die Bänder V06 und V09. 

Am Ende habe ich mit einem weißen Acryl-Stift die Sterne in den Hintergrund getupft. Dafür kann natürlich auch "Copic Opaque White" verwendet werden.


Bis zum nächsten Mal und einen schönen Tag,

Karina von Artsoul

Mehr Bilder von mir gibt es hier: 

Samstag, 16. April 2016

Tutorial: Grünes Licht


Hallo, liebe Copic-Freunde!
Heute bin ich, M.Lang, wieder mit einem kleinen Tutorial für euch da! <3
Habt ihr schon gelesen, dass ich ab jetzt zum Basis-Team des Copic Blogs gehöre?
Ich freue mich riesig, euch also auch in Zukunft mit meinen Postings inspirieren zu können!
Jetzt geht's aber los!
Ich möchte euch zeigen, wie ich grünes Licht darstelle und was für einen tollen Effekt es haben kann, eine farbige Lichtquelle im Bild zu haben.
Stifte gezückt und viel Spaß mit dem Tutorial! 



Wie immer lege ich mit der Skizze los.
Meine Nekromantin Morana dient mir dieses Mal als Motiv, da ihre Magie oft farbenfroh daherkommt. Die grüne Lichtquelle, die ein bisschen im Fokus dieses Tutorials steht, ist die Flamme über ihrer Hand.



Im Lineart lässt sich das ganze schon besser erkennen. Hier verwende ich wieder die verschieden farbigen Copic Multiliner: Sepia, Turquoise, Sakura, Warm Grey und Schwarz.



Um die Farben der Lichtquelle stets vor Augen zu haben, beginne ich entsprechend bei der Coloration der Flamme. Dieser gebe ich verschiedene Grün- und Türkistöne.
Ich starte mit BG23 und BG34, füge danach YG13 dazu, um die Flamme eher grünlich werden zu lassen. Mit YG11 und BG11 kommen noch etwas hellere, sanftere Töne dazu.
Damit ist unsere Lichtquelle soweit fertig!



So ganz komme ich Gewohnheitstier nicht aus meiner Haut - und darum coloriere ich diese auch als nächstes. Hierbei verwende ich dieses Mal zu Beginn aber lediglich die beiden hellen Töne E0000 und E50 und lasse zudem vorallem auf der der Flamme zugewandten Seite viel Weißfläche.



Auch Moranas Haare bekommen schon mal etwas von ihrer normalen Farbe. Da diese mit W-3 und W-1 ohnehin sehr hell ist, werde ich hier später keine großartigen Probleme mit dem grünen Licht bekommen.
Bei dunkleren Haaren müsst ihr natürlich großzügige Weißflächen lassen, damit sich die Farbe des Lichts in den Haarsträhnen widerspiegeln kann!



Jetzt geht's ans Eingemachte und wir kommen nach der ganzen Vorbereitung endlich zum eigentlichen Teil des Tutorials!
Grün und Türkis sind recht dankbare Farben, wenn man sie für farbige Schatten oder solche farbigen Lichteffekte verwenden möchte. Dennoch solltet ihr vorsichtig sein, dass ihr nicht über komplett 'zugemalte', dicht colorierte Flächen geht. Das kann schnell fleckig und schmutzig wirken, weil das Papier dann meistens schon mit der Farbe der Grundierung so gesättigt ist, dass sich keine schönen Effekte mehr erzielen lassen.
Deshalb rate ich, gerade bei hellen Farben wie in diesem Fall: macht euch schon im Vorfeld Gedanken, wo das farbige Licht Einfluss nimmt und lasst entsprechende Weißflächen!
Ich für meinen Teil beginne nun mit dem hellsten Grünton, den ich verwenden möchte, G000. Die vorher weiß gelassenen Flächen kann ich nun problemlos damit colorieren, ohne dass sich das Grün mit der Hautfarbe ins Gehege kommt. Da ich die Hautfarbe ja absichtlich sehr hell gelassen habe, kann ich aber auch recht problemlos hier und da ineinander arbeiten, ohne dass es schmierig wird.
 Als nächstes nehme ich mit BG10 eine weitere sehr helle Farbe und arbeite sanft etwas dunklere Stellen ein. Hier bringe ich auch gern stellenweise wieder etwas deutlichere Kanten mit ein, da mir das Zusammenspiel von weichen Übergängen und härteren Kanten immer gut gefällt. 
Mit BG11 verfahre ich ganz genauso. Ich baue also immer auf der helleren Farbe mit einer leicht dunkleren auf, um die farbigen Schatten unaufdringlich zu vertiefen.
Deutlicher wird dann schon der Einfluss von YG11, die einen definitiv grünlicheren Ton mit einbringt. Seid ruhig mutig und setzt auch etwas kräftigere Schatten an Stellen, an denen es Sinn macht, wie zum Beispiel am Hals.



Nachdem nun schon ein Großteil der Arbeit am grünen Licht getan ist, arbeite ich bei der Haut nochmal mit E51 nach. Danach stürze ich mich C-3 und C-1 auf die Augen und vertiefe gleich im Anschluss nochmal hier und da die Schatten mit BG72.
 YG11 kommt danach strähnenhaft in die Haare, ebenso wie G000 und BG11.
Augen und Lippen bekommen nun mitdenselben Farben ebenfalls noch einen grünlichen Touch.



In Moranas Haare arbeite ich noch ein klein wenig B63 ein und schwärze mit dem Copic Multiliner ihre Wimpern und Pupillen.
Als nächstes kümmere ich mich um die Grundfarbe von Moranas Knochenschmuck.
Diesen coloriere ich stellenweise mit W-3 und W-1, lasse aber auch hier großzügige Weißflächen...


  
...denn diese werden nun wie zuvor bei der Haut für den grünen Lichteffekt genutzt!
  G000, YG11 und etwas YG13 verwende ich dabei und arbeite wieder von hell zu dunkel.


  
Nun kommen wir noch zur Kleidung, von der man zwar nicht so viel sieht, die aber dennoch nicht fehlen darf!
Hier gehe ich praktisch so vor, wie ich es oben bei den Haaren bereits im Falle von dunkleren Haaren angesprochen hatte. Auch hier sind Weißflächen mal wieder der Schlüssel zum Erfolg!
Ich beginne hier mit der dunkelsten Farbe, BV29, werde davon ausgehend etwas heller mit C-7... und nutze dann das noch feuchte Papier, um direkt mit BG72 und BG34, sowie YG11 den grünen Schein einzuarbeiten. Durch das schnelle Ineinander-Arbeiten entstehen ziemlich weiche Übergänge, die man bei langsamem Arbeiten so nicht erzielen kann.
Der rötliche Mittelteil des Kleides wird coloriert mit E04, E71 und bekommt dann ebenfalls schnell noch etwas YG11 untergemischt.



Zu guter Letzt kommt noch ein violetter Hintergrund mit den Farben BV29, BV08, BV17 und B63 dazu... und rund um die grünliche Flamme arbeite ich auch beim Hintergrund noch einmal mit BG72 und BG11, sodass es ein stimmiges Gesamtbild ergibt.
Nun noch ein klein wenig weißer Gelstift für ein paar Highlights...
Und fertig!



Ich hoffe, dieses kleine Tutorial hat euch gefallen und euch dazu ermutigt, euch auch mal an farbigem Licht zu versuchen!
Die Tipps - Weißflächen & schnelles Arbeiten - gelten natürlich auch für andere Farben und nicht nur für grünlich-türkises Licht.
Probiert es doch einfach mal aus! <3




Hier kommen nochmal alle verwendeten Farben:


Flamme: BG23, BG34, YG13, YG11, BG11 
 Haut: E0000, E50, E51, G000, BG10, BG11, YG11, BG72
Haare: W-3, W-1, B63, YG11, G000, BG11
Augen: C-3, C-1, YG11
Knochen: W-3, W-1, G000, YG11, YG13 
Kleidung (schwarz) & Horn des Schädels: BV29, C-7, BG72, BG34, YG11
Kleidung (rot): E04, E71, YG11
Hintergrund: BV29, BV08, BV17, B63, BG72, BG11 
+ weißer Gelstift





Viel Spaß beim Colorieren! <3



Mehr von mir findet ihr übrigens auf www.facebook.com/IvoryInterludes!
Schaut gerne mal vorbei! <3