Cyberangriff auf Christie's: Hacker drohen Auktionshaus mit DSGVO-Strafe

Eine Hackergruppe behauptet, sensible Daten von mindestens 500.000 Christie's-Kunden erbeutet zu haben. Nun drohen sie mit deren Veröffentlichung.

Artikel veröffentlicht am , Marc Stöckel
Hacker erpressen das berühmte Kunst- und Luxusauktionshaus Christie's.
Hacker erpressen das berühmte Kunst- und Luxusauktionshaus Christie's. (Bild: JULIEN DE ROSA/AFP via Getty Images)

Anfang Mai gab es einen Cyberangriff auf Christie's, ein in London ansässiges und weltweit führendes Auktionshaus für Kunst, Antiquitäten und Luxusgüter. Nun hat sich eine Hackergruppe namens Ransomhub zu diesem Angriff bekannt und droht dem Unternehmen damit, sensible Informationen über seine Kunden zu veröffentlichen. Screenshots von der Ankündigung der Hacker sind in einem X-Beitrag des Sicherheitsforschers Dominic Alvieri zu sehen.

Die Angreifer verhandelten nach eigenen Angaben mit Christie's und versuchten, "eine vernünftige Lösung mit ihnen zu finden". Jedoch habe das Auktionshaus "die Kommunikation auf halbem Weg abgebrochen". Ferner warnen die Hacker, dass die Veröffentlichung der abgegriffenen Daten "hohe Geldstrafen aufgrund der DSGVO nach sich ziehen" und Christie's Ruf schädigen würde.

Angeblich eine halbe Million Kunden betroffen

Ransomhub behauptet, "sensible persönliche Informationen" von weltweit mindestens 500.000 Privatkunden des Auktionshauses abgegriffen zu haben – darunter vollständige Namen, Geschlecht, Geburtsdaten, Geburtsorte und Nationalitäten. Weiterhin benennt die Hackergruppe einige Datenfelder, die möglicherweise mit der Teilnahme der jeweiligen Kunden an von Christie's durchgeführten Auktionen in Verbindung stehen.

Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, veröffentlichten die Ransomware-Hacker im Rahmen ihrer Ankündigung auch ein paar Beispieldaten. Ein Countdown auf der Webseite deutet darauf hin, dass alle übrigen Daten Anfang Juni veröffentlicht werden, sofern Christie's der Lösegeldforderung der Angreifer nicht nachkommt. Ob die Hacker tatsächlich über alle Informationen verfügen, die sie zu besitzen vorgeben, lässt sich derzeit nicht abschließend bestätigen.

Christie's Webseite war mehrere Tage offline

Einem Bloomberg-Bericht zufolge führte der Cyberangriff dazu, dass Christie's am 9. Mai seine Webseite vom Netz nehmen musste – und damit nur wenige Tage vor Beginn der für das Auktionshaus sehr wichtigen Frühjahrsauktion in New York. Insgesamt war die Webseite demnach rund 10 Tage lang offline. Die Frühjahrsauktion wickelte Christie's kurzfristig über eine andere Webseite ab.

Der New York Times erklärte ein Sprecher des Auktionshauses, die für den Cyberangriff verantwortliche Gruppe habe "eine begrenzte Menge an persönlichen Daten einiger Kunden entwendet". Beweise dafür, dass Finanz- oder Transaktionsdaten kompromittiert wurden, gebe es jedoch nicht. Im Vorfeld der großen Frühjahrsauktion habe Christie's das Ausmaß des Angriffs noch weitgehend heruntergespielt und lediglich von einem "technologischen Sicherheitsvorfall" gesprochen, heißt es bei der Zeitung.

Einem Sprecher von Christie's zufolge ist das Unternehmen derzeit dabei, Datenschutzbehörden und Regierungsstellen über den Vorfall zu informieren. Auch betroffene Kunden sollen in Kürze benachrichtigt werden.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Libanon
Israelische Tarnfirma soll Pager produziert haben

Inzwischen gibt es mehr Details zur Manipulation der explodierten Pager. Der Hersteller der detonierten Walkie-Talkies zeigt sich jedoch ratlos.
Ein Bericht von Friedhelm Greis

Libanon: Israelische Tarnfirma soll Pager produziert haben
Artikel
  1. Elektromagnetische Leckstrahlung: Starlink-Satelliten der zweiten Generation stören noch mehr
    Elektromagnetische Leckstrahlung
    Starlink-Satelliten der zweiten Generation stören noch mehr

    Die neuen Starlink-Satelliten emittieren starke elektromagnetische Leckstrahlung. Astronomen fordern Gegenmaßnahmen.

  2. Arbeitsplatzabbau: Gerüchte über 30.000 Entlassungen bei VW
    Arbeitsplatzabbau
    Gerüchte über 30.000 Entlassungen bei VW

    Volkswagen will sich in Deutschland angeblich von einer großen Zahl von Mitarbeitern trennen und Investitionen sollen gekürzt werden.

  3. KI: Apple Intelligence kommt doch nach Deutschland
    KI
    Apple Intelligence kommt doch nach Deutschland

    Apple hat seine Pläne für die Einführung der KI-Funktionen geändert. Nun ist Deutschland doch auf der Liste.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Finde einen Job mit
Mach dich schlauer mit
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    Daily Deals • Palit RTX 4070 zum Tiefstpreis • EA FC 25 günstig wie nie • Vorbestellbar: iPhone 16, Apple Watch 10 & AirPods 4 • Samsung 990 PRO 2 TB 164€ [Werbung]
    •  /