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Ritterschaften in Kurland |
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Kurland ist eine der fünf historischen Landschaften von Lettland. Das alte Kurland (lettisch: Kurzeme) liegt im jetzigen Westen und Süden von Lettland und bezeichnet den von Ostsee und Rigaer Bucht umfassten Landesteil südlich der Düna um die Hafenstädte Ventspils (deutsch: Windau) und LiepÄ�ja (deutsch: Liba oder Libau). Kurland wurde Anfang des 13. Jahrhunderts vom Schwertbrüderorden unterworfen. Mit der Vereinigung des Schwertbrüderordens 1237 mit dem Deutschen Orden stand Kurland dann unter Herrschaft des Deutschen Ordens.
Die kurländische Ritterschaft bestand aus deutschen Adligen, die überwiegend aus Westfalen und vom Rhein stammten. Diese hatten in der Herrschaftszeit des Deutschen Ordens (1226-1561) Landbesitz in Kurland erworben. Die kurländische Ritterschaft, deren Adelsmatrikel ab 1634 geführt wurde (vgl. Genealogische Verbände), nahm überwiegend staatliche und ständische Aufgaben wahr und war verfassungsgemäßer Regierungsvertreter bei Verhinderung oder Abwesenheit des Herzogs von Kurland. Das Ritterhaus der kurländischen Ritterschaft hatte seinen Sitz in der Stadt Jelgava (deutsch: Mitau) im heutigen Zentral-Lettland. Nach dem Großen Nordischen Krieg zwischen Schweden und Russland sicherte der russische Zar Peter der Große 1721 im Frieden von Nystad den Städten und den Ritterschaften Privilegien zu, die zur autonomen Selbstverwaltung in Stadt und Land führten. In den Jahren 1816-1819 beschloß die baltische Ritterschaft die Aufhebung der Leibeigenschaft in Kurland, Estland und Livland. Im Ersten Weltkrieg wurde Kurland von deutschen Truppen besetzt. 1918 wurde die neue Republik Lettland ausgerufen und alle Deutschen im kurländischen Gebiet bis auf einen Restgrundbesitz von 50 ha enteignet. Das, und die Aussperrung der deutschen Minderheit von höheren Positionen in Verwaltung und Militär, führte in der Folgezeit der Weimarer Republik zu einer grossen Fluchtwelle der deutschstämmigen Kurländer. 1939 wurden die Bewohner von Kurland durch das Deutsche Reich in die Gegend von Posen umgesiedelt, von wo sie später vertrieben wurden bzw. flüchten mussten. Im Zweiten Weltkrieg war Kurland mit den 6 Kurland-Schlachten, die im sogenannten "Kurland-Kessel" (Todeskessel) seit Oktober 1944 stattfanden, Mittelpunkt erbitterster Kämpfe zwischen Deutschland und Russland. Trotz massivem militärischem Aufgebot gelang es der Sowjetarmee bis zum 8. Mai 1945 nicht, den Kessel zu besetzen. Der Kurland-Kessel* war südlich der Stadt Saldus (deutsch: Frauenburg) im Westen Lettlands im historischen Gebiet Kurland. * In Kurlands Kessel umzingelte die sowjetische Armee Kurzeme (Kurland) und es entstand die völlige Isolation der Kreise Talsi, Ventspils und Aizpute, teilweise auch der Kreise Tukums, KuldÄ«ga und LiepÄ�ja, wo sich ca. 230.000 Einwohner und ca. 150.000 Flüchtlinge aus anderen Gebieten Lettlands aufhielten. Über die Anzahl der umzingelten Soldaten der deutschen Armee "Kurland" (bis Januar 1945 Heeresgruppe "Nord") gibt es verschiedene Meinungen. Die Zahlen der Division schwanken von 200.000 bis 500.000 Soldaten, darunter auch lettische Legionäre. Der Versuch der "Heeresgruppe Kurland", der letzten intakten Kampfeinheit Deutschlands im II. Weltkrieg, sich am 8. Mai 1945 als Freikorps in Kurland zu etablieren, wurde von der Sowjetunion gewaltsam verhindert. Erst 1991 wurde die Unabhängigkeit erlangt. Nachfolgend bedeutende, bekannte oder berühmte Personen und Persönlichkeiten der Familie im kurländischen Baltikum:
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