Software::Wissenschaft
Eclipse startet Wissenschaftsplattform
Unter dem Dach der Eclipse Foundation wollen Wissenschaftler Software bündeln, die für viele Fachbereiche grundlegend ist. Die neue internationale Arbeitsgruppe ist die sechste innerhalb der Eclipse-Organisation.
eclipse.org
Zwei Tage vor der Veröffentlichung von Eclipse Luna (Eclipse 4.4) hat die Eclipse Foundation die Gründung der Arbeitsgruppe für wissenschaftliche Software bekannt gegeben. Die »Science«-Arbeitsgruppe ist die sechste
unter dem Dach der Eclipse Foundation. Sie zielt auf eine globale Zusammenarbeit zwischen Industrie, Forschung und Behörden ab, um freie Software zu entwickeln, die in der wissenschaftlichen Forschung zum Einsatz kommen kann. Die Gründungsmitglieder der Arbeitsgruppe sind Oak Ridge National Labs, Diamond Light Source, Lablicate UG, die Universität von Uppsala, Facility for Rare Isotope Beams, MARINTEK, Kichwa Coders, Clemson University und Tech’Advantage.
Die Initiatoren stellen fest, dass Software auch in der Forschung immer wichtiger wird, gleichgültig ob es um grundlegende oder angewandte Forschung geht. Aufgrund der Natur dieser Forschungen wird eine große Menge von Software geschrieben, die nur einem einzigen Zweck oder gar nur einem einzelnen Experiment dient. Es fehlt nach Meinung der Initiatoren an wiederverwendbaren Komponenten, was nicht nur die Kosten in die Höhe treibt, sondern auch zu mehr Fehlern und erhöhtem Zeitaufwand führt.
Die Arbeitsgruppe, die bereits eine eigene Webseite bei Eclipse besitzt, hat sich ein vorläufiges Leitungsgremium gegeben, dem Vertreter des Oak Ridge National Laboratory und von Diamond Light Source angehören. Diese beiden Organisationen haben auch den ersten Code für die Arbeitsgruppe zur Verfügung gestellt.
Aus Oak Ridge kommt das Eclipse Integrated Computational Environment (ICE), eine Plattform zur Modellierung und Simulation von Projekten. Die Plattform stellt eine Reihe von Werkzeugen zur Verfügung, um Modelle zu erstellen, eine Simulation zu starten, die Ergebnisse zu analysieren und Ein- und Ausgabedaten zu verwalten. Ursprünglich wurde der Code zur Simulation von Kernreaktoren geschrieben.
Von Diamond Light Source aus Oxfordshire in Großbritannien kommt Eclipse DawnSci mit einer Definition von Java-Schnittstellen zur Beschreibung und zum Plotten von Daten sowie zur Aufteilung von Daten und zum Lesen von Dateien. Das Projekt hat die Interoperabilität von Algorithmen verschiedener wissenschaftlicher Projekte zum Ziel.
Die Arbeitsgruppe ist offen für weitere Mitglieder jeglicher Unternehmen, Behörden und wissenschaftlicher Einrichtungen. Die Zusammenarbeit soll sich auf weitere Projekte zum Plotten und Visualisieren von Daten, auch zwei- oder dreidimensionalen, Modellierung, Simulation, Standardbeschreibungen und -Definitionen für wissenschaftliche Daten und Infrastruktur-Software für wissenschaftliche Berechnungen erstrecken.