Unsere Wertung
Pro
- Übersichtliches Interface
- Guter Antivirus-Schutz
- Erweiterte Einstellungen
Kontra
- Die Kindersicherung ist nur begrenzt hilfreich
- Unklare Preisgestaltung
Fazit
ESET Home Security Premium mag seinen Namen geändert haben, aber nicht seinen grundlegenden Funktionsumfang. Es bietet nach wie vor einen guten Virenschutz sowie nützliche Tools wie einen Passwort-Manager.
Power-User werden diese Sicherheitssuite vor allem wegen ihrer erweiterten Einstellungen zu schätzen wissen. Eltern benötigen jedoch möglicherweise zusätzliche Programme zur Überwachung ihrer Kinder.
Als wir ESET Home Security Premium das letzte Mal getestet haben, trug es noch einen anderen Namen. Zumindest offiziell. In der App heißt die Antivirus-Suite, die früher unter dem Namen ESET Smart Security Premium bekannt war, immer noch genauso. Auch die grundlegenden Funktionen bleiben gleich.
Diese Kernqualitäten beginnen mit einem guten Schutz vor Bedrohungen aus dem Internet sowie einem benutzerfreundlichen Passwort-Manager. Das Antivirus-Programm enthält genügend erweiterte Einstellungen, um auch Power-User zufriedenzustellen. Allerdings müssen Sie hinnehmen, dass einige Funktionen dem Hype nicht gerecht werden.
Lesen Sie weiter: In unserer Übersicht über die besten Antivirus-Programme für Windows finden Sie Informationen über konkurrierende Produkte.
Was beinhaltet ESET Home Security Premium?
Wie bei anderen Sicherheitssuites bilden auch bei ESET Home Security Premium der Virenschutz und die Firewall die wichtigsten Eckpfeiler. Zusammen schützen sie Ihren PC vor Malware (einschließlich Ransomware), verdächtigen Websites und Downloads sowie potenziellen Netzwerkangriffen.
Die Software kann auch nach gefährdeten Netzwerken suchen, die unbefugte Nutzung Ihrer Webcam verhindern und gefährliche E-Mail-Anhänge blockieren. Eine Kindersicherung und ein Passwort-Manager sind ebenfalls enthalten.
Im Gegensatz zu ähnlich teuren Konkurrenten ist ESET Home Security Premium jedoch spärlicher mit zusätzlichen Schutzfunktionen ausgestattet. Sie erhalten Schutzmechanismen für Browser-Sitzungen (beispielsweise für Bankgeschäfte) und ein Datenverschlüsselungstool sowie eine Diebstahlschutzfunktion.
Letztere soll Ihnen dabei helfen, verlorene oder gestohlene Geräte zu orten. Das Home Security Premium-Paket enthält keinen Identitätsschutz (wie das Scannen des Dark Web), dafür müssten Sie auf “Ultimate” upgraden, um diesen Schutz zu erhalten.
Stattdessen konzentriert sich ESETs mittleres Abomodell stärker auf PC-Dienstprogramme. Diese sollen primär die Windows-Leistung verbessern. Dazu überwachen die Programme alle Systemänderungen, liefern Informationen über aktive Windows-Prozesse und Netzwerkverbindungen, helfen bei der Behebung von Windows-Problemen und prüfen, welche Geräte mit Ihrem Netzwerk verbunden sind.
Wie viel kostet ESET Home Security Premium?
Wenn Sie ein Abonnement direkt über ESET erwerben, können Sie sich für eine Anzahl der zu schützenden Geräte entscheiden. Bis zu zehn Geräte sind möglich. Der Preis beginnt bei 49,99 Euro für ein einziges Gerät und erhöht sich dann in Schritten von fünf Euro. Auf den abgedeckten Geräten kann entweder Windows, macOS oder Android laufen. Apples iOS wird hingegen nicht unterstützt.
Lizenzen, die Sie über ESET erwerben, haben eine 30-tägige Geld-zurück-Garantie und werden automatisch verlängert. Sie können zudem die 30-tägige kostenlose Testversion des Unternehmens mit dem Rückgaberecht kombinieren.
- 3-Geräte-Plan: 59,99 Euro für das erste Jahr
- 5-Geräte-Tarif: 69,98 Euro für das erste Jahr
- 10-Geräte-Tarif: 94,99 Euro für das erste Jahr
Bei den Preisen von ESET handelt es sich um die Listenpreise für die Abonnements. Das Unternehmen weist jedoch darauf hin, dass sie “nur für die erste Laufzeit” gelten. Mit anderen Worten: Erwarten Sie nicht, dass Sie eine Preisgarantie für Ihren Preis erhalten. Erst 30 Tage vor der Vertragsverlängerung werden Kunden über die Kosten für das nächste Jahr informiert. Eventuelle Preiserhöhungen werden erst dann mitgeteilt.
Grundsätzlich ist es günstiger, wenn Sie gleich auf die 2- oder 3-Jahres-Variante setzen – dann sind zwischen 15 und 20 Prozent möglich.
Lesen Sie weiter: So erhalten Sie einen Virenscanner zum Nulltarif
Die wichtigsten Funktionen von ESET Home Security Premium
Installation und Benutzeroberfläche
Nach der Installation von ESET Home Security Premium gelangen Sie auf die Registerkarte Übersicht. In diesem Dashboard finden sich die wichtigsten Einstellungen. Standardmäßig wird ein dunkles Design angezeigt, aber Sie können auf ein Symbol oben rechts im Fenster klicken, um zu einem hellen Design zu wechseln oder den Look an Ihre Systemeinstellungen anzupassen.
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Im dunklen Modus ist die Oberfläche überwiegend grau mit schwarzen Kacheln und einer grünen Statusleiste (wenn auf Ihrem PC alles in Ordnung ist). Über eine Reihe von sieben Registerkarten auf der linken Seite können Sie das Dashboard aufrufen, einen Scan starten, ESET Home Security Premium aktualisieren, die mitgelieferten Tools verwenden, in die Einstellungen eintauchen, Hilfe erhalten oder das Webportal für zusätzliche Einstellungen und Funktionen aufrufen.
Oberflächlich betrachtet erscheinen diese Kategorien logisch, aber einige Organisationsentscheidungen können sich als unverständlich erweisen. Die Kindersicherung zum Beispiel ist unter “Einrichtung > Internetschutz” versteckt – und standardmäßig deaktiviert.
Außerdem fehlt auf der Registerkarte “Übersicht” seltsamerweise eine Kachel, mit der Sie einen Scan starten könnten. Wenn Sie an ein einfacheres Layout gewöhnt sind, wird sich die ESET-App erst dann gut anfühlen, wenn Sie sich vollständig mit ihr vertraut gemacht haben.
Die Registerkarten variieren in ihrer Funktionsdichte. “Computer Scan” hat nur drei Optionen: Scannen der lokalen Laufwerke auf Ihrem PC, Starten eines erweiterten Scans (der benutzerdefinierte Optionen enthält) oder das Ziehen von Dateien in die App, um sie zu überprüfen. Scan-bezogene Benachrichtigungen werden ebenfalls in diesem Fenster angezeigt.
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Die Bereiche “Tools” und “Setup” sind dagegen etwas umfangreicher. Die Funktionen erscheinen als Texteinträge, die in Gruppen sortiert sind, und nicht als Kacheln. Auch die erweiterten Einstellungen sind ein Labyrinth aus Kippschaltern. Power-User werden diese präzise Bedienung bevorzugen.
Benutzer, die sich eine einfache Erfahrung wünschen, werden sich wahrscheinlich in den Optionen verirren – selbst mit den praktischen Tooltip-Erklärungen.
Zusätzlich zur Desktop-App ist ESET Home Security Premium mit dem Web-Portal des Unternehmens verbunden. Hierüber können Sie Ihr Benutzerkonto und den Passwort-Manager verwalten. Auch die Tools zur Diebstahlsicherung sind hier zu finden, ebenso wie die Aktivitätsprotokolle der Kindersicherung.
Schutz vor Viren, Malware und Bedrohungen
Schutz in Echtzeit
ESET Home Security Premium scannt Ihren PC kontinuierlich auf Bedrohungen. Es überprüft die Dateien auf Ihrer lokalen Festplatte und allen Wechselmedien auf Malware und Spam, einschließlich aller in Windows Mail, Microsoft Outlook oder Mozilla Thunderbird heruntergeladenen E-Mails. Die Software überwacht auch Webseiten auf gefährliche Dateien und Phishing-Versuche sowie verdächtige Netzwerkaktivitäten.
Im Gegensatz zu ähnlichen Konkurrenzprodukten können Sie mit ESET Home Security Premium nicht den Zugriff von Apps auf das Internet einschränken. Die Software prüft lediglich automatisch, ob sich Programme ungewöhnlich verhalten.
Wie bereits erwähnt, beinhaltet das Home Security Premium-Abonnement auch keine Überwachung von Datenschutzverletzungen – für den Identitätsschutz müssen Sie auf die Ultimate-Stufe upgraden.
Geplante Scans
Direkt nach der Installation führt ESET einen vollständigen System-Scan durch. Die Einstellungen umfassen auch eine Überprüfung der Systemstartdateien als Teil der standardmäßig geplanten Aufgaben. Die App verlässt sich jedoch in erster Linie auf Echtzeit-Scans, um Bedrohungen aufzuspüren. Sie müssen Ihre eigenen geplanten Scans erstellen, um Ihr System eigenmächtig zu überprüfen.
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Um einen Scan zu planen, gehen Sie zu “Tool > Scheduler”, klicken dann auf die Schaltfläche “Aufgabe hinzufügen” und wählen “On-Demand-Computerscan” aus. Bei der Konfiguration des Scans legen Sie den Zeitpunkt fest (einmal, wiederholt, täglich, wöchentlich oder basierend auf einem Ereignisauslöser) und dann das Verhalten. Soll der Scan beispielsweise auch ausgeführt werden, wenn der Laptop im Akkubetrieb ist?
Als Nächstes wählen Sie die Scantiefe aus – einen intelligenten Scan, einen Kontextmenü-Scan, einen ausführlichen Scan oder einen Computer-Scan. Intelligente Scans überspringen Dateien, die zuvor als sauber markiert wurden und seither nicht mehr verändert wurden.
Kontextmenü-Scans lösen ein benutzerdefiniertes Scanprofil aus, wenn Sie eine Datei oder einen Ordner über das Windows-Kontextmenü überprüfen. Tiefgreifende Scans untersuchen jede Datei auf Ihrem System, unabhängig von früheren Scan-Ergebnissen. Computer-Scans wählen automatisch die lokalen Laufwerke Ihres PCs zum Scannen aus.
Die Teile Ihres PCs, die gescannt werden können (einschließlich versteckter Bereiche), ändern sich mit der gewählten Standard-Scanoption. Wenn Sie einen Scan erstellen möchten, der nur Bereiche wie den Arbeitsspeicher, die Bootsektoren/UEFI, die WMI-Datenbank oder die Systemregistrierung überprüft, ist dies ebenfalls möglich.
Ebenso ist es denkbar, nur einen Netzwerkstandort, ein lokales Laufwerk oder eine Reihe von Ordnern oder eine Kombination aus allen Bereichen zu überprüfen.
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Immer noch nicht genug Granularität? In den erweiterten Einstellungen von ESET Home Security Premium können Sie selbst bestimmen, wie aggressiv die Scans sein sollen.
Manuelle Scans
Bei manuellen Scans können Sie nur zwischen einem Computer-Scan (der die lokalen Laufwerke auf Ihrem PC untersucht), einem benutzerdefinierten Scan (bei dem Sie die Scantiefe und die überprüften Bereiche auswählen können), einem Scan für Wechselmedien oder der Wiederholung des letzten Scans wählen. Sie können auch Ordner oder Dateien per Drag & Drop in das Programmfenster ziehen, um sie zu scannen.
Außerdem können Sie Dateien unbekannter oder zweifelhafter Herkunft über die App zur weiteren Analyse an die ESET-Labore senden.
Firewall
ESET ersetzt die in Windows eingebaute Schutzfunktion durch seine eigene Firewall und übernimmt die Überprüfung des gesamten ein- und ausgehenden Datenverkehrs Ihres PCs. Die Einstellungen sind einfacher als die zahlreichen Schnittstellen von Windows. Um die Firewall-Regeln zu ändern, müssen Sie in die erweiterten Einstellungen von Home Security Premium eintauchen.
Wenn Ihnen das Spaß macht, können Sie mit benutzerdefinierten Regeln sehr detailliert vorgehen. Aber für typische Benutzer von Antiviren-Software sollten die ESET-Standardeinstellungen ausreichend sein.
Weitere bemerkenswerte Funktionen
Anti-Diebstahl
Das Anti-Diebstahl-Tool ist darauf ausgelegt, ein gestohlenes Gerät zu orten. Auf dem PC unternimmt die App mehrere Schritte, wenn sie im ESET-Webportal als gestohlen markiert wird – sie erstellt Screenshots des Bildschirms und macht Fotos über die Webcam und ermittelt Standortinformationen.
Sie können auch ein “Phantomkonto” einrichten, das zum einzigen aktiven Konto wird, wenn jemand Ihren PC entwendet.
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In der Praxis ist dieses Tool nicht so effektiv, wie Sie vielleicht denken. Eine Webcam kann zum Beispiel mit Klebeband abgedeckt werden. Das Phantomkonto ist nutzlos, wenn Ihre Windows-Konten nicht mit einem Kennwort geschützt sind. Das ist heutzutage auch in Windows 11 noch möglich.
Auch die ESET-App kann nicht genau erkennen, wenn ein Windows-Konto nicht mit einem Kennwort geschützt ist – und so erhalten Sie nicht einmal eine Warnung. Bei einem lokalen Windows-Konto, das mit einem leeren Kennwortfeld eingerichtet wurde, stufte ESET das Konto dennoch als sicher ein.
Die App konnte auch nicht immer die IP-Adresse des Test-PCs erfassen – und IP-Adressen sind zudem nicht immer ein genauer Hinweis auf den wahren Standort eines Geräts.
Browser-Erweiterungen
ESET bewirbt seine kostenlose Browser Privacy & Security-Erweiterung für Chrome, Firefox und Edge als eine zusätzliche Möglichkeit, online sicher unterwegs zu sein. Sie können damit visuelle Abzeichen für gute Suchergebnisse erhalten, Ihren Browserverlauf bereinigen und Metadaten aus Bildern löschen, die Sie ins Internet hochladen.
Aber auf einem PC konnte ich die Erweiterung nicht dazu bringen, mit Chrome zusammenzuarbeiten. Sie konnte keine Verbindung zu den Servern von ESET herstellen. Auf dem Test-PC, auf dem ich die App in Edge getestet habe, funktionierte die gleiche Erweiterung jedoch problemlos.
Elterliche Kontrolle
ESET Home Security Premium enthält eine Kindersicherung – sowohl für Computer als auch für Android-Handys. Auf einem PC können Sie Windows-Konten separat konfigurieren, sodass Ihr Kind, nicht den gleichen vollen Zugriff auf Websites hat wie das Elternkonto.
Die Filtereinstellungen lassen sich je nach Altersgruppe anpassen (unter 12 Jahre, 12 bis 17 Jahre und über 18 Jahre). Sie können auch ändern, welche Arten von Websites geprüft werden, und Ausnahmen entweder zu einer Blockier- oder Erlaubnisliste hinzufügen.
Einige Kategorien ergeben nicht sofort Sinn – die Online-Hilfeseiten geben keine detaillierte Erklärung, was die weniger offensichtlichen Einstellungen bedeuten. Auf Nachfrage erklärte ESET freundlicherweise einige davon. Die Einstellung “Dynamisch” betrifft beispielsweise Websites, die auf andere Websites oder Seiten umleiten. Eine klarere Dokumentation wäre dennoch besser.
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Das Blockieren von Websites funktioniert gut. Man könnte sogar sagen, dass sie ein wenig zu gut funktioniert: Als ich während des Tests versuchte, bestimmte Seiten innerhalb einer verbotenen Kategorie zuzulassen, ließ die App sie nicht durch. Aber auch das Gegenteil funktioniert. Sie können bestimmte Websites verbieten, obwohl die übergeordnete Kategorie erlaubt ist.
Auch die Standortverfolgung hat bei dem zum Testen verwendeten Kinderkonto nie richtig funktioniert. Der Standort des Android-Smartphones wurde oft nicht richtig angezeigt, und in einem separaten ESET-Konto wurde er überhaupt nicht dargestellt. Diese Funktion scheint demnach am besten für die Filterung von Websites und die Überwachung von Aktivitäten geeignet zu sein.
Passwort-Manager
Der enthaltene ESET Passwort-Manager ist einfach und effektiv – ein guter Einstiegs-Passwort-Manager, wenn Sie noch gar keinen verwenden. Er bietet zwar nicht viele Extras, aber die wichtigsten Funktionen sind in einer ausgefeilten Oberfläche enthalten.
Wahlweise lässt sich die Browser-Erweiterung auf einem PC oder Smartphone installieren. Hierzu muss nicht zwingend das Konto gewählt werden, das auch die Antivirus-App steuert. Achten Sie darauf, den bei der Einrichtung generierten Wiederherstellungsschlüssel zu speichern – wenn Sie Ihr Passwort vergessen, ist das die einzige Möglichkeit, wieder in Ihr Konto zu gelangen.
Die Erweiterung trägt Passwörter ein und erfasst sie gleichzeitig. Sie erkennt Anmeldeformulare und sogar Felder zum Zurücksetzen von Passwörtern. Sie können Einträge für Konten, Identitäten, Notizen und Kreditkarten erstellen, wobei Notizen die beste Option für einfache Einträge wie WLAN-Passwörter sind.
Bei Kontoeinträgen müssen hingegen alle Felder, einschließlich des Benutzernamens, ausgefüllt werden. ESET ermöglicht es Ihnen auch, Zwei-Faktor-Software-Token für Konten zu speichern und zu generieren.
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Zu den zusätzlichen Funktionen gehört die Möglichkeit, alle aktiven Sitzungen sofort über das Menü zu beenden (“Sichere Sitzungen”). Sie können sich überall zwangsweise abmelden und haben dabei die Möglichkeit, Cookies und den Download-Verlauf zu löschen, den Browser-Verlauf zu leeren, Tabs zu schließen und Lesezeichen zu löschen.
Sie können Ihre Kennwörter auch manuell auf eventuelle Datenlecks überprüfen. Und Sie können die Browsererweiterung auf dem PC mit einer PIN sichern, um Ihren Passwort-Tresor zu schützen, aber dennoch schnellen Zugriff zu erhalten.
Ein paar Kleinigkeiten verhindern, dass dieser Passwortmanager erstklassig ist. Ein Mangel ist jedoch leicht zu beheben: Standardmäßig ist das automatische Ausfüllen aktiviert. Sobald Sie eine Website aufrufen, werden Ihre Anmeldedaten automatisch in die Formularfelder eingegeben.
Sie müssen nicht einmal darauf klicken, damit die automatische Eintragung erfolgt. Dies kann ein Sicherheitsrisiko darstellen und sollte in den Einstellungen ausgeschaltet werden.
In die Zwischenablage kopierte Kennwörter können ebenfalls nicht automatisch gelöscht werden. Das müssen Sie manuell in Windows erledigen. Und schließlich erscheint bei jedem Öffnen des Passwort-Managers ein Begrüßungsbildschirm, was eine unnötige Verzögerung beim Zugriff auf den Tresor mit sich bringt.
Die besten Passwort-Manager im Test
PC-Dienstprogramme
ESET Home Security Premium enthält mehrere Tools, die Ihnen helfen sollen, Ihren PC im Auge zu behalten.
Der “System Cleaner” sucht nach Änderungen an Ihren Systemeinstellungen und Ihrem Erscheinungsbild gegenüber den Standardeinstellungen. “Laufende Prozesse und Netzwerkverbindungen” zeigen Ihnen an, welche Anwendungen und Prozesse auf Ihrem PC aktiv sind und welche Ihre Internetverbindung genutzt haben.
Der “Netzwerkinspektor” listet die mit Ihrem Router verbundenen Geräte auf. “SysInspector” identifiziert mögliche Probleme mit Ihrem System, einschließlich veralteter Treiber, fehlerhafter Registrierungseinträge und Hardware-Inkompatibilitäten.
“Device Control” kann den Zugriff auf Geräte beschränken, die an Ihren PC angeschlossen sind, wie ein Wechsellaufwerk, ein CD/DVD-Laufwerk oder ein Drucker. Und “Secure Data” erstellt verschlüsselte virtuelle Laufwerke oder verschlüsselte Ordner auf Wechseldatenträgern.
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Der “Network Inspector” ist weniger nützlich als die anderen Programme. Ich fand es gut, dass er die entdeckten Geräte zusammen mit der IP-Adresse und der letzten Verbindungszeit in einer Liste anzeigt. Doch einige Router tun dies auch, und zwar mit allen verbundenen Geräten. Der “Network Inspector” lässt häufig auch einmal Geräte unter den Tisch fallen.
Der “System Cleaner” kann praktisch sein, um bei der Fehlersuche zu sehen, was sich geändert hat. Doch seine Vorschläge funktionieren nicht immer – und wirken manchmal unverständlich.
In der Zwischenzeit können die Funktionen “Laufende Prozesse”, “Netzwerkverbindungen” und “SysInspector” ebenfalls nützlich sein, um Fehler zu beheben oder einfach zu verstehen, was hinter den Kulissen Ihres PCs vor sich geht. “Device Control” und “Secure Data” funktionierten bei unserem Test ebenfalls wie angekündigt. Laut ESET verwendet Secure Data eine 256-Bit-AES-Verschlüsselung.
Sicheres Surfen
ESET bietet zwei Funktionen, um potenziell sensible Daten beim Surfen zu schützen. Die erste ist “Safe Banking & Browsing”, die sich laut ESET auf einen Treiber stützt, der Tastatureingaben filtert und verschlüsselt. So sollen Keylogger außen vor bleiben.
Die andere Funktion nennt sich “Secured Browsing”. Hierbei überprüft die ESET Antivirus-Engine alle Prozesse, die versuchen könnten, den normalen Betrieb von Chrome, Edge und Firefox zu stören.
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Kundensupport
Wenn Sie Hilfe zu ESET Home Security Premium benötigen, finden Sie Links zu den Online-Hilfeseiten des Unternehmens, zur Wissensdatenbank und zum technischen Support. Die Hilfeseiten fungieren als grundlegendes Handbuch für die Anwendung, während die Wissensdatenbank eher eine durchsuchbare FAQ ist.
Beide Ressourcen erläutern Konzepte in prägnanter Sprache. Wenn Sie detailliertere Hilfe benötigen, können Sie über das Formular den technischen Support kontaktieren. Sie können den Kundensupport auch per Live-Chat oder E-Mail kontaktieren.
Updates und Wartung
Standardmäßig sucht ESET Home Security Premium alle 60 Minuten nach Updates für Virendefinitionen und neue Programmbestandteile. Sie können dieses Intervall ändern (oder automatische Updates deaktivieren, was wir nicht empfehlen), indem Sie in der Software zu “Extras > Planer” gehen.
Sie können alternativ manuell nach Updates suchen, indem Sie auf die Registerkarte “Update” und dann auf die Schaltfläche “Nach Updates suchen” in der unteren rechten Ecke klicken.
Leistung
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In den aktuellsten Ergebnissen von AV-Comparatives schneidet ESET relativ gut ab, wenn auch mit schwankenderen Ergebnissen als seine Konkurrenten. Es blockierte 98,2 Prozent der 512 Testfälle im AV-Comparatives Real-World-Schutztest für Juli bis Oktober 2023 und bildet damit das Schlusslicht der Liste.
Und dennoch hat es keine Fehlalarme gemeldet. Im Malware-Schutztest von AV-Comparatives im September 2023 lag die Offline-Erkennungsrate bei 96,1 Prozent, die Online-Erkennungsrate bei 98,3 Prozent und die Online-Schutzrate bei 99,96 Prozent. Diese Ergebnisse deuten auf einen guten Schutz hin. Konkurrenten wie McAfee haben beispielsweise deutlich niedrigere Offline-Erkennungsraten.
AV-Test hat sich ESET zuletzt im Januar/Februar 2024 vorgenommen, im Test schnitt das Programm mit 100 Prozent bei der Erkennung von Zero-Day-Lücken und der häufig auftretenden Malware.
Bei der Bewertung seiner Fähigkeit, mit anspruchsvolleren Bedrohungen wie bösartigen Skripten und dateilosen Angriffen umzugehen, erzielte ESET eines der besseren Ergebnisse. Es hat 13 von 15 Testfällen im November 2023 Advanced Threat Protection Test von AV-Comparatives abgefangen. Aber bei diesen Ergebnissen verpassen die besseren Antiviren-Engines in der Regel das, was ihre Konkurrenten abfangen, was auf Wachstumspotenzial hindeutet.
Wir gehen davon aus, dass ESET Home Security Premium nur minimale Auswirkungen auf die Systemressourcen hat, wenn es im Hintergrund läuft – zumindest bei alltäglichen Aufgaben.
Nach dem PCMark 10 Extended Benchmark, der das Surfen im Internet, Videochats, Spiele sowie die Bild- und Dokumentenbearbeitung in kostenlosen Open-Source-Anwendungen simuliert, waren die Ergebnisse die gleichen wie vor der Installation der Software.
Home Security Premium hatte leichte Auswirkungen auf unsere anderen beiden Benchmarks, UL Procyon’s Office Productivity und unseren Handbrake-Encoding-Test. Procyon konzentriert sich auf die Nutzung von Microsoft Office – etwa Word, Excel, PowerPoint. Mit Handbrake können wir eine große unkomprimierte Videodatei in eine kleinere Version umwandeln. In beiden Benchmarks verringerte ESET im Hintergrund die Ergebnisse nur um etwa ein bis zwei Prozent.
PCWorld
Selbst mit einem vollständigen Systemscan im Hintergrund hat ESET unseren Test-PC nicht so stark belastet wie die Konkurrenz. Im PCMark 10 sanken die Ergebnisse um weniger als drei Prozent.
Sogar in Procyon und Handbrake, wo die Ergebnisse stark abfallen können, wenn ein Antivirus-Programm auf Hochtouren läuft, fielen die Benchmark-Ergebnisse um relativ bescheidene 12 Prozent. Konkurrenten wie Avast, Norton und McAfee stehen mit bis zu 41 Prozent deutlich schlechter da.
Im Alltag können Sie davon ausgehen, dass ESET mit älteren oder langsameren Computern – wie unserem Test-PC, einem preiswerten Laptop – besser zurechtkommt. Und Sie werden sogar noch weniger Auswirkungen spüren, wenn Sie vollständige Scans in den Feierabend legen.
Das Gleiche gilt, wenn Sie intelligente Scans auf einem PC ausführen, auf dem Sie nicht oft Dateien ändern oder hinzufügen. Da diese Art von Scan unveränderte Dateien überspringt, die in einem vorherigen Durchgang als sauber markiert wurden, sparen Sie Zeit.
Sollten Sie ESET Home Premium Security kaufen?
Idealerweise sollten die Funktionen einer Antiviren-Suite in allen Bereichen gut funktionieren. Aber trotz der Ungereimtheiten von ESET Home Security Premium erfüllt diese Software die grundlegenden Anforderungen und schont zudem die Systemressourcen.
Vor allem Power-User können viel aus dieser Suite herausholen – vorausgesetzt, sie benötigen keine umfassenden Kindersicherungsfunktionen. Weniger technisch versierte Benutzer könnten allerdings von einer einfacheren App profitieren.
Alternativen zu ESET Home Premium Security finden Sie in unserem Artikel über Die beste Antivirus-Programme
Dieser Testbericht erschien im Original bei unserer Schwesterpublikation PCWorld.com und wurde von uns übersetzt und angepasst.