Formel 1: Gelbe Flagge oder nicht? Verwirrung um Aus von McLaren-Pilot Lando Norris in Q1 im Qualifying in Baku

VonMotorsport-Total.com

Publiziert 14/09/2024 um 18:54 GMT+2 Uhr

McLaren-Titelanwärter Lando Norris scheidet kurios im Q1 des Formel-1-Qualifyings von Baku aus. Beim Großen Preis von Aserbaidschan wird er von Platz 17 starten. Norris war gerade dabei, seine Zeit am Ende der Session zu verbessern, als er seine Runde abbrach und in die Box einbog. Was es mit seiner Gelben Flagge auf sich hatte und wie er dennoch vorne mitfahren will.

Lando Norris war nach dem Qualifying zum Grand Prix von Aserbaidschan frustriert.

Fotocredit: Getty Images

Lando Norris erlebte beim Qualifying zum Großen Preis von Aserbaidschan ein Debakel. Der McLaren-Pilot landete nach dem Aus in Q1 nur auf dem 17. Platz. Wie es dazu kommen konnte.

Vor Norris' Fahrt in die Box hatte Esteban Ocon nach Kurve sechs die Mauer touchiert und sich einen Plattfuß eingehandelt. Der Alpine-Pilot versuchte sich noch in die Box zu schleppen, löste aber kurzzeitig eine Gelbe Flagge in Sektor drei aus.

Norris' Renningenieur warnte seinen Schützling vor, der zu diesem Zeitpunkt auf der Geraden Richtung Kurve drei war: "Achte auf Teile zwischen Kurve 6 und 7. Ich weiß nicht genau wo."

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Norris setzte daraufhin in den Sektoren eins und zwei persönliche Bestzeiten. Die kritische Situation folgt aber ausgangs von Kurve 15.

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Norris musste nicht vom Gas gehen

In der Onboard-Aufnahme von Norris konnte man erkennen, dass im Hintergrund auf Höhe von Kurve 16, zu Beginn des dritten Sektors, eine gelbe Flagge auf dem Monitor leuchtete, die sofort wieder verschwand. Der Monitor war nun schwarz.

Als der Brite in Kurve 16 einbog, ließ er sich zu weit heraustragen und verlor den Schwung auf das über zwei Kilometer lange Geradeausstück.

Als Norris kurz später, aber vor der schnellen Kurvenpassage 18 und 19 den Alpine am linken Rand langsam fahren sah, ging der McLaren-Pilot letztendlich komplett vom Gas. In der Onboard-Aufnahme war aber zu erkennen, dass trotz des langsamen Ocons im Hintergrund eine grüne Flagge aufblinkte.

Die TV-Bilder und Fahrzeugaufnahmen lassen vermuten, dass Norris zu keiner Zeit hätte verlangsamen müssen. Normalerweise hätte auf Norris' Lenkrad eine gelbe Flagge erscheinen müssen, die jedoch nicht aufblinkte.

Fahrfehler nicht der Hauptgrund für das Q1-Aus

Telemetriedaten zeigen, dass Norris selbst mit dem Fehler in Kurve 16 seine eigene Zeit geschlagen hätte und damit ins Q2 eingezogen wäre. Die entscheidende Situation ist das Abbremsen vor Kurve 18 bei Esteban Ocon.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Norris noch einen Vorsprung von acht Zehnteln auf seine vorherige Runde. Bis zur Ziellinie hätte er durch den fehlenden Schwung noch etwas Zeit eingebüßt.

McLaren-Teamchef Andrea Stella gab nach dem Qualifying zu, dass es um die Situation von Esteban Ocon große Verwirrung gab, McLaren aber davon ausgeht, dass die gelbe Flagge geschwenkt wurde: "Das Team hat Lando nichts von einer Gelben Flagge gesagt, denn die wurde in letzter Minute angezeigt", sagte er.

"Wir haben es gerade mit unseren Tools überprüft, und es wurde tatsächlich als gelb angezeigt. Wir sind im Gespräch mit der FIA, warum das passiert ist, denn eine gelbe Flagge ist nicht notwendig, wenn es ein Auto gibt, das nur langsam ist. Jeder versucht sein Bestes, da bin ich mir sicher, aber dieses Mal gab es eine Situation, die eigentlich nicht hätte passieren dürfen. Wir haben den Preis dafür bezahlt", so Stella weiter.

Norris hofft auf Strategieglück im Rennen

Für Norris ist nach dem Qualifying jedenfalls klar, dass er verlangsamen musste: "Der Kerl vor mir crashte und es gab eine gelbe Flagge. Wenn man dann eine zwei Kilometer lange Gerade hat und am Anfang vom Gas gehen muss, da konnte ich nichts machen, also bin ich natürlich ein bisschen enttäuscht und frustriert, aber es gibt nichts, was ich ändern könnte."

Obwohl der Baku City Circuit aufgrund der langen Geraden als Überholstrecke gilt, dürfte es für Norris von Startplatz 17 schwer werden, viele Punkte aus Aserbaidschan mitzunehmen. Laut dem Briten muss es die Strategie richten.

"Man muss alles mit Strategie machen, weil man nicht überholen kann, weil es hinten viele Autos gibt", sagt Norris. "Wir werden für das Beste hoffen, aber ich erwarte nichts Magisches, es sei denn, eine Strategie kommt ins Spiel."

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