Proxmox Virtual Envrionment 4.4 Open-Source Server-Virtualisierung mit Charme

Zwar wird der Markt für Servervirtualisierung maßgeblich durch VMware und inzwischen ein stückweit auch von Microsoft geprägt, trotzdem halten XenServer und Red Hat Virtualization seit Jahren auch die Open-Source-Fahne hoch, ebenso wie Proxmox Virtual Envrionment (PVE), das jetzt in Version 4.4 vorliegt.

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Neue Dashboards in PVE 4.4 (Proxmox Server Solutions GmbH)
Neue Dashboards in PVE 4.4 (Proxmox Server Solutions GmbH)
(Neue Dashboards in PVE 4.4 (Proxmox Server Solutions GmbH))

Sieht man mal davon an, dass mit Oracle Virtual Box und KVM/libvirt/Virt-Manager auch zwei quelloffene Typ-2-Hypervsoren primär Privat-Nutzer adressieren, ist mit der Open-Source-Server-Virtualisierungslösung Proxmox Virtual Envrionment der Wiener Proxmox Server Solutions GmbH auch eine in Europa entwickelte Enterprise-Virtualisierungslösung erhältlich, die eine stetig wachsende Anhängerschaft findet.

PVE

Im Vergleich mit Red Hat Virtualization (Beide setzen im Kern auf KVM) lässt sich Proxmox Virtual Envrionment einfacher in Betrieb nehmen und kostet sofern man keinen Support in Anspruch nimmt kein Geld, sodass interessierte KMUs das Produkt auf Herz und Nieren testen können.

Im Gegensatz zu einer Selbstbau-Lösung auf KVM-Basis aber bietet Proxmox Virtual Envrioment Enterprise-Level-Features aus der Box, verwaltbar in einem ansprechenden Webinterface und stellt neben virtuellen Maschinen auf Container zur Verfügung.

Dashboards für Ceph

Die Version 4.4 von Proxmox Virtual Envrionment ist schon seit Dezember letzten Jahres erhältlich, was aber im Rummel rund um das Erscheinen von vSphere 6.5 und Windows Server 2016 im November etwas untergegangen war. PVE 4.4 bringt wie bei jeder neuen Hauptversion Aktualisierungen UND Verbesserungen, wie z. B. neue Dashboards für Cluster-Features und Ceph.

Letzteres stellt dem Admin eine fassende Übersicht über den Ceph Status, die Ceph-Monitore sowie die Ceph-OSDs zur Verfügung und liefert die aktuelle Performance und Auslastung des Ceph-Clusters. Das neue Dashboard vereinfacht damit die Administration von Ceph.

Container

PVE ist die einzige integriere Virtualisierungsmanagement-Lösung am Markt, die neben klassischen virtuellen Maschinen auf KVM-Basis von Anfang an auch Betriebssystemvirtualisierung mit Linux-Containern ( LXE) bietet. Neu in PVE 4.4 ist, dass sich unprivilegierte Container nun auch direkt an der grafischen Oberfläche erstellen lassen, was bisher nur per Kommandozeile möglich war.

Version 4.4 bringt außerdem neue LXC-Templates für diverse Linux-Distributionen mit. Mit Hilfe der ebenfalls neuen CPU-Core-Limitierung, lässt sich die Rechenleistung nun nach Belieben zwischen Containern aufteilen. Schließlich hilft die ebenfalls neue Container-Restart-Migration bei Wartungsarbeiten am Host.

HA-Stack

Auch beim HA-Stack von Proxmox VE gibt es Verbesserungen, die offenbar größtenteils explizit auf Wünsche vieler Community-Nutzer zurück gehen, ebenso wie eine Reihe von Verbesserungen im Webinterface für das HA-Feature. So haben die Entwickler beispielsweise die beiden Tabs "Ressource" und "HA Status" zusammengeführt.

Neu ist auch eine vereinheitliche Ansicht für den aktuellen HA-Status, die zugleich die Möglichkeit zum Bearbeiten und Hinzufügen von HA-Ressourcen bietet. Zudem erlaubt ein neuer Editor für HA-Gruppen jetzt das Setzen von Prioritäten in der GUI. Schließlich unterstützt Proxmox VE 4.4 jetzt ein dediziertes Netzwerk für Live-Migrationen, steuerbar über die Kommandozeile.