Debian 11 („Bullseye“): Stabile Distribution mit KDE Plasma 5.20 und Gnome 3.38

Update Sven Bauduin
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Debian 11 („Bullseye“): Stabile Distribution mit KDE Plasma 5.20 und Gnome 3.38
Bild: Debian GNU/Linux

Nach zwei Jahren, einem Monat und neun Tagen Entwicklungszeit haben die Entwickler die unter Anwendern als besonders stabil und zuverlässig geltende Linux-Distribution Debian GNU/Linux in der Version 11 unter dem Codenamen „Bullseye“ mit sechs freien Desktop-Umgebungen und 11.294 neuen Softwarepaketen veröffentlicht.

Das neue Debian mit 5 Jahren Support

Das neue Debian GNU/Linux 11 („Bullseye“), das mit den drei großen freien Desktops KDE Plasma 5.20, Gnome 3.38 („Orbis“) und Xfce 4.16 ausgeliefert wird, erhält über die Debian Security-Teams und das Debian Long Term Support-Team offiziellen Support für die nächsten fünf Jahre. Über den LTS-Kernel Linux 5.10 wird erstmals auch das speziell für Flash-Speicher entwickelte Dateisystem exFAT unterstützt.

Debian 11 („Bullseye“) mit Gnome 3.38 („Orbis“)
Debian 11 („Bullseye“) mit Gnome 3.38 („Orbis“) (Bild: Debian GNU/Linux)

11.294 neue Softwarepakete für Debian 11

Wie die Entwickler in der offiziellen Ankündigung bekanntgegeben haben, enthält Debian 11 insgesamt 59.551 Softwarepakete, von denen es 11.294 erstmals in das freie Betriebssystem geschafft haben. Zudem wurden 9.519 Pakete als „obsolet“ markiert und im Zuge dessen aus Debian 11 entfernt, während 42.821 Softwarepakete aktualisiert und 5.434 nicht verändert wurden.

Die offiziellen Release Notes listen die folgenden neuen Softwarepakete als Highlights:

  • Apache 2.4.48
  • BIND DNS Server 9.16
  • Calligra 3.2
  • Cryptsetup 2.3
  • Emacs 27.1
  • GIMP 2.10.22
  • GNU Compiler Collection 10.2
  • GnuPG 2.2.20
  • Inkscape 1.0.2
  • LibreOffice 7.0
  • Linux-Kernel 5.10
  • MariaDB 10.5
  • OpenSSH 8.4p1
  • Perl 5.32
  • PHP 7.4
  • PostgreSQL 13
  • Python 3, 3.9.1
  • Rustc 1.48
  • Samba 4.13
  • Vim 8.2

Gemessen am Vorgänger Debian 10 („Buster“) wurden mehr als 72 Prozent aller Softwarepakete aus über 30.000 Paketquellen aktualisiert. Debian verfolge damit weiterhin das Ziel, das „universelle Betriebssystem“ für Desktops und Server darzustellen, so die Entwickler weiter.

QT5 ersetzt QT4 vollständig

Erstmals verzichtet Debian GNU/Linux vollständig auf QT4-Bibliotheken und kommt auf Wunsch mit einem halbwegs aktuellen Desktop vom Typ KDE Plasma zum Anwender. QT5 kommt jetzt großflächig zum Einsatz.

Auf den neuen Gnome 40 müssen Anwender indes noch verzichten. Die folgenden Arbeitsumgebungen sind im Release enthalten:

  • Xfce 4.16
  • Gnome 3.38
  • KDE Plasma 5.20
  • MATE Desktop 1.24
  • LXQt 0.16
  • LXDE 11

Auf KDE Plasma 5.21.x respektive 5.22.x und die neue Gnome UX wird sich die Nutzerschaft von Debian noch bis Debian 12 („Bookworm“) oder gar bis Debian 13 („Trixie“) gedulden müssen, welche voraussichtlich im Sommer 2023 und Sommer 2025 erscheinen sollen.

Upgrade von Debian 10 auf Debian 11

Das Upgrade von der Vorversion Debian 10 („Buster“) auf Debian 11 („Bullseye“) wird bei den meisten Konfigurationen automatisch von der APT-Paketverwaltung durchgeführt.

Wie gewohnt können Debian-Systeme im laufenden Betrieb und ohne erzwungene Ausfallzeiten auf die neue Version gebracht werden.

Die Entwickler empfehlen das Durchlesen der Veröffentlichungshinweise und der Installationsanleitung.

Download und Hilfestellung auf ComputerBase

Die unterschiedlichen Systemabbilder von Debian 11 („Bullseye“) können wie gewohnt direkt unterhalb dieser Meldung aus dem Download-Bereich von ComputerBase heruntergeladen werden.

Hilfestellung und Hintergrundwissen zum Thema Debian und anderen Distributionen liefern das ComputerBase-Subforum „Linux“ sowie dem als Mini-Serie konzipierte Grundlagenartikel „Linux Basics 1.0: Distributionen, Derivate und Desktops“.

Der auf Linux und freie Software spezialisierte YouTube-Kanal „marcus-s“ stellt Debian GNU/Linux 11 im Detail vor.

Update

Auch Debian Edu 11.0.0 erschienen

Mit der auf Schule und Bildung ausgelegten Distribution Debian Edu 11 ist bereits das erste Derivat aus Basis von Debian 11 („Bullseye“) erschienen. Das freie Betriebssystem erweitert Debian GNU/Linux mit der Bildungssoftware GCompris 1.0 um eine sogenannte Educational Toolbox.

Außerden dient Xfce 4.16 und nicht Gnome 3.38 unter Debian Edu 11.0.0, das auch als „Skolelinux“ bekannt ist, als Standard-Desktop.

Debian Edu 11.0.0 mit Xfce 4.16
Debian Edu 11.0.0 mit Xfce 4.16 (Bild: Debian Edu)

Das auf AMD64 optimierte Systemabbild von Debian Edu 11.0.0 (ISO) kann bereits über die offziellen Sever heruntergeladen werden. Weitere Informationen liefer die offiziellen Release Notes.

Downloads

  • Debian Download

    4,6 Sterne

    Debian ist eine der ältesten, einflussreichsten und am weitesten verbreiteten Linux-Distributionen.

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