So lag ich gestern in die Badewanne wie dahin gegossen. Es war beinahe 19.00h, die Welt stand mir / uns offen und ich sinnierte über meine Wünsche den Abend betreffend. Schön entspannt im heissen Wasser, versinkend im duftigen Schaum. In solchen Momenten steht die Welt mir offen - beziehungsweise: sie gehört sozusagen mir.
Ich weiss dies zu geniessen - und wie!
Gerade meldete der Glockenschlag der Kirche 19.00h, ich entstieg, wie damals Aphrodite - die Göttin der Liebe und der Schönheit, darauf möchte ich hingewiesen haben - den Fluten und wuselte konfektionsfrei Richtung Schlafzimmer / Bademantel, als das Telefon die Stille dieses seligen Abends zerriss. Weil ich grad neben der Telefonstation stand, nahm ich mich dem Gebimmel an und meldete freundlich: "Hier Franziska Sternenzauber, wer da?".
"Hier ist Frau Trallala (Name frei erfunden, der Blog-Redaktion aber mehr als bekannt) aus dem Blog Schubiduu (dito wie eben)". Frau Trallala von Schubiduu?! Echt jetzt??!!!
ICH:"OHHHH - FRAU TRALLALA, ich glaubs ja gar nicht! Du bist es. Also so ganz wirklich? Sag!"
Frau Trallala ihrerseits gluckste vor Lachen und bestätigte ihr audiomässiges Dasein in meinem Ohr.
ICH: "Hör mal Frau Trallala, eben habe ich Dir eine Meldung über Skype geschickt, dass ich Sonntagnachmittag online bin. Und nun bist Du schon da! Judihuiii!!!"
SIE: "Nö, hab ich noch nicht gelesen. Hab mal einfach drauf los angerufen. Aber weiss Du was - geh online! Wir skypen jetzt!"
ICH ... mir ein Handtuch vor die blossen Blössen haltend: "Um Himmels Willen, das geht jetzt aber ganz schlecht - ich hab nämlich weniger als nix an, bin also sozusagen füdliblutt. Und auch wenn dieser Anblick als erhebend zu bezeichnen ist und der Welt neue Dimensionen eröffnet ... das geht einfach nicht.".
SIE - grinsend: "Dann zieh Dir doch was über!" Immer noch glucksend.
ICH: "Gute Idee!". Und zog mir einen Pullover über den nassen Strubbelkopf. Über den Rest breite ich Schweigen. Und ein Frottiertuch.
Skype ist ja bekanntermassen - Gott sei Dank - eher für Portraitübertragung figuriert. :-)
Wir unterbrachen in diesem Moment die Telefonleitung, ich stürzte kurz ins Badezimmer, huschte mit der Haarbürste über das blonde Dickicht auf meinem Kopf, legte einen Hauch pinkfarbenen Lippenstift auf die Lippen des ansonsten ungeminkten und noch badeheiss-geröteten Gesichtes und hoffte inständig, die Bildqualität möge nicht brillant sein.
War sie dann auch nicht. Sie war sogar völlig inexistent. Ich vernahm von Frau Trallala sowohl Bild wie Stimme. Sie leider nur meine Stimme. Dies tat der heiteren Stimme aber keinerlei Abbruch. Aus heiteren Stimmen wurde sofort heitere Stimmung - und plötzlich gesellte sich auf der anderen Seite der Leitung Herr Trallala zur Tratschrunde hinzu, erst nur visuell, dann auch audio.
Aufmerksam verfolgte unterdessen mein Kater aus sicherer Entfernung das Geschehen, schob sich noch ein Scheibchen Emmentaler Käse in den Mund und machte sich dann möglichst unauffällig in meine Richtung auf. Setzte sich auf die Couch neben mich.
30 Sekunden später war 4-stimmiges Geplauder, Gelächter, Erzählungen, Freudengeqietsche und und und im Raum.
Frau Trallala und ich waren ja eh schon immer in der gleichen Erdumlaufbahn unterwegs - dies war mir seit langem klar. Dass wir Beiden keine Anlaufzeit brauchten um klar zu kommen und uns zu verstehen ... ich hab nie daran gezweifelt. Aber dass Frau Trallala einen ebensolch patenten Herrn Trallala an ihrer Seite hat, dass mein Katerli-Schätzu (nicht dass er schüchtern ist, nönö - aber jetzt auch nicht gerade mein raketenähnliches Temperament hat) sofort, wenn nicht noch schneller, den Draht zu den Beiden fand und man zu Viert befand, als Quartett bestehen zu können und mehr voneinander wissen zu wollen.
Herr Trallala hievte bei diesen Worten erst die Katze und dann den Kartoffelsalat auf seinen Schoss - um die Katze aber gleich wieder auf den Boden zu setzen, weil die sich am Kartoffelsalat zu schaffen machte. Katerli und ich leckten unterdessen den Desktop des Compis ab und sabberten vor uns hin.
Während Frau und Herr Trallala lächelten ... schliesslich brauchten die nur noch Teller, Gabel und Stück lecker Schwarzbrot zu holen und das Nachtessen war fertig, schweifte mein Blick rüber in die Küche, wo die gepellten Kartoffeln, das Stück Raclettekäse und die noch ungebratenen Filetstückchen uns sehnsüchtige Blicke zuwarfen. Oder umgekehrt.
Auf der anderen Seite - so lecker wie dieser gemeinsame Abend war, so lecker hätte unser Essen gar nicht sein können.
Wir kappten dann die Leitung. Gingen leichten Schritten und Herzens, frohen Mutes, lächelnden Gesichtes und knurrenden Magens ins Bett. Freuten uns auf alles, was da noch kommt.
Und ohne jetzt irgendwas verraten zu wollen ... es kommt noch was! Ich würde sogar meinen: VIEL!
Ihr wollt wissen was?
Dann lest die nächsten Tage einfach munter weiter.
Die Auflösung dieses Rätsels kommt ...
... BALD! :-)