im
Projekt Pflanzenfarben 2013 habe ich mit Färbermädchenaugen gefärbt. Dazu habe ich einen Steckbrief verfasst, den ich hier auch einstelle.
Name der Pflanze, wissenschaftlicher Name:
Coreopsis tinctoria
engl.: Golden tickseed, Plains coreopsis, fr.: Coriope des teinturiers, it.: Corepsis gialla, sp.: Bella diana
Familie: Korbblütler
Beschreibung: Es handelt sich eine einjährige karstige Pflanze mit Wuchshöhe(bei uns in den Gärten) 30-80cm. Die Pflanze wächst aufrecht und verzweigt sich ziemlich stark. Die Laubblätter sind fiederförmig und sitzen am Stängel. Die Blättchen der jungen Pflanzen sind lanzetlich und verändern sich mit zunehmenden Alter mehr zu fiederförmig.
Die körbchenförmigen Blütenstände stehen in lockeren Rispen. Sie bestehen aus Zungenblüten (am Rand) und Röhrenblüten(in der Mitte des Blütenkörbchens.
Die Blüten sind gelb mit einem rotbraunem Fleck, teilweise auch ganz rotbraun.
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Coroepsis tinctoria Blüten |
Vorkommen und Standort:
Coreopsis stammen aus Nordamerika(heißen dort dyers tickseed bzw. golden tickseed), wo es von Indianern zum Färben verwendet worden sein soll.
Soweit ich weiß bevorzugt das Färbermädchenauge offenen eher mageren und trockenen Standort. Hier im Garten gediehen die Färbermädchenauge besser bei regelmäßiger Wassergabe.
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Färbermädchenaugenpflanzen |
Verwendung:
Färben von Wolle und Seide, auch Baumwolle nimmt nach Beize einen etwas helleren Farbton an. Weitere Verwendung Wandlasurfarben, Aquarellfarben.
Medizinische Verwendung: Ein Tee mit dem Wurzelextrakt der Pflanze wurde von Indianern zur Behandlung bei Durchfall und als Brechmittel eingesetzt(Lt. E. Prinz).
Verwendete Teile:
Blütenköpfe frisch oder getrocknet(gelb, orange bis braun), jedoch sollen auch die Blätter und Stängel färben(Goldgelb)
Inhaltsstoffe:
Die Blüten enthalten die Flavonoidfarbstoffe Mareosid undMaritimetin und das Anthocyan Chrysanthemin. Mittels Nuancierung durch Verschiebung ins basische(Zugabe von Pottasche, Soda oder Ammoniak) werden die Farben ins rötliche verschoben. Dabei ist zu bedenken dass basisches Milieu die Wolle schädigen kann und nur kurz angewendet werden sollte(möglichst nicht zu heiß und nur wenige Minuten bis max. 30min)
Die Blüten können frisch oder getrocknet zum Färben verwendet werden. Sie sind sehr ergiebig, und mit 20g getrockneter Blüten kann man auf 10g Wolle schon eine sehr kräftige Farbe erreichen.
Ich selbst ernte aller ein paar Tage die Blütenköpfchen, was die Pflanzen auch lange am Leben hält. Läßt man ungehindert blühen, bilden die Pflanzen bald viele Samen und bilden keine Blüten mehr aus.
Färberezept(e):
Später habe ich festgestellt, dass es günstig sein kann, die Blüten nur kurz zu überbrühen, und die Flotte dann noch eine Weile warm zu halten, so lösen sich zuerst die gelben und orangen Farbstoffe. Bei längerem Erhitzen, bzw. generell später treten mehr die braunen Töne in den Vordergrund.
Die frischen Blüten sind auch sehr gut für ecoprint geeignet
Färbeergebnisse:
Bezugsquellen:
Für getrocknete Blüten(Färbedroge) kenne ich keine Quelle.
Samen:
verschiedene bei lubera
Färbermädchenauge Roulette Sperli
Coreopsis tinctoria Incredible Dwarf Mix und andere
Bei mir ;-), siehe Tausch/swap
Weiteres:
Es färben auch andere Mädchenaugen, z.B. das Großblütige Mädchenauge(Coreopsis grandiflora) welche mehrjährig ist, dies entwickelt besonders schöne orangetöne Quellen(Eberhadt Prinz), auch Coreopsis lenceolata erzielt schöne Farbtöne. Ich will auf alle Fälle noch viel ausprobieren(trockne schon fleißig Blüten) und werde hier darüber berichten
Ich wünsche euch schöne Färbeerlebnisse mit dieser wundervollen Färbepflanze, die ich sehr liebe.
die Rosendame