Manchen Menschen möchte man einfach ein feines "Herzlich Willkommen in der Welt"-Geschenk stricken. Man wird ja nicht jeden Tag Tante. Und man hat ja auch einiges an Zeit, um die Idee in die Tat umzusetzen.
So ein Patch ist recht flott gestrickt, in durchschnittlich ca. 10 Minuten, wie ich feststellte. Ich hatte vorher nicht ausgerechnet, wie viele Patches es werden, bei 195 vielleicht auch besser.
Nach den ersten paar Reihen ließ die Motivation jedoch spürbar nach und die angefangene Decke lag ein paar Wochen durchaus dekorativ im Strickkorb. Bis ich mir einen Plan (5 Patches am Tag) machte - schließlich gab es ja einen Termin... Damit ging es dann zügig dem Ende der Strickerei zu.
Weil mir das mit der halbgestrickt-halbvernähten Rückseite aber nicht gefallen hatte, entstand beim Stricken die Idee, die Rückseite mit einem Stoff aufzumöbeln.
Diese - in meinen Augen gar nicht so schlechte - Idee entpuppte sich als arg verzwickt. Gestricktes lässt sich bescheiden auf Stoff nähen, zumal sich die Patches gern etwas verziehen und die Decke sich somit nicht an geometrische Vorgaben wie gleiche Kantenlänge und rechte Winkel hält.
Ich entschied mich für Nähte in den Abnahmestreifen der Patches, in jeder zweiten Patchreihe.
Leider hatte ich - weil ich die Lieferung von der Buttinette mit Schrägband und Stoff nicht abwarten konnte - den Rand frei Schnauze so weit gestrickt, wie ich dachte, dass es passt. Wohlgemerkt: Dachte. Es hätte auch passen können, hätte ich nicht Schrägband bestellt, das nur halb so breit ist, wie ich es hätte brauchen können (ein paar zu viele "hätte"s, um dann hingewurschtelt zu werden).
Kurz vor knapp hatte ich dann aber die Idee, das Schrägband einfach nicht in der Mitte zu falten und nur auf der Rückseite anzunähen.
Das hat auch den Vorteil, dass man den angestrickten Rand auf der Vorderseite sieht - der wäre sonst im Schrägband verschwunden, was schade wäre.
handgefaerbt.com Merino Extra (290 m/100 g)
"Mitred Blanket" von Elizabeth Jarvis, Rand ohne "Verknotungsüberstand"
13 x 15 Patches (ca. 65 x 75 cm)
350 Gramm
3,5er-Knitpro-Nadeln
Mal keine Stulpen, sondern eine Mütze! Als Vorlage für diese diente eine, die mir an Weihnachten gezeigt wurde. In Rot. So eine in Schwarz wäre aber auch toll. Bei dem Muster absolut kein Problem. Und hätte ich die Mütze nicht schon mit dem halben Fuß aus der Wohnung raus ausgezählt und ausgemessen, hätte ich auch nicht noch zwei Mal nach Zahlen bzw. Maßen fragen müssen.
An und für sich handelt es sich um eine Art Wurm, allerdings mit einem umgeschlagenen Bündchen und einem eingenähten Schirm.
Lang "Merino +" superwash
passend für einen Damenkopf (100 M angeschlagen)
123 Gramm
4,5er-Knitpro-Nadeln
Der Schirm (Vlieseline gebügelt auf ein altes schwarzes Baumwolloberteil, davon zwei übereinander für die Festigkeit) machte mich zwischenzeitlich recht ratlos (die Schablone habe ich mit einem Zirkel und drei Zahlen hinbekommen, aber das Reinfrickeln und Feststecken!) und eine schwarze Nähmaschinennaht trennt sich recht bescheiden aus schwarzem Strickwerk wieder auf, aber im x-ten Anlauf hat es dann doch geklappt. Und, wie ich finde, sogar ganz passabel.
Die schmückt und wärmt. So soll es sein.