Ein Stapel mit zwölf Dingen in Rosa
und ein Stapel mit Dingen in Rot,
oben eine weiße Kante,
und in der weißen Kante sowas,
und auf dem Rot bzw. Rosa auch noch Zahlen.
Hm, was mag das nur sein?
Eindeutig: Beutelchen für einen Adventskalender.
Die habe ich neulich genäht. Und dann gemeinsam mit Herrn K gefüllt.
Und dann verschickt. Was drin sein mag? Tja, noch ist's nicht an der Zeit, sie zu öffnen, aber bald. Fast schon gleich.
Ganz ohne Opfer ging die Nähaktion leider nicht vonstatten.
Meine Ösenzange erlitt eine unheilbare Mandibula-Fraktur - Exitus.
Samstag, 28. November 2009
Montag, 23. November 2009
Sonnenblumen im November (40/09)
Endlich mal wieder was Gestricktes: Geburtstagssocken für eine liebe Freundin. Es sollte orange sein, es sollte schnell gehen und trotzdem was hermachen. Ich würde sagen: Plan erfüllt :)
Gestrickt wurden die Socken binnen vier Abenden mit meinen geliebten 2,5er-Dafür-Stäbchen aus 74 Gramm Drachenwolle "Sonnenblumenfeld" über 72 Maschen am Schaft und 64 Maschen am Fuß zu Candy Twist Cable Socks (Ravelry-Link) in Größe 41.
Eine kleine Sache habe ich abgeändert: Mir gefiel es nicht, dass mit dem Schaftende das Rippenmuster so abrupt beendet sein sollte. Daher habe ich während der Spickelabnahmen auf den Oberfußmaschen das Rippenmuster peu à peu beendet, indem ich in der ersten Reihe jeweils die erste und letzte Oberfußmasche links gestrickt habe, dazwischen das Rippenmuster fortgeführt, in der zweiten Reihe die erste und letzte Oberfußmasche rechts, die zweite und vorletzte Oberfußmasche links und die Maschen dazwischen weiter im Rippenmuster, in der dritten Reihe die ersten beiden und die letzten beiden Oberfußmaschen rechts, die dritte und die drittletzte Oberfußmasche links und die Maschen dazwischen im Rippenmuster usw. Das sah dann so aus:
Hach, diese Farben! :)
Heute mal wieder ein Lied, und heute kann es nur dieses sein:
Gestrickt wurden die Socken binnen vier Abenden mit meinen geliebten 2,5er-Dafür-Stäbchen aus 74 Gramm Drachenwolle "Sonnenblumenfeld" über 72 Maschen am Schaft und 64 Maschen am Fuß zu Candy Twist Cable Socks (Ravelry-Link) in Größe 41.
Eine kleine Sache habe ich abgeändert: Mir gefiel es nicht, dass mit dem Schaftende das Rippenmuster so abrupt beendet sein sollte. Daher habe ich während der Spickelabnahmen auf den Oberfußmaschen das Rippenmuster peu à peu beendet, indem ich in der ersten Reihe jeweils die erste und letzte Oberfußmasche links gestrickt habe, dazwischen das Rippenmuster fortgeführt, in der zweiten Reihe die erste und letzte Oberfußmasche rechts, die zweite und vorletzte Oberfußmasche links und die Maschen dazwischen weiter im Rippenmuster, in der dritten Reihe die ersten beiden und die letzten beiden Oberfußmaschen rechts, die dritte und die drittletzte Oberfußmasche links und die Maschen dazwischen im Rippenmuster usw. Das sah dann so aus:
Hach, diese Farben! :)
Heute mal wieder ein Lied, und heute kann es nur dieses sein:
Samstag, 21. November 2009
Advent, Advent, ick hör dir trapsen
In der mittlerweile fast vergangenen Woche habe ich mal wieder die großen Töpfe vom Schrank geholt, Pülverchen in kochendem Wasser aufgelöst und Essigdampf in der Wohnung (und vermutlich auch im ganzen Haus) verbreitet - kurz: Ich habe Wolle gefärbt. Denn am morgigen Sonntag ist im Garten des Strickcafés der Dawanda-Ravelry-Adventsmarkt. Und da soll es auch handgefärbte Wolle geben. Neben vielen anderen tollen Sachen. Ich freu mich schon sehr. Es wird sicherlich sehr schön und inspirierend und kreativ - und hoffentlich hält sich die angekündigte, sich aus dem Westen nähernde Front bis zum Abend oder gar bis zur Nacht fern. Das wäre nett.
Die Färbeergebnisse also. Mit ihnen lässt sich eine kleine Geschichte erzählen. :)
Im schönen "Sachsen"
lebten fünf Familien:
Familie "Sockentweed in blau/lila",
Familie "Sockentweed in grün",
Familie "Sockentweed in gelb",
Familie "Sockentweed in rot"
und Familie "Sockentweed in braun".
Sie mochten sich einander sehr und unternahmen viel zusammen. In der letzten Zeit trafen sie sich mehrmals in der Woche zu einem "Spaziergang im Herbst".
Doch der Herbst neigte sich bald schon dem Ende zu und "Weihnachten" nahte.
"Was machen wir nur?", fragten sie sich gegenseitig. "Die Bäume verlieren ihre Blätter, es wird kalt und dunkel, wir wissen an den langen Abenden nicht, was wir die ganze Zeit tun sollen. Oh weh!" Sie klagten und jammerten, da kam einer von ihnen auf eine Idee. "Lasst uns die Menschen beobachten, wie sie um den Weihnachtsbaum sitzen und singen. Wir machen uns auf den Weg und einen Spaziergang "Durch die Heilige Nacht"."
Gesagt, getan. Der Heilige Abend war da und die Familien freuten sich sehr. Sie liefen durch die Stadt und die Dörfer und schauten durch die leuchtenden Fenster, sahen die Menschen beieinandersitzen und singen und lachen und "Gänsebraten, Rotkohl und Klöße" essen.
"Das ist eine so schöne Idee!", riefen alle im Chor. Sie liefen weiter und sahen durch ein Fenster ein kleines Kind an einem "Pfefferkuchenhaus" knabbern.
"Die Menschen sind ein lustiges Volk." Sie liefen und liefen und waren irgendwann recht müde und froren. So setzen sie sich zusammen, machten ein Feuer und sangen, beseelt von den schönen Erlebnissen, die sie zusammen hatten, gemeinsam Lieder "am Lagerfeuer".
Der Kleinste und Jüngste von ihnen machte kräftig mit und krähte irgendwann zu späterer Stunde in die Runde: "Nächstes Jahr feiern wir auch Weihnachten. Und ich wünsche mir ein Trikot vom "BVB"!"
Alle lachten, versprachen ihm, ihm seinen Wunsch zu erfüllen, und machten sich bald auf den Heimweg.
"Das müssen wir recht bald wieder machen - Menschen beobachten." Sie überlegten, welcher Termin sich anbieten könnte, und stellten fest, dass sie noch in diesem Winter einen Grund hätten, Menschen beim Feiern ihnen unbekannter Bräuche zu beobachten. "Ja!", jubelten sie glücklich, "im Februar gehen wir nach Mainz, da feiern sie "Unser goldisch' Meenzer Fassenacht"!"
Und wenn sie nicht gestorben sind, so spazieren sie noch heute dann und wann durch die Welt und schauen den Menschen durch die Fenster.
Hier noch mal zur Übersicht die "Gruppenfotos":
Sockentweed:
normale Sockenwolle
"Verschenk ich"-Stränge
Zwei weitere Stränge hatte ich noch in den Färbetöpfen, die sind aber noch nicht gänzlich zu meiner Zufriedenheit und müssen noch mal "nachsitzen".
Die Färbeergebnisse also. Mit ihnen lässt sich eine kleine Geschichte erzählen. :)
Im schönen "Sachsen"
lebten fünf Familien:
Familie "Sockentweed in blau/lila",
Familie "Sockentweed in grün",
Familie "Sockentweed in gelb",
Familie "Sockentweed in rot"
und Familie "Sockentweed in braun".
Sie mochten sich einander sehr und unternahmen viel zusammen. In der letzten Zeit trafen sie sich mehrmals in der Woche zu einem "Spaziergang im Herbst".
Doch der Herbst neigte sich bald schon dem Ende zu und "Weihnachten" nahte.
"Was machen wir nur?", fragten sie sich gegenseitig. "Die Bäume verlieren ihre Blätter, es wird kalt und dunkel, wir wissen an den langen Abenden nicht, was wir die ganze Zeit tun sollen. Oh weh!" Sie klagten und jammerten, da kam einer von ihnen auf eine Idee. "Lasst uns die Menschen beobachten, wie sie um den Weihnachtsbaum sitzen und singen. Wir machen uns auf den Weg und einen Spaziergang "Durch die Heilige Nacht"."
Gesagt, getan. Der Heilige Abend war da und die Familien freuten sich sehr. Sie liefen durch die Stadt und die Dörfer und schauten durch die leuchtenden Fenster, sahen die Menschen beieinandersitzen und singen und lachen und "Gänsebraten, Rotkohl und Klöße" essen.
"Das ist eine so schöne Idee!", riefen alle im Chor. Sie liefen weiter und sahen durch ein Fenster ein kleines Kind an einem "Pfefferkuchenhaus" knabbern.
"Die Menschen sind ein lustiges Volk." Sie liefen und liefen und waren irgendwann recht müde und froren. So setzen sie sich zusammen, machten ein Feuer und sangen, beseelt von den schönen Erlebnissen, die sie zusammen hatten, gemeinsam Lieder "am Lagerfeuer".
Der Kleinste und Jüngste von ihnen machte kräftig mit und krähte irgendwann zu späterer Stunde in die Runde: "Nächstes Jahr feiern wir auch Weihnachten. Und ich wünsche mir ein Trikot vom "BVB"!"
Alle lachten, versprachen ihm, ihm seinen Wunsch zu erfüllen, und machten sich bald auf den Heimweg.
"Das müssen wir recht bald wieder machen - Menschen beobachten." Sie überlegten, welcher Termin sich anbieten könnte, und stellten fest, dass sie noch in diesem Winter einen Grund hätten, Menschen beim Feiern ihnen unbekannter Bräuche zu beobachten. "Ja!", jubelten sie glücklich, "im Februar gehen wir nach Mainz, da feiern sie "Unser goldisch' Meenzer Fassenacht"!"
Und wenn sie nicht gestorben sind, so spazieren sie noch heute dann und wann durch die Welt und schauen den Menschen durch die Fenster.
Hier noch mal zur Übersicht die "Gruppenfotos":
Sockentweed:
normale Sockenwolle
"Verschenk ich"-Stränge
Zwei weitere Stränge hatte ich noch in den Färbetöpfen, die sind aber noch nicht gänzlich zu meiner Zufriedenheit und müssen noch mal "nachsitzen".
Montag, 16. November 2009
Freitag, der 13.
Nun war er also gekommen, der Freitag, der 13. Nachdem wir die größeren Missgeschicke ja schon am Freitag davor abgehandelt hatten, konnte uns nicht allzu viel passieren. Gut, es flog schon mal das eine Wollknäuel vom Tisch oder die andere Nadel aus der Hand, manchmal hüpfte auch unbemerkt eine Masche von der Nadel, was erst einige Reihen später bemerkt wurde...
...aber insgesamt betrachtet blieb das Pech fern. So ein Glück für uns! Nicht fern blieb Jana, mit der wir schon über Ravelry Kontakt hatten, und so hatten wir wieder einmal sehr netten Besuch.
Natürlich wurde auch wieder viel gestrickt:
Und auch sportliche Aspekte kamen nicht zu kurz: Klemens auf der Suche nach einem bestimmten Wollknäuel:
Da soll noch mal einer sagen, man würde als Stricker nur auf dem Sofa sitzen. ;)
...aber insgesamt betrachtet blieb das Pech fern. So ein Glück für uns! Nicht fern blieb Jana, mit der wir schon über Ravelry Kontakt hatten, und so hatten wir wieder einmal sehr netten Besuch.
Natürlich wurde auch wieder viel gestrickt:
Und auch sportliche Aspekte kamen nicht zu kurz: Klemens auf der Suche nach einem bestimmten Wollknäuel:
Da soll noch mal einer sagen, man würde als Stricker nur auf dem Sofa sitzen. ;)
Freitag, 13. November 2009
Petersiliensaft und widerspenstige Wolle
"Petersiliensaft?" Diese Frage war die erstaunte Antwort auf die Erzählungen von Bärbel, die berichtete, dass sie neulich die Kosmetiktipps aus Frauenzeitschriften aus den 70ern und 80ern wiederentdeckt hat. Da wurde doch tatsächlich gepresster Petersiliensaft für eine Augenspülung empfohlen. Unglaublich. Wir stimmten darin überein, dass wir unsere Augen doch lieber mit natürlicher Tränenflüssigkeit bei Filmen, Einrichtungssendungen und Werbefilmchen reinigen.
Aber nicht nur, weil wir so viel gelacht haben, während wir uns unter anderem über viele verschiedene Fersenformen sowie Schlaglöcher in Leipzig und in Malaysia ausgetauscht haben, ging es uns sehr, sehr gut. Auch deswegen:
Abgesehen von den vielen Erzählungen und den Gaumenfreuden wurde aber auch gestrickt. Währenddessen und auch in der Zeit vorher schon.
So zeigten Maria und Gisela kürzlich fertig gestellte Projekte, die von allen Seiten bewundert wurden.
Maria hat einen tollen Schal, einen Scrappy-Lengthwise-Schal, gezaubert:
Und die Socken, bei denen Maria letzte Woche erst mit dem Vikkelbraid kämpfte, sind schon wieder fertig. Und das, obwohl sie an der ersten Socke dreimal die Fersen stricken "durfte". Das Ergebnis ist eine Wucht.
Gisela war viel in der Weltgeschichte unterwegs und brachte nicht nur herrliche Wolle aus "Russland-Italien" mit, sondern sie hat auch einiges fertig bekommen. So u. a. auch diese äußerst dehnbaren Socken:
Bärbel hingegen wurde am Mittwoch nicht sonderlich vom Glück verfolgt. Erst durfte sie ribbeln (wir waren gnädig und haben das nicht fotografisch festgehalten), weil sie sich trotz mehrmaligem Nachzählen vertan hat, dann hat sie die Stelle neu gestrickt und es fehlten nur wenige Zentimeter Garn (zwischen ihren Händen hält sie den restlichen Faden, auf der Nadel befinden sich die noch zu strickenden Maschen).
Das ist doch wirklich ein Grund, mal traurig zu schauen.
Aber sie hat es hinbekommen und somit schon das Rückenteil dieses Pullovers fertig. Na, das sieht doch gut aus! Das klappt bis Weihnachten!
Geli wiederum kämpfte mit einem Wollknäuel. Das war aber auch wirklich ein hartnäckiges Ding. Bis zum Café-Schluss war nicht klar, wer da gewinnen wird.
Die Wolle hatte sich am Mittwoch scheinbar gegen uns verschworen. Bei einer Aktion waren alle zu dem Zeitpunkt Anwesenden (4) beschäftigt, einen Strang Lace-Garn in ein Knäuel zu verwandeln. Aber von einer solchen Aktion kann es gar keine Bilder geben, es waren wirklich 8 Hände für die 1,4 km Wolle nötig. Doch wir haben es geschafft, in weniger als einer Stunde! ;)
Noch was: Wer ganz genau hinschaut, sieht im Hintergrund mancher Bilder, wie toll das Café jetzt mit ein paar neuen Regalen ausschaut. Wir waren wirklich überrascht und jeder, der hereinkam, staunte erst einmal "Ah" und "Oh".
Es war ein herrlicher Mittwoch.
Aber nicht nur, weil wir so viel gelacht haben, während wir uns unter anderem über viele verschiedene Fersenformen sowie Schlaglöcher in Leipzig und in Malaysia ausgetauscht haben, ging es uns sehr, sehr gut. Auch deswegen:
Abgesehen von den vielen Erzählungen und den Gaumenfreuden wurde aber auch gestrickt. Währenddessen und auch in der Zeit vorher schon.
So zeigten Maria und Gisela kürzlich fertig gestellte Projekte, die von allen Seiten bewundert wurden.
Maria hat einen tollen Schal, einen Scrappy-Lengthwise-Schal, gezaubert:
Und die Socken, bei denen Maria letzte Woche erst mit dem Vikkelbraid kämpfte, sind schon wieder fertig. Und das, obwohl sie an der ersten Socke dreimal die Fersen stricken "durfte". Das Ergebnis ist eine Wucht.
Gisela war viel in der Weltgeschichte unterwegs und brachte nicht nur herrliche Wolle aus "Russland-Italien" mit, sondern sie hat auch einiges fertig bekommen. So u. a. auch diese äußerst dehnbaren Socken:
Bärbel hingegen wurde am Mittwoch nicht sonderlich vom Glück verfolgt. Erst durfte sie ribbeln (wir waren gnädig und haben das nicht fotografisch festgehalten), weil sie sich trotz mehrmaligem Nachzählen vertan hat, dann hat sie die Stelle neu gestrickt und es fehlten nur wenige Zentimeter Garn (zwischen ihren Händen hält sie den restlichen Faden, auf der Nadel befinden sich die noch zu strickenden Maschen).
Das ist doch wirklich ein Grund, mal traurig zu schauen.
Aber sie hat es hinbekommen und somit schon das Rückenteil dieses Pullovers fertig. Na, das sieht doch gut aus! Das klappt bis Weihnachten!
Geli wiederum kämpfte mit einem Wollknäuel. Das war aber auch wirklich ein hartnäckiges Ding. Bis zum Café-Schluss war nicht klar, wer da gewinnen wird.
Die Wolle hatte sich am Mittwoch scheinbar gegen uns verschworen. Bei einer Aktion waren alle zu dem Zeitpunkt Anwesenden (4) beschäftigt, einen Strang Lace-Garn in ein Knäuel zu verwandeln. Aber von einer solchen Aktion kann es gar keine Bilder geben, es waren wirklich 8 Hände für die 1,4 km Wolle nötig. Doch wir haben es geschafft, in weniger als einer Stunde! ;)
Noch was: Wer ganz genau hinschaut, sieht im Hintergrund mancher Bilder, wie toll das Café jetzt mit ein paar neuen Regalen ausschaut. Wir waren wirklich überrascht und jeder, der hereinkam, staunte erst einmal "Ah" und "Oh".
Es war ein herrlicher Mittwoch.
Mittwoch, 11. November 2009
Noch mal: 20 Jahre
Ich habe mir anlässlich des Jahrestags des Mauerfalls ein paar Gedanken gemacht.
Ja, mir ist es schon wichtig, an das, was da passiert ist, zu denken. Es ist ein Teil der Geschichte dieses Landes, ein bedeutender sogar.
Ich wohne nicht im Osten, weil ich es hier toller finde, weil ich nicht im Westen leben mag, weil ich was vom Soli haben will, weil ich überzeugter Ossi wäre. Nö. Ich wohne im Osten, weil es sich so ergeben hat. Zufällig wurde ich hier außerdem noch geboren.
Vor fast 30 Jahren. Vor 20 Jahren war ich also noch nicht wirklich "groß". Ich weiß noch, wie ich damals als ziemliche Knirpsin vor dem Fernseher saß, und Schabowski sagte diese wohlbekannten Worte. Ich weiß auch noch, dass ich meine Eltern fragte, was das denn heiße. Denn für mich als Kind war es damals etwas, das ich nicht nachvollziehen konnte. Dass etwas Großes passiert, das habe ich mitbekommen, der "schnelle Wechsel" der "wichtigen Menschen da oben", das war etwas, das mich verwunderte. "Chef der DDR" war doch, für mich, immer Honecker gewesen, andere gab es in meinem Empfinden da kaum. Manchmal läuft es mir kalt den Rücken runter, wenn ich daran denke, was da vor 20 Jahren so alles passiert ist, was für einen Riesendusel wir doch alle hatten. Wie haarscharf das alles ausgegangen ist und wie böse es hätte ausgehen können. Und dann sitze ich da, habe Gänsehaut bei dem Gedanken daran und wahnsinnige Dankbarkeit im Bauch, dass es so gekommen ist, wie es gekommen ist. Und nicht schlimmer.
Es ist gut, was passiert ist. Die Umsetzung hatte Macken, so richtig rund läuft noch nicht alles. Oder vieles nicht. (Aber das ist ein ganz anderes Thema.) Ich weiß, dass die Wende, die Wiedervereinigung mir sehr viel Gutes gebracht hat. Manchmal umtreibt mich schon der Gedanke, was aus mir geworden wäre, wenn es die DDR noch gäbe (aber das sind Gedankengänge, bei denen es zwecklos ist, sie allen Ernstes weiter zu verfolgen). Aber ich möchte die DDR keinesfalls zurück. Ich möchte die Erfahrungen, die ich als Kind dort gemacht habe, nicht missen. Und ich kann nicht behaupten, dass die DDR für mich sonderlich negativ gewesen wäre. Aber ich war Kind, ich kannte es nicht anders, ich konnte es noch nicht großartig reflektieren. Mir haben, um im Klischee zu sprechen, keine Bananen und kein Westfernsehen gefehlt. Ich kannte es nur so, wie es war.
Im Spiegel 43/09 fand ich einen interessanten Artikel über Schüler aus dem letzten Abiturjahrgang der DDR. Zwei Zitate daraus haben mich sehr zum Nachdenken gebracht, treffen zum Teil genau den Punkt, den ich auch empfinde, aber so nicht in Worte fassen konnte.
"Ich habe meine Wurzeln in der DDR, ich bin zu Hause in Deutschland. Ich möchte auf beides nicht verzichten. Ich habe weder eine DDR-Identität gehabt noch eine BRD-Identität erlangt. Vielleicht bin ich heute ein Gesamtdeutscher mit sozialistischem Migrationshintergrund."
Ja. Ich, so bilde ich mir ein, unterscheide nicht zwischen "Ossi" und "Wessi". Woher die Person kommt, die mir da gerade sehr sympathisch oder sehr unsympathisch oder auch einfach nur herzlich wurscht ist, ist für mich nicht uninteressant, aber mir ist niemand per se sympathischer, weil er aus dem Osten kommt, bzw. per se unsympathischer, weil er aus dem Westen kommt. Ich unterscheide ja auch nicht zwischen "Nordis" und "Südis". Mich interessiert die Herkunft, weil Deutschland ein so herrlich vielseitiges Land mit so vielen Facetten ist und ich die verschiedenen Regionen dieses Landes reizvoll finde.
Manchmal bezeichne ich mich selbst scherzhaft und ironisch als "Ossi". Aber wirklich als Bezeichnung, um jemanden in eine bestimmte Sparte "Mensch" zu packen, dafür sind mir diese Kategorien egal. Und ich finde, ich darf das über mich selbst sagen, aber jemand anderen so zu bezeichnen oder von jemand anderem so tituliert werden? Nein danke.
"Mein Ostgefühl zeigt sich oft in dem Wunsch nach einem würdigen ostdeutschen Repräsentanten. Ich sehne mich nach jemanden, der in den Fernsehstudios sitzt und einem nicht peinlich ist. Mein altes Land ist tot, ich habe kein Heimweh, aber ich möchte, dass man mit dem Osten anständig umgeht."
Erst gerade neulich habe ich mich - wieder einmal - arg fremdgeschämt. Warum müssen denn (manche) Ostdeutsche, die im Fernsehen was zur Problematik Ost-West oder wozu auch immer sagen oder zu sagen haben, entweder furchtbar sächseln oder absoluten Blödsinn von sich geben oder schlimmstenfalls sogar beides in Kombination? (Das erinnert mich an einen Satz zu Schulzeiten: "Red mal DDR-lerisch!")
Was mich heute stört? Wenn mir beim Klassentreffen (im Westen) gesagt wird, ich sei in meine Heimat zurückgegangen (nein, bin ich nicht, dazwischen liegen mehr als 100 km), wenn mir andere stolz erzählen, sie seien auch schon mal im Osten gewesen (schön für sie, ich war auch schon mal im Westen, und weiter?), wenn mir ehemalige Mitschüler erzählen, dass sie vor ein paar Wochen oder Monaten auch schon mal hier in der Stadt waren und dass es hier doch "echt schön" sei. Ja, warum auch nicht? Immerhin liegen doch schon 20 Jahre dazwischen. Auf der einen Seite "schon", auf der anderen Seite "erst". Wenn Pi-mal-Daumen-30jährige die Unterschiede noch so betonen oder es herausstellen, den anderen Teil des Landes schon mal besucht zu haben, dann wird es wohl noch sehr lange dauern, bis es keine empfundene Teilung zwischen Ost und West mehr gibt. Leider.
Ja, mir ist es schon wichtig, an das, was da passiert ist, zu denken. Es ist ein Teil der Geschichte dieses Landes, ein bedeutender sogar.
Ich wohne nicht im Osten, weil ich es hier toller finde, weil ich nicht im Westen leben mag, weil ich was vom Soli haben will, weil ich überzeugter Ossi wäre. Nö. Ich wohne im Osten, weil es sich so ergeben hat. Zufällig wurde ich hier außerdem noch geboren.
Vor fast 30 Jahren. Vor 20 Jahren war ich also noch nicht wirklich "groß". Ich weiß noch, wie ich damals als ziemliche Knirpsin vor dem Fernseher saß, und Schabowski sagte diese wohlbekannten Worte. Ich weiß auch noch, dass ich meine Eltern fragte, was das denn heiße. Denn für mich als Kind war es damals etwas, das ich nicht nachvollziehen konnte. Dass etwas Großes passiert, das habe ich mitbekommen, der "schnelle Wechsel" der "wichtigen Menschen da oben", das war etwas, das mich verwunderte. "Chef der DDR" war doch, für mich, immer Honecker gewesen, andere gab es in meinem Empfinden da kaum. Manchmal läuft es mir kalt den Rücken runter, wenn ich daran denke, was da vor 20 Jahren so alles passiert ist, was für einen Riesendusel wir doch alle hatten. Wie haarscharf das alles ausgegangen ist und wie böse es hätte ausgehen können. Und dann sitze ich da, habe Gänsehaut bei dem Gedanken daran und wahnsinnige Dankbarkeit im Bauch, dass es so gekommen ist, wie es gekommen ist. Und nicht schlimmer.
Es ist gut, was passiert ist. Die Umsetzung hatte Macken, so richtig rund läuft noch nicht alles. Oder vieles nicht. (Aber das ist ein ganz anderes Thema.) Ich weiß, dass die Wende, die Wiedervereinigung mir sehr viel Gutes gebracht hat. Manchmal umtreibt mich schon der Gedanke, was aus mir geworden wäre, wenn es die DDR noch gäbe (aber das sind Gedankengänge, bei denen es zwecklos ist, sie allen Ernstes weiter zu verfolgen). Aber ich möchte die DDR keinesfalls zurück. Ich möchte die Erfahrungen, die ich als Kind dort gemacht habe, nicht missen. Und ich kann nicht behaupten, dass die DDR für mich sonderlich negativ gewesen wäre. Aber ich war Kind, ich kannte es nicht anders, ich konnte es noch nicht großartig reflektieren. Mir haben, um im Klischee zu sprechen, keine Bananen und kein Westfernsehen gefehlt. Ich kannte es nur so, wie es war.
Im Spiegel 43/09 fand ich einen interessanten Artikel über Schüler aus dem letzten Abiturjahrgang der DDR. Zwei Zitate daraus haben mich sehr zum Nachdenken gebracht, treffen zum Teil genau den Punkt, den ich auch empfinde, aber so nicht in Worte fassen konnte.
"Ich habe meine Wurzeln in der DDR, ich bin zu Hause in Deutschland. Ich möchte auf beides nicht verzichten. Ich habe weder eine DDR-Identität gehabt noch eine BRD-Identität erlangt. Vielleicht bin ich heute ein Gesamtdeutscher mit sozialistischem Migrationshintergrund."
Ja. Ich, so bilde ich mir ein, unterscheide nicht zwischen "Ossi" und "Wessi". Woher die Person kommt, die mir da gerade sehr sympathisch oder sehr unsympathisch oder auch einfach nur herzlich wurscht ist, ist für mich nicht uninteressant, aber mir ist niemand per se sympathischer, weil er aus dem Osten kommt, bzw. per se unsympathischer, weil er aus dem Westen kommt. Ich unterscheide ja auch nicht zwischen "Nordis" und "Südis". Mich interessiert die Herkunft, weil Deutschland ein so herrlich vielseitiges Land mit so vielen Facetten ist und ich die verschiedenen Regionen dieses Landes reizvoll finde.
Manchmal bezeichne ich mich selbst scherzhaft und ironisch als "Ossi". Aber wirklich als Bezeichnung, um jemanden in eine bestimmte Sparte "Mensch" zu packen, dafür sind mir diese Kategorien egal. Und ich finde, ich darf das über mich selbst sagen, aber jemand anderen so zu bezeichnen oder von jemand anderem so tituliert werden? Nein danke.
"Mein Ostgefühl zeigt sich oft in dem Wunsch nach einem würdigen ostdeutschen Repräsentanten. Ich sehne mich nach jemanden, der in den Fernsehstudios sitzt und einem nicht peinlich ist. Mein altes Land ist tot, ich habe kein Heimweh, aber ich möchte, dass man mit dem Osten anständig umgeht."
Erst gerade neulich habe ich mich - wieder einmal - arg fremdgeschämt. Warum müssen denn (manche) Ostdeutsche, die im Fernsehen was zur Problematik Ost-West oder wozu auch immer sagen oder zu sagen haben, entweder furchtbar sächseln oder absoluten Blödsinn von sich geben oder schlimmstenfalls sogar beides in Kombination? (Das erinnert mich an einen Satz zu Schulzeiten: "Red mal DDR-lerisch!")
Was mich heute stört? Wenn mir beim Klassentreffen (im Westen) gesagt wird, ich sei in meine Heimat zurückgegangen (nein, bin ich nicht, dazwischen liegen mehr als 100 km), wenn mir andere stolz erzählen, sie seien auch schon mal im Osten gewesen (schön für sie, ich war auch schon mal im Westen, und weiter?), wenn mir ehemalige Mitschüler erzählen, dass sie vor ein paar Wochen oder Monaten auch schon mal hier in der Stadt waren und dass es hier doch "echt schön" sei. Ja, warum auch nicht? Immerhin liegen doch schon 20 Jahre dazwischen. Auf der einen Seite "schon", auf der anderen Seite "erst". Wenn Pi-mal-Daumen-30jährige die Unterschiede noch so betonen oder es herausstellen, den anderen Teil des Landes schon mal besucht zu haben, dann wird es wohl noch sehr lange dauern, bis es keine empfundene Teilung zwischen Ost und West mehr gibt. Leider.
Montag, 9. November 2009
20 Jahre
Es ist bekannt: Heute vor 20 Jahren fiel die Mauer. Blühende Landschaften, das wurde versprochen. Bei mir sieht's so aus:
Für Anfang November finde ich das gar nicht so schlecht ;)
Für Anfang November finde ich das gar nicht so schlecht ;)
Samstag, 7. November 2009
Buckelwal
Buckelwal, das dachte ich bei dem Wort Bouclé-Schal. Und einen solchen habe ich neulich gestrickt.
4 Knäuel Online Linie 193 Larissa, insgesamt um die 200 Gramm, verstrickt an zwei Abenden über 17 bis 19 Maschen (die Wolle verzeiht einiges) kraus rechts mit Knit Picks Options in Stärke 8.
Der Schal ist, wie einige seiner nicht von mir gestrickten Geschwister, für die Leipziger Straßenkinder bestimmt.
Wie geschrieben, die Wolle verzeiht einiges. Aber ich kann nicht behaupten, dass ich mich in sie verliebt hätte.
4 Knäuel Online Linie 193 Larissa, insgesamt um die 200 Gramm, verstrickt an zwei Abenden über 17 bis 19 Maschen (die Wolle verzeiht einiges) kraus rechts mit Knit Picks Options in Stärke 8.
Der Schal ist, wie einige seiner nicht von mir gestrickten Geschwister, für die Leipziger Straßenkinder bestimmt.
Wie geschrieben, die Wolle verzeiht einiges. Aber ich kann nicht behaupten, dass ich mich in sie verliebt hätte.
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