Samstag, 27. Dezember 2025

Ende des Heiligen Jahres

Morgen geht das Heilige Jahr in den Diözesen der Welt zu Ende. (Nur in Rom dauert es noch bis zum 6. Januar. Dann schließt Papst Leo die Heilige Pforte des Petersdoms.) Die Bischöfe haben in ihren Kathedralen zu sein. Es gibt Vorschläge für die Liturgie. Der Akzent liegt auf Dank und Erneuerung. 

Auch ich habe mich heute auf Morgen vorbereitet. Weil es das Fest der Heiligen Familie ist, möchte unser Pfarrer das Eheversprechen nicht weglassen, das Eheleute im Gottesdienst feierlich erneuern können. Es passt ja auch, eben als ein ganz konkreter Aspekt von Erneuerung. 

Außerdem habe ich mich gestern und heute mit einem sehr schönen Schreiben Papst Leos beschäftigt, das nun im Ergebnis auch in russischer Sprache vorliegt. Falls ein Priester hier im Blog lesen sollte, möchte ich ihm sehr empfehlen, das Schreiben des Papstes zu lesen. Auf der Homepage vom Vatikan kann man es in verschiedenen Sprachen abrufen. Es heißt: Eine Treue, die Zukunft schafft. Auch, wer nicht Priester ist, wird es mit Gewinn lesen. 

Freitag, 26. Dezember 2025

Weihnachten 2025 in Saratow

So, nun gibt es endlich ein paar Bilder von vorgestern Abend in Saratow. Immer noch zieht die Heilige Nacht überall auf der Welt Menschen in die Kirchen. Suche, Sehnsucht, Neugier, ... Wer weiß! Es war jedenfalls eine ehrfürchtige Atmosphäre im Gottesdienst, die an solchen Abenden nicht immer gelingt. Natürlich, die gläubigen katholischen Christen waren in der Überzahl.

Es ist inzwischen schon Jahrzehnte lange Tradition, dass statt einer Bescherung für alle, nur der jüngste und der ältesten Gottesdienstbesucher am Ende der Christmette eine Geschenk bekommen. Die Jüngste (Bild unten Mitte) war diesmal drei Jahre alt, der älteste 85. 

Der Herr, der mir da links unten zum Weihnachtsfest gratuliert, ist der stellvertretende Minister für Innenpolitik im Gebiet Saratow, der allen Versammelten Grüße des Gouverneurs überbrachte und uns, dann aber auch ausdrücklich den Eltern, für die christliche Erziehung der Kinder dankte. 

Donnerstag, 25. Dezember 2025

Weihnachten - 2025 Jahre danach

Oksana, die Direktorin unseres Diözesan-Caritas-Büros, hatte in den vergangenen Tagen eine Reise ins Regionalbüro in Vladikavkaz (Nodkaukasus) gemacht, um den langjährigen, jetzt schwerkranken Direktor vor Ort zu besuchen. Vom Rückweg hat sie mir heute ein Foto geschickt: Nicht nur Mutter und Kind wecken weihnachtliche Assoziationen! Auch die Fluggesellschaft ist genau die, von der ich in meinem Weihnachtsbrief an die Gemeinden im Bistum schrieb. 

Mittwoch, 24. Dezember 2025

Montag, 22. Dezember 2025

Glauben und (nicht: oder) Realität

Wenn man seine Geschichte kennt, wird man verstehen, warum es für mich das "Bild des Tages" ist: Alexeij hat Buchweizen für sich und die Kinder gekocht. Übermorgen wird es ein Monat, dass seine Frau verstorben ist. "Sie fehlt mir sehr", schrieb mir der junge Vater heute und legte das Foto seiner Kochkünste bei. Er selbst ist orthodoxer Christ. Darum werden wir, seiner Bitte entsprechend, am 40. Tag eine heilige Messe für Tanja feiern und gemeinsam zum Friedhof gehen. 
Heute war ich relativ viel unterwegs im Auto. Nieselregen und Temperaturen, leicht unter Null Grad, machten den Scheibenwischern zu schaffen, die es nicht mit Wasser, sondern mit Dreck zu tun hatten, so dass 3,5 Liter Waschflüssigkeit gerade mal für 60 km ausreichten. Vielleicht war das auch der Grund für einen schweren Unfall an der Strecke: zwei PKW's und ein LKW, der Brot geladen hatte. Bevor er die Böschung herunter stürzte, muss er schon auf der Straße auf die Seite gekippt sein, denn auf der waren Hunderte Brote ausgestreut. Verkehrspolizisten winkten den Verkehr hastig vorbei, so dass nichts übrig blieb, als über die Brote zu fahren. Ein komisches Gefühl. "Bet-lehem" - Haus des Brotes. Meine Gedanken in Richtung Weihnachten und das Bild vor meinen Augen vermischten sich ungewollt. (Später las ich in den Nachrichten, dass keiner der Verunglückten gestorben war, obwohl eine Feuerwehr, zwei Krankenwagen und ein Leichenwagen an der Unfallstelle standen.)
Worauf bereiten wir uns eigentlich vor im Advent? Stimmt es, dass uns nichts von der Liebe Christi trennen kann? Hat uns "Pilger der Hoffnung" der Advent 2025 ein wenig weiter gebracht auf unserem Weg? Was machen wir morgen?

Sonntag, 21. Dezember 2025

"Oh, es riecht gut ...."

Nur noch wenige Tage trennen uns vom Weihnachtsfest. Zum traditionellen Stollen-Backen bin ich in diesem Jahr nicht gekommen. Da wollen wir mal hoffen, dass die Gäste aus Albertas Haus in Elista, die sich für den 2. Januar angemeldet haben, bis dahin nicht alle Plätzchen aufgegessen haben, die sie - wie man sieht - in der Vorweihnachtszeit gebacken haben. 

Wer schon lange im Blog liest, kennt Alberta. Sie ist Südtirolerin, fühlt sich (aber auch) als Italienerin. Seit ca. 30 Jahren lebt sie in Russland, hat auch den entsprechenden Pass, und lebt hier aus tiefer, christlicher Überzeugung für und mit den Armen. Und wir dürfen Früchte ihres Engagements sehen! 

Samstag, 20. Dezember 2025

Kinderzentrum - Fluggesellschaft - Hirtenbrief

Kurz vor Jahresende hatte das Marxer Caritas-Kinder-Zentrum namens "Betlehem" heute die Erwachsenen eingeladen: Eltern, Cartasdirektorin und Pfarrteam. Wir hätten das früher Schulhort genannt. Spezifisch in Marx ist, dass alle Kinder aus sozial schwachen Familien stammen. Verantwortlich für das Zentrum sind drei unserer Schwestern.

Ich hingegen, hatten mir vorgenommen, heute meinen Weihnachtsbrief an die Gemeinden zu schreiben. "Hirtenbrief" ist ein großes Wort, und es hat Tradition. Lange und tiefschürfende Texte waren das oft. Irgendwie nicht das, was man in der Heiligen Nacht erwartete. So jedenfalls erinnere ich mich an meine Kindheit. Um dem zu entgehen, griff ich diesmal das Motto einer russischen Fluggesellschaft auf, die ihre Passagiere mit dem Slogan begrüßt: "Meine Mama ist an Bord." Man möchte so für Sicherheit und Wohlbefinden der Fluggäste sorgen, wie man es für die eigenen Verwandten täte, wird dann jedes Mal noch erklärt. - Mein Weihnachtsbrief beginnt in Anlehnung daran mit den Worten: "Meine Mama sitzt hier in der Kirche." Und es folgt die erklärende Frage: "... wenn es so wäre, wie würde ich dann schreiben?"

Freitag, 19. Dezember 2025

(Fast) ohne Worte

Bei uns ist es schon spät. 

Deo gratis.


Die Gottesmutter wandert weiter

Mehr als 1.000 km östlich von Saratow, da, wo im Bistum Sankt Clemens die Sonne aufgeht, hat die Ikone "Salus populi Romani" vor kurzem Station gemacht. Orsk am südlichen Zipfel des Uralgebirges ist eine Industriestadt mit abnehmender Einwohnerzahl (1998 - 275.000; 2025 - 185.362). Der Fluß Ural trennt die Stadt am Rande des Kontinents in einen europäischen und einen asiatischen Teil. Pater Andrzej und Pater Waldemar tragen das 20 kg schwere Marienbild hier gerade in die Kirche, wo sich die Gemeinde zum Gebet versammelt hatte. 
Von Orsk aus geht es dann in Richtung Westen, wo die Ikone an Weihnachten unser Bistum verläßt und zum Abschluss des Heiligen Jahres, am 28. Dezember, in der Moskauer Kathedrale ihren festen Platz bekommt. Ich erinnere daran, dass sie im Laufe des gesamten Heiligen Jahres 2025 durch ganz Russland gepilgert ist. ("Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, kommt der Berg zum Propheten." - Wenn unsere Gläubigen das Original der Ikone in Rom nicht besuchen konnten, besuchte die Ikone unsere Gläubigen.) Die kostbare Kopie des Originals ist ein Geschenk von Papst Franziskus an die katholischen Christen in Russland. Als er sie segnete, durfte ich dabeisein