Sonntag, 26. Mai 2013

Es grünt mal wieder - Spinatpalatschinken in neuem Kleid

Jetzt ist aber Schluss mit lustig, ich mag nicht mehr. Ganz vornehm habe ich mich zurückgehalten als der Winter noch im April keinen Anschein machte, sich mal in den Sommerschlaf zu begeben. Im März noch habe ich ein richtig winterliches Menü gekocht, ihm zu Ehren, damit er sich beruhigt verziehen kann. Fast ohne Murren und Klagen habe ich das alles hingenommen, ABER JETZT IST SCHLUSS!

Ich will Eiskaffee auf dem Balkon trinken, Caprese im Garten genießen, eine gute Brettljause im Gastgarten, das will ich. Aber nein, ich sitze hier mit einer Decke über den Füßen herum und heize mal wieder ein wenig ein im Wohnzimmer, neben mir ein heißer Tee. Aber ich weiß genau, wenn ich es mir ganz, ganz, ganz fest einrede, dann ist gleich mal Sommer. Und daran arbeite ich jetzt - das Rezept für die tollen Spinatpalatschinken unterstützt mich dabei!




Spinatpalatschinken mit Pinienkernen auf Tomaten-Zucchinischmorgemüse

Zutaten für 2 Personen:

70 g Mehl (kann zur Hälfte durch Vollkornmehl ersetzt werden)
150-200 ml Milch
2 Eier
 Prise Salz
Öl  oder Butter zum Backen

Schmorgemüse:
4 Tomaten
1/2 Zucchini
2 TL Agavendicksaft, Honig oder Zucker
Schutzengel-Gewürzmischung nach Geschmack, die gibts bei Sonnentor. Ihr wisst ja, wer sie ist ganz leicht zu ersetzen durch Einzelgewürze. In dem Fall zB Paprika, Rosmarin, Lorbeer, Thymian, Pfeffer, Salz

Füllung:
300 g Blattspinat frisch
1/2 Stange Lauch
1/2 roter Paprika
Öl
2 TL Frischkäse
1 Kugel Mozzarella
Salz, Pfeffer
4 TL Pinienkerne
Sieglindes Erdäpfelgewürz nach Geschmack (siehe ebenfalls Sonnentor, oder selbst würzen)
evtl. Hefeflocken, ca. 1 TL

Zubereitung:

Aus den Zutaten für den Teig diesen anrühren, für ca. 15 Minuten rasten lassen. Dann daraus 4 dünne Palatschinken backen, diese warm stellen.

In der Zwischenzeit das Gemüse vorbereiten: Spinat waschen, grob zerkleinern, in einem Topf mit wenig kochendem Wasser in sich zusammen fallen lassen. Abtropfen lassen und ausdrücken.

Lauch schräg in dünne Ringe schneiden, Paprika in kleine Würfel schneiden. Mozzarella ebenfalls würfeln.

Für das Schmorgemüse die Tomaten achteln, Zucchini in Würfel oder Streifen schneiden.
In einem Topf etwas Öl erwärmen, Zucchini darin anbraten für ca. 2 Minuten, Tomaten hinzufügen. 5 Minuten köcheln lassen, danach Agavendicksaft und die Gewürze hinzufügen, für ca. 5-10 Minuten weiter köcheln lassen.

In einer großen Pfanne etwas Öl erhitzen, Lauch und Paprika darin anbraten, mit Salz und Pfeffer würzen, Erdäpfelgewürz hinzufügen, Blattspinat und Mozzarella unterheben, Frischkäse einrühren und Hefeflocken dazu geben.

Dann sollte es schnell gehen, damit die Palatschinken nicht auskühlen:

Jeweils einen Palatschinken mit der Spinatmasse belegen, Pinienkerne darüberstreuen, fest einrollen. Dann in Scheiben schneiden.

Etwas Schmorgemüse auf einem Teller platzieren, die Palatschinkenscheiben darauf geben, evtl. noch mit Pinienkernen garnieren und schnell servieren.

Weil Genuss so einfach sein kann!

Donnerstag, 23. Mai 2013

Rot wie die Liebe - Erdbeer-Kokos-Hirse

Passend zur Jahreszeit habe ich mich jetzt verliebt. Und ich bin mir sicher, es ist die wahre, große Liebe, die allen Widrigkeiten trotzt! Wer jetzt Panik hat, der Mitgenießer könnte einsam und allein sein weiteres Dasein fristen, der täuscht sich natürlich, viel mehr habe ich eine Frühstücksliebe gefunden.
Bei den vielen Frühstücksrezepten, die ich derzeit hier im Blog schon in der Warteschlange habe, könnte ich daraus ja vielleicht auch eine Frühstücksreihe machen??? Das heutige Rezept aber, das ist definitiv mein Favorit, und wird es die ganze Erdbeersaison noch viele, viele Male geben.

Mancher mag es kaum glauben, aber ich verfüge tatsächlich über so viel Einkaufsdisziplin, dass mir Obst auch wirklich nur dann ins Einkaufskörbchen kommt, bis ich es aus dem nächstgelegenen Land (meistens eben Österreich) und in Bioqualität erwerben kann. Beim Spargel blieb ich standhaft, auch wenn ich meinen Spargel dadurch 3 Wochen später erst genießen konnte als so mancher Durschnittsbürger. Aber dieser Genuss dann, ich sage euch, das entschädigt für die Wartezeit!
Bei den Erdbeeren ist es meistens das Gleiche, bis Mai kommen sie mir schon gar nicht ins Körbchen, aber nun bin ich doch schwach geworden. So ein Schälchen mit prallen, köstlichen, aaaber wenigstens biologischen Erdbeeren musste einfach mitgehen. Das schlechte Gewissen betäubte ich dann einfach mit dieser Frühstücksköstlichkeit - ein tolles Mittel kann ich euch sagen!!!

Wie sieht das bei euch aus? Könnt ihr die ganze dunkle Jahreszeit durch auf die kleinen Früchtchen verzichten? Oder wandert das eine oder andere argentinische Körbchen auch im Winter mit nach Hause??



Erdbeer-Kokos-Hirse

Zutaten für 2 Personen:

180 g Hirse
optional ein Schuss Mandelöl kaltgepresst
200 ml (Hafer-)Milch
eine Prise Salz

125 g Erdbeeren
2 EL Sauerrahm
1 TL Agavendicksaft oder flüssiger Honig

2 TL Kokosraspel
1 kleine Banane
Ahornsirup oder brauner Zucker (auch sehr gut: Kokosblütenzucker) nach Wunsch

Zubereitung:

Die Hirse mit Salz, Hafermilch und ca. 150 ml Wasser aufkochen, ca. 5-10 Minuten köcheln lassen. Dann Temperatur auf ein Minimum zurückstellen (oder evtl. ganz ausschalten), mit den Kokosflocken bestreuen und die Hirse zugedeckt noch ca. 15 Minuten ziehen lassen. Wer in dieser Zeit nicht umrührt, wird mit besonders lockerer Hirse belohnt.

Die Erdbeeren in kleine Stücke schneiden, süßen und mit dem Sauerrahm vermischen. Die Banane in dünne Scheiben schneiden.

Wenn die Hirse fertig ist, die Erbeeren  und die Bananen unterziehen, in Schüsselchen verteilen und nach Wunsch süßen.

Der Vorteil ist, dass man alles auch schon am Vorabend vorbereiten könnte. So hat man in der Früh keine Arbeit mehr. Ich mag die Hirse am liebsten noch warm, aber zum Glück sind Geschmäcker ja verschieden!

Weil Genuss so einfach sein kann!

Sonntag, 19. Mai 2013

Was für eine Schlemmerei! Menü für Genießer Klappe die Fünfte!

Ganz ganz ganz schnell bin ich dieses Mal mit dem Abtippen der Rezepte für euch. Noch immer habe ich den Duft des frischen Brotes in der Nase, die satten Farben der göttlichen Himbeeren - diese Eindrücke wollte ich gleich nutzen, um euch den Mund wässrig zu machen.

In neuer Runde kamen wir vier Mädels (oder 5???Man weiß es noch nicht so genau ;-))))dieses Mal zusammen, aber die Rahmenbedingungen blieben gleich: Vegetarische Gerichte, der Aperitif so gut dass er den ganzen Abend durch getrunken wird, Gesprächsstoff der noch für mindestens 5 weitere Abende reichen würde, 3 himmlische Gänge und noch viel viel mehr Genuss.

Dieses Mal waren die Gerichte für mich als Gastgeberin wirklich toll geplant, am Abend selbst fiel kaum Arbeit für mich an. Das erleichtert so einen Abend ungemein und lässt mir mehr Zeit für Klatsch und Tratsch.





Die Menükarte des vergangenen Abends:

Himbeer-Mojito
Ofenfrisches Tomatenfocaccia, Bohnendip mit frittiertem Salbei, Tomaten-Pinienkernbutter
Spargel-Wildkräuterragout an dreierlei Vollkornreis
Nougatparfait mit Nusskrokant auf einem Beerenspiegel mit Himbeeren und Maracujas

Die Rezepte und Fotos kann ich euch natürlich unmöglich vorenthalten. Viel Spaß beim Nachschmecken!

Himbeer-Mojito

Zutaten für 1 Mojito:

4 Blatt (Marokkanische) Minze
4 cl LimeJuice
2 cl Himbeersirup
5-7 frische Himbeeren
4 cl weißer Rum
Soda
viel gestoßenes Eis

Zubereitung:

Die Minzblätter gemeinsam mit den Beeren in ein großes Glas (ca. 300-400 ml) mit nicht zu kleinem Durchmesser geben, mit einem Löffel die Beeren zerdrücken. Mit dem Eis auffüllen.
LimeJuice, Himbeersirup und Rum hinzufügen, mit dem Soda auffüllen.
Nach Wunsch garnieren und mit einem dicken Strohhalm servieren.

Zur Vorspeise kommt ihr mit diesen Rezepten - aber Achtung - die Focaccia hat Suchtpotenzial! Rechnet genügend Zeit ein zum Gehen lassen, ich mache sie zb schon vormittags und lasse sie den ganzen Tag gehen!



Focaccia mit Tomaten

Zutaten für 3-4 Personen:

250 g Weizenmehl
1/2 Würfel Germ (ca. 20 g)
1 TL Salz
230 ml warmes Wasser

Olivenöl
Cocktailtomaten nach Wunsch, ca. 8-16 Stück
getrocknete Kräuter (vor allem Rosmarin, Thymian, Lavendel sind sehr empfehlenswert!)
grobes Meersalz

Zubereitung:

Den Germ im Wasser vollständig auflösen. In einer großen Schüssel mit Mehl und Salz vermischen. Abgedeckt im Kühlschrank gehen lassen für einige Stunden. Ca. 2 Stunden vor dem Backen aus dem Kühlschrank nehmen und bei Raumtemperatur weiter gehen lassen.
Ofen auf 250°C vorheizen.
Ein Backblech mit Backpapier belegen, oder ihr bereitet eine große Backform vor. Ich habe eine rechteckige Kuchenform, die fast die Größe eines Blechs hat, diese ist perfekt.
Den Teig jetzt vorsichtig (!) auf das Blech gießen, die Blasen sollten erhalten bleiben!
Die Tomaten unregelmäßig in den Teig drücken, nun großzügig mit Olivenöl beträufeln. Ganz zum Schluss noch mit Kräutern und dem Salz bestreuen.
Ofen auf 200° C zurückschalten, ca. 15-20 Minuten backen, bis die Oberfläche leicht gebräunt ist.

Bohnendip mit frittiertem Salbei

Zutaten für mindestens 4 Portionen:

Ca. 240 g große weiße Bohnen (Dose oder Glas)
100 ml kräftige Gemüsesuppe
Salz, weißer Pfeffer
1 TL Butter oder Olivenöl

Zum Beträufeln (nach Wunsch)
2 EL Olivenöl
6 Salbeiblätter

zum Garnieren:
große Salbeiblätter nach Wunsch
Öl zum Frittieren

Zubereitung:

Für das Öl zum Beträufeln das Olivenöl leicht erwärmen. Die Salbeiblätter grob zerhacken, ins Öl geben und 4-5 Stunden ziehen lassen. Danach die Blätter entfernen.

Die Bohnen in der Suppe zugedeckt köcheln bis sie fast von selbst zerfallen, ca. 30 Minuten. Dann mit einer Gabel oder einem Kartoffelstampfer grob zerstampfen. Mit Salz und Pfeffer würzen, die Butter einrühren.
Dann in einem Topf das Frittieröl erhitzen, nebenbei ein Blatt Küchenrolle bereit legen. Die Salbeiblätter sollten vollkommen trocken sein zum Frittieren.

Nun die Salbeiblätter möglichst nacheinander ins Öl geben, schnell wenden und ebenso schnell wieder herausheben. Sie verbrennen sehr rasch, daher wirklich nicht zu lange zusehen beim Frittieren.

Den Dip in Schalen anrichten, mit dem Salbeiöl beträufeln, mit den frittierten Salbeiblättern garnieren.



Tomaten-Pinienkern-Butter

Zutaten für ca. 6 Personen:

100 g warme Butter
4 getrocknete Tomaten
1 EL Tomatenmark
(grobes) Meersalz
1 EL Pinienkerne

Zubereitung:

Die Pinienkerne im Blitzhacker fein mahlen.
Getrocknete Tomaten in Stücke schneiden, danach ebenfalls pürieren.
Beides mit der Butter vermengen, das Tomatenmark unterrühren, mit Meersalz abschmecken.
Schön sieht es aus, wenn ihr die Butter dann in kleine Pralinenförmchen portioniert und mit diesen kalt stellt bis zum Servieren. Ich habe eine solche Form aus Silikon, diese eignet sich super dafür!




Nun folgt der Hauptgang! Ich habe eine spezielle Reismischung verwendet, der dreierlei Vollkornreis enthält, roten, weißen und schwarzen.
Beinahe hätte ich vergessen, ein Foto für euch zu schießen. Das Foto das ihr hier seht zeigt also nur noch einen Teil meiner Hauptspeise, über den Rest hatte ich mich schon hergemacht :-)



Frühlingsgemüse-Ragout mit Wildkräutern und Reis

Zutaten für 4 Personen:

1 große Karotte
1 kleiner Kohlrabi (entfiel bei uns, da eine Schlemmerin keinen Kohlrabi mag)
ca. 10 Stangen grünen Spargel
ca. 15 Stangen weißen Spargel
2 EL Mehl
200 ml kräftige Gemüsesuppe
etwas Butter
Wildkräuter nach Wunsch (ich habe auf getrocknete zurückgegriffen, eine Mischung aus Quendel, Bärlauch, Dost, Löwenzahn und Brennessel)
Salz, Pfeffer
ein Schuss hochwertiger Essig (zb von Gölles Marillenessig)

250 g Reis
Salz

Zubereitung:

Die Karotte schälen und in gleich große Stücke schneiden, wie ihr möchtet endweder relativ fein oder gröber gestückelt.
Spargel waschen, Enden abschneiden, bei Bedarf etwas schälen und schräg in Stücke von ca. 1,5 cm schneiden. Die Kopf-Stücke beiseite legen.
Kohlrabi schälen, würfeln, ebenso groß wie die Karotte in etwa.

Den Reis in der doppelten Menge leicht gesalzenem Wasser gar kochen.

Butter in einem großen Topf zergehen lassen, Karotte, Kohlrabi und Spargel ohne die Köpfe kurz andünsten für ca. 2,3 Minuten.
Mit dem Mehl stauben (das heißt, das Mehl darüber verteilen und dann bei Bedarf gleichmäßig unterrühren), und langsam die Suppe eingießen. Immer nur ein wenig davon, und gut mit dem Gemüse verrühren - so bekommt ihr keine Klümpchen. Wenn die ganze Suppe eingerührt ist, mit den Wildkräutern würzen und bei geschlossenem Deckel für ca. 5-10 Minuten köcheln.
Danach je nach Bedarf noch etwas Wasser zugießen, falls das Ragout zu dick ist, oder bei offenem Deckel noch einmal kurz kräftig aufkochen, falls es zu dünn ist.
Ganz am Ende die Köpfe hinzufügen, für ca. 1 Minute mitgaren und mit einem Schuss Essig und bei Bedarf noch Salz und Pfeffer abschmecken.

Das Ragout gemeinsam mit dem Reis servieren.

Jetzt darf es süß werden: Zum Dessert servierte ich ein köstliches Nougat-Parfait, nach diesem Rezept hier von Nicole Stich. Ich habe die Zuckermenge etwas reduziert, ansonsten bin ich nach Rezept vorgegangen.



Zusätzlich kamen bei mir noch frische Himbeeren mit auf den Teller, Maracuja-Fruchtfleisch und ein köstlicher Beerenspiegel, den ich nach diesem Rezept zubereitet habe:

Beerenspiegel

Zutaten für 4 Portionen:

100 g gemischte Beeren (kann auch TK-Ware sein)
2 EL Zitronensaft
2 EL Staubzucker
2 EL Agavendicksaft (kann auch durch Staubzucker ersetzt werden)
eine kleine Prise Chili gemahlen
ein Schuss Wasser, ca. 30 ml

Zubereitung:

Alle Zutaten gemeinsam im Topf aufkochen, für ca. 5-10 Minuten ohne Deckel köcheln lassen. Danach die Beeren durch ein feines Sieb streichen, ganz nach Wunsch noch weiter einkochen oder belassen wenn die Konsistenz für euch passt.
Ich persönlich mag die Kombination aus warm und kalt sehr gerne, daher habe ich den Beerenspiegel warm serviert zum Eis.

Weil Genuss so einfach sein kann!

Donnerstag, 16. Mai 2013

Deftig und würzig - Grünkernlaibchen

Ein echtes Probier-mich-Rezept teile ich heute mit euch, also zögert nicht lange, es auch auf den Tisch zu bringen!

Vegetarische Laibchen gibts ja gar nicht mal selten bei uns, mal mit Linsen, mal mit Kartoffeln und Co. Der Gusto auf Pommes frittes war eigentlich der Stein des Anstoßes zum Rezept. Ich wollte dazu nämlich faschierte Laibchen, in Ermangelung von Faschiertem musste Grünkern herhalten. Vom Geschmack her sollte aber weiter das Deftig-Würzige dominieren, und ich denke, das ist gar nicht mal so schlecht gelungen.

Wer kein Sojamehl hat, ersetzt es durch Speisestärke und ein kleines Bisschen Semmelbrösel, oder auch einen Eidotter.
Chipotle Chilies verwende ich ganz gerne in letzter Zeit. Wie schon mal angemerkt bekommt man diese geräucherten Chilies zum Beispiel bei Schuhbecks Gewürzen. Wer es nicht hat, ersetzt durch etwas normales Paprikapulver und eine Prise Cayennepfeffer.
Die Hefeflocken sorgen ebenfalls für ein würziges Aroma, sie müssen aber nicht unbedingt mit hinein.



Grünkernlaibchen

Zutaten für 3-4 Personen:

200 g Grünkernschrot
500 ml kräftige Gemüsesuppe
1 Zwiebel
2 kleine Knoblauchzehen
1 Handvoll Semmelbrot
4 TL Sojamehl
Salz, Pfeffer
gehackter Majoran nach Geschmack
gehackte Petersilie nach Geschmack
Maggikraut (Liebstöckl) nach Geschmack
2-4 Msp. Chipotle Chili gemahlen
2 TL Hefeflocken
Öl zum Braten

Zubereitung:

Die Suppe aufkochen, den Grünkernschrot hinzufügen. Kurz köcheln lassen, dann zugedeckt für ca. 30 Minuten ziehen lassen. Der Grünkern sollte dann die gesamte Flüssigkeit aufgesaugt haben.

Knoblauch und Zwiebel fein hacken, in etwas Öl glasig andünsten. Gemeinsam mit dem Semmelbrot zur Grünkernmasse geben, Sojamehl ebenfalls hinzufügen und mit den Händen kräftig durchmischen.
Dann mit den restlichen Würzzutaten ordentlich abschmecken.

Mit nassen Händen (!) Laibchen formen, am Besten nicht zu dünn, die Masse hält nicht so fest beim Wenden. Von daher sind eher kleine, höhere, kompakte Laibchen am Besten.

In einer Pfanne Öl gut erhitzen, die Laibchen in mehreren Durchgängen von beidseits anbraten, bis sie schön gebräunt sind.

Zu den Laibchen könnt ihr beliebiges Pürree servieren, zb. Selleriepürree oder Kartoffelpürree, oder aber, wie bei uns - knusprige Pommes frittes, Barbecue- oder Chilisauce süß-sauer.



Weil Genuss so einfach sein kann!

Samstag, 11. Mai 2013

Ein Klassiker der immer geht - Zwiebelkuchen

Wieder so ein böses, böses Abendessen, bei dem ich einfach nicht aufhören kann! Der Zwiebelkuchen ist einer meiner Lieblinge, und trotzdem kommt er gar nicht oft auf unseren Tisch.
Ich mag den leicht süßlichen Hauch der Füllung, und er ist einfach so wunderbar saftig, dass es außer einem Salat für mich nichts dazu braucht.
Meine Quiches mache ich ja jetzt schon einige Zeit mit einem Teil Vollkornmehl, und bei allen Füllungen hat das dem Geschmack keinen Abbruch getan, im Gegenteil, das leicht Nussige bringt ganz ein anderes, tolles Geschmackserlebnis! Als Basis verwende ich Topfen-Mürbteig.
Zu den leichten Abendessen darf sich der Zwiebelkuchen zwar nicht zählen, aber dafür fallen ja schwere Beilagen weg - genehmigt euch also ruhigen Gewissens noch mindestens ein zweites Stück!

Den mürben Boden wollte ich dieses Mal so richtig, richtig knusprig hinbekommen, und das ist mir so wunderbar gelungen, dass ich stolz auf mich bin :-)
Ich bin zwar ein wenig umständlich an mein Ziel "ultimativer Knusperboden" gelangt - aber in dem Fall gilt wohl "das Ziel ist das Ziel".
Und zwar sollte ja bekanntermaßen für einen mürben Boden die Butter wirklich ganz kalt verarbeitet werden. Wer da aber nicht so viel Übung hat, schafft es meistens nicht, dass der Teig am Ende des Knetvorgangs noch kalt ist. Daher reibe ich die Butter zuerst auf einer normalen Haushaltsreibe, und stelle diese Butterraspel dann kurz in den Gefrierschrank. Dadurch, dass sie schon so schön klein sind, lassen sie sich später richtig schön schnell unter die Teigmasse mengen.
Die gesamte Masse knete ich kurz in der Küchenmaschine durch, ganz zum Schluss noch ein paar Sekunden von Hand. Danach gehts weiter wie immer mit dem Mürbteig: Kugel formen, in Folie wickeln, für ca. 30 Minuten kühl stellen. Perfekt ist er also dieses Mal geworden!



Zwiebelkuchen

Zutaten für eine Quicheform von ca. 20-24 cm Durchmesser:

Boden:

120 g Butter (Vorbereitung siehe oben!)
1/2 Becher Topfen
120 g Vollkornweizenmehl
80 g normales Weizenmehl
1 gestrichener TL Salz
Semmelbrösel zum Bestreuen

Füllung:

4 große Zwiebeln
etwas Öl
125 g Creme fraiche
100 g Obers
Salz, (weißer) Pfeffer, Muskat
4 Eier
80 g Bergkäse gerieben
1-2 TL Kümmel ganz
1 Bund Schnittlauch

Zubereitung:

Für den Boden alle Zutaten kurz miteinander vermengen, sodass die Masse zwar vermengt ist, aber sie muss nicht richtig "geschmeidig" sein. Dann zu einer Kugel formen, in Folie wickeln, ca. 30 Minuten im Kühlschrank kühlen.
Den Ofen auf 200 ° C Ober- und Unterhitze vorheizen.

Die Zwiebeln auf der Hobel in Ringe schneiden. In einer großen Pfanne mit etwas Öl bei mittlerer Hitze glasig andünsten, den Kümmel hinzufügen.

Creme fraiche, Obers, Eier miteinander verquirlen. Den Schnittlauch in Röllchen schneiden, untermischen. Die Hälfte vom Käse ebenfalls untermischen, mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.

Dann den Teig möglichst schnell mit dem Nudelwalker rund auswalken, ich mag den Boden nicht allzu dünn, aber das richtet sich ganz nach eurem Geschmack. Am Besten ihr macht den Kreis größer als den Durchmesser der Form, dann könnt ihr den Teig oben umschlagen damit euch keine Füllung aus der Form rinnt.

Die Quicheform bei Bedarf leicht fetten (ich habe eine, bei der ich mir das spare, denn auch der Boden gibt ja einiges an Fett ab), den Boden möglichst vorsichtig in die Form manövrieren. Ich forme den Teig immer auf einer Silikonbackmatte, lege auf den Teig die Quicheform verkehrt herum und drehe alles miteinander um. Klingt zwar kompliziert, aber mit etwas Übung ist das in ein paar Sekunden geschafft.

Den Boden nun mit einer Gabel einige Male einstechen, gleichmäßig mit Semmelbröseln bestreuen. Die Zwiebelringe darauf verteilen, dann den Guss darüber gießen. Mit dem restlichen Käse bestreuen.

Die überschüssigen Ränder vom Teig entweder zur Mitte hin umschlagen, oder abschneiden - mir ist da immer Leid um die Teigreste, deshalb wird bei uns umgeschlagen. Ist zwar nicht so schön aber guuuuut!

Dann die Quiche im Ofen bei ca. 180° 30-40 Minuten backen bis der Käse leicht gebräunt ist.

Weil Genuss so einfach sein kann!

Sonntag, 5. Mai 2013

Ein Hauch von Orient - Linsen-Chili sin Carne

Viele Gerichte verdeutlichen mir immer wieder meine Entscheidungsunfähigkeit. Ich möchte Pasta, aber kann mich dann kaum für eine spezielle entscheiden. Quiche sollte öfter auf den Tisch kommen, nur mit welcher Füllung - das ist hier die Frage der Fragen. Ein tolles Curry! Puuuh, welche Zutaten möchte ich aber heute drin haben?
Beim Chili habe ich mir schon öfters die Frage gestellt: mit Faschiertem oder mal wieder eine tolle Variante ohne??? Ab jetzt hat sich das erübrigt, denn ich habe mein allerliebstes Chilirezept kreiert! Heute verrate ich es euch, und einen Tipp gibts gleich noch dazu: Kocht am besten gleich die doppelte Menge. Chili ist ja auch eines der Gerichte, die aufgewärmt immer besser schmecken. Davon abgesehen eignet es sich wirklich super zum Einfrieren. So spart ihr euch dann einmal kochen und genießt ein Chili in Windeseile. Wir hatten am ersten Tag Maischips dazu - in dieser Variante finde ich Chili gleich nochmal so gut. Am zweiten Tag habe ich mir einfach ein gutes Sauerteigbrot dazu gegönnt, schmeckt genauso toll.



Linsen-Chili sin Carne

Zutaten für 4 Personen:

50 g rote Linsen
1 EL Sesamöl (oder anderes)
1 große Karotte
1/2 roter Paprika
1 Knoblauchzehe
1 kleine Zwiebel
getrocknete (oder frische) Chilies je nach gewünschter Schärfe
150 g Mais (Dose oder Glas)
250 g rote Bohnen
100 ml Rotwein
1 TL Paprikapulver edelsüß, 1/2 TL Paprikapulver scharf
1 gestr. TL Cumin (Kreuzkümmel), auch gut schmeckt von Sonnentor die Gewürzmischung Habeshas Berbere dazu!
1/2 TL Chipotle Chili (geräucherte Chili, gibts zb. von Schuhbecks Gewürzen), kann man auch weglassen bei Bedarf
3 EL Tomatenmark
500 ml passierte Tomaten
240 ml stückige Tomaten
1 EL Agavendicksaft oder Honig
Salz, Pfeffer

Gehackter Koriander wer ihn mag (ich finde er macht das Ganze erst perfekt!)

Zubereitung:

Die Linsen in 100 ml Wasser in ca. 10 Minuten gar kochen. Abgießen, beiseite stellen.

Die Karotte fein würfeln, Paprika ebenfalls würfeln. Knoblauch hacken, Zwiebel grob schneiden. Mais und Bohnen abgießen, Bohnen danach gut abspülen (am besten so lange, bis kein Schaum mehr im Sieb ist, das sorgt für eine bessere Bekömmlichkeit!)

In einem großen, weiten Topf das Öl erhitzen. Karotten darin für ca. 4 Minuten andünsten. Danach Paprika, Zwiebel und Knoblauch hinzufügen, alles gemeinsam für weitere ca. 5 Minuten anbraten, bis es leicht bräunt.
Ganz zum Schluss Paprikapulver und Chipotle Chili hinzufügen, kurz mitrösten (nicht zu lang, sonst wirds bitter!). Jetzt werden noch Tomatenmark und Agavendicksaft hinzugefügt, alles mit dem Rotwein abgelöscht und mit den passierten und stückigen Tomaten aufgegossen. 100  ml Wasser hinzufügen sowie Cumin, und bei mittlerer Hitze unter öfterem Rühren köcheln lassen, bis es etwas eindickt. Das dauert ca. 30 Minuten.

Erst in den letzten 10 Minuten werden noch die Bohnen, Linsen und der Mais hinzugefügt, noch kurz mitkochen. Wenn euch das Chili zu dick ist, gießt noch etwas Wasser oder Gemüsesuppe dazu, wenn es zu dünn ist, einfach etwas stärker und noch länger köcheln.

Abschmecken, mit dem Koriander garnieren.

Weil Genuss so einfach sein kann!





Mittwoch, 1. Mai 2013

Wie von Mama muss sie schmecken - Biskuitroulade, natürlich auch wieder die Beste! Oder: Alles neu macht der Mai!

Einige haben es vielleicht gestern schon entdeckt - Himbeerschoko präsentiert sich im neuen Kleid - und ich bin sehr sehr stolz darauf! Alles neu macht der Mai sozusagen -gefällt es euch genauso gut hoffentlich???

Passend dazu gibts heute ein frisch-fruchtiges Rezept, denn auch wenn sich einiges nun geändert hat bei Himbeerschoko, eines bleibt immer gleich: Hier gibts einfache, schnelle Rezepte für euch, die meistens auch Anfängern ganz leicht gelingen. Bis auf wenige Ausnahmen werden es auch weiterhin vegetarisch-vegane Rezepte sein, aber immer (versprochen!) welche, die trotz ihrer Einfachheit unschlagbar gut schmecken! So gehts also auf ins Kapitel Himbeerschoko 2.0!!!



Manchmal muss es süß sein. Weil das Herz gebrochen ist, die Zehe gebrochen ist, weil der Tag regnerisch ist, weil er sonnig ist, weil es zu kalt ist, weil es zu warm ist, weil.... Naja, ihr seht schon - süß darf es also immer sein :-)

Nach ein paar Fehlschlägen beim Backen in letzter Zeit wollte ich mal wieder auf Altbewährtes zurückgreifen. Ein paar Standardrezepte kommen da in Frage. Da ich aber auch schön langsam das Marmeladeregal ein bisschen leeren möchte vor der heurigen (hoffentlich reichen) Ernte, entschied ich mich für mein liebstes Rezept für die Biskuitoulade.
Bei mir durfte es wegen der verletzten Zehe süß sein - die ordentliche Portion Rum in der Marmelade fungiert also gleichsam auch noch als Anästhetikum und betäubt bestimmt den Schmerz. Und falls doch nicht: bei anderen ist es wohl wieder gut bis sie heiraten, bei mir bis ich endlich fehlerfrei backen kann!



Damit es bei euch keine Unfälle gibt, hier das Rezept für die

Biskuitroulade

Zutaten für 1 Roulade:

5 Eier mindestens Größe M
50 g Staubzucker
1 Prise Salz
1 Prise getrocknete Vanille
80 g Mehl glatt, mit der Stärke versiebt
30 g Maisstärke

Staubzucker zum Bestreuen

viel Marmelade zum Füllen (oder was ihr sonst gerne hineifüllen mögt. Auch Schokocreme, Zitronen-Topfencreme, Erdbeeren mit Schlag, alles ist möglich). Ich verwende ca. 200 ml Marmelade für 1 Roulade.

Zubereitung:

Den Ofen auf 200° C Ober- und Unterhitze vorheizen.

Ein Backblech mit Backpapier belegen.

Die Eier mit Zucker, Salz und Vanille dickschaumig schlagen, das dauert schon so 5 Minuten. Danach vorsichtig mit einer Teigspachtel in kleinen Portionen das Mehl mit der Stärke unterheben.

Mittig auf das Backblech gießen, evtl gleichmäßig verteilen. Bei 180°-200° C (probiert das ruhig mal aus bei eurem Ofen) für 10 Minuten backen. Ich schalte immer nach 6 Minuten den Ofen schon aus und nutze die Nachhitze.

Währenddessen auf der Arbeitsfläche ein sauberes Geschirrtuch ausbreiten, dünn mit Kristallzucker bestreuen.
Das Biskuit aus dem Ofen nehmen, es sollte noch nicht vollkommen fest gebacken sein. Das Biskuit mitsamt dem Backpapier kopfüber auf das Geschirrtuch stürzen. Vorsichtig das Backpapier ablösen, sollte das nicht gut gehen, befeuchtet ihr ein zweites Geschirrtuch, fahrt damit leicht über das Backpapier, danach lässt es sich problemlos ablösen.

Gleich die Marmelade auf der Roulade gleichmäßig verteilen.

Biskuitroulade dann mithilfe des bezuckerten Geschirrtuches einrollen, abkühlen lassen.

Vor dem Servieren noch mit Staubzucker bestreuen!

Weil Genuss so einfach sein kann!