Montag, 31. Dezember 2012

Heiligenkalender Januar

Januar

1.     Beschneidung Christi (Neu­jahr) -  Odilo, A von Cluny – Fulgentius, B
2.     Adalardus, A – Macarius Eins
3.     Genovefa J
4.     Rigobert B
5.     Gerlach Bk – Telesphorus P u. M
6.     Erscheinung des Herrn oder Dreikönigsfest
7.     Lucian, Pr und M – Tillo, Pr – Reinhold, M, Patr der Stein­metze
8.     Severin, A, Ap von Österreich – Erhard, B von Regensburg
9.     Petrus, B von Sebaste – Juli­an und Basilissa, MM
10.  Wilhelm, B von Bourges
11.  Hyginus, P und M
12.  Arcadius, M – Ernst, A
13.  Gottfried von Kappenberg, Graf – Veronika, J
14.  Hilarius, B und Kirchl – Felix von Nola, Pr und M – Ida, J
15.  Paulus,  Eins – Maurus, A, Patr gegen Rheumatismus
16.  Honoratus, B, Patr der Bäcker – Marcellus, P und M
17.  Antonius, Eins, Patr gegen teuflische Versuchungen – Sulpicius, B
18.  Petri Stuhlfeier zu Rom – Prisca, J und M
19.  K(a)nut, Kön von Dänemark und M – Marius, Martha und Gef, MM – Wolstan, B
20.  Fabian, P und M – Sebastian, M, Pestpatron – Euthymius, A
21.  Agnes, J und M, Patr der Jungfrauen – Meinrad, Eins und M
22.  Vincentius, Diak und M – Ana­stasius, M
23.  Mariä Vermählung – Johann der Armenpfleger, Patriarch v. Antiochien – Ildefons, B von Toledo – Raimund von Pen­nafort, Bk – Emerentiana, J und M
24.  Timotheus, Schüler des Hl. Paulus, B und M
25.  Pauli Bekehrung – Ananias, Jünger Christi und M
26.  Polycarpus, B und M – Paula, W
27.  Johannes Chrysostomus, Erzb, Kirchl, Patr der Prediger
28.  Julian, B – Karl d. Große, K
29.  Franz von Sales, B und Kirchl – Julian Hospitator, Bk, Patr der Reisenden
30.  Martina, J und M – Hyacintha, J – Adelgundis, Ä, Patr gegen den Krebs
31.  Petrus Nolascus, Ordst – Louise, W – Cyrus und Jo­hannes, Ärzte und MM

Quelle

Ich wünsche allen einen guten Beschluss!

Eugenie Roth

Samstag, 29. Dezember 2012

Unterricht für den Neujahrstag

 Warum wird dieser Tag so genannt?

Weil wir heute das neue Jahr anfangen.

Woran werden wir dadurch erinnert?

Dass wir das jetzt beginnende Jahr Gott zu seinem Dienste aufopfern und ihn um seine Gnade bitten sollen, selbiges zu seiner Ehre und un­serer Seele Wohlfahrt anzufangen und zuzubringen.

Wie soll man das Jahr gottselig anfangen?

Man soll nach dem Beispiele des frommen Heinrich Suso von dem lieben Christkindlein ein geistliches neues Jahr begehren, nämlich eine gewisse Tugend, die einem notwendig ist. Um diese zu erlangen, soll man ihm zu Ehren mit großer Andacht einige Verse aus dem Lobge­sange des hl. Bernardus ("Jesu dulcis Memoria") beten, z. B.:

            "Wer dein, o süßer Jesu, denkt,
            Des Herz in Freuden wird versenkt;
            Doch süßer als was süß kann sein,
            Ist's bei dir selbst, o Jesu mein!"

 

Oder:    "Kein Mensch es je aussprechen kann,
            Kein Wort, kein Lied kann's zeigen an;
            Nur wer's erfährt, der glaubt es treu,
            Was Jesum lieben Großes sei. ..."

Du kannst auch sprechen: "Komm, Heiliger Geist ..."

Warum wünschen wir uns untereinander ein glückseliges neues Jahr?

Weil es ein Werk der christlichen Liebe ist, sich einander Gutes zu wün­schen (Mt 5, 47)

An was werden wir heute erinnert?

Dass Jesus Christus nach der Vorschrift des alten Gesetzes beschnitten worden ist.

Der Eingang zur Heiligen Messe wird gesungen wie am Christtage zum Hochamte.

Gebet der Kirche

O Gott! der du dem Menschengeschlechte durch die fruchtbare Jung­fräulichkeit der hochseligen Maria Geschenke des ewigen Lebens gegeben hast, verleihe uns auch, wir bitten dich, dass wir die kräftige Fürbitte derjenigen erfahren, durch welche wir den Urheber des Lebens empfangen haben – Jesum Christum, unseren Herrn ... Amen.

Epistel des Hl. Paulus an Titus

 2, 11 – 15 (wie am Weihnachtsfeste zur ersten heiligen Messe)

Was war die Beschneidung?

Sie war ein äußerliches Zeichen im alten Bunde, wodurch die Menschen jener Zeit unter das auserwählte Volk aufgenommen wurden, gleichwie wir nun durch die heilige Taufe in die Kirche Christi eintreten.

Wem hat Gott die Beschneidung zuerst gegeben?

Dem Patriarchen Abraham, und zwar zum Zeichen des Bundes, wel­chen Gott mit ihm und seinen Nachkömmlingen gemacht hat (Gen 17, 10).

Was bedeutet die Beschneidung noch mehr?

Dass das menschliche Geschlecht durch die Erbsünde verunreinigt worden.

Wer hat die Beschneidung aufgehoben?

Christus der Herr; denn er hat an ihrer Statt die heilige Taufe eingesetzt (Mt 28, 19; Apg 15).

Heute sollen wir von Christus die Gnade begehren, unsere bösen Nei­gungen und Begierden zu beschneiden; denn darin besteht unsere Voll­kommenheit.

Gebet

Ich danke dir, o Herr Jesu, dass du heute zum ersten Mal in der Beschneidung für mich dein Blut vergießen wolltest. Ich bitte dich durch diese Blutvergießung: verleihe mir die Gnade, dass ich dir zu­liebe beschneide meine Augen, Ohren, meinen Mund und meine Hände, damit ich nichts Unreines sehe oder Ehrenrühriges höre oder rede, und damit meine Hände nichts Unreines oder Ungerechtes anrühren; der du lebest und regierest ... Amen.

Evangelium des Hl. Lukas

 2, 21

Als acht Tage um waren, und das Kind beschnitten werden sollte, ward sein Name Jesus genannt, wie ihn schon der Engel genannt hatte, ehe er im Mutterleibe empfangen war.

Warum hat Jesus am achten Tage nach seiner Geburt beschnitten werden wollen?

1. Damit er seine große Liebe zu uns zeigen könne, indem er schon in seinem zartesten Alter sein Blut für uns vergießen wollte; 2. damit wir wüssten, er sei gekommen, uns in seinem Blute zu waschen; 3. auf dass er uns ein Beispiel des Gehorsams gegen die Kirche gebe, indem er sich dem Gesetze unterwarf, obwohl er nicht dazu verbunden war.

Warum ist er "Jesus" genannt worden?

Damit wir wissen sollten, dass er unser Erlöser sei; denn "Jesus" heißt so viel wie ein Heiland oder Erlöser, und darum ist dieser Name kräftig (Mt 1, 21).

Was hat denn dieser süße Name Jesus für eine Kraft?

Eine sehr große; denn die Apostel haben in Kraft dieses Namens und durch denselben die Teufel ausgetrieben, Schlangen verjagt, Gift ohne Schaden getrunken, die Kranken gesund (Mk 16, 17. 18) und die Lahmen gehend gemacht (Apg 3, 1 ff.). Darum ist es über alle Maßen nützlich, dass man in Trübsalen, in zweifelhaften Gedanken, in schwe­ren Anfechtungen, besonders wider die Keuschheit, und vornehmlich, wenn wir in die Sünde gefallen sind, diesen süßen Namen anrufen; denn es ist uns ja kein Name unter der Sonne gegeben, durch den wir selig werden können, als dieser (Apg 4, 12).

Wie muss dieser heiligste Name ausgesprochen werden, auf dass wir dessen Kraft verspüren?

Mit großer Andacht und höchster Ehrerbietung; denn "im Namen Jesu sollen sich beugen alle Knie" (Phil 2, 10).

Tun auch die übel, welche fast zu jedem Worte diesen heiligen Namen leichtfertig im Munde führen (Ex 20, 7)?

Ja freilich, und darum sind solche Leute strafbar.

Wer hat Christo den Namen gegeben?

Gott selber, welcher der Jungfrau Maria durch den Erzengel Gabriel ihn so zu nennen befohlen hat.

Gebet zum süßen Namen Jesu

(In Ängsten und Nöten nützlich zu sprechen)

O holdseligster Jesu! du Tröster aller Betrübten, dein Name ist wahr­lich wie ausgegossenes Öl; denn du vertreibst die Blindheit der Seele und heilest ihre Krankheiten. Du speisest und tränkest, o liebreichster Jesu! all jene, die da hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit. O Jesu! du wahrer Seelenarzt, sei mir ein Heiland und heile die Wunden meiner armen Seele. O Jesu! du Zuflucht aller notleidenden Men­schen, sei mir ein Beschirmer in meinen Anfechtungen. O Jesu! du Vater der Armen, sei mein Ernährer. O Jesu! du Freude der Engel, sei mir ein Tröster in meiner Betrübnis. O Jesu! unsere einzige Hoffnung und Zuflucht, sei meine starke Hilfe in der Stunde meines Todes; denn kein Name ist uns Menschen unter der Sonne gegeben, wodurch wir mögen selig werden, als nur dein allerheiligster Name, o Jesu!

Ermahnung des Hl. Apostels Paulus

"Im Namen Jesu sollen sich beugen alle Knie derer, die im Himmel, auf der Erde und unter der Erde sind" (Phil 2, 10).

"Alles, was ihr tut in Wort oder Werk, das tut alles in Namen des Herrn Jesu Christi und danket Gott und dem Vater durch ihn" (Kol 3, 17)

Oder sprich mit dem Hl. Gregorius von Nazianz:

"Dir zuliebe, o Jesu! stehe ich auf; dir zuliebe wandle ich, dir zuliebe, o Jesu! schlafe ich; denn du führest mich an deiner Hand."

Setze noch bei:

"Dir zuliebe, o Jesu! esse und trinke ich; dir zuliebe, o Jesu! rede und arbeite ich; dir zu liebe, o Jesu! leide ich Hitze und Kälte."

Gewöhne dich, alle deine Werke im Namen Jesu zu tun. Bete heute mit An­dacht: "Wer dein, o süßer Jesu! denkt ... (Siehe Anfang des Kapitels Unterricht für den Neujahrstag).

Gebet

Herr Gott, himmlischer Vater! du Vater der Barmherzigkeit, du Gott allen Trostes! wir danken dir von Grund unseres Herzens, dass du uns vom Mutterleibe an so wunderbar erhalten und bis in dieses neue Jahr in mancherlei Gefahren gnädiglich bewahret hast. Wir bitten dich durch deinen lieben Sohn und durch das heilige Blut, welches er heu­te in seiner Beschneidung vergossen hat: du wollest uns verzeihen alle Sünden, die wir im vorigen Jahre wider deine Gebote begangen, und womit wir deinen Zorn über uns erweckt haben. Wir bitten dich demütigst, behüte uns vor allen Sünden, vor Unglück des Leibes und der Seele. Vermehre und stärke in uns den Glauben, die Hoffnung und die Liebe. Verleihe, dass von diesem Tage an bis an unser Ende alle unsere Sinne und Gedanken, Worte und Werke, die wir dir hiermit wollen aufgeopfert haben, allezeit nach deinem göttlichen Wohl­gefallen eingerichtet seien und wir endlich im wahren Glauben selig sterben, damit wir in deinem Reiche, wo ein Tag besser ist, als tausend auf Erden, ein immerwährend freudenreiches neues Jahr haben mögen. Amen.
Quelle

DEN Film

... müsst ihr euch unbedingt anschauen!

Eine Werbung für die Beichte!!!

Ehrlich!!!

Auf Christen, singt festliche Lieder

... der Thuriferar hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass es zu dem bei uns sattsam bekannten Weihnachtslied auch noch andere Strophen gibt:

1. Auf, Christen, singt festliche Lieder und jauchzet mit fröhlichem Klang!
Es schalle auf Erden laut wider süßtönender Jubelgesang!
Im Stalle bei Betlehems Toren hat mitten in nächtlicher Zeit
Maria, die Jungfrau, geboren den Heiland, der alle erfreut.

2. Dies schönste der menschlichen Kinder ist Gott, in die Menschheit gehüllt;
es weiht sich zum Mittler der Sünder, von himmlischer Liebe erfüllt.
Dies große Geheimnis erklären die Engel den Hirten im Feld;
sie singen dem Schöpfer zu Ehren, sie singen vom Frieden der Welt.

3. O laßt uns in ihre Gesänge uns mischen mit fröhlichem Ton,
erwidern die himmlischen Klänge und singen dem göttlichen Sohn;
die Krippe kniefällig umringen, in welcher der Heiligste liegt,
die Herzen zum Opfer ihm bringen, der alles mit Liebe besiegt.

Im Bistum Trier fehlt die 3. Strophe.

Im Bistum Würzburg klingt das Ganze etwas anders:

1. Auf Christen, singt festliche Lieder und jauchzet mit fröhlichem Klang!
Es töne auf Erden laut wider süß tönender Jubelgesang!
Der Vater hat unser Verlangen und seine Verheißung erfüllt,
Der Heiland, nach welchem wir rangen, erscheinet im Fleische verhüllt.

2. Im Stalle vor Bethlehems Toren hat liebend zur Mitternachtszeit
Maria, die Jungfrau geboren, den Heiland, der alle erfreut.
Dies große Geheimis erklären die Engel den Hirten im Feld,
sie singen dem Heiland zu Ehren, sie singen vom Frieden der Welt.

3. O lasset in ihre Gesänge uns mischen mit fröhlichem Ton,
mit festlichem Jubelgepränge besingen den göttlichen Sohn!
Díe Krippe in Andacht umringen, in welcher der Heiligste liegt,
ihm Opfer der Dankbarkeit bringen sei unsere heiligste Pflicht.

4. O ewiger himmlischer König, der du alle Wesen erschufst!
War's denn für die Menschen zu wenig, dass du sie zum Leben berufst?
Muss selbst deine Gottheit sich neigen zur niedrigen Knechtesgestalt?
Wer konnte mehr Liebe erzeigen? O Wunder der Liebesgewalt!

5. O Demut der ewigen Liebe, die Armut hast du dir erwählt,
Gebettet auf Stroh in der Krippe, so liegst du, der Schöpfer der Welt!
So trägst du der Menschen Gebrechen und teilst aller Sterblichen Los,
Wir knien vor Ehrfurcht und sprechen: O Liebe, wie bist du so groß!

6. Dich, König der Ewigkeit, grüßen die Engel, die Seligen all;
wir dürfen dich lieben umschließen als Kindlein im ärmlichen Stall.
Entzünde die Liebe im Herzen, vermehr' unsern Glauben, wir flehn,
auf dass wir mit brenndem Herzen der Hoffnung Erfüllung dann sehn!

7. Was atmet, soll alles dich loben, o Vater im himmlischen Thron!
Du sandtest und Sündern von oben den ewigen göttlichen Sohn.
Vom Heiligen Geiste empfangen, gebar ihin die Jungfrau uns hier.
Gestillt ist der Welten Verlangen: Dreifaltiger, Ehre sei dir!
(T und M: Fulda 1778)

Was ist ein Lettner?

Da beantwortet mir MC doch glatt eine Frage, die ich nie hätte stellen können, weil ich von der Existenz eines Lettners in einem katholischen Gotteshaus nichts wusste!

Vergelt's Gott!

Kindermord in Bethlehem?

... ist das glaubhaft?

Vergelt's Gott an den Frischen Wind!

Freitag, 28. Dezember 2012

Rätsel zum Sonntagsevangelium

Anlässlich einer Schulaufgabe im Fach Religion wurde folgende Frage gestellt:

"Nenne 3 Prophetinnen des Alten und 3 Prophetinnen des Neuen Testaments."

Wer weiß die Lösung?

Des einen Freud, des andern Leid

... oder in diesem Falle eher umgekehrt:

Des einen Leid, des anderen Freud.

Da schon in so manchen Geschäften die Ware heruntergesetzt ist, wollte ich in den nächsten Tagen noch einige Hosen kaufen, die ich dringend benötige.

Doch als ich heute einen Besuch bei der Schwester der Verstorbenen gemacht habe, hatte sie Säckeweise Kleidung. Die Verstorbene hat bei größerer Länge die gleiche Bundweite wie ich ...

12 Hosen konnte ich mir mitnehmen, verschiedener Art und verschiedenen Alters, aber alle von guter Qualität. Manche wird aus Altersgründen nicht mehr allzu lange halten, aber eine Kürzung der Hosenbeine rentiert sich allemal. ... und wenn ich sie nur zum Radeln anziehe, wo man doch immer mal mit der Kette in Berührung kommt ...

Vergelt's Gott!

Deine dankbare Eugénie Roth

Unterricht für den Sonntag nach dem Christfeste


Zum Eingange der heiligen Messe wird gelesen, wie das Wort des ewigen Vaters um Mitternacht von seinem königlichen Throne her­untergekommen: „Als sich tiefes Schweigen über alles verbreitete und die Nacht in der Mitte ihres Laufes war, da kam dein allmächtiges Wort vom Himmel, vom königlichen Throne“ (Weish 18, 14. 15).

Gebet der Kirche:

Allmächtiger, ewiger Gott, leite unsere Handlungen nach deinem Wohlgefallen, damit wir reich werden an guten Werken, im Namen deines geliebten Sohnes, unseres Herrn Jesu Christi, der mit dir lebet und regieret in Einigkeit des Heiligen Geistes ... Amen.

Epistel des Hl. Apostels Paulus an die Galater

Brüder! solange der Erbe ein Kind ist, unterscheidet er sich nicht von dem Knechte, obwohl der Herr von allem ist; sondern er steht unter Vormündern und Verwaltern bis zu der vom Vater bestimmten Zeit. So waren auch wir, solange wir Kinder waren, den Kindheitslehren der Welt dienstbar. Als aber die Fülle der Zeit kam, sandte Gott seinen Sohn, gebildet von einem Weibe, untertänig dem Gesetze, damit er die, welche unter dem Gesetze standen, erlösete, damit wir an Kindesstatt angenommen würden. Weil ihr aber Kinder seid, so sand­te Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen, der da ruft: Abba, Vater! Und so ist nun nicht mehr Knecht, sondern Sohn; wenn aber Sohn, dann auch Erbe durch Gott.

Die Epistel erinnert uns an die große Wohltat, die uns widerfahren ist durch die Menschwerdung und Geburt unseres Herrn Jesu Christi, wo­für wir ihm zu danken, zu dienen und ihn zu lieben schuldig sind.

(Du kannst auch heute die Lehrstücke lesen, die am heiligen Christfeste zu finden und auch die Gebete brauchen, die daselbst gesetzt sind.)

Evangelium des Hl. Lukas

 2, 33 – 40

In jener Zeit wunderten sich Joseph und die Mutter Jesu über die Dinge, welche von ihm gesagt wurden. Und Simeon segnete sie, und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist gesetzt zum Falle und zur Auferstehung Vieler in Israel, und als ein Zeichen, dem man widersprechen wird: und ein Schwert wird deine eigene Seele durch­dringen, damit die Gedanken vieler Herzen offenbar werden. Es war auch eine Prophetin, Anna, eine Tochter Phanuels, aus dem Stamme Aser: diese war vorgerückt zu hohen Jahren, hatte nach ihrer Jung­frauschaft sieben Jahre mit ihrem Manne gelebt, und war nun eine Witwe von 84 Jahren. Sie kam nimmer vom Tempel und diente Gott mit Fasten und Beten Tag und Nacht. Diese kam in derselben Stunde auch hinzu und pries den Herrn, und redete von ihm zu allen, welche auf die Erlösung Israels warteten. Und da sie alles nach dem Gesetze des Herrn vollendet hatten, kehrten sie nach Galiläa in ihre Vaterstadt Nazareth zurück. Das Kind aber wuchs, ward stark, war voll Weisheit, und die Gnade Gottes war in ihm.

Warum haben sich Maria und Joseph verwundert?
Das haben sie um der herrlichen Dinge willen getan, welche die Hirten und der alte Simeon von dem Christkindlein rühmlich ausgesagt hatten.

Wie hat Simeon Maria und Joseph gebenedeit und gesegnet?
Er hat ihnen Glück gewünscht und sich selber erfreut über den Heiland der Welt, den sie beide gewürdiget worden in den Tempel zu bringen.

Wie ist Christus vielen zum Falle gesetzt?
Denen ist Christus zum Falle (d. i. zur größern Verdammnis) gekom­men, die von seinem Glauben gehört und dennoch denselben verworfen haben, oder die seinen Glauben angenommen und seine Lehren gehört und nicht demselben gemäß gelebt haben; denn sie würden keine so große Schuld haben, wenn Christus nicht gekommen wäre und ge­predigt hätte und sie seine Lehre nicht angehört hätten (Joh 15, 22).

Welchen ist Christus zur Auferstehung oder zur Seligkeit gekommen?
Denen, welche seinen Glauben angenommen haben, welche seine Leh­re anhören und ihr gemäß leben.

Wie ist Christus gesetzt zu einem Zeichen, dem widersprochen wird?
Dies ist geschehen, indem die Heiden und Ungläubigen Christum ver­achtet und verworfen haben; zweitens geschieht dies, nach der Lehre des Hl. Bernardus, indem die Hoffärtigen seiner Demut widersprechen, die Geizigen seiner Armut, die Fresser und Säufer seiner Mäßigkeit, die Trägen seiner Arbeit und Mühe im Gebet und dgl.; dadurch werden die Gedanken vieler Herzen offenbar, d. i. daraus kann man erkennen, dass etliche nur Maulchristen sind, die ihn mit ihren Taten verleugnen (Tit 1, 16).

Auf welche Weise hat die Seele Mariä ein Schwert durchstochen?
Das ist geschehen geistigerweise und vernehmlich, als sie ihren lieben Sohn gleich einem Mörder am Kreuze hat sterben sehen müssen.

Was lernen wir noch aus diesem Evangelium?
Erstens lernen die Witwen von der Anna, wie sie Gott sollen fleißig dienen mit Fasten und Beten; zweitens lernen die Eltern, wie sie nicht allein Sorge tragen sollen, dass ihre Kinder an Größe des Leibes wachsen oder an Reichtümern zunehmen, sondern vielmehr durch ein frommes Leben an Gnade bei Gott und durch ihren auferbaulichen fried­samen Wandel auch bei den Menschen zunehmen mögen.

Sittenlehre von dem Segen


"Und Simeon segnete sie." (Lk 2, 34)

Was ist das Segnen oder Benedeien?
Es heißt: jemandem Gutes entweder geben oder wünschen. Auf die erste Weise segnet Gott, der allein machen kann, dass unsere Anschlä­ge glücklich ausfallen und unsere Güter vermehrt werden (Ps 112, 15). Auf die andere Weise segnen uns die Engel und auch ein Mensch den andern, indem jene uns und wir uns einander Gutes wünschen.

Kann man dies auch aus der Heiligen Schrift beweisen?
Ja freilich; denn der Engel hat Jakob gesegnet, nachdem er mit ihm im Gebete gerungen (Gen 32, 22. 31). Es haben auch die Engel gesegnet die Enkel des Jakob (Gen 48, 15. 16). Melchisedeck den Abraham (Gen 14, 19), die Rebekka haben gesegnet ihre Brüder (Gen 24, 60).

Ist es auch gut, dass die Eltern ihre Kinder segnen oder ihnen Gutes wün­schen?
Über alle Maßen; den Gott erhört solche fromme Segen, wie zu sehen ist an Isaak, der seinen Sohn Jakob (Gen 27), und an Jakob, der seine Söhne gesegnet hat (Gen 49).

Was für  eine Kraft hat der Segen der Priester?
Eine überaus große; denn weil er im Namen der Kirche gegeben wird, ist er sehr wirksam, und man soll ihn deswegen gern suchen. Wenn da­her die Priester in die Häuser kommen, so sollten die Eltern ihre Kinder zu ihnen führen, dass sie den Segen empfangen.

Was wirkt der Segen Gottes?
Er bewirkt, dass der, welcher ihn hat, mehr mit einem Taler ausrichtet als andere mit hundert; dass einem ein Acker mehr nützt, als andern zehn dergleichen. Daum soll man sich durch ein frommes Leben bemü­hen, den Segen Gottes zu erlangen; "denn dieser ist über dem Haupte des Gerechten" (Spr 10, 6).

Glaubenslehre vom Segen der Kirche


"Er segnete sie." (Lk 2, 34)

Warum segnet die Kirche Wasser, Salz, Asche, Palmen, Kerzen, Brot, Wein Fleisch etc.?
Auf dass alle, welche die genannten Sachen mit Andacht gebrauchen, von allem Übel befreit und auch mit dem göttlichen Segen erfüllt werden mögen.

Wie geschieht das?
Durch die Kraft des göttlichen Wortes und durch das Gebet der Kirche, worin sie wünscht, dass Gott diejenigen, welche sich der gesegneten Gegenstände bedienen, von jedem Übel befreie und mit seinem Segen erfülle.

Ist das auch in der Schrift begründet?
Ja; denn Gott hat die Tiere und die Menschen gesegnet (Gen 1, 22. 28); Christus hat Brot gesegnet (Mk 6, 41); Paulus lehrt ausdrücklich, dass eine jede Kreatur durch das Wort Gottes und durch das Gebet – näm­lich der Kirche – geheiliget, d. i. gesegnet werde (1 Tim 4, 5).

Wie muss man die genannten Sachen brauchen, damit man dadurch Bö­ses von sich wende und Gottes Segen erlange?
Bei ihrem Gebrauche soll man ein festes Vertrauen auf Gott haben, dass er dadurch jedes Übel von uns abwenden und alles Gute verleihen wolle.

Alle anderen Weisen zu segnen, von unnützen Leuten und absonderlich von bösen alten Weibern erdacht, sind als teuflische Erfindungen verworfen, auch wenn sie mit den heiligen und süßen Worten der Kirche verdeckt sind, auf dass sie nicht verdächtig erscheinen. Zweifelst du, ob der Sache zu trauen oder nicht, so frage einen erfahrenen Beichtvater darüber und folge dessen Rat.

Gebet:

Neige unsere Herzen, o Jesu! du neugeborener Heiland, zu voll­bringen deine Lehre, auf dass du uns nicht gesetzt seiest zum Falle, denn viel besser wäre es alsdann für uns, wenn wir niemals den Weg der Gerechtigkeit erkannt hätten, als dass wir, nachdem wir ihn er­kannt, davon wieder abweichen sollten. (2 Petr 2, 21).

Quelle

Donnerstag, 27. Dezember 2012

Nachfolge 1, 19

Neunzehntes Kapitel


Von den Übungen eines frommen Ordensmannes


  1. Das Leben eines guten Ordensmannes muss mit allen Tugenden geschmückt sein, auf dass er innerlich so sei, wie er äußerlich den Menschen zu sein scheint. Und billig muss er weit mehr in seinem Innern sein, als man äußerlich an ihm sieht; denn Gott sieht in  uns hinein, vor dem wir, wo wir auch seien, die tiefste Ehrfurcht haben, und vor dessen Angesicht wir rein wie die Engel wandeln müssen. Alle Tage sollen wir unsern Vorsatz erneuern, und uns so zum Eifer anspornen, als wenn wir erst heute zur Bekehrung gekommen wären, und beten: „Herr, Gott! Stehe mir bei in meinem guten Vorsatze und in deinem heiligen Dienste, und verleihe mir nun, dass ich heute anfange, auf eine vollkommene Weise zu leben, weil es nichts ist, was ich bisher getan habe.“
  2. Je nach unserem Vorsatze nimmt unser Fortgang im Guten seinen Verlauf, und wer im Guten recht zunehmen will, der muss auch vielen Fleiß anwenden. Wenn aber sogar der, welcher sich fest etwas vornimmt, oft davon ablässt, was wird erst bei jenem geschehen, der nur seltene und schwache Vorsätze fasst? Die Abweichung von unserem Vorsatze erfolgt auf verschiedene Weise, und eine leichte Vernachlässigung unserer Übungen geht kaum ohne einigen Schaden vorbei. Der Vorsatz der Gerechten hängt mehr von der Gnade Gottes als von der eigenen Weisheit ab; auf ihn vertrauen sie immer, was sie auch unternehmen mögen. Denn der Mensch denkt und Gott lenkt; „der Mensch ist nicht Herr seines Weges“ (Jer 10, 23).
  3. Wenn man bisweilen eine gewohnte fromme Übung aus gottseliger Absicht oder mit dem Vorsatze, dem nächsten zu nützen, unterlässt, so wird sie nachher leicht wieder eingebracht werden können. Unterlässt man sie aber aus innerem Überdruss oder Nachlässigkeit und ohne Bedenklichkeit, so ist das sehr sündhaft und man wird den Nachteil davon empfinden. Wir mögen und bemühen, so viel wir können, - wir werden doch in mancherlei Stücken leicht fehlen. Doch müssen wir uns immer etwas bestimmtes vornehmen, und besonders wider das, was uns am meisten hinderlich ist. Wir müssen unser Äußeres und Inneres in gleicher Weise prüfen oder ordnen, weil beides zum Fortschritte im Guten beiträgt.
  4. Kannst du dich nicht fortwährend sammeln, so tue es doch bisweilen und wenigstens einmal am Tage, nämlich morgens oder abends. Am Morgen fasse deine Vorsätze, abends prüfe dein Betragen, wie heute deine Gedanken, Worte und Werke beschaffen waren, weil du darin wider Gott und den Nächsten vielleicht öfter gesündigt hast. Waffne dich, wie es einem Manne geziemt, gegen die Bosheit des Satans; zügle die Gaumenlust, und du wirst jede andere fleischliche Neigung um so leichter bezähmen. Sei niemals ganz müßig, sondern lies, oder schreibe, oder bete, oder betrachte, oder arbeite etwas zum gemeinsamen Wohle. Doch sind körperliche Übungen mit Maß vorzunehmen und nicht allen in der gleichen Weise zuzumuten.
  5. Was keine gemeinsame Übung ist, soll man nicht öffentlich zur Schau stellen; denn die besonderen Übungen nimmt man sicherer im Verborgenen vor. Doch hüte dich, dass du nicht träg zu den gemeinsamen Übungen seiest, aber bereitwilliger zu den eigenen, nur dann, wenn du vollständig und treu erfüllt hast, was du schuldig bist und dir auferlegt wurde, und es bleibt dir noch einige Zeit übrig, überlasse dich dir selbst, wie es deine Andacht dir eingibt. Nicht alle können eine und dieselbe Übung haben; dem einen ist diese, dem andern jene zuträglicher. Auch nach Beschaffenheit der Zeit wählt man verschiedene Übungen, denn einige behagen uns mehr an Festtagen, andere an Werktagen. Andere bedürfen wir zur Zeit der Versuchung, und andere zur Zeit des Friedens und der Ruhe. Andere Gedanken lieben wir, wenn wir traurig, und andere, wenn wir im Herrn fröhlich sind.
  6. An den Hauptfesten müssen wir die frommen Übungen erneuern und die Fürbitte der Heiligen inbrünstiger anrufen. Von Fest zu Fest sollen wir uns vorstellen, als ob wir nun aus dieser Welt wandern und zu dem ewigen Feiertage gelangen würden. Und darum sollen wir uns an diesen Tagen der Andacht sorgfältig vorbereiten, sollen gottesfürchtiger wandeln und jede religiöse Pflicht noch strenger erfüllen, wie wenn wir in kurzer Zeit den Lohn unserer Arbeit von Gott in Empfang nehmen sollten.
  7. Wird die Zeit unseres Hinganges noch hinausgeschoben, so glauben wir nur, dass wir nicht hinreichend vorbereitet und jener so großen Herrlichkeit noch unwürdig seien, die an uns zur vorbestimmten Zeit offenbar werden soll, und trachten wir, dass wir uns auf unser Ende besser vorbereiten. „Selig der Knecht“, sagt der Evangelist Lukas, „den der Herr bei seiner Ankunft wachend findet! Wahrlich, ich sage euch, er wird ihn über alle seine Güter setzen“ (12, 43 - 44).
Quelle

Mittwoch, 26. Dezember 2012

Und zum Abschluss

... des eigentlichen Weihnachtfestes noch ein Link zum Herrn Alipius.

Missverständnisse an Weihnachten. Es darf geschmunzelt werden ...

Animation in der Liturgie

... etwa seit 1000 Jahren.

Vergelt's Gott für diesen Hinweis!!!

DIE Weihnachtsansprache

... Vergelt's Gott für diese wahren Worte!

Requiem aeternam

... dona ea Domine,
et lux perpeuta luceat ea.
Requiescat in pace.

Heute morgen um 1 Uhr hast du den Kampf gegen den Kopftumor aufgegeben.

Dienstag, 25. Dezember 2012

Ein Gedicht zum Weihnachtsfest

Fest der Liebe
 
Das Jahr neigt sich dem Ende zu,
mit Besinnlichkeit kommt man zur Ruh'.
Man sich dann viele Gedanken macht,
hab' ich an alle auch gedacht?
Denn nicht nur jetzt zur Weihnachtszeit,
soll man die Herzen öffnen weit.
Soll stets auch an die anderen denken,
ihnen Aufmerksamkeit und Wärme schenken.
 
Ein gutes Wort, ein stiller Blick,
oft liegt in kleinen Dingen das wahre Glück.
Ein Lächeln nur, ein lieber Gruß,
Barmherzigkeit nichts kosten muss.
Ein "Hallo, wie geht's dir heut'“?
hat schon manchen sehr gefreut.
Ein Zeichen, dass man an jemand denkt,
damit man so viel Gutes schenkt.
 
Zu sagen: "Friede sei mit dir".
Es auch zu leben jetzt und hier,
Gute Taten zu vollbringen,
denn dann wird es uns gelingen.
Den Sinn der Weihnacht zuerkennen,
es Fest der Liebe dann zu nennen.
 
Die Nächstenliebe damit gemeint,
denn sie ist es, die uns vereint,
sie soll sich in unseren Herzen regen,
drum wünsch' ich allen Gottes Segen.

Hier geht's zur Website der Autorin.

Die Weihnachtsoktav

Diesen Beitrag haben ich wegen der Überarbeitung hierher übertragen, er war vom letzten Jahr.

25. Dezember Geburt des Herrn - im Usus Antiquor auch H. Anastasia, Witwe, Martyrin

26. Dezember Hl. Stephanus, Erzmartyrer (Novus Ordo und Usus Antiquor), Hll. Marinus, Senator, Theodor, Martyrer (Usus Antiquor)

27. Dezember Hl. Johannes, Apostel, Evangelist (Novus Ordo und Usus Antiquor), Franz Spoti, + 1964, Martyrer (aus dem Kalender zum Usus Antiquor, Jahrgang 2012)

28. Dezember Unschuldige Kinder - gemordet aus Angst um den Thron (Novus Ordo), Hl Theodorus - demütiger Ordensmann, Abt; Hll. Eutychius und Damian, Martyrer, Hll. Indes, Domna, Agape, Theophila und Gef., Martyrer (Usus Antiquor)

29. Dezember Hl. Thomas Becket, Erzbischof, Martyrer (Novus Ordo und Usus Antiquor), Hl. Trophimus, Martyrer (Usus Antiquor).

30. Dezember Fest der Hl. Familie (sonst am Sonntag in der Weihnachtsoktav, Novus Ordo. Welcher Heilige sonst hier verzeichnet ist, steht in meinem Kalender leider nicht.), Hl. Sabinus, Martyrer; Hll. Exsuperantius und Marcellus, Martyrer (Usus Antiquor)

31. Dezember Hl. Sylvester I., Papst (Novus Ordo und Usus Antiquor).

Wir feiern die Geburt unseres Herrn acht Tage lang. In diesen Tagen habe ich hier fünf Martyrer verzeichnet bei einem Heiligen pro Tag (mehr steht in den einfachen Büchern nicht).
Die übrigen Martyrer habe ich nun aktualisiert aus dem Kalender zum Usus Antiquor 2012, der leider keinen eigenen Namen hat, herausgegeben vom und Copyright by Franziska-Verlag, CH-6424 Lauerz.

Zur Geburt also gleich der mehrfache Hinweis: Gedenke o Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehren wirst.

Oder besser (wer weiß die Bibelstelle?) Wenn sie mir nicht geglaubt haben, werden sie auch euch nicht glauben. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen. (jedenfalls sinngemäß)

Unterricht vom hochfeierlichen Christfeste


Was ist der Christtag?
Es ist der Tag, an welchem Jesus, unser Erlöser und Seligmacher, zu Bethlehem im Stalle aus Maria der Jungfrau geboren worden ist.

Wann ist Christus geboren worden?
Viertausend Jahre nach der Erschaffung der Welt, im zweiten Jahre der Regierung des Kaisers Augustinus.

Warum halten wir diese Nacht so heilig?
Weil Christus darin geboren worden ist (Lk 2); darum wird das Christfest auch die Heilige Nacht oder Weihnachten genannt.

Warum hat Er in der Nacht geboren werden wollen?
Um anzudeuten, dass Er gekommen ist, die Finsternisse unserer Herzen zu erleuchten (Jes 9).

Warum werden heute drei verschiedene Messen gehalten?
Um dadurch die dreifache Geburt Christi, des Herrn, anzudeuten: der ewigen Geburt von Seinem himmlischen Vater, der zeitlichen aus Maria der Jungfrau, und der geistlichen in unseren Herzen durch Sei­ne Gnade.

An welche Geburt werden wir erinnert in der ersten heiligen Messe?
An Seine ewige, die Er nach seinem göttlichen Wesen vom himm­lischen Vater im Unterschiede der Person hat.

An welche in der zweiten heiligen Messe?
An Seine zeitliche Geburt, welche Christus nach seiner menschli­chen Natur aus der allerseligsten Jungfrau Maria angenommen hat.

An was erinnert uns die dritte heilige Messe?
An die geistliche Geburt, welche durch die Liebe und Gnade jede Stunde in einer frommen Seele geschehen kann.

Warum wurde früher überall und wird heute noch an einzelnen Orten die erste heilige Messe um Mitternacht gehalten?
1. Um anzudeuten, dass die erste Geburt Christi ein unbegreifliches Ge­heimnis sei; 2. Weil Christus um die Mitternacht geboren worden; 3. Um anzudeuten, dass diejenigen, welche unter dem Gefolge der Natur leben, in der Finsternis wandeln (Jes 9).

Warum wird die andere Messe bei der Morgenfrühe und die dritte am hellen Tage gehalten?
Um anzudeuten, dass das Licht der Welt aufgegangen, und die Geburt Christi uns den hellen Tag der Erkenntnis Gottes gebracht habe, und dass die göttliche Geburt alle Stunden und Augenblicke in einer from­men Seele geschehen kann.

Unterricht von der ersten heiligen Messe


Der Eingang dieser heiligen Messe, der aus dem zweiten Psalme Da­vids genommen ist, tut Meldung von der ewigen Geburt des Herrn: „Der Herr hat zu Mir gesagt: Mein Sohn bist Du, heute“ – d. i. von Ewigkeit her – „habe ich Dich gezeugt“ (Ps 2, 7). Ehre sei dem Vater ... Sprich mit Inbrunst des Herzens den Engelgesang: „Ehre sei Gott in der Höhe,“ weil die heiligen Engel denselben in dieser heiligen Nacht gesungen haben, damit du Gott dadurch den schuldigen Preis und Dank darbringst.

Gebet der Kirche

O Gott, der Du diese heilige Nacht durch die Strahlen des wahren Lichtes erhellet hast, verleihe uns, wir bitten, dass wir, die wir die Ge­heimnisse dieses Lichtes auf Erden erkannt haben, auch zum Freudengenusse desselben im Himmel gelangen mögen durch den selben Jesum Christum, Deinen Sohn, unsern Herrn, der mit Dir lebet und regieret in Ewigkeit. Amen.

Epistel des heiligen Apostels Paulus an Titus

 2, 11 – 15

Geliebteste! Die Gnade Gottes unseres Heilandes ist allen Menschen erschienen und lehret uns, dass wir der Gottlosigkeit und den weltli­chen Lüsten entsagen und sittsam, gerecht und gottselig leben in dieser Welt, indem wir erwarten die selige Hoffnung und die Ankunft der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Heilandes Jesu Chris­ti, welcher sich selbst für uns hingegeben hat, damit Er uns von aller Ungerechtigkeit erlöse und Sich ein Volk rein darstelle, das Er Sich zu eigen nehmen könne, das guten Werken nachstrebet. So rede und ermahne, in Christo Jesu, unserm Herrn!

Woraus hat der Mensch hauptsächlich abnehmen können, wie gütig und freundlich Gott ist?
Aus der Menschwerdung und Geburt unseres Herrn Jesu Christi, aus Seinem überaus freundlichen und demütigen Wandel und aus Seiner Lehre (Mt 11).

Was hat uns denn Christus gelehrt?
Dass wir selber dem unheiligen Wesen und den weltlichen Lüsten ent­sagen sollen, indem Er uns durch Sein Beispiel und Predigen un­terwiesen hat, wie wir gegen Gott und alle göttlichen Dinge ein gut geneigtes Herz haben sollen; desgleichen gegen unsern Nächsten, und wäre er selbst unser Feind.

Welches sind die weltlichen Lüste?
Alle Wolllust, als: Unzucht, Fraß und Völlerei, Geiz. Diesen zu entsagen hat uns Christus durch das strenge Leben gelehrt, welches Er in Hunger und Durst, in Hitze und Kälte, in großer Armut und Geduld zugebracht hat. – Christus hat uns auch gelehrt, mäßig zu leben, d. i. die zeitli­chen Dinge mäßig zu gebrauchen, gerecht gegen unsern Nächsten, und gegen Gott wohlgeneigt und in heiliger Furcht zu sein, und uns so durch ein frommes Leben bereit zu halten für die zweite Ankunft Christi, wel­che am Ende der Welt geschehen wird.

Gebet zum Christkindlein

Gebenedeit seist Du, o allersüßester neugeborener Heiland! Nach der göttlichen Natur der Sohn des himmlischen Vaters, nach der menschlichen aber ein Sohn Mariä, der reinsten Jungfrau, dass Du, um mich zu lehren den Weg der Gerechtigkeit, zu Bethlehem im Stalle hast geboren werden wollen. Um Deiner Gütigkeit willen sage ich ab aller Gottlosigkeit, aller Feindseligkeit, allem Fluchen und Schwören. Dir zuliebe, o herzliebstes Christkindlein! Will ich verlassen alle fleischlichen Lüste und mit Deiner Gnade sittsam, gerecht und gottse­lig leben in dieser Welt. Amen.

Evangelium des hl. Johannes

 2, 1 – 14

In jener Zeit ging ein Befehl aus vom Kaiser Augustus, das ganze Land zu beschreiben. Dies war die erste Beschreibung, und geschah durch Cyrinus, den Statthalter von Syrien. Und alle gingen hin, sich anzugeben, ein jeder in seine Stadt. Und es ging auch Joseph von Galiläa von der Stadt Nazareth hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, welche Bethlehem heißt, weil er aus dem Hause und Geschlechte Da­vids war, um mit Maria, seinem verlobtem Weibe, die schwanger war, sich anzugeben. Es begab sich aber, als sie daselbst waren, kam die Zeit, da sie gebären sollte. Und sie gebar ihren erstgeborenen Sohn, wickelte ihn in Windeln und legte ihn in die Krippe, weil in der Her­berge kein Platz für sie war. Und es waren Hirten in derselben Gegend, welche hüteten und Nachtwache hielten bei ihren Herden. Und siehe, ein Engel des Herrn stand vor ihnen, und die Herrlichkeit Gottes umleuchtete sie, und sie fürchteten sich sehr. Der Engel aber sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht; denn siehe, ich verkündige euch eine große Freude, die allem Volke widerfahren wird; denn heute ist euch in der Stadt Davids der Heiland geboren worden, welcher Christus der Herr ist. Und dies soll euch zum Zeichen sein: Ihr werdet ein Kind finden, in Windeln eingewickelt und in einer Krippe liegend. Und sogleich war bei dem Engel eine Menge himmlischer Heerscharen, welche Gott lobten und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede den Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind!

Bild Geburt Christi

Warum ist zur Zeit des Kaisers Augustus das ganze Land beschrieben worden?
Dies ist auf besondere Anordnung Gottes geschehen, auf dass Maria und Joseph dadurch Anlass bekämen, nach Bethlehem zu reisen, und Christus allda nach der Weissagung des Propheten Michäas geboren würde (Mich 5, 2).

Warum hat Christus geboren werden wollen zu einer Zeit, als die ganze Welt im Frieden war?
Um anzuzeigen, dass Er ein Vater und Fürst des Friedens sei, und dass Er gekommen, denselben der Welt zu bringen.

Warum in einem Stalle?
Auf dass Er uns lehre, die Armen und die Armut hochzuschätzen, weil Er, der Sohn Gottes, sich dieselbe auf dieser Welt erwählte und an den schlechten Winden von den Hirten erkannt werden wollte. – In der Nacht hat er geboren werden wollen, um anzudeuten, dass Er gekom­men sei, die Finsternisse unserer Herzen zu erleuchten. – Seine Ankunft hat Gott nicht dem Herodes und andern großen Herren, die zu selbiger Stunde in warmen Bette lagen, sondern den armen Hirten ver­kündigen lassen, damit die ganze Welt wissen sollte, dass Gott die Hof­färtigen hasse, hingegen gerne umgehe mit armen, einfältigen, frommen Menschen, wie die Hirten waren. – Die Engel haben vor großer Freude Gott gelobt und gesungen: „Ehre sei Gott in der Höhe und Frie­de“ – d. i. Wohlfahrt, Glück, Heil und Segen – „den Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind,“ alles das zu vollbringen, was Gott von uns fordert, und denen es zuvor an der Macht, nicht am Willen fehlt, das Gute zu tun. – Lerne von den lieben Engeln, die sich gefreut und den Menschen Glück gewünscht haben wegen der Ankunft Christi, dass Er gekommen, sie zu erlösen; lerne von ihnen, dich zu freuen und Gott zu danken auch um der Wohltaten willen, die Er deinem Nächsten erzeigt; denn so machst du dich derselben teilhaftig. Danke Christo inbrünstig, dass Er, dich zu erlösen, Mensch geworden ist; lerne von Ihm Armut und Geduld lieben und die Welt verachten.

 
Lasset uns Gott danken, Der uns durch Seine Geburt aus der Gewalt des Teufels befreit hat, und Ihm auch mit den heiligen Engeln singen: „Ehre sei Gott in der Höhe!“ Ach, dass alle meine Glieder lauter Zungen würden, so wollte ich allerorten mit den Engeln singen: „Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede allen Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind!“ Es sollen Ihn loben Himmel und Erde, das Meer und alles, was darin ist (Ps 68, 35).

Unterricht von der zweiten heiligen Messe


Diese Messe wird an vielen Orten die Hirtenmesse genannt, weil die frommen Hirten um die Morgenröte, zu welcher Zeit diese heilige Messe gehalten wird, nach Bethlehem gekommen sind, das Kindelein zu besu­chen und anzubeten (Lk 2).

Was bedeutet der Eingang in der Messe?
Er deutet an, dass die Gottheit in die Menschheit geleuchtet habe, wie solches aus folgenden Worten des Propheten Jesaia (9, 6) erhellt: „Heute wird ein Licht über uns leuchten, weil uns geboren ist der Herr, und Er wird genannt werden: Wunderbarer, Gott, Fürst des Friedens, Vater der Zukunft; Seines Rei­ches wird kein Ende sein.“

Gebet der Kirche

Allmächtiger Gott, der Du das neue Licht Deines im Fleische er­schienenen Wortes über uns ausgegossen, lass das göttliche Licht, welches durch Deine Gnade in unsern Gemütern glänzet, durch Deine Liebe in unserm Leben widerstrahlen – durch denselben Jesum Chris­tum, Deinen Sohn, unsern Herrn, Der mit Dir lebt und regiert in alle Ewigkeit. Amen.

Epistel des hl. Paulus an Titus

 3, 4 – 7

Geliebteste! Es ist erschienen die Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes unseres Heilandes. Nicht wegen der Werke der Gerechtigkeit, die wir getan, sondern nach Seiner Barmherzigkeit hat Er uns gerettet durch das Bad der Wiedergeburt und der Erneuerung des Heiligen Geistes, welchen Er reichlich auf uns ausgegossen hat durch Jesum Christum, unsern Heiland, dass wir, gerechtfertigt durch Seine Gnade, Erben würden nach der Hoffnung des ewigen Lebens, in Christo Jesu unserm Herrn.

Haben wir die Menschwerdung Christi durch unsere guten Werke verdient?
Nicht im geringsten; denn Paulus schreibt ausdrücklich, dass Christus nicht um unserer Werke willen, sondern aus lauter Barmherzigkeit be­wogen, für uns Mensch geworden sei und uns erlöst habe.

Ist der Sohn Gottes auch für den hoffärtigen Engel Mensch geworden?
Nein;  denn es hat Gott gefallen, an den armen Menschen Seine Barm­herzigkeit (1 Tim 2, 4), an den abtrünnigen Engeln aber Seine Ge­rechtigkeit (2 Petr 2, 4) zu zeigen. Um der unaussprechlichen Gnaden willen, die der Sohn Gottes uns in Seiner Menschwerdung erzeigt hat, sollten wir billig auf unsere Knie und unser Angesicht fallen und Gott von Herzen loben und danken.

Evangelium des hl. Lukas

 2, 15 - 20

In jener Zeit sprachen die Hirten zu einander: Lasst uns bis nach Bethlehem gehen und das sehen, was zu uns gesprochen worden ist, und was der Herr uns angezeigt hat. Und sie kamen eilends und fanden Maria und Joseph und das Kind das in der Krippe lag. Als sie es aber sahen, fanden sie wahr, was von diesem Kinde zu ihnen ge­sagt worden war. Und alle, die es hörten, verwunder6ten sich über die Dinge, welche die Hirten ihnen erzählt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und überlegte sie in Ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten zurück und priesen und lobten Gott um alles dessen willen, was sie gehört und gesehen hatten, so wie ihnen gesagt worden war.

Dieses Evangelium meldet, dass die Hirten eilfertig zum Stalle gekom­men sind, das Christuskindlein in der Krippe gefunden und im Wieder­kehren Gott gepriesen haben (Luk 2). Lerne von diesen Hirten Gott loben und den Einsprechungen Gottes folgen.

Unterricht von der dritten heiligen Messe


Der Eingang dieser heiligen Messe erinnert uns an die geistige Ge­burt Christi des Herrn, wodurch er in uns geistigerweise geboren wird. „Ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns geschenkt, auf dessen Schultern Herrschaft ruhet, und man nennt seinen Namen: ‚Der Engel des großen Ratschlusses’.“ (Jes 9, 6)

„Singet dem Herrn ein neues Lied; denn er hat Wunder getan.“ (Ps 97, 1) Ehre sei dem Vater ...

Gebet der Kirche:

Allmächtiger Gott! Uns hält noch die alte Knechtschaft unter dem Sklavenjoche der Sünde gefesselt; lass doch die neue Erscheinung deines Eingebornen im Fleische von dieser Knechtschaft uns erlösen – durch denselben Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn, der mit dir lebet und regieret ... Amen.

Epistel des heiligen Apostels Paulus an die Hebräer

 1, 1 – 12

Mannigfaltig und auf vielerlei Weise hat einst Gott zu den Vätern durch die Propheten geredet; am letzten hat er in diesen Tagen zu uns durch den Sohn geredet, welchen er zum Erben über alles gesetzt, durch den er auch die Welt gemacht hat: welcher, da er der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens ist, durch das Wort seiner Kraft alles trägt, und, nachdem er (uns) von Sünden gereinigt hat sitzet zur Rechten der Majestät in der Höh’: der um so viel besser als die Engel geworden, je vorzüglicher der Name ist, den er vor ihnen ererbet hat. Denn zu welchem Engel sprach Gott je: Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt? Und wiederum: Ich werde ihm Vater, und er wird mir Sohn sein. Und wenn er den Erstgebornen abermal in die Welt einführt, spricht er: Es sollen ihn an­beten alle Engel Gottes. Und in Hinsicht auf die Engel sagt er zwar: Er macht seine Engel zu Winden und seine Diener zu Feuerflammen; aber zum Sohne spricht er: Dein Thron, o Gott, steht immer und ewig: ein Szepter der Gerechtigkeit ist das Szepter deines Reiches; du liebest die Gerechtigkeit und hassest das Unrecht; darum hat dich, o Gott, dein Gott mit dem Öle der Freude gesalbt mehr als deine Ge­nossen. Ferner: „Du hast im Anfange, o Herr, die Erde gegründet, und die Werke deiner Hände sind die Himmel. Sie werden vergehen, du aber wirst bleiben, und alle werden wie ein Kleid veralten, und wie ein Gewand wirst du sie verändern: und sie werden sich verändern; du aber bist derselbe, und deine Jahre werden nicht aufhören.“

St. Paulus stellt uns vor die Größe der Gütigkeit Gottes gegen den Men­schen, wie er nicht die englische, sondern die menschliche Natur ange­nommen, um den Menschen allein selig zu machen. Beherzige, o christ­liche Seele, für welche Gott Mensch geworden, wie hoch du verpflichtet bist, Gott zu lieben, für diese große Wohltat ihm zu danken und Christo dem Herrn in der Geduld nachzufolgen.

Tausendmal danke ich dir, o himmlischer Vater, dass du zu uns in diesen letzten Zeiten durch deinen lieben Sohn geredet, an welchem du dein besonderes Wohlgefallen hast. Von Herzen gerne, o Vater der Barmherzigkeit, will ich ihn hören und seiner Lehre von der Liebe und Demut gehorsamen!

Evangelium des Hl. Johannes

 1, 1 – 14

In Anfange war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dieses war im Anfange bei Gott. Alles ist durch dasselbe gemacht, und nichts wurde ohne dasselbe gemacht, was gemacht worden ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtete in der Finsternis, aber die Finster­nis hat es nicht begriffen. Es war ein Mensch von Gott gesandt, der hieß Johannes. Dieser kam zum Zeugnisse, damit er Zeugnis von dem Licht gäbe, auf dass alle durch ihn glauben möchten. Er war nicht das Licht, sondern er sollte Zeugnis von dem Lichte geben. Dieses war das wahre Licht welches alle Menschen, die in diese Welt kommen, erleuchtet. Es war in der Welt, und die Welt ist durch dasselbe gemacht worden; aber die Welt hat ihn nicht erkannt. Er kam in sein Eigentum, und die Seinigen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, denen nämlich, die an seinen Namen glauben, welche nicht aus dem Geblü­te, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt; und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des Eingebor­nen vom Vater, voll der Gnade und Wahrheit.

Um zu bezeugen, dass Jesus Christus zugleich wahrer Gott sei, fängt der Hl. Johannes gleich im Beginne seines Evangeliums an, die ewige Geburt Christi zu beschreiben.

Warum sagt er: „Im Anfange war das Wort, und das Wort war bei Gott“?
Das tut er, um uns zu unterweisen, dass der Sohn Gottes von Ewigkeit vom Vater geboren sei und darum auch mit dem Vater gleichen Wesens, gleicher Natur und gleichewig sei (Joh 10, 30), aber unter­schieden vom Vater in der Person.

Was versteht der Evangelist unter dem „Wort“?
Den Sohn Gottes.

Warum wird er das Wort des Vaters genannt?
Weil er Eins ist mit dem Vater in der göttlichen Natur, obwohl unter­schieden in der Person, gleichwie das Wort dessen, der da redet, Eins ist mit ihm und zugleich auch unterschieden von ihm. Er wird auch das Wort des Vaters genannt, weil der Vater uns durch ihn seinen Willen er­klärt: „Dieser ist mein geliebter Sohn, . . . diesen sollt ihr hören“ (Mt 17, 5) „Am letzten hat Gott in diesen Tagen zu uns geredet durch den Sohn“ (Hebr 1, 2).

Warum sagt der Evangelist: „Alles ist durch dasselbe (Wort Gottes) ge­macht, was gemacht worden ist“?
Er gibt zu verstehen, dass der Sohn Gottes als wahrer Gott samt dem Vater alles habe erschaffen, was erschaffen ist.

Wie war in ihm, dem Sohne Gottes, das Leben?
Das ist zu verstehen von dem geistlichen Leben unserer Seelen, wel­ches wir durch die Menschwerdung des Sohnes Gottes erlangt haben und niemals empfangen hätten, wenn er die menschliche Natur nicht für uns angenommen hätte, für welche überaus große Gnade wir schuldig sind, ihn zu lieben und ihm zu danken.

Wie ist das zu verstehen: „Das Leben war das Licht der Menschen“?
Also: das Leben der Menschen der Seele nach besteht im Lichte der Gnade, die Christus verdient hat, um das Gute zu erkennen, zu wollen und zu vollbringen. Dieses Leben empfangen alle diejenigen, welche das Licht der Gnade annehmen und darin wandeln, d. i. demgemäß leben.

Wie „leuchtet das Licht in der Finsternis“?
Das geschieht, indem der Sohn Gottes auch sogar den Ungläubigen und den verstockten Sündern, welche hier unter der „Finsternis“ verstanden werden, das Licht seiner Gnade mitteilet; weil sie es aber verwerfen, darum werden sie auch nicht selig.

Wie hat Johannes der Täufer von dem Lichte (verstehe Christo) Zeugnis gegeben?
Das hat er getan, indem er Christum, den Erlöser, der Welt ankündigte, durch welchen alle das Leben der Seele erlangen können.

Wie erleuchtet Christus jeglichen Menschen, der in die Welt kommt?
Das tut er, indem alle durch ihn genugsame Gnade empfangen, das Gute zu erkennen und zu tun, und wenn sie nur mit derselben mitwirken wollen, so können sie alle selig werden. Innerlich erleuchtet uns Chris­tus durch den Glauben und seine Gnade, äußerlich aber durch sein Leben und seine Lehre, sowohl durch die der Propheten, als auch durch die, welche er selber gegeben, nebstdem durch seine Wunder.

Warum hat die Welt Christum verachtet und verworfen?
Wegen seiner Armut und Demut; denn sie hatte sich eingebildet, der Messias würde mit großer Pracht und Herrlichkeit kommen.

Welche haben ihn aufgenommen?
Diejenigen, welche im Lichte seiner Gnade gewandelt, mit derselben gewirkt, nach seinem Vorbilde gelebt haben und darum zu Kindern Gottes sind gemacht worden.

Wodurch werden wir zu Kindern Gottes gemacht?
Durch die heiligmachende Gnade, welche uns in der heiligen Taufe ein­gegossen wird.

Wie ist das zu verstehen: „Das Wort ist Fleisch geworden“?
Das ist nicht so zu verstehen, als wenn das Wort, nämlich der Sohn Gottes, in die menschliche Natur wäre umgewandelt worden, sondern dass er nach dem Fleische aus Maria der Jungfrau geboren und Mensch geworden ist, und so zwei unterschiedene Naturen, die göttli­che und die menschliche, in der zweiten Person der Gottheit sind vereinigtet worden; und darum ist Christus der Herr wahrer Gott und wahrer Mensch zugleich, der unter uns auf der Welt 33 Jahre lang ge­wohnt hat und aufs freundlichste mit den Menschen umgegangen ist (Bar 3, 38), dessen Herrlichkeit etliche Apostel auf dem Berge Thabor gesehen haben und mit ihnen noch viele andere in seinen göttlichen Predigten und Wunderzeichen, nach der Auferstehung aber in seinem verklärten Leibe und zuletzt in der Himmelfahrt, woraus sie klar er­kennen konnten, dass er der wahre und natürliche Sohn Gottes sei, der da ist voll der Gnade, gleich einem überreichlich strömenden Brunn­quell, aus welchem alle Seligen, die gewesen sind und noch sein werden, alle Gnaden, die sie gehabt und noch haben werden, geschöpft und empfangen haben (Joh 1, 18).

Gebet:

O Gott, himmlischer Vater! Der du uns armen verlorenen Menschen in der vergangenen heiligen Nacht deinen eingeborenen lieben Sohn aus dem unbefleckten jungfräulichen Leibe Mariä in holdseiger Kindesgestalt als unseren Mittler und Seligmacher geschenkt hast: wir danken dir aus allen Kräften, mit Herz und Mund, und bitten demü­tigst, du wollest diese so große Guttat nie mehr aus unserem Ge­dächtnis kommen lassen, sondern uns die Gnade verleihen, dass wir in allen Anfechtungen uns derselben getrösten, dir auch dafür danken und in aller Heiligkeit bis an unser Ende dir dienen und dich stets ehren, loben und preisen mögen. Amen.
(Lies heute in einem geistlichen Bucht oder doch die Epistel und das Evangeli­um von der Geburt Christi, oder lass sie dir vorlesen, und bringe den Tag zu mit geistlichen Lobgesängen von dem Christfeste, um dadurch Christo für seine Menschwerdung zu danken.)

Quelle