Donnerstag, 31. Juli 2014

Kleiner Feldversuch I und kleiner Feldversuch II

Versuchsreihe I
Hilfsbereitschaft und so.

(Das ist jetzt nicht direkt ein wissenschaftlicher Titel, aber ich hab mir Mühe gegeben.)

Dieser Versuch startet ergebnisoffen, ergo machen wir uns nicht die Arbeit, sowas wie eine These zu formulieren.

Wir fangen einfach an, indem wir zwei Tage hintereinander einen PKW der Kompaktklasse (Versuchsgolf) bis zum Rand mit Brettern voll laden und vor einem Mietshaus (Versuchsmietshaus) abstellen. Dann ordern wir eine mittelalte, moppelige und schwitzende Dame (Versuchsdame) und bitten sie, das Auto zu entladen und die enthaltenen Bretter zwanzig Meter weit in das Versuchsmietshaus zu tragen, die Tür aufzuschließen, die Bretter vor einer Tür im Hochparterre abzustellen und den nächsten Bretterstapel zu holen. Fortsetzen, bis nur noch eine 2,50 m lange Latte im Auto liegt, die noch einen Tag mitfahren darf der Dame den Todesstoß geben würde, wenn sie sie auch noch rein trüge. 


Tag eins.

Es ist schwül (27 Grad und 70 % relative Luftfeuchtigkeit), die Versuchsdame trägt eine Art Vogelnest eine hässliche Frisur  einen Haufen Haare auf dem Kopf. Sie muss aufpassen, dass die schwitzenden Moppelhändchen die etwas unhandlichen und vor allem schweren Bretter richtig zu fassen kriegen.
Mehrere Versuchsnachbarn kommen vorbei, im Verlauf der ca. 30 Minuten des Versuchsablaufs insgesamt sieben. Darunter drei Männer, einer um die Vierzig (Versuchsvierziger) und zwei knapp Dreißigjährige (Versuchsdreißiger eins und zwei). Alle drei sind durchtrainiert und kräftig.

Vier Frauen betreten in der Zeit ebenfalls das Haus. Drei davon sind auch um die dreißig, untergewichtig und ausgezehrt modisch schlank und schick gekleidet. Die vierte ist knapp fünfzig, ziemlich dürr und auf dem Weg zur Nachtschicht im Krankenhaus.
Zwei von den auftauchenden Versuchsnachbarn bleiben an der Tür stehen, schauen sich den verkehrswidrig parkenden Versuchsgolf an und  blicken kritisch. Sie winken kurz und gehen weiter.
Einer, mit seinem Auto aufs Versuchsmietshausgelände wollend, hupt, damit die Versuchsdame ihr Auto verdammt nochmal da weg stellt.
Zwei lächeln und grüßen freundlich. Zwei bieten ihre Hilfe an.

Tipp: Keine von beiden trägt ein Y-Chromosom.

Tag zwei

Es ist warm, aber auszuhalten und die Versuchsdame war beim Friseur, und trägt nicht mehr so schwer am Vogelnest. Die Bretter sind noch unhandlicher, weil die neue Ladung mit Scharnieren versehen ist und gerne weg klappt. Außerdem sind die Teile noch länger.
Wiederum parken wir den Versuchsgolf, heute etwas näher und nicht in der Einfahrt, weil ein Parkplatz vor dem Haus frei ist.
Diesmal ist die Anzahl der Versuchsnachbarn niedriger, weil es später am Tag ist, und alle Mülltüten raus- und alle Feierabendhabenden reingebracht sind.
Es kommen und gehen fünf Nachbarn, drei davon aus dem direkten Nachbarhaus.
Alle fünf weiblich, alle bieten Hilfe an.

Ist das Zufall?

Ich hab niemanden mitschleppen lassen, weil man im engen Treppenhaus sich ohnehin nur im Weg steht. Aber ich frag mich schon die ganze Zeit: Sind Frauen hilfsbereiter? Oder einfach besser erzogen? Oder haben sie schneller und richtiger erkannt, dass ich sie nicht hätte mitschleppen lassen?

Wieder ein Versuch, der mehr Fragen aufwirft als beantwortet.

Versuchsreihe II
Körperliches Geschick und Treffsicherheit. 



Die Versuchsdame ist wiederum die gleiche. Versuchsort ist die Wohnung der VD, die Versuchsgegenstände sind eine Dose Hering in Pfeffersoße und ein Lakritzbär, ehemals in Zucker gewälzt und inzwischen leicht angenagt vom Zahn der Zeit von den Katzen.
 Außerdem spielen mit: Ein Telefon, ein Bruder, ein neuer, kurzer Haarschnitt.

Szenario:
Die Versuchsdame hat soeben das letzte Brett an die letzte freie Wand gestellt und raidet den leeren Kühlschrank. Aus der Vorratsschublade nimmt sie dann eine Dose Hering in Pfeffersoße, schnappt sich Teller, Besteck und den festen Willen, in diesem Leben oder wenigstens heute Abend nicht mehr von der Couch aufzustehen und setzt sich auf dieselbe.
Dann öffnet sie die Dose, um an den heißbegehrten Inhalt derselben zu kommen.
Ihr kennt diese Dosen? Flach und ovalig und mit einem Zipp-Ring?
Dann kennt ihr auch diesen Moment, in dem nur noch ein knapper Zentimeter des vorgestanzten Deckels mit der Dose verbunden ist. Der Deckel ist soßenbedeckt, und man weiß genau, dass es spritzen wird. Natürlich könnte man die Dose an der Spüle öffnen, oder mit Schutzkleidung draußen im Garten.  Aber man ist zu faul, um noch mal aufzustehen, die Schutzkleidung zu suchen und anzuziehen und man weiß genau, dass, bis man sich umgezogen hat, die Katzen die Fischdose geleert haben und rülpsend von dannen ziehen. Man weiß auch, dass nachher eine von ihnen kotzen würde, und zwar fischig.
Man nimmt allen Mut zusammen, wackelt vorsichtig und ohne Druck mit dem Deckel, immer in der Hoffnung, dass sich die Verbindung sanft löst und eben nicht spritzt.
Dann löst sich die Verbindung, dann spritzt es.
Der Versuchsdame ins linke Ohr.
Aufgabe:
Berechnen Sie die Chancen, das absichtlich hinzukriegen.
Wieviel Jahre des Trainings bräuchte man dafür? Sieben? Zehn?
Berechnen Sie auch die Zeit, die vergehen wird, bis das Ohr (wiewohl sofort gewaschen) nicht mehr fischig duftet.

Dann rufen Sie Ihren Bruder an, und erzählen ihm, wiehernd vor Lachen, was soeben geschehen ist.
 Sie gehen telefonierend in Ihrem (meine Finger schreiben "Ohrem") Wohnzimmer auf und ab und treten plötzlich auf etwas Weiches. In einem Katzenhaushalt passiert das oft, und man nähert sich dieser unverhofften Weichheit in der Regel vorsichtig. Und misstrauisch.
Sie bücken sich und identifizieren den Gegenstand als ein antikes Lakritzbärchen. Das letzte Lakritzbärchen wurde hier gegessen, als Tiberius Kaiser in Rom war- ist also schon länger her. Sie versuchen, sich NICHT vorzustellen, wo das Lakritzbärchen die Zwischenzeit verbracht hat.
Den Gedanken, das Bärchen im Müll zu entsorgen, fasst ihr Gehirn in diesem Zustand nicht. Sie wandern weiter, telefonierend, und bücken sich ein bisschen, um das Lakritzbärchen auf die letzte Reise vom Balkon in die wilden Büsche hinter dem Haus zu schleudern (fragt mich nicht warum- ich war abgelenkt).
Etwas zielen, ausholen und werfen- und den dicken Paul treffen. Auf die Nase. Mit links. Das Geräusch war ein kurzes "Pock".

Eine Viertelstunde später saß der Paul immer noch da, den Kopf geneigt, die Ohren nach vorn geklappt, und untersuchte den Flugbären auf Katzenart mit der Pfote. Er ist mir kein bisschen böse, vermutlich hat er gar nicht mitgekriegt, dass Bären in der Regel nicht fliegen.


Demnächst hier auf Wunsch eines ungenannt bleiben wollenden Bruders:
Die Stellenbeschreibung für einen Schiffschaukel-Bremser.



Euch einen schönen Tag, voller Hilfsbereitschaft und Treffgenauigkeit. 

Ach- und was der kurze, neue Haarschnitt mit dem Fisch im Ohr zu tun hat? Ganz einfach. Bei dem Wust von Haaren, den ich noch vorgestern hatte, hätte ich mir den Fisch in die Haare geschleudert, und nie nicht mein Ohr getroffen.















Mittwoch, 30. Juli 2014

Aua

Der derzeitige Aufräum-, Umsortier- und Renovierungswahn fordert so seine Opfer:
Gestern habe ich einen Schrank gekauft. Gekauft im Nachbarort, bei einer Kollegin, einen schönen, sechstürigen Kleiderschrank für mein Schlafzimmer. Er hätte komplett in den Golf gepasst, den ich ohnehin für ein Stück platzbezogener Zauberkunst halte. Aber dann wäre der Wagen vermutlich überladen gewesen, und wenn ich hätte scharf bremsen müssen, hätte das schief gehen können. Ergo fahre ich heute nochmal, die Türen und die beiden Außenwände abholen.
Die Einpack-Aktion lief gut bei den tropischen Temperaturen (und vor allem 70 % relativer Luftfeuchtigkeit), weil mir da der Mann der Kollegin half. Aber hier ist nun mal kein Mann. Und direkt vorm Haus parken hat auch nicht geklappt, weil das die beliebtesten Plätze sind. Also bin ich so zwanzig Mal mit den schweren Brettern und so gelaufen, bis alles im Haus und in der Wohnung war.
Das muss hier immer sorgfältig in Etappen aufgeteilt werden, da ich nicht Haus- und Wohnungstür offen lassen und Zeug reinschleppen kann. Dann versuchen nämlich die Pelzpfoten die Welt zu erkunden. Also muss erst alles aus dem Auto ins Haus, und nach einem Zwischenlager neben der Wohnungstür kann ich es dann fix in den Flur stellen. Drinnen angekommen, kann ich die Stapel und Berge dann bei geschlossener Wohnungstür verteilen, so dass keine Katze die Bretter umwerfen kann oder sich an irgendeinem schweren Teil verletzt. Mein Alptraum ist, dass ich nicht mehr in die Wohnung kann, weil direkt hinter der Tür irgend ein schweres Teil liegt, welchselbiges von der Katzerei dorthin gekippt wurde. So ein Erlebnis hatte ich schon mal, als ein hinter der Schlafzimmertür aufbewahrtes Bügelbrett (ohne kätzische Einwirkung) umkippte und die Tür blockierte.
Jedenfalls hab ich gestern erst geschleppt wie eine Irre, dann hab ich mich trotz Navi verfahren (wenn ich den Bildschirm, so wie gestern, nicht sehen kann, dann ist mir der Unterschied zwischen rechts und links nicht so unbedingt klar...) und dann hab ich wieder geschleppt wie eine Irre.
Gleich fahre ich ins Büro, erledige die paar Arbeiten, die da derzeit meiner harren (es ist SO STILL dort, man kann es kaum glauben, und kaum was zu tun im Moment... ) und dann fahre ich wieder los, schleppen wie eine Irre.
Wenn dann der Schrank hier ist, und mein sehr geliebter Bruder Georg morgen hier im Städtchen eintrifft, wird er aufgebaut und dann, und dann.
Dann nämlich wandert mein alter Schafzimmerschrank ("SzS") in den Ostflügel. Der alte SzS hat die Besonderheit, einer von ursprünglich zwei dreitürigen Schränken zu sein. Der andere, den ich in einer Wohnung mal nicht brauchte, ist von Umzugshelfern beim Auszug versehentlich zur Kippe gebracht worden... aber was beiden gemein war, ist, dass sie nur 1.80 hoch und breit, dafür aber einen Meter tief sind bzw. waren. Ich hab die Hälfte noch, die ein Abteil mit einer sehr kurzen Stange, dafür ein breites Abteil mit sehr wunderbar großen Ablagefächern hat. Die Ablagefächer sind aus sehr dicken, massiven Birkenbrettern. Dort dann wird der gesammelte Kram im Ostflügel Platz finden. Solche Schränke (noch aus den fünfzigern, Echtholz Birke, mit Glastüren mit Gardinen dahinter :-) ) findet man heute nicht mehr. Die niedrige Höhe ist absolut unmodern, aber meine Schwiegereltern, von denen ich den Schrank geerbt habe, hatten ein gigantisch großes Schlafzimmer von fast 30 m², in dem nicht nur die beiden Schränke standen, sondern auch noch zwei riesenhafte Einbauschränke. In dem weitläufigen Raum sahen die beiden Schränke immer sehr angenehm aus, weil sie eben niedrig waren und nicht so eintönig wie die Einbauschränke. Durch die große Tiefe kann man Sommer- und Wintersachen in einem Schrank lagern, in dem man das aktuelle Zeug einfach nach vorn räumt. Platz satt somit für gesammelten Kram in Kisten, für Werkzeug und Malsachen und Co.

Aufgrund der ungewöhnlichen Maße passte immer sehr viel in den Schrank hinein, aber eben halt nur aufgefaltetes Zeug. Alles, was auf Bügel gehängt werden muss, hängt im Ostflügel auf einem Kleiderständer. Im Flur steht noch ein alter Jugendstilschrank, den ich mal allein aufgebaut habe, und der jetzt im Zuge der Umräumarbeiten auch noch ein wenig Verbesserungen erleiden wird. Der Schrank im Flur ist der Fluchtort der Katzen. Da ich ihn ohne Hilfe aufgebaut habe, schließt die Tür nicht ganz- und egal, was ich versuche, die Pelzbande kriegt sie auf. Sobald jemand an der Haustür klingelt, sind sie drin - und kommen freiwillig nicht mehr raus, bevor die Luft rein ist. Das mittlere Element an diesem Schrank steht fest, und man hat kaum eine Möglichkeit, an die Sachen ranzukommen, die dahinter hängen. Also ist er so gut wie leer (bis auf ...Katzenhaare). Es ist eine Frage, ob ich ihn überhaupt behalten will. Eigentlich nämlich ist er nutzlos, bis auf die Funktion als Katzenzuflucht. Und mein Monopoly liegt oben drauf, und wird so langsam eine Antiquität.

Wenn dann endlich eine Aufbewahrungsmöglichkeit im Ostflügel steht, dann kann ich drüber nachdenken, ob ich irgendwann mal ein Bett dafür besorge, und mir damit ein Gästezimmer einrichte.
Die Küche hab ich übrigens am Samstag und Sonntag aufgehybscht.


Aus dem Wohnzimmer




Das blaue Feld an der Wand ist neu. Links daneben ist ein Panel an die Wand geklebt, das ich vor ewigen Zeiten mal gekauft habe, und das Bild hängt rechts, weil ich die Kante nicht sauber hingekriegt habe. Rauhfaser halt... Der Tisch, inzwischen blassgelb lackiert, steht seit Sonntag morgen im Ostflügel zum Trocknen. Weiß einer, wie lange sowas braucht, bis der Lack belastbar ist? Wenn er wieder da raus kommt, werde ich ihn nicht mehr längs an der Wand stehen lassen, sondern nur noch mit der Schmalseite daran stellen. Dann kann ich beim Essen auf den Hof schauen, und auf die neuen Jalousien, die so aussehen:


Es ist immer noch ein bisschen kahl und kühl, aber ich mag in der Küche keine Staubfänger herum hängen haben. Und die Nachbarn, die an dem Fenster vorbei kommen, sind auch dran gewöhnt, dass sie mir in die Küche schauen können. Letztens stand ich da und maß das Feld aus für die blaue Farbe, als ein Nachbar vorbei trudelte- und ich hatte nix an. Ich hoffe, dass er nicht blind wurde.

Von der blauen Farbe ist noch was übrig, und einen Topf im Farbton "Buttercup" hab ich auch noch. Das werde ich im Schlafzimmer zu einer Neugestaltung der Wand nutzen, an der mein Bett steht (und an der auch das Bett meines Sohnes stand, als er noch hier wohnte. Die Wand ist etwas abgeschabt).

Ach, und was ich eigentlich sagen wollte: Aua. Mir tut alles weh, vom Schleppen.
Und alle Männer, die nicht hier wohnen, können dankbar sein, dass sie nicht hier wohnen. Denn sonst hätte ich sie gegen halb fünf geweckt, um diesen Wortschwall abzulassen.
Aber dafür hab ich den Blog, und er trägt auch einen passenden Namen.

Einen schönen Tag in die Büros, Hotels, Wohnungen vonne


Lily.

Sonntag, 27. Juli 2014

Vorher-Nachher


Vorher-Nachher-Bilder sind gerne solche, die den besonderen Erfolg von besonderen Maßnahmen dokumentieren sollen.
Manchmal allerdings dienen sie zu anderen Zwecken. So auch hier.









Zugegeben, das obere Bild ist bearbeitet, zwecks idüllischerem Aussehen. Das untere aber auch.

Sic transit und so. Oder?


EDIT: Bevor jemand denkt, ich lebte in Baumfrevlerhausen: Das sind Schäden vom Pfingststurm Ela. Die hat mal eben so ein Wäldchen von vielleicht 2-3000 m² zu Schanden geblasen, wie man auch auf dem Schild liest. Auf der anderen Straßenseite ist kaum ein Ästchen runtergekommen. Ich weiß, dass es in anderen Städten noch viel schlimmer ist- und so aufgestapelt sieht alles wieder sehr, sehr ordentlich aus. Aber erstens ist das "Kindheitsturf" von mir, da bin ich immer durch den Wald gebraust mit meinem Fahrrad, und zweitens- als ich das erste Mal nach dem Sturm dort vorbeifuhr, sah das aus wie nach einem Bombenabwurf. Lauter Stümpfe, abgebrochene Kronen, geborstene Stämme... 




Donnerstag, 24. Juli 2014

Aus gegebenem Anlass: Lilys kleiner Berufsfinder

Heute:

Ich werde Verschwörungstheoretiker,
oder: Sieben leicht fassliche Übungen für einen erfüllten LebensFeierabend


Wie wir alle wissen, ist es zunehmend schwierig, für allerlei Spaß und Geselligkeit Gefährten zu finden. Viele von uns sitzen abends vor dem Fernseher, erschöpft von des Tages Müh´ und Plag´, und fragen sich, wie dieses Elend rasch ein Ende finden kann, ohne a) von der Möglichkeit vorzeitiger Bettruhe Gebrauch zu machen oder b) die Notwendigkeit, Hinterteil und Couch voneinander ohne Anwendung chirurgischer Mittel zu trennen, um zum Beispiel die Spülmaschine einzuräumen.

Freizeitforscher (die damit auch ein hübsches Hobby gefunden haben!) weisen verstärkt darauf hin, dass das Berufsfeld des Verschwörungstheoretikers da eine sinnvolle Ergänzung  darstellen kann, wenn es gilt, einen  Ausgleich zu der modernen Monotonie des Alltags zu finden.
Der geneigte Leser mag sich fragen, ob sich der Aufwand lohnt, noch mehr Dinge zu lernen, mit denen man dann doch nichts anfangen kann- aber halt! in vielen Feldversuchen zeigt sich immer wieder, dass Ruhm, Ehre und zumindest eine lokale Prominenz in greifbarer Nähe sind, wenn nur ein paar wichtige Punkte Beachtung finden.
Dabei muss man noch nicht einmal so weit gehen, vor dem Frühstück zehn unmögliche Dinge zu glauben. Winston Churchill hat einmal gesagt: "Gebt mir einen Computer, und ich drucke das Internet aus", womit  er nichts anderes ausdrücken wollte, als "Tausend Euro auf den Tisch des Hauses, Zugriff auf eine Kiste Papier, und ihr werdet sehen, was passiert".
Meine Damen und Herren, nehmen Sie sich ein Beispiel an diesem  alten Haudegen der unzuverlässig übermittelten Zitate diesem Literaturnobelpreisträger (das war er tatsächlich) und legen Sie einfach los!

Übung 1
Setzen Sie sich entspannt hin. Kommen Sie zur Ruhe, und atmen Sie tief ein und aus.
Einatmen. Ausatmen. Lauschen Sie dem Pfeifen Ihrer Lungen Atem... Einatmen. Ausatmen.
Immer so weiter machen. Sobald Sie das Ein- und, fast noch wichtiger, das Ausatmen beherrschen, haben Sie den wichtigsten Teil dieser Übung schon geschafft! Sie können ein bisschen stolz auf sich sein!
Gut.
Dann konzentrieren Sie sich  auf Ihr Umfeld. Sitzen Sie bequem und entspannt? Kneift der Jogger, oder geht's noch? Spüren Sie tief in sich hinein, und dann wieder hinaus. Da! Was war das? Wenn Sie lang genug üben, hören Sie über kurz oder lang etwas an der Schwelle Ihrer Hörfähigkeit herumkratzen.
Da! Da ist es schon wieder!
Was IST das?

Übung 2
Stehen Sie nun auf (das ist wichtig, auch wenn es schwer fällt!) und gehen Sie langsam in Ihrer Wohnung umher.
Bleiben Sie in jedem Zimmer stehen und legen Sie auf dekorative Weise den Kopf schräg. Letzteres ist wichtig, denn Anmut und Grazie fördern das körperliche Selbstbewusstsein und Ihre physische Präsenz. Außerdem kann man dann besser Geräusche orten.
Irgendwann, wenn Sie sich der Quelle der Störung des Geräusches nähern, werden Sie in der Lage sein, es auch räumlich zu orten.

Übung 3
Ist es Ihnen gelungen, das zu tun, bauen Sie Ihre sogenannte  "Innere Nachbarschaft (tm)" auf. Das ist die erste Stufe für ein Gedankengebilde, welches Verschwörungstheoretikern am Anfang ihrer Laufbahn dabei behilflich ist, in der ungewohnten  neuen Berufswelt die Orientierung nicht zu verlieren. Dazu stellen Sie sich in Gedanken vor Ihr Wohnhaus auf die Straße.
Erinnern Sie sich.... lassen Sie Ihr inneres Auge schweifen... und stellen Sie sich konkret vor, aus welchem Haus, aus welcher Mülltonne, aus welchem Abflussrohr oder schlecht geparkten Auto die Geräusche dringen. Dabei entwerfen Sie Stück für Stück in Ihrem Inneren ein Bild von Ihrer Nachbarschaft.
Der entscheidende Schritt ist nun, diese Nachbarschaft mit Menschen, Geschichten und Szenarien zu füllen.
Dazu braucht es einiges an Übung. Ihre Phantasiemuskeln sind sicherlich, nach Jahren von CSI und Co, verkümmert und untrainiert. Aber geben Sie nicht auf. Der Nachbar von rechts oben, der immer so etepetete im Treppenhaus an Ihnen vorbeitänzelt. Die Hunde der Frau von gegenüber, die offenbar alle eine milde Form der Tollwut haben. Der Opa von 36 a, der Ihnen neulich fast über den Fuß gefahren ist... Sie alle finden einen Platz in Ihrer Inneren Nachbarschaft ("IN"). Und da sind noch viele, die Ihnen bisher kaum bekannt sind. Menschen, die ein geheimes Leben führen, eines, das SIE nicht kennen. Eines, das Geräusche macht. Eines, das Wirkung hat. Auf SIE.

Übung 4
Lauschen Sie weiter auf die Geräusche. Konzentrieren Sie sich auf die "IN". Und entwickeln Sie ein Bewusstsein für die Wellen, mit denen die Geräusche auf Sie eindringen. Weiten Sie dieses Bild aus. Alles hängt mit allem zusammen...
Der Gully mit dem Abfluss, der Abfluss mit dem Bach, der Bach mit dem Strom mit dem Meer mit Amerika, mit den Menschen dort, der Politik, dem Ku-Klux-Klan, den Südstaaten, mit Louis Armstrong mit Neil Armstrong.
Halt.
So jemand wie Neil Armstrong, persönlich verbunden mit Ihnen durch den Gully vor Ihrem Haus (s. Beweiskette im vorigen Satz), der soll auf dem Mond gewesen sein?
Ich bitte Sie.
 Ihre Innere Nachbarschaft, die ist mit Sicherheit nicht mit dem Mond verbunden. Den kann man sehen, vielleicht, und auch nur, wenn man sich aus dem Wohnzimmerfenster ganz weit nach rechts heraus lehnt. Bei Vollmond, manchmal. Aber sonst?
Kaum zu glauben, dass so etwas wie der Mond existiert. Darauf herum gelaufen ist bestimmt nie jemand. Das würden Sie spüren, wegen der Verbindungen. Sicherlich würden Sie das spüren, genau so, wie Sie diese lästigen Geräusche hören, im Arbeitszimmer, direkt an der Südwand.


Übung 5
Überhaupt, der Mond.

Übung 6
Die Erde soll ja eine Kugel sein.
Warum erzählen die Lehrer so etwas? Das ist schließlich nicht bewiesen, oder? Hat irgendwer das gesehen? So richtig? Astronauten? Ich bitte Sie. Diesen Blödsinn mit Raumfahrt, das kann man ja mal gleich abhaken. Haben Sie doch in der vorletzten Übung bewiesen, dass das alles Schwindel ist, oder? Alles nur eine Ablenkung von Seiten der Regierung, damit die in Berlin weiterhin machen können, was sie wollen. Beschäftigen schon die Kinder in der Schule damit, dass jede Menge unnützes und erlogenes Zeug gelernt werden muss.
Man kennt das ja aus CSI. Da gibt es eine Gruppe von Mächtigen, und die sind alle eingeweiht. Da gibt es extra Treffen, man kennt das, wo die Politiker die Neuen jeweils über alle diese Lügen informieren. Die schützen sich, und verschweigen den Menschen, dass die Erde wie ein flacher Pfannkuchen sich langsam kriechend fortbewegt von allem, was gut und richtig ist. Wissenschaftler haben ja bewiesen, dass Dinge zu Boden fallen, wenn man sie nicht festhält. Also würde auch alles herunterfallen, was unten an der Kugel hängt, oder? Sehen Sie.
Womit wird die Erde bei ihrem Kriechen angetrieben wird, fragen Sie? Mit Atom, das ist doch ganz klar, das lernen doch schon die Kinder in der Schule, dass Atom sowas hinkriegt.

Übung 7
Atom... darüber sollten Sie dringend auch nachdenken.

Bis diese Gedanken dann zu Ende gedacht sind, sollten Sie sich eine Homepage im Internet zulegen. Veröffentlichen Sie regelmäßig dort Ihre neuesten Erkenntnisse. Und bald, sehr bald, sind Sie nicht mehr allein, so abends auf Ihrer Couch.
















Mittwoch, 23. Juli 2014

Alltagsdrama

Soeben erst den letzten Aufkleber kaputtgedruckt. Konstatiert, dass die bedruckbaren Ordnerrückenschilder vom Teufel erfunden wurden. Meine Bögen sind jedenfalls immer mindestens mit einer Bedruckung auf der nicht klebenden Rückseite versehen.
Diesmal -wie gesagt- der letzte auf dem Bogen. Ich glaube, in Zukunft nehme ich einfach einen neuen Ordner und beschrifte ihn mit der Hand. Meine Arbeitszeit für das Bedrucken MUSS einfach mehr kosten als die 1,27 € oder so, die mein Arbeitgeber pro Ordner springen lässt.
Dann, beim Zuschieben der Papierschublade, hab ich mir den Finger geklemmt. Bei der Rückkehr an den Schreibtisch bin ich, immer noch kopfschüttelnd wegen der "Wie herum kommt dieser Bogen nochmal in den Drucker"-Problematik, vor die offene Rollcontainer-Schublade gelaufen (die untere, die schwere. Die, mit der man blaue Flecken kriegt).
Bevor mein Stuhl jetzt unter mir zusammen bricht, geh ich nach Hause.

Fröhlichen Feierabend, Euch allen.
Und bleibt weg von Büromöbeln.


Sonntag, 20. Juli 2014

Und so weiter...

soeben auf den Rat von Georg hin etwas getan, was ich niemals nicht tun wollte:
Ein Exemplar von "Jetzt mach helfe ichs mir selber " für meinen Roten Blitz Witz angeschafft. Wenn ich bedenke, dass ich das letzte Buch aus der Reihe 1989 in der Hand hatte, bin ich ganz schön alt geworden.
Aber was tut man nicht alles für seinen fahrbaren Untersatz.

Rostumwandler, Grundierung und Glasfaserzeugs stehen hier schon. Jetzt muss nur noch der Schwager aus dem Urlaub kommen und mir Platz vor seiner Garage und den Dremel zur Verfügung stellen. Obwohl- so ein Dremel (meine Finger schreiben immer Fremel...) ist schon ein wunderbares Werkzeug. Ein früherer LAB (Lebensabschnittsbegleiter) hat mir mal einen geschenkt, der dann leider in der Konkursmasse der Beziehung verschollen ist. Aber bis dahin hab ich alles angebohrt, angeschliffen und mit dem Ding bearbeitet, was mir vor die Finger kam und sich nicht ausdrücklich gewehrt hat. Einmal hab ich alle Holzschieberchen aus dem Raclette mit schmückenden Löchern versehen. Meine Güte, war der Typ sauer. Aber warum schenkt er mir auch sowas. Vorgestern im Baumarkt stand ich jedenfalls wieder sehnsüchtig vor den bunten Schachteln und wollte zuschlagen. Abgehalten hat mich nur, dass mir die Akku-Version zu teuer war, und das Kabel von den gewöhnlichen Dingern zu kurz ist, um bis zum Parkplatz hinterm Haus zu reichen.

Und meine Konsequenz wurde dann wenig später belohnt, als der Uhrmacher mir nämlich den Preis für einen schicken kleinen Dremel ansagte, um meiner Lieblingsarmbanduhr zu einem neuen Glas und einem neuen Armband zu verhelfen. Die Uhr lag abends zuvor unschuldig auf dem Wohnzimmertisch und machte sich plötzlich bemerkbar, mit zwei scharfen Knack-Geräuschen. Auf der Suche nach der Quelle der Geräusche sah ich dann die Uhr- ein kreisrunder Riss mitten auf dem Glas, und zwar so, dass das Glas innerhalb des Kreises einen halben Millimeter oberhalb des Restglases stand. Sehr strange.

Der Ostflügel ist übrigens aufgeräumt. Er ist so etwas wie ein Ersatzkeller, mein zweites Schlafzimmer, in dem ich die Wäsche trockne, und mehrere Kubikmeter gemischte Güter aufbewahre. Entfernt habe ich unter anderem Kartons und Pappen von Verpackungen, eine solide Staubschicht, und weiteres Zeug, das seit Jahren von Abstellkammer zu Abstellkammer wandert. Das Thema ist also erledigt. Nicht erledigt ist, dass ich immer noch keine sinnvolle Möglichkeit habe, alles, was da rumsteht, irgendwie einzuschranken oder sonstwie von der optischen Front zu entfernen. Es wird also weiterhin verstauben und trotz sorgfältiger Stapelarbeit unordentlich aussehen.
Das ärgert mich. In der Garage steht seit geraumer Zeit ein alter Schrank in Einzelteilen, der vermutlich ausreicht, um alles unterzubringen. Leider fehlt es mir an Kraft und Geschick und Händen, um ihn aufzubauen- das ist die Sorte Schrank, für die man zwei Helfer benötigt. Da er inzwischen mindestens zwei Winter dort verbracht hat, ist er nicht mehr in bestem Zustand, ich weiß nicht mal, ob man ihn nicht sinnvoller Weise zum Sperrmüll stellt. Nun ja. Etwas Meinungsbildung scheint erforderlich zu sein.

So. Und gleich geht die Räumerei weiter. Das Schlafzimmer, das braucht nämlich auch ein bisschen liebevolle Zuwendung.
Euch auch einen schönen Sonntag!



Samstag, 19. Juli 2014

Und so

Samstag, himmlisches Wetter. Es wartet ein Ostflügel auf die Grundreinigung, eine kleine Fliege brumselt vor dem Ventilator herum, hab die Augen noch nicht ganz offen. Der Kaffee dampft.
Auf Youtube läuft Jupiter Jones.
Und ihr so?

Freitag, 18. Juli 2014

Ad. Sense.

Mir schleierhaft, wie die "passgenau" geschaltete Werbung sich so zusammenfindet... habe soeben gegoogelt, wie ich ein paar kleinere Roststellen an meinem Auto entfernen kann (-->Abenteuer VW Golf- Bericht wird sicher folgen).
Am Ende der recht ausführlichen Beschreibung empfiehlt mir die Seite zwei Artikel, die mir auch gefallen könnten:
--Verstoftes Abwasserrohr freibekommen: Wie mache ich das? Was beachten? (soweit, so gut...)
und dann:
--Wie lange kann man abtreiben? Rechtliche Situation in Deutschland. Garniert mit dem Thumbnail-Bild eines höchst schwangeren Bauches.

Ach ja... Ad und sense. Zwei Dinge, die nicht zwangsläufig zusammen gehören.

Mittwoch, 16. Juli 2014

Heute Nacht

geträumt, dass ich das Leben wiederholen muss. Wegen nix gelernt.
Alpträume gibts...

Sonntag, 13. Juli 2014

Svenjas Kommentar und die Folgen, Teil II

Ich hol das Thema wieder nach vorn, sozusagen. Während einige von uns sich Gedanken machen, wie sie ihr Leben führen werden, wenn sie in Rente sind, müssen andere überlegen, wovon sie es führen werden. Wenn am Ende einer langjährigen Arbeitsgeschichte die Grundsicherung winkt droht, dann kann man sich schon zu Recht fragen, was der ganze Aufwand eigentlich sollte- und warum man sich den A... aufgerissen hat, um sein Geld zu verdienen.
Ich hab da leider weder Trost noch gute Ideen, was mich immer sehr unzufrieden hinterlässt. Auch leider lernt man aus so mancher Geschichte, dass es sich nicht "lohnt", zum Beispiel für die Kindererziehung zu Hause zu bleiben, denn da ist man nicht nur rententechnisch bestraft, wenn man die Entwicklung der Unterhaltsrechtslage bedenkt. Es hakt da im System, und zwar ganz übel. Dass ein Einkommen, welches eine Familie unterhielt, für zwei Haushalte dann einfach nicht reicht, ist kein Wunder. Kein Elternteil sollte seinen Fuß aus der Erwerbstür nehmen, schätze ich mal- denn aus allen vollmundigen Parolen über den Wert der Betreuung der Kinder zu Hause kocht keine noch so geniale Hausfrau ein sättigendes Süppchen, wenn es dann hart auf hart kommt.
Dass viele der arbeitenden Elternteile (egal ob Mutter oder Vater) dann auch noch widerspenstig auf ihrem Geld hocken und es lieber verbrennen, als etwas davon an ihre Kinder und Ex-Partner weiter zu leiten ist eine andere Geschichte, die mich aber nicht minder sauer macht.
Das krasseste Beispiel für sowas ist mir vor Jahren mal begegnet. Da war  eine Bekannte von mir frisch getrennt vom Ehemann und Vater des einzigen gemeinsamen Kindes. Unterhaltszahlungen vom Vater waren für das Kind nicht zu kriegen, und sie ließ sich beraten, was sie tun könne. Im Verlauf des Gespräches stellte sich dann heraus, dass der Vater ihres Sohnes noch zwei weitere Kinder aus einer früheren Ehe hatte. Auch diese sahen nie einen Pfennig- dafür hatte jedoch die Bekannte gesorgt, indem sie zusammen mit dem Vater Kohle beiseite geschafft hatte, Verträge manipuliert und somit den Vater in die Situation versetzt hatte, die Zahlungen an seine Kinder zu verhindern.
Ich hab es als ausgleichende Gerechtigkeit empfunden, dass sie nun da saß und sich schwarz ärgerte, dass der Typ davon kam.

Donnerstag, 10. Juli 2014

Svenjas Kommentar und die Folgen.



Svenja hat in ihrem Kommentar die interessante Frage gestellt, was wir eigentlich tun wollen, wenn wir mal in Rente/Pension/Ruhestand sind. Der Abstand dahin wird kürzer, auch wenn es immer noch 15 Jahre (knapp) sind. Ich gehöre nämlich schon zu denen, die bis 66 arbeiten müssen. An einem Montagmorgen fühlt sich das wie eine Ewigkeit an. Wenn es aber mal Spaß macht zu arbeiten, dann, ja dann stellt sich ganz schnell die R-Frage.
Was reißt uns morgens hoch und mittags mit? Wovon wollen wir uns dann noch ausruhen? Ich hab, ehrlich geschrieben, ein bisschen Furcht davor, dass die Aussicht auf so viel freie Zeit mich erst deliriös und dann depressiv macht (Ihr bemerkt hoffentlich die heutige Tendenz zur allgegenwärtigen Alliteration?) Das morgendliche Aufstehen werden die Katzen schon veranlassen, da bin ich mir sicher- wenn sie dann noch leben. Karl und Paul sind jetzt 7 und 9 Jahre alt, meinen 65. Geburtstag erleben sie daher vermutlich nicht mehr. Das Greteltierchen ist erst 3, die wird dann, bestenfalls, eine betagte Katzenlady sein, aber nicht zwangsläufig schon tot. Eine Nachfolge ist für keine meiner Fellnasen vorgesehen. Wer ab jetzt in den Katzenhimmel wandert, dessen Platz wird nicht neu vergeben. Allein schon, damit ich flexibler sein kann, wenn der P-Fall eintritt. Dabei darf man nicht außer Acht lassen, dass ich auch nicht das Bild von Gesundheit darstelle.
Das fällt mir in den letzten Monaten immer öfter ein- dass es eigentlich an der Zeit wäre, was zu tun, damit man seinen Dienstherrn noch mal ordentlich Pension kosten kann. Übergewicht, Rauchen, Diabetes- alles Dinge, die dem entgegen stehen. Und obwohl ich Punkt eins und zwei nicht zwangsläufig fortsetzen muss (äh. Ich rauch übrigens wieder…) lässt sich an Punkt drei nichts ändern. Zumindest nichts Substanzielles. Und da hätten wir auch wieder das altbekannte Lied: Ganz oder gar nicht. Wenn man zwei Drittel ändern könnte, das dritte jedoch nicht, fängt man besser gar nicht erst an. Oder?
Der Plan lautet also, in den nächsten 15 Jahren Geschmack an Jogging und Salat zu finden, und Couch und Chips etwas außer Reichweite zu lagern.
Damit ich dann „Turne bis zur Urne“ und „Fit in die Kiste“ auf mein T-Shirt drucken lassen kann.

Montag, 7. Juli 2014

Nur noch Verrückte, oder: 1000 Gründe, warum ich Urlaub brauche.

Hier ist heute morgen die örtliche Irren-Armada vorbeigezogen. Über alle Toppen geflaggt, barfuß oder im Wintermantel oder beides, unter lautem Absingen obskurer Lieder und unter dem Nachhall der zwischen den Steinmauern hin- und hergeworfenen Echos ihres eigenen Gebrülls. Da kommt man sich doch sehr gesund vor, zumindest psychisch. Wenn ich brülle, dann nur zu Hause.
Gleichzeitig frag ich mich, wann ich zum letzten Mal so spontan war, auch draußen herumzuschreien. Keine Ahnung, vermutlich mit 5 oder so.
Mein Wochenende war ein verlängertes. Am Freitag hatte ich frei, und habe dann die drei Tage damit verbracht, genau nüscht zu tun. Hab mich von der linken auf die rechte A...backe gedreht, nachts nicht geschlafen, dafür tagsüber die Augen kaum aufgekriegt und versucht, mich zu ein wenig Hausarbeit zu motivieren.  Vergeblich. Naja, immerhin hab ich heute morgen den Müll mit rausgenommen. Dafür hab ich mich die ganze Zeit Scheiße gefühlt.


Ich hasse es übrigens, wenn eine Bürgernachfrage sofort zu einem derartigen Aufruhr führt, dass beinahe der Sachbearbeiter zu Hause angerufen werden muss. Leute, ich finde auch, dass man Menschen nicht unnötig warten lassen soll. Aber eine Anfrage am Freitag kann man auch ohne Schwierigkeiten erst am Montag beantworten, wenn die zuständige Kraft gerade mal einen Tag Urlaub hat! Das Finanzamt hat letztes Jahr den Steuerbürgern geschrieben, dass vor einem halben Jahr nicht mit einer Steuererstattung zu rechnen ist. Das sind Deadlines, ihr Lieben. Da finde ich es doch zumutbar, wenn eine Frage nicht unmittelbar, sondern erst am nächsten Arbeitstag erledigt werden kann.

Alles in allem nervt das Leben derzeit, und fühlt sich so an, als kenne es nichts schöneres, als die Lily vor sich her zu kicken. Blaue Flecken hab ich schon überall.
Jawoll.